Kronberg 1663 m, ab Schwägalp hin und zurück

Nach dem Saisonauftakt von gestern (Laucherenstöckli) doppelten wir heute nach. Da die Nebelobergrenze für heute bei etwa 1200 m vorausgesagt war, entschieden wir uns für eine Fahrt zur Schwägalp (1352 m). Erst kurz vor der Passhöhe war die Nebelgrenze erreicht – immerhin auf etwa 1250 m.ü.M. Nach dem Startkafi im «Säntis – das Hotel» starteten wir bei im Schatten des Säntis noch etwas widerspengstigen Bedingungen (-3 Grad), aber sonst bei besten Bedingungen (ca. 50 cm Hartschnee). Erst auf der maschinell gespurten Strecke leicht absteigend laufend, verliessen wir diese bei den Alpgebäuden Zweigemmer. Auf einer guten Spur passierten wir Siebenhütten um bei P.1308 wieder zur Piste, resp. zum Winterwanderweg zu gelangen. Jetzt folgte der leichte Aufstieg vorbei am Chüesitz zur Chammhaldenhütte (1396 m). Von hier der Ausblick über die bedrohlich ansteigende Nebeldecke hinweg. Der Blick zum höher gelegenen Kronberg hinüber versprach allerdings Sonne pur. Doch soweit war es noch nicht. Die Chammhaldenhütte lag noch im Schatten, und auch der kurze Abstieg zum Bruggerwald hinunter zwang uns Kappe und Handschuhe anzubehalten. Nach der Durchwanderung des schönen Waldes, kurz vor dem beim Schutzälpli beginnenden Aufstieg zickte der Nebel etwas – aber toll die Stimmung im Sonnenlicht. Bereits im Aufstieg zum Langälpli mussten wir feststellen, dass die markierte Schneeschuhspur streckenweise zerstört war – tiefe Einsinklöcher, welche Wanderer hinterliessen; eine sehr beschwerliche und auch gefährliche Art der Fortbewegung. Das Verhalten einzelner Berggänger ist wohl eher unüberlegt denn vorsätzlich. Wie auch immer, der streckenweise sehr steile Aufstieg bis zum Kronberg hatte es in sich. Erstaunlicherweise lag an diesem nach Süden ausgerichteten Hang viel Schnee (an den tiefen Einsinklöchern zu deuten mind. 50 bis 60 cm). Erst kurz unterhalb des Gipfels waren einige wenige apere Stellen zu umgehen. Oben angekommen, fand sich auf der Sonnenterrasse des Berggasthauses Kronberg kein Platz mehr – wir wollten ohnehin nach drinnen, wo wir so vor der leichten Bise geschützt waren. Südwoscht ond Chäshönli schmeckten vorzüglich, dazu ein alkoholfreies Flauder-Panaché. Die Mittagspause zog sich etwas in die Länge, weil wir überraschendweise eine ehemalige Schulkameradin Doris’ trafen. Eigentlich hatten wir die Absicht, über Scheidegg nach Jakobsbad abzusteigen (ca. 950 Abstiegsmeter). Wegen der bis auf 1300 m.ü.M. liegenden Nebelsuppe verwarfen wir diesen Plan – und mit der Bahn wollten wir auch nicht abfahren. Die einzige richtige Wahl war, den Rückweg zur Schwägalp anzutreten – was sich mehr als lohnte (siehe Bilder)! Der steile Abstieg hinunter bis zum Schutzälpli (-300 Hm) war der vielen Einsinklöcher wegen etwas strapaziös. Schliesslich durchstreiften wir den Bruggerwald wieder, diesmal im Aufstieg. Unterwegs bis zu Chammhaldenhütte war die Stimmung unglaublich schön – Nebelschwaden, Sonnenlicht, Landschaft. Die Hütte stand nun im schönsten Licht des späten Nachmittags – links der Blick zum Öhrli und dem Säntismassiv – eindrücklich! Noch 40 Minuten bis zur Schwägalp – auf diesem Abschnitt war der Schutz der Handschuhe und der Kappe wieder gefragt (die leichte Bise allerdings im Rücken). Auf den letzten paar hundert Metern nutzten wir den gewalzten Winterwanderweg, was ohne Schneeschuhe etwas leichter ging. Auf der Schwägalp (noch immer im schönsten Sonnenlicht) angelangt, war es mittlerweile kurz vor halb fünf. Also schnell nach Hause fahren, ab Passhöhe bereits wieder im Nebel.

Fazit:
Heute hatten wir, wie schon so oft, die richtige Wahl getroffen – zufrieden über einen wunderbaren Bergtag, genossen wir zuhause Adel’s Pizza.

Wetterverhältnisse:
Herrliches Winterwetter, wolkenlos und sehr sonnig, Temperaturen im Bereich -5 bis +8°, mässige Bise. Für Schneeschuhwanderer beste Schneeverhältnisse (Pulverschnee überfroren oder Hartschnee, geschätzte 50 bis 70 cm), Gelände ziemlich verspurt und leider auch grösstenteils malträtiert (wie beschrieben).

