2 Tage quer durch den Alpstein: Wildhaus – Mutschensattel – Saxerlücke – Hundsteinhütte – Saxerlücke – Hoher Kasten

Diese zweitägige Tour diente uns als Vorbereitung auf das im August des gleichen Jahres geplante mehrtägige Gletschertrekking. Uns ging es vor allem auch darum, etwas Hüttenerfahrung zu machen.

1. Tag: Wildhaus (1090 m) – Mutschensattel (2069 m) – Saxerlücke (1649 m) – Bollenwees (1470 m) – Hundsteinhütte SAC (1551 m)
ÖV-Hinfahrt bis Wildhaus. Bei nicht ganz optimaler, aber trockener Witterung Start ab Bushaltestelle Wildhaus-Post, Richtung Talstation Gamplütbahn, die wir links und oberhalb passierten, Richtung Einstieg ins Flürentobel. Diese Partie war steil (ca. 270 Hm über eine Strecke von knapp 1 km). Der Bergweg verlief um diese Tageszeit (9 Uhr) im Schatten, war entsprechend dunkel und etwas feucht. Nach einer knappen Stunde erreichten wir P.1389, wo ein Bänkli stand und der Weg auf der Teselalp verlief. Mächtig trohnt über uns die Schofbergwand, der Wildhuser Schofberg und die Zehespitz. Auf der Fahrstrasse bis zum P.1433 (Tesel) wenig anstrengend, weil flach verlaufend, blinkten wir an der Verzweigung unmittelbar nach den Alpgebäuden links, um dann nach wenigen Schritten geradeaus (also nicht die „Schnuer“ Richtung Chreialp!) zu gehen. Ab hier etwas steiler verlaufend erreichen wir bei P.1752 (Gruebe) eine Hütte. Anschliessend Wechsel auf die andere Seite (talseitig unterhalb Gällerlifirst), wo noch Schnee lag – also war Vorsicht geboten (Stöcke hilfreich!). Auf einer Höhe von ungefähr 1900 m im Bereich Obere Grueb dann viiiiel Schnee; nicht einfach zu überquerendes, grösseres und steiles Schneeefeld. Wir hatten unsere liebe Mühe, nicht abzurutschen und vor allem nicht zu nahe an die die grösseren Feldbrocken zu geraten, weil dort Einbruchgefahr bestand. Dann die letzten (steilen) Aufstiegsmeter bis zum Mutschensattel – richtig schweisstreibens, obschon uns die Sonne „vernachlässigte“. Auf dem Sattel viel Schnee, im Abstieg ein grosses Schneefeld, das wir problemlos querten, weil die Spur gut getreten war. Doris wählte den Normalweg, ich entschied mich für die „Abfahrt“ auf dem langen Schneefeld, welches in einer Mulde wenig steil und ungefährlich hinunter verlief – welch ein Gaudi! Kurz vor der Roslenalphütte (1767 m) finden wir wieder zueinander. Rechts die spektakulären Kreuzberge, wo sich heute nur ein paar wenige Kletterer tummelten. Der Abstieg zur Saxerlücke (1649 m) war steil und mit einigen grossen Tritten versehen. An einigen wenige Stellen ist Trittsicherheit gefordert. Noch 180 Abstieg, und schon erreichten wir Berggasthaus Bollenwees, an dessen Terrasse wir ohne Einkehr vorbei gingen. Zum Tagesabschluss ging es wieder ca. 80 Hm hinauf zur Hundsteinhütte SAC (1551 m), wo wir Hütttenwarteehepaar herzlich willkommen hiessen. Die einfache, gut belegte Hütte gefiel uns sehr – die Nacht allerdings war ungewohnt ereignisvoll: wir hatten das Pech, dass im Massenlager auch Familien mit Kindern ruhten, bzw. ruhen wollten. Das ging mehr schlecht als recht, weil eines der Kinder stöhnte, schluchzte und sich schliesslich übergeben musste – für alle, vor allem für die Eltern, eine Herausforderung. Nun denn, sowas kann passieren…

2. Tag: Hundsteinhütte – Saxerlücke – Hoher Kasten
Was für ein Tag (im Vergleich zu gestern)! Strahlend schönes, sonniges Wetter! Kurz vor acht Uhr, nach ausgiebigem Frühstück, verabschiedeten wir uns vom sehr gastfreundlichen Hüttenwarteehepaar. Abstieg zum Bollenwees, dann steil hinauf zur die Saxerlücke, von dort den prächtigen Ausblick ins Rheintal geniessend, weiter steil aufsteigend auf eine Höhe von ca. 1800 m. Auf dieser verbleibend erreichten wir nach ca. 4.5 km die Stauberen (1746 m). Auf der sonnigen Terrasse des Berggasthauses machten es sich viele vom Rheintal mit der Seilbahn „aufgestiegene“ Touris gemütlich. Nach einem Kafi mit Nussgipfel zogen wir weiter über den Stauberenfirst, links der Tiefblick auf den Sämtisersee, zur rechten das Rheintal – phänomenal! Auf und ab, vorbei an der Heierli Nadel, dann Abstieg auf etwa 1560 m und schliesslich über den Kastensattel der Schlussaufstieg zum Hohen Kasten (1794 m). Die Strecke von der Saxerlücke bis zum Hohen Kasten in dieser Richtung begangen, war (ist) ein richtiger Grüezi-Weg. Macht nichts, sind ja alles Bergbegeisterte… Um halb eins erreichten wir den Gipfel – gerade richtig zur Mittagszeit. Anschliessend genossen wir die Fahrt in der Schwebebahn hinunter nach Brülisau.

Fazit:
Gar nicht so schlechtes Wetter am 1. Tag, *****-Wetter am 2. Tag. Eine erinnerungswürdige Zweitagestour im geliebten Alpstein! Zufrieden und glücklich blicken wir gerne zurück.

Hilfsmittel:
Stöcke, Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum 1. Tag: 31. Mai 2009
Schwierigkeit: T3
Strecke: 10.7 km, Wildhaus – Flürentobel – Teselalp – Gruebe – Mutschensattel – Roslenalp/Oberalp – Saxerlücke – Bollenwees – Hundsteinhütte
Aufstieg: 1120 m
Abstieg: -630 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 45 Min.

Parameter:
Tour-Datum 2. Tag: 1. Juni 2009
Schwierigkeit:
T3
Strecke: 8.9 km, Hundsteinhütte – Bollenwees – Saxerlücke – Furgglenfirst – Stauberenfirst – Kastensattel – Hoher Kasten – Talfahrt mit der Kastenbahn nach Brülisau
Aufstieg: 505 m
Abstieg: -561 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen:
4 Std. 44 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 10 Min.

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