Lötschental 1|3 – Silvester-Schneeschuhrunde zur Fafleralp

Geplant waren 4 Tage im winterlich-magischen Lötschental – wie schon im März 2018 beabsichtigten wir als Höhepunkt die Winterbesteigung des Hockenhorn (3293 m) mit Schneeschuhen. Daraus wurde wieder nichts, weil der felsige Abstieg über Sattlegi zur Lauchernalp zu wenig eingeschneit war und das Wetter ohnehin nicht mitmachen wollte. Dennoch kam der Genuss nicht zu kurz, dank unseres Aufenthalts im geschätzten Genusshotel Nest- und Bietschhorn. Das trübe Wetter am Anreisetag, ebensolche Aussichten auch für die folgenden Tage, immerhin trocken – und der Trost, dass es kein schlechtes Wetter gibt, um in dieser mystischen Winterlandschaft zu wandern. Jedenfalls bietet das Lötschental viele Alternativen, die abendliche Cuisine fraîcheur von Laurent zu «verarbeiten». Heutiges Ziel war eine Schneeschuhrunde zur Fafleralp, auf dem gut präparierten Winterwanderweg, welcher auch als Loipe dient. Die markierte Strecke führt entlang des Wildschutzgebietes (Jagdbanngebiet Bietschhorn), soll also niemals verlassen werden. Gleich ausserhalb Ried war die Lonza über eine Brücke zu queren. Dann der gemütliche Aufstieg zum Birchbach, dessen Dämme (noch) nicht mit Lawinenschnee aufgefüllt waren. Im folgenden lichten Wald konnten wir heute nicht, wie auch, schon Wild beobachten. Die ersten Häuser von Blatten (Chinngassä) in Sichtweite. Blatten mit seinen schönen Walserhäusern passierten wir südlich über Brummattä, wo sich einige Familien auf der Loipe tummelten. Für kurze Zeit verliessen wir den Winterwanderweg, um am linken Ufer der Lonza parallel zur zugeschneiten Strasse in Richtung Chiematt zu ziehen. Kurz vor der Chiematt überquerten wir die Lonza, um die leicht eingeschneiten Stadel zu erreichen. Auf dem Pilgerweg Blatten-Chiematt passierten wir die schöne Wallfahrtskirche. Nach wenigen Metern auf der zur Fafleralp hochführenden Strasse verliessen wir diese, um die folgenden Serpentinen im Direktaufstieg abzukürzen, die Häuser der Fafleralp in Sichtweite. Heute liefen wir die Runde in Richtung Berghotel Fafleralp im Gegenuhrzeigersinn: auf der Faflermatte, wo sonst ziemlich Betrieb herrscht, ist es Covid-19-bedingt sehr ruhig und beim geschlossenen Kiosk fanden wir sogar eine Bankniederlassung, um unsere Sandwiches und den Tee zu geniessen – sogar ein paar Sonnenstrahlen wärmten uns auf. Gestärkt machten wir uns auf den Weiterweg auf dem Winterwanderweg leicht aufsteigend zum im Winterschlaf ruhenden Berghotel. Nach der Umrundung des bewaldeten Berghotel-Hügels genossen wir den Abstieg auf einer schönen Spur, die Fahrstrasse immer wieder überquerend. Bei der Chiematt wählten wir für den weiteren Abstieg nach Blattn die rechtsliegende Seite oberhalb der Lonza über Zen Loiwinum-Nidrunmattä-Griinloiwina-Grin-Eisten. Dass sich die Sonne nun von der strahlenden Seite zeigte, machte diese sonnseitig gelegene Strecke besonders attraktiv. Sogar die zur Linken stehenden Gipfel Breithorn, Breitlauihorn und Bietschorn zeigten sich. Im Dorfteil Eisten angekommen, der Abstieg zur Lonza hinunter und dann das Loipengelände von Blatten überquerend, folgten wir auf dem letzten Streckenteil Chinngassä, Birchbach und später über die Lonzabrücke, um den Startpunkt direkt vor dem Hotel in Ried zu erreichen. Die Wartezeit bis zum Silvester-Mehrgänger vertrieben wir uns wie üblich mit duschen und einer Siesta 😊…

Fazit:
Ein wiederum eindrückliches Winterwander-Erlebnis im mystischen Ambiente im hintersten Lötschental!

Wetterverhältnisse:
Bedeckt, ab und zu ein Sonnenstrahl, typisches Dezember-Winterwanderwetter, wenig Schnee, Temperatur -10 bis 0°, windstill.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 3 erheblich

Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial

Parameter:
Tour-Datum: 31.12.2020
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 11.6 km, Ried (1486 m) – Lonzabrücke – Blatten Brummattä (P.1531) – Chiematt (1625 m) – Fafleralp/Faflermatte (1768 m) – Hotel Fafleralp (1787 m) – P.1674 – Chiematt – Zen Loiwinum – Nidrunmattä – Griinloiwina – Grin – Eisten (1583 m) – Lonzabrücke – Blatten Brummattä (1531 m) – Chinngassä – Birchbach – Lonzabrücke  – Ried
Aufstieg: ca. 400 m
Abstieg: ca. -400 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 30 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:20 Uhr

Pfufisegg (1950 m) – tolle Saisoneröffnung!

