Herbstwanderung von Lichtensteig zur Burgruine Neutoggenburg und weiter bis St. Peterzell

Der bekannte Buchautor Heinz Staffelbach lieferte uns die Idee und die Grundlage für diese Herbstwanderung. Während heute die Bewohner weiter Teile des Mittellandes unter einer Nebelsuppe ächzten, durften wir eine sonnige Bilderbuchwanderung erleben. Mit knapp tausend Auf- und Abstiegsmetern und einer Länge von ca. 14 km ein Konditionstest für die bevorstehende Schneeschuhtouren-Saison. Wir starteten beim Bahnhof Lichtensteig, kurz vor zehn Uhr. Nach der Überquerung der Thur und dem Gang durch das schmucke und gut erhaltene Städtchen Lichtensteig genossen wir den Startkafi im Café Huber (dort gibt es übrigens die allerbesten Biber!). Nach wenigen Metern verliessen wir die lärmige Wasserfluhstrasse gelb markiert. Nach den letzten Einfamilienhäusern die Brücke über den Lederbach, dann steil hoch zum Hof Vorderhalden; kurz danach bei der Verzweigung P.765 hielten wir links hoch, um am Waldrand auf einem etwas schmierigen Chuewägli (nur nicht hinfallen…) im Nässiwald aufzusteigen. Wieder an der Sonne, gelangten wir zu den wunderschönen Toggenburger Häusern bei Graben. Oberhalb gelbmarkiert weiter in Richtung Burgruine – die noch nicht zu sehen war. Nach einer kurzen Strecke galt es nach Süden zu halten, um den «Burghügel» auf einer Forststrasse zu erreichen. Die letzten Aufstiegsmeter bis zur Burgruine führten gut markiert durch den Wald steil hoch bis zum Burggraben. Und schon war der erste Höhepunkt erreicht: die 240 m über der Wasserfluh stehende Burgruine Neutoggenburg. Auf diesem heute höchstgelegenen Punkt residierten einst die Grafen von Toggenburg. Ein exzellenter Aussichtspunkt, und gut nachvollziehbar der strategische Standort dieser mittelalterlichen Burganlage. Und der ideale Punkt für eine kurze Trinkpause und etwas Geschichtsunterricht.

Der in einer geraden und direkten Linie folgende steile Abstieg (100 Hm) verlangte etwas Vorsicht; die Unterlage leicht feucht, stark belaubt und darunter jede Menge (unsichtbarer) Steine – ideales Stolpergelände. Wohlbehalten erreichten wir bei Schwanden einen Geräteschuppen mit einer an der Sonne stehenden Bankniederlassung. Mittlerweile halb ein Uhr: Zeit und Ort für die Mittagsrast – mit herrlichem Alpstein-Panorama. Danach folgte der Abstieg über Oberwald, Vögelisegg, Sonnegg nach Brunnadern hinunter – die Landschaft in phantastischen Herbstfarben eingekleidet; und mit 🍁-«Musik» unter den Füssen. Bald war die Ortsmitte Brunnadern Neckertal erreicht. Die Holzbrücke über den Necker zum Ortsteil Tös, dann begann der zweite Aufstieg des Tages – und wie! Steil hoch zum Tösbergli und dort links haltend durch Wald hoch zum Oberberg – immerhin 230 Hm über einen Kilometer. Wieder voll an der Sonne, gelangten wir leicht ansteigend zum Furtberg. Dem nicht ausgeprägten Grat entlang folgten wir zum markanten Aussichtspunkt Linde (P.1034) – auf den Besuch des nahe gelegenen (und offensichtlich geöffneten) Restaurants Alp Wimpfel verzichteten wir – die hatten es wohl nicht nötig, auf unsere gestrige Anfrage zu antworten. Bald war der etwas tiefer liegende Gerensattel erreicht. Jetzt folgte der kurze, aber steile und rutschige Abstieg auf schmalem Pfad hinunter zur Forststrasse bei P.928 – auf diesem Streckenteil waren Stöcke sehr hilfreich. Den Waldrand erreicht, öffnete sich der Blick nach St. Peterzell hinunter und ins Neckertal. Das Jaulen der Motorräder und das «Furzen» der übermotorisierten Autos signalisierte uns den Wiedereintritt in die Zuvilisation. Unterwegs im Abstieg dann noch die intensiven Gerüche der nahen Landwirtschaft – bei Oberenzenberg wurde tüchtig gegüllt. In Enzenberg stehen einige schöne alte und neue Häuser an toller Südlage. Kurz vor Erreichen der Wasserfluhstrasse «verloren» wir Zeit (die wir hatten) beim Pro SpecieRara-Hof Windelsteig; hier wohnen viele Tiere, z. B. seltene Bündner Strahlenziegen, glückliche, weil freilaufende Hühner mit Güggel, Gänsefamilien (mit Jungen), und sogar Pfaue. Und alles mit Schautafeln gut erklärt – eindrücklich! Unten an der lärmigen Strasse angekommen, ging es ein paar hundert Meter in Richtung St. Peterzell, bis zur Postautohaltestelle Mühle, wo wir uns die kurze Wartezeit mit dem Konzert der Spassgesellschaft mit ihren krachenden Pferdestärken vertrieben…

