Schnebelhorn (1291 m) – immer wieder schön…

Den höchsten im Kanton Zürich (naja auf der Kantonsgrenze ZH/SG) liegenden Gipfel bestiegen wir zuletzt am 1. Januar 2015 anlässlich eine hochwinterlichen Schneeschuhtour. An Anziehungskraft hat er nicht eingebüsst – zu Recht! Der spärlich besetzte Parkplatz beim Restaurant auf der Hulfteggpasshöhe liess uns annehmen, dass die Tour heute und in dieser Krisenzeit nicht stark frequentiert sei. Ab Parkplatz Passhöhe marschierten wir auf dem Fahrweg in Richtung Hof Chrüzbüel. Dann leicht absteigend auf die Fahrstrasse hinunter, welche zum Hof Älpli führte; der Hof präsentierte sich uns wie vor Jahren schon in einem etwas verwahrlosten Zustand (überall Fahrzeugruinen). Nach dem Hof verliessen wir den Fahrweg, um etwas steiler und im Wald aufzusteigen – das Gelände im Bereich Grosswald ist wunderbar sonnig gelegen und man geniesst den Weitblick ins Tösstal und im Osten ins Toggenburg. Vor einer am Waldrand stehenden Hütte wählten wir nicht den markierten Weg, sondern geradeaus über einen Weidezaun den unmarkierten, aber deutlich sichtbaren Trampelpfad im Direktaufstieg zum Roten. Das im Wald verborgene Gipfeli ist leicht zu erkennen an der Lichtung mit Grillstelle. Der Abstieg führte erst westlich steil hinab auf einen Wanderweg; hier in einer Spitzkehre nach Ost, um über einen etwas schmalen und leicht ausgesetzten Pfad P. Roten Süd zu erreichen, und weiter in Richtung Hirzegg (steiler und holpriger Abstieg über den Leutobelweid-Grat). Den Wald verlassend, vor uns das verlockende Gipfelkreuz der Hirzegg – den kurzen Aufstieg sparten wir uns heute, weil schon einige Besucher oben waren. Nach der hangseitigen Unterquerung der kurze Abstieg zum wenige ca. 40 Hm tiefer liegenden P. 1049. Ab hier war die weitere Strecke zum Schnebelhorn nicht zu verfehlen – immer schön in der Nähe des (durchaus steilen) Grats bleiben! Wunderschön, dieser weitere Aufstieg zum 240 m höher liegenden Tagesziel. Kurz unterhalb des Gipfelaufstiegs häuften sich dann die Begegnungen – Grüezi, Grüezi, Grüezi – immer schön die soziale Distanz wahrend! Von weitem zu sehen, dass wir heute doch nicht allein waren. Auf dem friedlich bevölkerten Gipfel dann das Fernsicht-Vergnügen in allen Richtungen etwas getrübt vom Blütenstaub! An einem sonnigen Platz etwas unterhalb des Gipfels genossen wir die mitgebrachten Leckereien – mit genialem Blick in die Glarner Alpen. Für den Abstieg wählten wir dann die Strecke zur 150 m tiefer liegenden Alpwirtschaft Tierhag – welche leider krisenbedingt geschlossen war. Gleich hinter der Beiz ging es weiter über schönes Alpweideland, leicht ansteigend zum Aufstiegspfad; damit schloss sich die Gipfelrunde. Der folgende Rückweg bedarf keiner weiteren Erklärungen – ausser vielleicht dem Hinweis, dass wir den Roten südlich hangseitig unterwanderten. Kurz nach dem Älpli verliessen wir den Fahrweg (zur Hulftegg) um kurz wieder aufzusteigen zum Hof Chrüzbüel. Nach dem kurzen Abstieg erreichten wir den mittlerweile gut belegten Parkplatz wieder.

Fazit:
Trotz Corona-Lockdown einige Wanderer unterwegs heute, also nicht die erwartete Einsamkeit, Einhaltung Corona-Regeln kein Problem.

Wetterverhältnisse:
Seit Tagen stabiles Hochdruckwetter (fast schon sommerlich), Temperaturen im Bereich 8 bis 23°, schwache Bise.