Die halbstündig verkehrende Gondelbahn ab Saxli brachte uns in wenigen Minuten zum 800 m höherliegenden Berghotel Schönhalden, wo wir den Startkafi geniessen konnten. Um halb zehn starteten wir auf eine wie erwartet einsame Tour. Die im östlichen alpinen Raum bestehende mässige Lawinengefahr (Stufe 2) bot heute gute Voraussetzungen, die ohnehin wenig gefährdete Arena um Mädems zu besuchen. Die komfortable Schneelage (ca. 50 cm), sowie eine gute Spur erlaubte einen Aufstieg ohne kräfteraubende Spurarbeit. Nach den ersten Aufstiegsmetern war das leicht bewaldete und winterlich verschneite Fulriet (ca. 1680 m) rasch erreicht. Unterhalb des Ostausläufers der Guscha P.1711 der Wanderwegweiser Abzweiger Guscha, der auch schon tiefer im Schnee stand. Weiter nun der etwas abflachende Aufstieg unterhalb der Wisswand (bei P.1761), wo heute noch keine Rutsche auszumachen waren. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir die Gebäude der Alp Mädems Hintersäss. Zwischen den Alphütten stiegen wir weiter auf – diesmal südwestlich ausholend steil hoch in Richtung des markanten Felsens. Fast froh darüber, für kurze Zeit im Schatten zu laufen, strahlte uns bald wieder die Sonne ins Gesicht – vom wolkenlosen Himmel notabene! Die einige Minuten vor uns gestarteten zwei Skitüreler krampften sich in Richtung Hochgamatsch steil hoch – deren Spur verliessen wir mit einem stillen Dankeschön für die Spurarbeit. Irgendwie bemerkten wir nicht, die Pfufisegg erreicht zu haben – kein richtiger Gipfel halt, vielmehr ein aus mehreren Buckeln bestehender toller Aussichtspunkt. Bei Windstille, von der Sonne voll beschienen und mit einzigartigem Panorama (Alvier, Rheintal, Vorarlberg, Rätikon) genossen wir mitgebrachte Leckereien. Immer wieder beobachteten wir die beiden mutigen Skitüreler, welche unterhalb des Felsriegels ein Skidepot einrichteten und den Durchschlupf durch die Wand suchten – leider ohne Erfolg, der folgende Abbruch war die richtigerweise einzige Option. Im Süden der Nachbar Hüenerchopf, der auch regen Besuch hatte. Gestärkt nahmen wir die «Abfahrt» unter die Schneeschuhe, diesmal in Richtung Plattisegg, und von dieser dann im unverspurten Pulverschneehang runter zum Trail, welcher von der Alp Hintersäss zur 200 Hm tiefer liegenden Alp Vorsäss führt. Im folgenden Abschnitt Tüfboden im Schatten, deshalb die Unterlage leicht angefroren. Bei der Alp Vorsäss wieder voll an der Sonne, der Blick ins ausgeaperte Rheintal hinunter. Oberhalb der Skihütte die Änderung der Richtung nach NW über die Neualp hinunter, abseits des Trails. Dann – wieder im Schatten – die Querung über die neue Brücke über den Röllbach. Leicht ansteigend bei der Alp Stutz vorbei, galt es die Höhe von ca. 1480 m zu halten, um nach wenigen Minuten den Startpunkt Schönhalden zu erreichen. Eine wunderschöne Runde zum Start in die Schneeschuhtourensaison!

Fazit:
Eine tolle Runde bei idealen Schnee-Verhältnissen im Aufstieg wie auch im Abstieg.

Wetterverhältnisse:
Ein schon fast frühlingshafter Tourentag, wolkenfrei, auf Schönhalden ca. 0°, im Tourverlauf  ca. 2°, kaum spürbarer Wind (Föhn), viel Schnee auf Schönhalden (ca. 50 cm), gute Spur (von den Vortagen) vorhanden, durchgehend pulvrig, dank guter Spur ohne Einsinken bis zum Ziel.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig (siehe Bild)

Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial

Parameter:
Tour-Datum: 18. Dezember 2020
Schwierigkeit: WT2
Anfahrt: A3 bis Flums – Ortsdurchfahrt – am Ortsende bei der Flumserei Linksabbieger Richtung Saxli (ausgeschildert Schönhalden), Talstation Luftseilbahn Saxli (630 m.ü.M.), Fr. 22.00/Person Berg- und Talfahrt, Gratis-Parkplätze direkt bei der Talstation)
Strecke: 10.2 km, Schönhalden (1487 m) – Fulriet P.1680 – P. 1711 (vorbei am Abzweiger Guscha) – Alp Mädems Hintersäss (1776 m) – Pfufisegg (1950 m) – Abstieg über Plattisegg (1848 m) – Trail Mädems – Tüfboden – Alp Mädems Vorsäss (1553 m) – Neualp – Alp Stutz (1473 m) – Bärenruns (1483 m) – Schönhalden
Aufstieg: ca. 575 m
Abstieg: ca. -575 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 57 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 25 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 14:30 Uhr