Croce di Pratomagno (1591 m) – Liberazione Italia

Heute war Feiertag: der Tag der Befreiung Italiens, offiziell Anniversario della Liberazione (auch Liberazione dal nazifascismo, Befreiung vom Nazifaschismus, Ende der deutschen Besatzung 1945). An solchen Tagen wandern sogar die ItalienierInnen; also Salve, salve, salve…

Auf der Hinfahrt genossen wir im schönen Bergdörfchen Loro Ciuffenna (632 m) in der Giglio Bar den obligaten Capuccino mit Brioche (so werden die mit Konfitüre, Schoggi oder Vanillecrème gut gefüllten Gipfeli hier genannt; ohne – vuota – gäbe es sie auch…). So waren wir hellwach für die 15 km lange Bergfahrt bis zum 720 m höher liegenden Startpunkt Pian dei Lavacchio (1250 m): abenteuerlich steil, sehr enge Durchfahrten in den kleinen Bergdörfern Trevane, Chiassaia, Anciolina, kaum Kreuzungsmöglichkeiten. Auf dem grossen Parkplatz (hier endet die Fahrstrasse) standen erst wenige Autos, was sich angesichts des neu (und schön) aufgebauten Rifugio Arca Montana wohl ändern sollte. Um halb elf liefen wir los. Erst durch Mischwald und über einen Forstweg stiegen wir hoch bis zum Punkt, wo auch der Wanderweg von La Trappola hochführt. Bald war auch die gesamte Strecke bis zum Tagesziel zu überblicken – etwas mehr als 8 km Distanz. Immer schön die Höhe haltend, führte der Alpweg über noch nicht bestossene Weiden und durch steppenartig verbuschtes Land (Ginster, Himbeeren). Noch vor einer guten Woche lag der Höhenzug teilweise unter Schnee, jetzt blühten hier Krokusse und andere schöne Frühlingsboten. Bald blüht hier der Ginster, dann muss es hier oben paradiesisch schön sein. Links (westlich also) liegt das Valdarno unter leichtem Dunst, rechts (östlich) das Casentino, dem Quellgebiet des Arno. Interessant: der Arno verläuft im Casentino in Richtung Süden, um dann kurz vor Arezzo in einem weiten Bogen nach Norden verlaufend das Valdarno zu bilden und Städte wie Firenze und Pisa zu erreichen. Die kleine Anhöhe Spada della Roccia umgingen wir westlich, um dann in einer Senke erneut einen Punkt zu erreichen, der auch von La Trappola her erreicht wird. Wir hielten an unserer Wanderwegroute 00 fest (nein, ToiToi’s gibt es hier keine…), in leichtem auf und ab näherten wir uns dem Tagesziel als höchsten Punkt. Nach knapp zwei Stunden standen wir oben. Der Gipfel ist (bei klarer Sicht) unmöglich zu verfehlen – bei diesem monumentalen Gipfelkreuz. Der Gipfelbereich ist umzäunt und gepflegt ausgestaltet, sogar sauber. Während wir auf der gesamten Aufstiegstrecke wenigen Wanderern begegneten, waren es hier oben schon zwei Dutzend. Schon an deren Schuhwerk (Stiefel, Turnschuhe, usw.) war zu erkennen, dass die meisten den halbstündigen Aufstieg von der unter dem Gipfel verlaufenden Strada Panoramica del Pratomagno gewählt haben müssen. Weil der starke Wind keine Gipfelrast zuliess, setzten uns in einer östlich gelegenen windgeschützten Mulde mit Panoramablick ins Casentino, um die mitgebrachten Leckereien zu geniessen.

Genossen wir im Aufstieg noch überwiegend die Sonne, trübte die Witterung nun etwas ein – fast schon diesig, aber wenigstens trocken. Der böige Wind machte uns nun etwas zu schaffen; Doris wehrte ab in der Windjacke. Der Rückweg verlief weitgehend über die bereits beschriebene Aufstiegstrecke – allerdings sorgten die veränderten Lichtverhältnisse für veränderte, aber schöne Landschaftsbilder. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir wieder den Ausgangspunkt Pian dei Lavacchio, in dessen unmittelbarer Nähe nun nicht mehr die unansehnliche Ruine eines ehemaligen Albergos, sondern der innen wie aussen schön hergestellte Bau des Rifugio Arca Montana zur Einkehr lockte. Und der grosse Parkplatz war mittlerweile gut gefüllt. An dieser formidablen Aussichtslage genossen wir la Birra Rossa del Pratomagno.

Fazit:
Die Tour auf diesem langen Hügelzug zum Gipfel mit dem monumentalen Gipfelkreuz gefällt uns immer wieder, alleine der Tiefblicke wegen.

Wetterverhältnisse:
Zu Beginn sehr sonnig und fast wolkenlos, im Lauf des Nachmittags etwas bewölkt, trocken, aber starker Wind aus SO, Temperatur ca. 16 bis 24°.