Fazit:
Eine sehr spannende Lust-Wanderung in Doris’ Heimat, sehr geeignet auch für (konditionsstarke) Familien mit Kindern; kann auch abgekürzt werden (SOB Brunnadern).

Wetterverhältnisse:
Sonniges Herbst-Bergwanderwetter, ~8 bis 18° (am Schatten), windstill

Hilfsmittel:
Normalwanderausrüstung

Parameter:
Tour-Datum: 31. Oktober 2020

Schwierigkeit: T1
Strecke: 13.8 km, Bahnhof Lichtensteig (615 m) – Zentrum Lichtensteig (639 m) – Brücke über den Lederbach (P.687) – Vorderhalden – Verzweigung P.765 – Nässiwald – Graben (883 m) – Burgruine Neutoggenburg (1083 m) – Schwanden Ost (940 m) – Oberwald (887 m) – Vögelisegg – Sonnegg (P.751) – Unterbitzi – Brunnadern (654 m) – Holzbrücke über den Necker – Tösbergli – Oberberg (883 m) – Verzeigung P.891 – Furtberg (961 m) – Aussichtspunkt Linde (P.1034) – Gerensattel (1001 m) – Forststrasse P.928 – Oberenzenberg – Enzenberg (791 m) – Hof Windelsteig (P.724) – Mühle (692 m), Postautohaltestelle (St. Peterzell)
Aufstieg: ca. 930 m
Abstieg: ca. -850 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 35 Min.
Tageszeit: 09:50 bis 16:10 Uhr

Panoramaweg Muottas Muragl – Pontresina

Von der gestrigen anstrengenden Padella-Tour noch etwas «gezeichnet», stand heute eine leichte Tour auf dem Programm. Die ursprüngliche Absicht, vom Val Muragl zur Chamanna Segantini (bereits geschlossen) aufzusteigen und dann den Steinbockweg oder alternativ den etwas tiefer gelegenen Segantiniweg bis zur Alp Languard zu laufen, verwarfen wir aufgrund der Schneelage und vor allem der starken Vereisungen wegen.

