Schnebelhorn (1291 m) – für Gäste das Beste!

Den höchsten im Kanton Zürich (auf der Kantonsgrenze ZH/SG) liegenden Gipfel zu bestiegen – ein Muss für unsere Gäste aus dem Fricktal, Doris und René. Die Planung der Strecke bot keine Schwierigkeiten, vielleicht mit Ausnahme der anzupeilenden Beizen. Um halb zehn parkierten wir an der Wolfsgrueb.

Der steile Abstieg von der Wolfsgrueb zur Tössscheidi hinunter (2,4 km, 170 Hm) – immer wieder spannend, und immer mehr oder wenige feucht – heute aber kaum rutschig. Steile Nagelfuhwände links und rechts, Giessen, das Wasser der Vordertöss, beinahe schluchtartig und wild – und an einer Stelle sogar ziemlich viel Sturzmaterial auf dem Weg. Die Gegend ist fast immer in Bewegung! Wanderten wir meist im Schatten, erreichten wir kurz vor der Tössscheidi die Sonne. Wo sich Vordertöss und Hintertöss vereinigen, zweigten wir ab und liefen der Hintertöss entlang, um nach ca. 300 m (bei den Hütten in der Bachscheidi) den schmalen Weg in Richtung Schnebelhorn zu nehmen. Jetzt wurde es steil, zum Glück noch meist im Schatten, die Unterlage sehr gut zu begehen, weil trocken. Nach etwa 1.4 km und 210 m Aufstieg erreichten wir das Berggasthaus Sennhütte. An dieser ersten Tankstelle liefen wir fast schon achtlos vorbei, denn wenig später (1 km, 100 Hm) kam schon die zweite Versuchung – der wir allerdings nicht widerstehen wollten: die Alpwirtschaft Tierhag. Der gefällige Neubau verfügt über eine (allerdings noch nicht fertiggestellte) Terrasse. Hier geht der Ausblick bis zu den Berner Viertausendern. Nachdem wir unsere Flüssigkeitsspeicher aufgefüllt hatten, folgte gleich hinter der Wirtschaft der Einstieg zum Steilaufstieg zum heutigen höchsten Punkt (159 Hm über ca. 600 m Strecke, mittlere Steilheit ca. 35-40%). Auf dem Schnebelhorn angekommen, waren wir erwartungsgemäss nicht die einzigen Besucher. Gipfelföteli, Aussicht geniessen (Bodensee, Tödi, Glärnisch), und weiter ging es in Richtung SW, ein ruppiger Zwischenabstieg, der genau auf der Kantonsgrenze SG/ZH verläuft. Auf dem schmalen Pfad begegneten wir einigen BikerInnen, denen wir gerne den Vortritt gewährten (weil abzusteigen an dieser Hanglage schwierig wäre). Kurz vor ein Uhr erreichten wir (endlich…) die nächste Wirtschaft, Alp Schindelberg. Es lohnte sich, mit der Mittagsverpflegung zu warten; hier wird überraschende Berggastronomie geboten. Gut verpflegt brachen wir auf, schliesslich waren wir erst bei der Hälfte der Distanz. Auf dem Forstweg hinunter bis zur Hand – dem Übergang ins Goldingertal – waren 150 Hm abzusteigen, nicht sehr steil also, und vor allem im schattigen Wald. Von der Hand führte der Pfad etwa 150 m über der Hintertöss in attraktiven auf und ab zu Schwämi (von hier könnte zur Höchhand aufgestiegen werden). Wir wanderten ins Schwämitobel hinein, um unmittelbar nach dem Tobel wenige Meter aufzusteigen – bis zum uns bestens vertrauten Bergrestaurant Poo Alp. Eine weitere (und letzte) Einkehr heute, frische Erdbeeren und Glacé dazu – herrlich! So waren wir für den letzten Abschnitt auf der eher unangenehmen (geteerten) Unterlage hinunter zur Wolfsgrueb bestens gerüstet. Das war eine nicht zu kurze, sportlich-kulinarische Rundtour, und wir hoffen, unseren Besuchern aus dem Fricktal ein typisches Stück Zürioberland näher gebracht zu haben. Toll war’s!

Fazit:
Bestes Wetter, beste Stimmung, Zürioberland vom Feinsten!

Wetterverhältnisse:
Hochsommerwetter, beste Fernsicht (bis zu den Bernern), Temperaturen im Bereich 20 bis 27°, schwache Bise.

Ausrüstung:
Wanderschuhe, Stöcke, SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 11. Juni 2022
Schwierigkeit: T2
Strecke: 15.2 km: Wolfsgrueb (970 m) – Tössscheidi (796 m) – Bachscheidi (799 m) – Würzenegg – Schürli – Sennhütte (1029 m) – Tierhag (1042 m) – Schnebelhorn (1291 m) – Schindelberghöchi – Alp Schindelberg (1154 m) – Vorder Chneuel – Habrütiwald – Hand (1003 m) – Allmeind – Schwämi (1085 m) – Schwämitobel, P.1033 – Boalp (1086 m) – P.1048 – Wolfsgrueb
Aufstieg: ca. 750 m
Abstieg: ca. -750 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 7 Std. 15 Min. (vier Beizen an der Strecke!!) Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 25 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 16:45 Uhr