Planggenstock (1674 m), Hirzli (1639 m) und Niederurnertäli – (fast) ein Geheimtipp

Bereits von unserem Wohnsitz aus ist der Bergzug mit den markanten Gipfeln auszumachen (Luftlinie 18.7 km, siehe Bild). Die für heute geplante Tour unternahmen wir letztmals im September 2010. Der markante Taleinschnitt oberhalb von Niederurnen fällt auf der A3-Fahrt vom Walensee in Richtung Zürich auf. Heute Montag versprachen wir uns, dass der üblicherweise an Wochenenden (Corona-bedingt) grosse Zulauf ausbliebe – so war es denn auch. Tagesziele waren die Gipfel Hirzli und der 35 m höhere Nachbar Planggenstock.

Doch der Reihe nach: in der 8 Personen fassenden Gondelbahn der LNM überwanden wir in 9 Fahrminuten 520 Hm (Hin- und Rückfahrt Fr. 14.00/RentnerIn😏). Zwar waren wir nicht die Einzigen heute Montag, aber die Bahn verkehrte Nonstop und die kurze Wartezeit kam uns gerade recht um die Masken zu «montieren». Bei der Bergstation Morgenholz (982 m) befinden sich ausführliche Informationstafeln über das Wanderwegangebot im schönen Nieder-urnertäli. Unmittelbar hinter der Bergstation begann der steile Aufstieg auf einem gut unterhaltenem Gütersträsschen hoch bis zur Alp Schwifärch. Hier endete der Fahrweg – unmittelbar oberhalb des Alpgebäudes (Wanderwegweiser) links haltend, führte der gut gepflegte (frisch gemähte) Wanderweg in Serpentinen über saftiges Weideland und durch schönen Wald mit teilweise skurrilen Bäumen. Nach einer knappen Stunde erreichten wir das idyllisch gelegene Forsthaus (Ahornhüttli), auf dessen Vorplatz einige schöne Bänke stehen (Wunderaussicht!). In Serpentinen stiegen wir weiter hoch, vorbei an ersten Nagelfluhwändchen, in den östlichen Kehren immer mit Tiefblicken zum Walensee. Nach weiteren 30 Minuten standen wir unvermittelt auf dem Hirzli. Leichtes Gedränge hier oben, und unglaublich viele Fliegen und Schmetterlinge (siehe Bild), kurze Trinkpause, Gipfelfoto, dann der kurze Abstieg zum P.1573, hier rechts in Richtung Planggenstock haltend. Der schön angelegte Gratweg ist nicht besonders anspruchsvoll; an einer (nicht ausgesetzten) Steilstufe, welche über Nagelfluh führt, ist sogar ein Fixseil angebracht – wer will, kann sich hier festhalten. Lange versteckte sich der Gipfel, unsere Aufmerksamkeit galt vorerst ohnehin dem schön verlaufenden Grätchen und der Wunderaussicht ins Tal (Linthebene, Zürichsee) und nach Hause. Hart an der Kante ist etwas Trittsicherheit (und vielleicht Schwindelfreiheit) gefragt. Nach dem Wanderwegweiser (Verzweigung) ging es direkt hoch zur Nagelfluh. Von hier aus sieht der Gipfel wie ein runzeliger Kopf aus, vielleicht sogar etwas abweisend, weil der Einstieg zum Durchschlupf nicht einzusehen war. Auf den letzten Aufstiegsmetern zum Planggenstock werden die Hände gebraucht, bei trockener Witterung unproblematisch dank guter Tritte und Fixseilen; bei Nässe wäre hier erhöhte Vorsicht geboten. Auch hier das gleiche Bild: gut besuchter Gipfel, aber ausreichend Platz, um auf dem freien Bänkli beim Gipfelkreuz die Rast abzuhalten. Nach ausgedehntem Genuss der tollen 360°-Aussicht stiegen wir in Richtung Westen ab – nach wenigen Abstiegsmetern links haltend (Wegweiser «Ober Planggen»). Relativ steiler, treppenartiger Abstieg über schöne Alpweiden bis Ober Planggen (1434 m). Von dort in Richtung Bodenberg/Morgenholz (Hauptwegweiser). Das Zwischenziel Bergrestaurant Hirzli (unseres Wissens die einzige Gastwirtschaft im Tälchen) hatte heute geschlossen. Wunderschöne Landschaft, und vor uns die immer mächtiger aufragenden Felswände Wageten und Brüggler mit der dazwischen liegenden Wänifurggel, dem Übergang ins Schwändital/Oberseetal. Hier oben wird gheuet was das Zeug hält. Nun erreichten wir den Tierskulpturenweg, wo uns einige Holzfiguren beobachten. Kurz vor P.1105 querten wir den Dorfbach. Vorbei an der heute geschlossenen Bergwirtschaft erreichten wir nach etwa 15 Minuten das Morgenholz, von wo uns die Bahn wieder nach Niederurnen hinunter gondelte.

Fazit:
Nach vierwöchiger Wanderpause (Züglete…) eine Bergwanderung in einer wunderbaren, aber nicht einsamen Umgebung; wir kommen gerne wieder…

Wetterverhältnisse:
Ein klasse Hochsommertag, Sonne pur, ~20 bis 28°

Hilfsmittel:
normale Wanderausrüstung, Stöcke

Parameter:
Tour-Datum: 20. Juli 2020

Schwierigkeit: T3
Strecke: 8.8 km, Bergstation Morgenholz LNM (982 m) – Schwifärch (1174 m) – Forsthaus (1445 m) – Hirzli (1639 m) – Planggenstock (1674 m) – Ober Planggen (1462 m) – Bergrestaurant Hirzli (1061 m) – Morgenholz (982 m)
Aufstieg: ca. 770 m
Abstieg: ca. -760 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 35 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 14:30 Uhr