Also starteten wir nach der Bergfahrt mit der Muottas Muragl-Bahn ab Bergstation – bei schönstem Sonnenschein und Minusgraden. Den folkloristischen Empfang mit Schwizerörgelimusik konnten wir erst gar nicht zuordnen – bis wir den etwa 100 Hm weiter oben auf einem Bänkli sitzenden Spieler entdeckten. Der spielte Stück um Stück – bei bestimmt -8°(!), und johlte fröhlich dazu; vom Wind zu uns getragen, begleitete uns sein Ständchen bis weit ins Val Muragl hinein – ein herzliches Dankeschön! War die schneefreie Unterlage bis zum Alpgebäude Margun noch hart gefroren, änderte sich das bis zur Bachüberquerung im Val Muragl. Nach der Brücke Blankeis, welches es trittsicher und vorsichtig zu überqueren galt. Nach der Verzweigung bei P.2364 (Direktaufstieg zur Chamanna Segantini) wählten wir für den Weiterweg wie eingangs erwähnt die Normalroute. Auch diese verlief unter Schnee, und auf den Steinplatten war Vorsicht angebracht. Die Sicht ins Tal und zu den gegenüber liegenden Gipfelgrössen (Piz Julier, Piz Nair, Piz Ot, usw.) wurde nur getrübt durch die Malojaschlange. Auf gleichbleibender Höhe von ca. 2350 m umrundet der Weg den dreihundert Meter höheren Munt da la Bês-cha (Schafberg) und die auf 2731 m stehende Chamanna Segantini. Vorbei an P.2335 (Verzweigung Abstieg Tegia Muragl-Punt Muragl) liefen wir jetzt in Richtung S, die nunmehr leicht verdeckte Sonne im Gesicht. Nach ca. anderthalb Stunden erreichten wir das noch bis morgen DI geöffnete Restaurant Schafberg. Von hier ging der spektakuläre Blick ins gegenüber liegende Val Roseg und zu den das Tal abschliessenden Schneeriesen. Auf der dem Wind ausgesetzten Terrasse gönnten wir uns eine wärmende Suppe – an mehr war heute nicht zu denken; na gut, von Unterernährung konnte keine Rede sein😉. Wenige Meter oberhalb des Restaurants böte sich die Möglichkeit, leicht aufsteigend weiter zu laufen bis zur Alp Languard. Heute wenig verlockend, da das Bergrestaurant bereits geschlossen war. Der Grund: die Sesselbahn ist wegen eines Grossschadens (an einem Umlaufrad) für längere Zeit ausser Betrieb. Den steilen, schattigen und wohl auch vereisten Abstieg (500 Hm) wollten wir uns ersparen. Also entschieden wir uns leichten Herzens für den Abstieg über die Serpentinen durch den Lärchenwald zu den Schutzdämmen hinunter. Mittlerweile strahlte die Sonne wieder voll. Ein Detail: seit 2003 schützt ein Damm Pontresina vor Lawinen und Murgängen. Gian-dains heisst der eindrückliche Damm, und er kann ein Lawinenvolumen von 240000 Kubikmetern und Murgänge von bis zu 100000 Kubikmetern auffangen. Unterwegs immer wieder schönste Durchblicke, dekoriert vom Gold der Lärchen. Oberhalb des südlichen Dorfendes durchquerten wir das Steinbock-Paradies Pontresina; hier sollen sich die Tiere angeblich bis an den Dorfrand getrauen – gesehen haben wir keine (lebenden) Böcke. Weiter unten – im alten Dorfkern angelangt – posierte dann doch noch einer🦌…

Fazit:
Nach der gestrigen Padella-Tour heute eine Wellness-Wanderung auf dem bekannten, aber heute nicht stark frequentierten Panoramaweg.

Wetterverhältnisse:
Anfänglich und zum Ende der Tour herrliches, sonniges Bergwanderwetter, zwischendurch hochnebelartiger Bewölkung, welche die Sonneneinstrahlung reduzierte, recht kühl (~-6 bis 10°), kräftiger Wind aus SW (bis 35 km/h)

Hilfsmittel:
Bergwanderausrüstung, Stöcke

Parameter:
Tour-Datum: 19. Oktober 2020
Anforderung: T2
Strecke: 9 km, Bergstation Muottas Muragl (2454 m) – Margun – P.2364 (Val Muragl) – P.2335 – P.2273 – Restaurant Unterer Schafberg (2230 m) – Crastota – Pontresina (1821 m)
Aufstieg: ca. 50 m
Abstieg: ca. -672 m
Laufzeit ohne Pausen: ca. 2 Std. 20 Min.
Laufzeit mit Pausen: ca. 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 10:55 bis 14:10 Uhr