Ausrüstung:
Wanderschuhe, Stöcke (nicht eingesetzt)

Parameter:
Tourdatum: 23. April 2020
Schwierigkeit: T2
Strecke: 14.5 km: Hulftegg (953 m) – Chrüzbüel (1003 m) – Älpli – Grosswald – P.1098 – Roten 1147 m – P.1070 – Hirzegg P.1049 – Schnebelhorn (1291 m) – Tierhag (1141 m) – Hirzegg –  ab P. Roten Süd (P. 1094) bis P.1098 – Rest wie Aufstieg (über Chrüzbüel 1003 m)
Aufstieg: ca. 674 m
Abstieg: ca. -671 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std.
Tageszeit: 10:10 bis 15:20 Uhr

Bachtelspalt – Bachtel – Täuferhöhle

Die Tage des Corona-Lockdowns bereiteten uns bislang trotz starker (sozialer) Einschränkung zum Glück wenig Mühe, leben wir doch auf dem Land und damit in einer paradiesischen Umgebung. Unseren täglichen etwa zweistündigen Spaziergängen folgen in unregelmässigen Abständen längere Wanderungen im Zürioberland. Heute Dienstag machten wir uns auf zu einer Bachtel-Runde – normalerweise nicht unser Traumziel. Aber heute war aufgrund der Coronakrise nicht mit dem sonst gewohnten Massenauflauf zu rechnen – und es wurde tatsächlich eine einsame Tour! Am südlichen Dorfeingang von Gibswil verliessen wir nach wenigen Metern die Strasse um (gut markiert) in den Wald und entlang der jungen Jona zu laufen. Nach wenigen Minuten ein erster Höhepunkt: Wissengubel, ein grosser Giessen im Halbrund einer Nagelfluh eingebettet. An den (heute einsamen) Rastplätzen unschwer zu erkennen, was hier an normalen Tagen los ist. Über Treppentritte stiegen wir hoch zur Fahrstrasse unterhalb Bettschwändi, um diese sogleich zu überqueren. Das Wässerholz durchquerend, verliessen wir bei Holzbogen P.850 den Wald. Vorbei am Hof Blegi, weiter in Richtung S zum Hüttenboden (Schiessstand). Beim Hof Hintersennenberg dann die Begegnung mit einem anhänglichen Esel (Doris gefiel ihm sehr…). Wenige Meter unterhalb des aussichtsreich gelegenen Hofes gut markiert weiter bis zum Huebbach und Wiederaufstieg zum schön gelegenen Bachtelweiher. Oberhalb Vordersennenberg dann eine erste Trinkpause. Hier entschieden wir, nicht wie markiert («Bachtelspalt») zu laufen, sondern den Bachtelspalt über das Weideland in direkter Linie anzustreben. Das gelang zwar nicht punktgenau, dafür aber über einen spannenden Steilaufstieg im Wald (bestimmt >40°). Oben am Waldrand angelangt, fanden wir ca. hundert Meter südlich den sagenumwobenen Bachtelspalt. Von oben kaum vollständig einzusehen, machten wir uns auf den kurzen Abstieg zum unteren Einstieg in den Spalt. Wirklich sehr eindrücklich, und nichts für Bauchumfänge >100 cm😁. Wir warteten kurz auf vier Wanderer, welche den Spalt von oben begingen; im Spalt selbst wäre die geltende Sozial-Distanz von 2 m nicht einzuhalten. Doris voraus, ich folgend. Die engste Stelle war nur ohne Rucksack und seitlich abgedreht zu meistern – dennoch eine leichte Zwängerei im Nagelfluh. Der Ausstieg dann unproblematisch, Wurzeln dienten als Haltegriffe. Der weitere Aufstieg zum Bachtel über Unterbachtel und Unterbachweid führte über einen ziemlich ausgetretenen Wurzelpfad. Auf dem Berg angekommen, wichen wir den wenigen GipfelstürmerInnen grossräumig aus, um auf dem direkt am Kulminationspunkt 1109 (Bachtel Kulm) stehenden und von der Ferag gestifteten Bänkli zu rasten. Wunderbar der Ausblick, und voll an der Sonne! Nach der Gipfelrast vorbei am wenige Meter