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 2 mässig

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS, Sonde, Schaufel, GPS

Parameter:
Tourdatum: 16. Dezember 2021
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 11.2 km, Schwägalp (1353 m) – Zweigemmer (1325 m) – Siebenhütten – P.1308 – Chüesitz – Chammhaldenhütte (1396 m) – Bruggerwald – Schutzenälpli (1368 m) – Langälpli (1366 m) – P.1557 – P.1607 – Kronberg (1663 m) – Rückweg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 670 m
Abstieg: ca. -670 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std.
Tageszeit: 10:10 bis 16:25 Uhr

Laucherenstöckli 1755 m – im Land der Trychler

Vor dem Start genossen wir den obligaten Startkafi im Hotel Restaurant Passhöhe Ibergeregg. Dort existiert Covid-19 nicht, also wird auch vorsätzlich(!) weder Maske getragen noch ein Zertifikat verlangt (in den Innenräumen, wohlverstanden). Ach so, wir sind ja im Land der Trychler… Lassen wir die Polemik; wir hatten ohnehin besseres vor. Kurz nach zehn Start zur ersten Schneeschuhtour des Winters 2021/2022. Die Schneelage komfortabel, über einen Meter! Ab Passhöhe in Richtung Süden, auf den ersten 800 m stiegen wir moderat auf (ca. 120 Hm), gut markierter Trail, zu Beginn durch Wald verlaufend. Die Strecke verlief durch eine Wildruhezone, also durfte die Spur nicht verlassen werden. Im Aufstieg links der zackige Gipfel Gross Schijen (1571 m, T5, II), rechts der nicht weniger markante Chli Schijen (1556 m, T4, IV). Bei P.1515 verliessen wir den Wald und urplötzlich öffnete sich das prächtige Panorama ins Muotatal und auf die andere Talseite, wo der Wasserbergfirst, Chaiserstock, Fulen und Rossstock dominierten. Unter dem Hudelschijen traversierten wir auf guter Spur leicht absteigend Richtung SO, wo wir bald die Sternenegg-Hütte des SAC Rossstock erreichten. Auf einen Besuch in der schön gelegenen und nur an Wochenenden bewarteten Hütte mussten wir verzichten. Ca. 300 m nach der Sternenegg, ungefähr bei P.1545, verliessen wir die breit gewalzte Piste, um auf guter Spur über die Windegg aufzusteigen (Markierung Richtung Laucherenchappelen/Spirstock). Ab hier begann es stärker anzusteigen. Zur rechten tat sich der Blick ins Skigebiet Hoch-Ybrig auf, uns am nächsten der Spirstock (1770 m) mit der grossen Bergstation. Bald erreichten wir den höchsten Punkt des Laucherenstöckli mit 1755 m; etwas weiter vor (nördlich) die 2014 erbaute Bergstation der 4er-Sesselbahn (1749 m). Das geräumige Gipfelgebiet war heute gut besucht (klar, bei diesem tollen Wetter…), wenige Skitüreler, mehrheitlich Schneeschuhläufer. Für eine ausgiebige Mittagsrast schaufelten wir eine Sitzgelegenheit an der Sonne; der Verzehr der mitgebrachten Leckereien bei dieser Wetter- und Aussichtslage ein grosser Genuss! Für den Abstieg wählten wir für die ersten zweihundert Meter die Piste, um diese dann in nördlicher Richtung zu verlassen, und durch den verspurten Tiefschnee zur Äbnenmatt hinunter zu gelangen. Bei P.1612 passierten wir die nagelneuen Alpgebäude und gelangten auf einer ausgezeichneten Spur – die Höhe von ca. 1550 m haltend – durch eine stimmungsvolle, hochwinterliche Landschaft bis P.1545. Dort überquerten wir die Piste, um parallel aber leicht höher die Sternenegg wieder zu erreichen. Mittlerweile lag die Nebelsuppe etwas höher, jedenfalls war das auf 850 m liegende Dorf Illgau kaum noch zu sehen. Nach einer kurzen Teepause bei der Hütte wanderten wir auf der vom Aufstieg her bekannten Spur weiter, wieder unterhalb des Hudelschijen querend. Bei P.1515 verabschiedeten wir uns vom wunderbaren Ausblick auf den eingenebelten Vierwaldstättersee, um über ein paar steilere Tritte durch den Wald abzusteigen. Bald war die Passhöhe erreicht, wo sich mittlerweile der grosse Parkplatz ziemlich gefüllt hatte. Auf eine weitere Einkehr im Restaurant verzichteten wir. Die Rückfahrt über Oberiberg – Sihlsee – Einsiedeln – Seedamm Rapperswil verlief ruhig und ohne viel Verkehr.

Fazit:
Nach diesen Schlechtwetter-Tagen in der ersten Dezemberhälfte endlich wieder einmal eine Tour im Schnee – einfach herrlich!

Wetterverhältnisse:
Herrliches Winterwetter, über der Nebelobergrenze von ca. 900 m ziemlich sonnig, Temperaturen im Bereich -3 bis +8°, kaum Wind. Beste Schneeverhältnisse (1 m Pulverschnee, teilweise etwas überfroren), Gelände ziemlich verspurt…

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 2 mässig

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS, Sonde, Schaufel, GPS

Parameter:
Tourdatum: 15. Dezember 2021
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 7.5 km, Ibergeregg (1406 m) – P.1515 – Sternenegg (1497 m) – P. 1545 (Windegg) – P.1755 – Laucherenstöckli – Äbnenmatt (1613 m) – P.1545 – Sternenegg – P.1515 – Ibergeregg
Aufstieg: ca. 460 m
Abstieg: ca. -450 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 50 Min.
Tageszeit: 10:15 bis 14:35 Uhr