Piz Padella 2857 m – winterliche Überschreitung im Herbst 2020

Letztmals bestiegen am 19. August 2018, heute vollständig andere Verhältnisse. Auf der Bergfahrt mit der Gondelbahn Celerina-Marguns (heute Saisonschluss)) war die schneefreie Südseite dieses massigen Bergs einzusehen. Um halb zehn Uhr – und bei -7° C – der Start ab Bergstation Marguns (2276 m) – das Gebiet wird gerade «zurecht» gemacht für die bevorstehende Skisaison (siehe Bilder). Unterhalb der Station beginnt der weiss-rot-weiss markierte Wanderweg; erst über ein mit Kunstschnee belegtes Feld führte der Pfad leicht ansteigend in Richtung Munt da-la-Bês-cha. Nach Überquerung eines (noch) vereisten Bergbachs wurde der Pfad unter Einwirkung der Sonne bald schmieriger. Beim P.2489 angekommen, unterquerten wird den Piz Padella die Höhe haltend geradeaus in Richtung NO, hier beginnt die Wildruhezone. Oberhalb der Alp Clavadatsch bei P.2388 angekommen, hatten wir zu entscheiden: weiter nach Osten um die Alp Muntatsch (2188 m) zu erreichen und von dort nach Samedan abzusteigen. Wir entschieden für den Weiteraufstieg zur Sass Alv, wohl wissend, dass jetzt mehr als 450 Hm winterlicher Nord-Aufstieg bevorstand. Ab Sass Alv bei P.2478 angekommen änderte die Richtung nach S. Was macht man, wenn viele der WRW-Markierungen unter Schnee waren? Richtig: zum Glück gab es einige Trittspuren von Vorsteigern, und wir vertrauten einfach darauf, dass uns diese zum Gipfel führten. Die Tritte wurden immer tiefer, oft knietief, und die Gefahr in ein mit Schnee gefülltes Loch einzusinken, war erheblich. Ab einer Höhe von ca. 2600 m wurde das Gelände blockiger und wesentlich steiler. Oft waren wegen der gefrorenen Unterlage kaum Trittspuren zu erkennen. Ab und zu halfen Markierungen an Felsen, die Orientierung zu halten. Bald nahte die uns vom Abstieg im August 2018 bekannte enge, ausgesetzte Steilstufe – eine etwas trickige Hangquerung im Tiefschnee. Die vorhandenen (tiefen) Tritte gaben uns zwar Vertrauen – aber abrutschen wäre hier keine Option. Jedenfalls war volle Konzentration gefragt – von den fantastischen Ausblicken ins Tal, zum Piz Kesch im Rücken, und zum Festsaal der Alpen (Bernina-Gruppe) im Süden durften wir uns nicht ablenken lassen. Wenige Meter unter dem Gipfel – an der bekannten Verzweigung – hatten wir die Gewissheit, es bald geschafft zu haben. Und tatsächlich, ein paar Schritte über breite, schneefreie Platten, und schon war der Piz Padella erreicht – nach etwas mehr als drei Stunden K(r)ampf. Schon ein überwältigendes Gefühl, diesen speziellen Verhältnissen getrotzt zu haben. Ein spezieller Gipfelstürmer gleich hinter uns: ein schöner Husky erreichte ebenfalls den Gipfel, ca. 5 Min. vor seinem Herrchen. Nach dem Genuss des Gipfelpanoramas (beste Weitsicht!) zwang uns der unangenehme SW-Wind, die Gipfelrast im Abstieg abzuhalten. Von unserem im steilen Blockgelände gelegenen «Rastplatz» war die Abstiegsstrecke gut einzusehen; eine fast schneefreie, aber ziemlich schmierige Angelegenheit. Also hatten wir keine Eile und genossen unsere Leckereien. Nachdem wir dem Treiben einiger Auf- und Absteiger zugesehen hatten, waren nun wir an der Reihe: nur ja nicht in die Schmiere fallen… Vorsichtig langsam meisterten wir diesen ersten zum Glück nicht allzu steilen Abschnitt. Es folgten ein paar hohe Tritte im Fels, welche mit Ketten unterstützt hilfreich gesichert waren. Über viele Serpentinen, die Unterlage vom Wind meist abgetrocknet, schloss sich beim P.2489 am Munt da-la-Bês-cha der Kreis. Nun noch eine halbe Stunde fast schon erholsam über schneefreies Alpgelände hinunter bis Marguns. Unterwegs nochmals die Querung des vom Val dal Selin herunter plätschernden Bachs, verbunden mit dem Blick hinauf zu den schönen Las Trais Fluors. Um 15 Uhr erreichten wir die nonstop fahrenden Gondeln, welche uns flott nach Celerina hinunter brachten. Doch kurz vorher Zweckentfremdung des neuen Kunstschneefelds: eine ausgezeichnete Schuhputzeinrichtung – das nennt man Service!

