Auf historischen Pfaden von Dussnang über den Schauenberg nach Elgg

Eine Wanderung auf (und über) den aussichtsreichen Schauenberg, einem historisch bedeutungsvollen Ort oberhalb von Elgg, ist vor allem dann sehr lohnend, wenn der Start in Dussnang im thurgauischen Tannzapfenland, erfolgt. Mit fast 19 km Länge eine Tageswanderung, die gewisse konditionelle Ansprüche stellt (siehe Höhenprofil im Bildteil). Mit der Bahn bis Sirnach, dann mit dem Bus nach Dussnang (Haltestelle Rehaklinik in der Dorfmitte), wo wir kurz vor neun Uhr ankamen und sogleich starteten. Vorbei an der reformierten Kreuzkirche hielten wir nach rechts, um dem gelb markierten WW entlang dem Tanneggerbach zu folgen. Bald war der Bach über eine schmale und schöne Holzbrücke zu überqueren, bis am westlichen Ortsende der Ortsteil Tannegg erreicht war. Nach Überquerung der Tanneggstrasse der steile Aufstieg zum etwa 120 m höher liegenden Tälebärg. Bald einmal überquerten wir den Forstweg, um auf dem weiss-rot markierten Pfad aufzusteigen. Bei Punkt 714 eine Tafel, welche über die historische Bedeutung der Tannegg informierte. Wenige Meter weiter wurde es dann spannend, nicht nur deshalb, weil wir vor den Mauern der Ruine des Wehrturms Tannegg standen. Vor uns der an einigen Stellen schmale und ruppige Grat über den Tanneggerbärg (T2), teilweise recht schmal, aber nicht wirklich ausgesetzt, der vielen Wurzeln wegen ist Trittsicherheit gefragt – und gut, dass der Untergrund trocken war. Der Grat zieht sich über ca. einen Kilometer hin, sehr abwechslungsreich, im zu dieser Jahreszeit noch lichten Wald. Beim Weiler Niederwies verliessen wir den Wald, und die Strecke führte vorbei an schönen Höfen und Häusern. Kurz vor dem Weiler Rengerswil verliessen wir die Fahrstrasse um die Höhe von ca. 780 m.ü.M. wieder zu erreichen und zu halten – hier standen etliche Bankniederlassungen, wo wunderbare Ausblicke (Alpstein, Churfirsten, Glärnisch, Tödi) zu kurzen Trinkpausen verlocken. Auf dem Weiterweg über Waldweidli, Weidholz, Spächtegg oberhalb des Hofes Brenngrütti dann der Anblick eines Rehs – einfach schön! Sechshundert Meter weiter das Chabishaupt, der gefühlt höchste Punkt vor dem steilen Abstieg zum Bichelsee hinunter (ca. 210 Hm über anderthalb Kilometer). Im Dörfchen Seelmatten angekommen, überquerten wir die Hauptstrasse, um nach der Durchquerung des Orts in Richtung Huggenberg zu laufen, erst leicht ansteigend und mit guter Aussicht zum schön gelegenen Bichelsee (schöne Erinnerung an unsere Hochzeit vor 37 Jahren😍); nun folgte der kurze, aber steile und ruppige Huggenstig hoch zu den Häusern von Huggenberg. Jetzt die Höhe haltend die kurze Strecke bis zum Weiler Tiefenstein, wo wir auf der sonnigen Terrasse des Restaurants Schauenberg die verdiente Mittagspause genossen (gut, dass wir Sonnenschutzcrème😎 dabei hatten…). Ausgezeichnet verpflegt nehmen wir das letzte Drittel unserer Wanderung unter die Füsse. Gleich gegenüber beginnt der moderate Anstieg zur auf 890 m.ü.M. stehenden Burgruine Schauenberg, erst auf geteerter Fahrstrasse, vorbei am Hof Hüttstall bis zum Parkplatz bei P.792, dann folgten die restlichen hundert Höhenmeter hoch zum historischen Aussichtspunkt, der – seit dort eine Webcam installiert ist – ein regelrechter Hotspot ist. Auch heute Samstag zog es einige Dutzend Wanderer und Biker dorthin. Bei der Ruine angekommen, wandten wir uns dem betörenden 360°-Panorama zu. Gut zu erkennen war, dass die Witterung gegen Abend oder zum Ende des Tages wohl eintrüben würde. Also verliessen wir diesen ex-historischen und heute touristischen Ort in Richtung Elgg. Erst ziemlich steil, folgte bei Scheunberg ein kurzer Zwischenaufstieg zum P.767 (Olpis), danach der Abstieg zum Sennhof, wo die antike Wirtschaft zur Guhwilmühle steht. Gut ausgeschildert auch hier der Einstieg ins wildromantische Farenbachtobel und seinen zehn Brücken als letzter Höhepunkt. Am nördlichen Ausgang bei P.537 (Zigerribi) war die Kollbrunnerstrasse zu überqueren, und der WW führte dem Waldrand entlang leicht ausholend Elgg entgegen. Die letzten 1.2 km entlang des Farenbachs, ab hier interessanterweise Eulach genannt, führte etwas langweilig dem Eulachweg entlang durch westlich des Zentrums von Elgg gelegene Wohnquartiere zum Bahnhof, wo unsere Tageswanderung endete. Leicht ermattet traten wir die Heimreise an.

Fazit:
Eine überaus abwechslungsreiche und spannende Wanderung von gehöriger Länge, und schliesslich haben sich beinahe 800 Höhenmeter angesammelt…

Wetterverhältnisse:
Ziemlich sonnig, Temperaturen ca. 8 bis 14° C. (gefühlt viel wärmer…), kaum wahrnehmbarer Wind aus W ca. 7 km/h

Hilfsmittel:
Normale Wanderausrüstung, Kartenmaterial

Parameter:
Tour-Datum: 18. März 2023
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 18.8 km, Dussnang (593 m) – Tannegg – Tälebärg (714 m) – Burgruine – Tanneggerbärg (736 m) – P.771 – Niederwies (753 m) – Emmerwies – P.784 (kurz vor Rengerswil) – P.814 – Waldweidli (P.810) – Wolfgrueb – Weidholz (P.806) – Spächtegg – Chabishaupt (815 m) – Siggenbüel – P.598 (St. Gallerstrasse) – Seelmatten (603 m) – Huggenstig – Huggenberg (714 m) – Tiefenstein, Restaurant Schauenberg (720 m) – Hüttstall – Parkplatz bei P.792 – Schauenberg Burgruine (890 m) – P.831 – Scheunberg (748 m) – Büel (767 m) – Wolfwinkel – Schauenbergfussweg zum Hofstetterbach – Wirtschaft zur Guhwilmühle (617 m) – Farenbachtobel – P.537 (Zigerribi) – Elgg, Bahnhof (509 m)
Aufstieg: ca. 710 m
Abstieg: ca. -784 m
Laufzeit mit Pausen: total ca. 7 Std. 30 Min.
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 5 Std. 20 Min.
Tageszeit: 08:50 bis 16:20 Uhr