El Torozo (2021 m) – Sierra de Gredos

Nach der gestrigen Tour war heute etwas einfacheres angesagt. Der Torozo ist ein ideales Ziel für eine «Wellnesstour». Nach einer kurzen Fahrt (ca. 25 km) ab Hoyos del Espino, dem schönen Bergdorf im Herzen der Sierra de Grados, wo wir eine zweite Nacht verbrachten, erreichten wir kurz vor 12 Uhr den Parkplatz auf dem Pass Puerto del Pico (1391 m). Der massige Torozo erhebt sich direkt über dem Pass, und er beherrscht mit seinen schroffen Südabstürzen den Barranco de las Cincos Villas. Der Aufstieg beginnt gleich hinter dem Pass-Restaurant. Moderat und in ziemlich direkter Linie ansteigend, war die verschlossene Hütte Refugio de la Majada del Tío Manteca in zwanzig Minuten erreicht. An diesem links haltend vorbei bis zu einem Punkt, wo es rechts direkt ins kleine Klettergebiet La Albujea ginge. Wir blieben auf dem gut markierten Pfad PR-AV 37, der uns nach einigen Serpentinen vorbei führt an der hinter einem Felsen etwas versteckten Quelle Fuente del Cerro Pedrique. Bald erreichten wir eine Schulter an der Nordabdachung des Torozo-Massivs. Hier werden wir im Direktabstieg einmünden. Wir zogen weiter, leicht ansteigend auf gut einsehbarem Pfad. Vorbei an einer weiteren Quelle (Fuente de las Balesas) querten wir die gesamte Nordflanke oberhalb des unter uns liegenden Taleinschnitts Arroyo de la Hoya del Gallego. Anschliessend in einem weiten Bogen über Weiden vorbei an einer Steinhütte (Refugio de los Cervunales) zum östlich des Gipfels gelegenen Sattel Collado del Risco (1935 m). Kurz vor dem Sattel orientierten wir uns westlich in Richtung Gipfel; der Weg dorthin ist mit Steinmännern jeder Grösse gut markiert. Nach wenigen Minuten standen wir auf dem Torozo (Vermessungssäule). Das 360°-Panorama ist beeindruckend. Nur der starke Nordwind vertreibt uns bald an eine windgeschützte Stelle, wo wir trotz allem eine Rast einlegen und die Aussicht geniessen können.

Im Sinne einer Überschreitung stiegen wir in Richtung W ab, vorbei am Gipfel Alto de los Monteses (1956 m). Von Kletterern wird er auch «Torozo Nordgipfel» genannt. Der wäre wohl für uns machbar (T4, II), aber nicht bei diesem Wind. Von Steinmännern geführt, liefen wir also auf anfänglich undeutlichem Pfad zum Aufstiegspfad hinunter. Unterwegs jagte uns ein uns fast überfliegender Steinbock einen ziemlichen Schrecken ein – wie aus dem Nichts sprang er geschätzte 15 m, um sofort zu verschwinden. Kein Bild, leider, da die Natur viel schneller war als die Technik😊. Über einige Serpentinen erreichten wir schliesslich wieder das verschlossene Refugio de la Majada del Tío Manteca, und einige Höhenmeter weiter unten die Passhöhe Puerto del Pico, wo auf dem Parkplatz unser WoMo («Erbsli») wartete.

Fazit:
Eine wiederum eindrückliche, im Vergleich zur gestrigen deutlich weniger anspruchsvollen Tour. Auf der gesamten Tour sind wir keinen Berggängern begegnet, einsamer kann man nicht wandern.

Wetterverhältnisse:
Wiederum ein sonniger Frühsommertag, anfänglich hohe Bewölkung, im Tagesverlauf Sonne pur, ab ca. 1700 m. ü. M. starker Wind bis 30 km/h, 20 bis 25° (auf dem Gipfel an der Sonne gemessen!).

Hilfsmittel:
Rother Wanderführer «Sierra de Gredos», Online-Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 23. Mai 2019
Schwierigkeit: T2-3
Strecke: 9.2 km,
Aufstieg: ca. 660 m
Abstieg: ca. -640 m
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 3 Std. 20 Min.
Laufzeit mit Pausen: total ca. 4 Std. 40 Min.
Tageszeit: 11:50 bis 16:30 Uhr