höherstehenden Bachtelturm, dessen Zugang aus aktuellen Gründen gesperrt ist. Steil der Waldabstieg, meist mit Treppen befestigt, bis zum Auenbergsattel P.971. Hier hielten wir halblinks in Richtung Schufelberger Egg – man könnte den Auenberg auch östlich umrunden. Kurz vor der Schufelberger Egg – einem kleinen Passübergang – blies uns heute erstmals eine stark aufkommende Bise entgegen. Die Strasse überquerend liefen wir über Wiesland auf einem Trampelpfad in Richtung Waldrand, wo uns gelbe Wegweiser unmissverständlich in Richtung Täuferhöhle wiesen. Die 60 Aufstiegsmeter waren steil und führten über Treppen hoch zum Punkt Hörnli 1047 m. Die Höhe von ca. 1050 m haltend, durchquerten wir den Wald bis nach einem heftigen Aufstieg der Punkt Allmen 1076 m erreicht war. Hier jetzt nicht rechts haltend zum eigentlichen Gipfelchen, sondern links (westwärts also) in Richtung Täuferhöhle (25 Min.). Den Allmen also leicht absteigend umrundend, gelangten wir nach etwa einer Viertelstunde zum Wegpunkt, wo man, um zur Täuferhöhle zu gelangen, über gutangelegte Treppen absteigen muss – gefühlte 500 Tritte waren das! Aber der Besuch der aufgeräumten und leeren Höhle war die Mühe wert – auch den Wiederaufstieg zurück! Zurück am Abbiegepunkt, hielten wir nach links, um in einem nach Westen ausholenden Bogen und nach einem kurzen Steilaufstieg den Übergang Frauebrünneli (1028 m) zu erreichen. Hier öffnete sich der Blick nach Gibswil hinunter, gut zu erkennen an der markanten Sprungschanze. Erst auf gutem Pfad, später auf einem von Forstarbeiten malträtierten Weg hinunter in Richtung Kleinbäretswil. Dorthin wollten wir aber nicht, weil wir nicht über die Strasse nach Gibswil hinunterlaufen wollten. Also beim Alpgebäude (ca. 980 m.ü.M.) rechts haltend und weglos (aber ungefährlich) durch den Wald absteigend. Bei Lee die Strasse überquerend, rechts und parallel absteigend dem Leebach folgend. Weiter weglos das Rossriet schonend durchquerend, erreichten wir nach einer kurzen Waldpassage (Risiholz) einen Weg, welcher uns zu einem Weiher oberhalb Seelisberg führte. Auf der unbefestigten Fahrstrasse vorbei an den beiden schön gelegenen Weihern. Oberhalb Gibswil war dann beim Chriesiholz nochmals eine enge Stelle mit einem weiteren Giessen zu passieren. Das Einfamilienhausquartier (viele Neubauten!) durchquerend, standen wir bald an der Hauptstrasse; noch wenige Meter bis zum Ausgangspunkt – ein abwechslungsreicher Wandertag fand einen guten Abschluss.

Fazit:
Corona-Lockdown sei Dank: ungewohnt einsame Wanderung, auf dem Bachtel ca. 10 Besucher, auf der Strecke keine Begegnungen (Ausnahme Bachtelspalt).

Wetterverhältnisse:
Seit Tagen stabiles Hochdruckwetter (fast schon sommerlich), Temperaturen im Bereich 7 bis 18°, schwache Bise (bis 20 km/Std.).

Ausrüstung:
Wanderschuhe, Stöcke

Parameter:
Tourdatum: 7. April 2020
Schwierigkeit: T2
Strecke: 13.4 km: Gibswil TCS-Parkplatz 762 m – Wissengubel – Blegi 850 m – Hintersennenberg 904 m – Bachtelweier 894 m – Bachtelspalt 960 m – Bachtel 1109/1115 m m – Auenbergsattel 971 m – Schufelberger Egg 990 m – Allmen 1076 m – Täuferhöhle 910 m – Fraubrünneli 1025 m – Lee 890 m – Seelisberg 847 m (Weier) – Gibswil 757 m
Aufstieg: ca. 687 m
Abstieg: ca. -682 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 20 Min.
Tageszeit: 10:10 bis 16:10 Uhr