Hilfsmittel:
Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 25. April 2019
Anforderung: T1
Strecke: 16.6 km, Nr. 00 ab Pian dei Lavacchio (1250 m) – Cima Bottigliana – Pozza Nera – Croce del Pratomagno (1591 m) – zurück auf ungefähr gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 690 m
Abstieg: ca. -700 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 10 Min.

Civitella in Val di Chiana – Frühling in der Toscana

Diese nicht ganz kurze Rundtour bietet alles, was in dieser Jahreszeit Genuss verspricht: aufblühende Natur, Ruhe, und… genau in der Hälfte eine „Raststätte“ – was will man mehr?! Und das alles bei idealen äusseren Bedingungen. Zusammen mit unseren lieben Nachbarn Karin und Herbert war eine gemütliche (Schwatz-)Runde angesagt auf unserer Lieblingsstrecke. Um zehn Uhr der Abstieg nach Verniana hinunter, dann weiter durch Buschwerk hinunter zur Strasse, welche nach San Pancrazio hochführt; die Strasse und das Flüsschen Esse überquerend, verliessen wir den Asphalt beim Pian del Pino (Wanderweg Nr. 109). Das wenig Wasser führende Rinsal namens Borro della Trove al Mancino durchquerten wir ohne nasse Füsse – die einzige „Schlüsselstelle“ heute. Über einen Forstweg gewannen wir etwas an Höhe, so dass der Blick ins Val di Chiana frei wurde. Im Rücken das Castello di Gargonza und unter diesem „unser“ Berg mit dem Borgo. Vorbei an wunderbaren Olivenhainen erreichten wir bald die von Oliveto nach Civitella hochführende Naturstrasse. Beidseitig mit den typischen Zipressen flankiert, vorbei an gut verborgenen Villen, auf welche wir manchmal nur durch mächtige Tore aufmerksam wurden. Civitella erreichten wir kurz nach 13 Uhr – gerade richtig zum Pranzo im uns vertrauten Ristorante Enoteca Il Vicolo. Auf der Piazza der immer wieder prächtige Panoramablick ins Val di Chiana. Das im Schatten hängende Thermometer auf der Piazza zeigte 25°. Noch ein Gruppenbild, dann rein ins Vergnügen – man erwartete uns schon. Das Menu mundete ausgezeichnet – entsprechend laaaaaaaaaange dauerte diese Mittagspause.

So gestärkt und gesättigt traten wir den Rückweg an, erst über eine stark malträtierte  asphaltierte Strasse verlaufend, konnten wir diese (weiss-rot markiert!) bald einmal verlassen. Durch die Macchia führte der Pfad Nr. 111 leicht ansteigend hoch.

Nahe des höchsten Punktes (Poggio Tondo, 624 m), nach dem Antennenturm, hielten wir links ausgeschildert in Richtung Cornia. Vorbei am idyllisch gelegenen Friedhof erreichten wir das unbewohnte Cornia. Allerdings sind und werden hier Häuser instand gestellt. Die Häusergruppe durchquerend, hielten wir nach dem letzten Haus (mit „Scuola“ beschriftet) scharf links, durchquerten das noch immer stark verbuschte Gelände bis hinüber zur Naturstrasse, welche das Agriturismo Camperchi erschliesst. Jetzt folgte eine nicht gerade knieschonende Strecke, etwas steiler und teilweise auf betonierter Unterlage. Vorbei an den uns schon von 2016 bekannten schön hergerichteten ehemaligen Bauernhäusern erreichten wir beim Hof Pian del Pino wieder die Brücke über die Esse – damit hat sich der Kreis geschlossen. Nun folgte der letzte Aufstieg nach Verniana und weiter auf „unseren Berg“. Mittlerweile war es halb sieben – gerade richtig um die ermatteten Glieder hoch zu lagern.

Fazit:
Diese Rundwanderung ist immer eine Wiederholung wert. Heute war es besonders schön mit Karin und Herbert…

Wetterverhältnisse:
Sehr sonnig, am späten Nachmittag etwas bewölkt, aber trocken, kaum Wind, Temperatur ca. 14 bis 22°.

Hilfsmittel:
Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 17. April 2019
Anforderung: T1
Strecke: 22.3 km, Nr. 113 ab Renaiolo – Verniana – Nr. 109 ab Pod. Pian del Pino – Mancino – Civitella in Val di Chiana (523 m) – Nr. 111 über P. 548 – P. 568 – nach dem Poggio Tondo (Antennenturm) Abzweigung links (Nr. 113) – Cornia – Pod. Caggiarino (546 m) – Fatt. Burrone (459 m) – Pod. Moraggiolo (386 m) – Pod. Pian del Pino – Verniana – Renaiolo
Aufstieg: ca. 780 m
Abstieg: ca. -790 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 8 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 45 Min.