Soviel im Voraus: entgegen aller Erwartungen erlebten wir eine winterliche Tourenwoche im Val Müstair bei mehrheitlich schönem Wetter – keine Selbstverständlichkeit in diesem schneearmen Winter. Die schöne Unterkunft und die tolle Verpflegung im Landgasthof und Hotel Staila Fuldera liessen keine Wünsche offen, und das Programm mit fünf geführten Tagestouren (WT2-3) bot einige durchaus anspruchsvolle Tourenerlebnisse, verbunden mit viel Spass. Danke herzlich dem ganzen Team des Staila und allen Leitern und Beteiligten für die tolle Kameradschaft.
Für heute war eine abschliessende Genusstour geplant mit Start ab Buffalora an der Ofenpassstrasse und an der Grenze des Schweizerischen Nationalparks: eine Runde zur Hochebene Jufplaun. Den Ausgangspunkt erreichten wir nach einer kurzen Postautofahrt über den Ofenpass. Aufgeteilt in zwei Gruppen – die Gruppe Roland bestieg den Munt Buffalora – starteten wir um 10:10 Uhr bei der Postautohaltestelle beim geschlossenen Berggasthaus Buffalora. Nach Überquerung der eingeschneiten Ova dal Fuorn nutzten wir unsere alten Spuren vom letzten Dienstag in Richtung Alp Buffalora. An den Alpgebäuden vorbei, stiegen wir auf der steilen Alpstrasse hoch bis zur bei P.2195 stehenden Hütte. Nun voll an der Sonne, liefen wir gemütlich in Richtung Chasa da Cunfin (2264 m.ü.M., ehemaliger Grenzwachtposten und heute Erdbebenmessstation der ETH). Bei P.2220 überquerten wir die kleine Brücke über die Aua da Murtaröl. Die Spur zur Chasa da Cunfin verliessen wir nach links, um im unverspurten Gelände ostwärts weiter aufzusteigen ins Gebiet Döss da las Plattas. Im Windschutz einiger Felsbrocken nutzten wir eine aussichtsreiche und windgeschützte Stelle als Beobachtungsposten zum Gipfel des Munt Buffalora. Und tatsächlich, um 12:15 Uhr war es soweit: Roland, Doris, René, Amandus und Sepp waren deutlich zu erkennen; herzliche Gratulation! Wir genossen die ausgiebige Mittagsrast. Gut verpflegt machten wir uns unter Führung Severins’s auf zum Abstieg. Unterhalb Döss da las Plattas betraten wir wieder Wald, wo wir unsere eigene Spur ziehen durften – besonders reizvoll der Abschnitt im winterlichen Arven- und Föhrenwald. Etwas flacher dann die Querung der im Sommer feuchten Moorlandschaft. Am Eingang zum Val Murtaröl folgten wir der alten Abstiegsspur vom Dienstag, entlang des Bachbetts der Aua da Murtaröl. Auf der Alp Buffalora wieder angekommen und die Alpstrasse überquerend, durchliefen wir die Ebene der Sonne entgegen in Richtung Berggasthaus Buffalora Parkplatz P10. Wie bekannt, ist das Berggasthaus wegen eines Murgangs (25.07.2022) schwer beschädigt und für längere Zeit geschlossen. Deshalb fuhren wir mit dem Hotelbus in Etappen hoch zur Passhöhe, um im Hotel und Restaurant Süsom Givè Kaffee und Kuchen zu geniessen – ein wunderbarer Abschluss!
Fazit:
Zum Abschluss dieser schönen Tourenwoche der wettermässig schönste Tag – ein richtiger Genuss obendrein!
Wetterverhältnisse:
Sonnig, Temperatur beim Start -5°. Gute Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (geschätzte 40 cm Pulver), Wind SSO (2 km/Std.).
Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial/GPS
Lawinensituation:
Laut SLF >2400 m.ü.M. Gefahrenstufe Erheblich 3-, darunter etwa 1 Stufe weniger
Parameter:
Tourdatum: 13. Januar 2023
Schwierigkeit: WT2
Hinfahrt: Postauto ab Fuldera Cumün bis Buffalora
Rückfahrt: Hotelbus bis zum Ofenpass, Postauto bis Fuldera Cumün
Strecke: 7.1 km, Buffalora P10 (1967 m) – Alp Buffalora (2032 m) – Buffalora (2195 m) – Brücke über die Aua da Murtaröl (2220 m) – Döss da las Plattas (2260 m) – Aua da Murtaröl – Alp Buffalora – Buffalora P10
Aufstieg: ca. 334 m
Abstieg: ca. -334 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 50 Min.
Tageszeit: 10:10 bis 14:10 Uhr
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