Fazit:
Eine der ausserordentlichen Verhältnissen wegen ziemlich fordernde (und herausfordende), aber unglaublich lohnende Gipfeltour.

Wetterverhältnisse:
Herrliches, sonniges Bergwanderwetter, wolkenlos, recht kühl (~-7 bis 8°), mässig störender Wind aus SW (bis 25 km/h)

Hilfsmittel:
Bergwanderausrüstung, Stöcke, Grödel (für alle Fälle…)

Parameter:
Tour-Datum: 18. Oktober 2020
Anforderung: T4 (bei schneefreien Verhältnissen T3)
Strecke: 9.8 km, Bergstation Marguns – Munt da-la-Bês-cha P.2489 – P.2388 (oberhalb Alp Clavadatsch) – Sass Alv P.2478 – Piz Padella (2857 m) – P.2532 – Munt da-la-Bês-cha – Marguns (2276 m)
Aufstieg: ca. 674 m
Abstieg: ca. -679 m
Laufzeit ohne Pausen: ca. 3 Std. 25 Min.
Laufzeit mit Pausen: ca. 5 Std. 30 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 15:00 Uhr

Tanzbodenalp (1443 m) – Herbstgenuss

Recht kühl heute, aber sonnig. Ideale Verhältnisse für diese Halbtageswanderung, verbunden mit einem Besuch in der Alpwirtschaft Tanzbodenalp, wo seit einem Jahre Romina und Ernst Forrer wirten. Begleitet wurden wir von Mägi, heute leider solo, weil Roli sich zurzeit von einem schweren gesundheitlichen Schlag erholt – von Herzen gute Besserung lieber Roli, und bestimmt bald wieder zu viert in den Bergen, gell.

Kurze Anfahrt über Rieden bis zum Parkplatz Bachmannsberg/Müselen, nur mit zwei Autos belegt. Für den Aufstieg wählten wir wie immer die Direttissima – den Starthang also direkt hoch bis P. 1190 (Stock). Schweisstreibend trotz der tiefen Temperatur. An der Stockhütte vorbei, weiter auf der Normalroute bis Chüebodenegg. Ab dort dann der kurze Lauf hinauf zur Alpwirtschaft. Die gemütlichen Stuben waren schon gut besetzt. Nach der leckeren Mittagsverpflegung der Abstieg auf der bekannten Aufstiegsroute, ab Stock die kleine Zusatzrunde über P.1085.

Fazit:
Immer wieder gern begangene Kurztour in vertrauter Umgebung.

Wetterverhältnisse:
sonnig mit freundlicher Bewölkung, gute Sicht in die Voralpen, Bise bis ca. 20 km/h, Temperatur bei ca. -2 bis +3°, gefühlt kälter (Windchill)

Hilfsmittel:
Normalwanderausrüstung

Parameter:
Tour-Datum: 14. Oktober 2020
Schwierigkeit: T1-T2
Strecke: 6 km, Aufstieg ab Parkplatz Bachmannsberg/Müselen oberhalb Rieden SG (968 m) – P.1085 – Stockhütte (P.1190) – Chüebodenegg (1402 m) – Tanzboden (1443 m) – Abstieg ungefähr wie Aufstieg via P.1125
Aufstieg: ca. 500 m
Abstieg: ca. -400 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 15 Min.

Bachtel 1115 m – der Zürcher Oberländer Hausberg ab Rüti

Der erste einigermassen würdige Herbstwettertag in diesem nassen Oktober musste genutzt werden. Die heutige Wanderung starteten wir direkt ab Haustür. Ziel: unser Hausberg, der sich in nur 5 km Luftlinie Entfernung für eine Besteigung geradezu aufdrängt. Nach Durchquerung des «historischen» Zentrums von Rüti über die Schwarz und über Quartierstrassen und bis zur SBB-Haltestelle Tann-Dürnten. Dort folgten wir dem Wanderwegweiser «Bachtel» nach Osten. Vorbei an den letzten Häusern von Tann über landwirtschaftliches Land und wenig später durch das Eichholz (wo sich auch ein Vitaparcours befindet). Zur Rechten die Tössstal-Bahnlinie und das (schattige) Tannertobel, welches von der Jona durchflossen wird. Den herbstfarbenen Wald verlassend, erreichten wir bald die Breitenmatt. Dieses zu Dürnten gehörende Quartier umliefen wir östlich, um entlang eines Minitobels aufzusteigen. Unterhalb des Hofes Hüslen hielten wir nach links, vorbei an einem Reservoir mit voll besonntem Bänkli – Gelegenheit für einen Schluck Tee und um sich einer Schicht zu entledigen – die Sonne heizte ein, auch wenn sich die Temperatur fast schon im winterlichen Bereich hielt. Vierhundert Meter weiter dann das aussichtsreich gelegene Restaurant Hasenstrick, wo wir (leicht verspätet) unseren Startkafi genossen. Zwischen dem Hasenstrick und dem benachbarten ehemaligen Flugplatz stiegen wir auf treppenartig angelegtem Wanderweg dem Waldrand entlang hoch. Genau auf der Höhenlinie 800 m traten wir aus dem Wald, um zum schön hergerichteten Hof Ämet zu gelangen. Oberhalb folgte eine etwas lärmige Baustelle beim Reservoir, welches gerade abgerissen und wohl neu aufgebaut wird. Beim Hof Niderorn überquerten wir den Loorenbach um gleich nach links den Pfad in Richtung Orn zu nehmen. Nach wenigen Minuten erreichten wir die Zufahrtstrasse nach Orn und die dort (leer)stehende Bachtel-Ranch. Trotz der vielen Parkplätze wird hier oben bald wieder der Teufel los sein; viele Nebelgeplagte fahren im Herbst und Winter jeweils hoch, um das Nebelmeer zu erleben. Folge: völlig überlastete und überstellte Zufahrtstrassen. Direkt bei der Bachtel-Ranch hielten wir rechts in Richtung N um nach wenigen Metern Teerstrasse auf den Geoweg zum Bachtel einzubiegen. Über ein paar Serpentinen und vorbei an weidenden (und gwundrigen) Viechern erreichten wir schliesslich das bekannte Panoramarestaurant Bachtel-Kulm. Auf die Besteigung des Sendeturm verzichteten wir – möglicherweise ohnehin gesperrt aus bekannten Gründen (Pandemie sei Dank). Die leichte Bise zwang uns Gförli, die Mittagsrast im gemütlichen SAC-Stübli zu geniessen. Trotz grossem Andrang wurden wir sehr zügig und zuvorkommend bedient! Gestärkt verliessen wir diesen fast schon touristischen Hotspot. Der Abstieg auf ungefähr gleicher Strecke, deswegen aber keinesfalls langweilig. Die Sicht auf den Zürisee, die freundlich bewölkten Voralpen, so dass es heute nichts wurde mit dem Blick zu den grossen Bernern. Macht nichts, wichtig war, dass wir einen sonnigen Tag an der frischen Luft erlebten und etwas für unsere Gesundheit leisteten…

Fazit:
Eine sehr lohnende und nicht allzu strapaziöse, aber dennoch «anständige» Tagestour im schönen Zürioberland zu «unserem» Hausberg

Wetterverhältnisse:
Herbst-Bergwanderwetter (endlich!), ~3 bis 10°, leichte Bise

Hilfsmittel:
Normalwanderausrüstung

Parameter:
Tour-Datum: 13. Oktober 2020

Schwierigkeit: T1-T2
Strecke: 16.2 km, Rüti Talgarten (486 m) – Rüti Zentrum – SBB Tann-Dürnten – Eichholz – Breitenmatt (620 m) – Hüslen (730 m) – Hasenstrick (757 m) – Ämet – Niderorn (867 m) – Orn (925 m) – Bachtel Kulm (1109.1 m)
Aufstieg: ca. 660 m
Abstieg: ca. -670 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 55 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 20 Min.
Tageszeit: 09:10 bis 15:05 Uhr