Nationalparkwanderung, Alp Grimmels

Heute wieder einmal eine kurze, aber lohnende Erholungstour im Schweizerischen Nationalpark. Ab Fuldera dauerte die Busfahrt bis zum Startpunkt P1 Camplönch 35 Minuten. Um halb zehn Uhr, bei schönstem Wetter, starteten wir, wenige andere Wanderer mit derselben Idee. Der Einstieg auf den Wanderweg erfolgte direkt an der Bushaltestelle beim P1. Auf dem ersten Kilometer ein Anstieg von 160 Hm hoch nach Camplönch, wo wir den lichten Wald verliessen und sich das Gelände öffnete. Nach einem weiteren flach verlaufenen Kilometer die Verzweigung bei P.2015 – ab hier rechts der kurze Anstieg bis zu Alp Grimmels. Hier bietet sich ein wunderbares Panorama ins Tal des Ova dal Fuorn und in Richtung Ofenpass. Auf diesem Aussichtspunkt eine längere Rast einzulegen, ist sehr empfehlenswert, allein schon der Munggen wegen (die sich heute aber zurückhielten); dafür hatte es unglaublich viele, zutrauliche Schmetterlinge. Nach einer längeren Pause der Weiterweg zurück bis zum P.2015, ab dort in wenigen Spitzkehren steil hinunter durch den Wald (Badachül), an der tiefsten Stelle dann über die Ersatz-Brücke über die Ova da Val Ftur (die bisherige Brücke wurde weggespült) – eindrücklich der Blick in dieses wilde kleine Tälchen. Nach einem leichten Wiederaufstieg der Abstieg zum ca. 130 Hm tiefer stehenden Hotel Parc Naziunal Il Fuorn. Das Haus wirbt mit dem einmaligen Standort im Nationalpark; wohl zutreffender ist es, von einer Enklave zu sprechen. Jedenfalls genossen wir bei noch immer schönem Wetter die Mittagspause und das Treiben der Touristen vor dem Haus. Etwas nach halb zwei Uhr dann die Rückfahrt mit dem Postauto ab gegenüberliegendem P6.

Fazit:
Eine gemütliche Tour im sehr abwechslungsreichen, heute schwach besuchten Gelände des Schweizer Nationalparks.

Wetterverhältnisse:
Sonnig, blauer Himmel, am frühen Nachmittag aufziehende Quellbewölkung, trocken ~16 bis 22°, Wind 2 km/h SO

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 31. Juli 2024

Schwierigkeit: T2
Strecke: 6.4 km, P1 Camplönch (1834 m) – P.1992 (Camplönch) – P.2015 (Verzweigung) – Alp Grimmels (2060 m) – zurück zum P.2015 – Badachül – Ersatz-Brücke über Ova da Val Ftur (1869 m) – God sur il Fuorn – Il Fuorn (1794 m) – P6
Aufstieg: ca. 300 m
Abstieg: ca. -340 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 2 Std. 55 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 05 Min.
Tageszeit: 09:25 bis 12:20 Uhr

Über die Fuorcla Val dal Botsch (2677 m) ins Val Mingèr, quasi mit dem Jäger auf der Pirsch

Der Titel sagt es schon: eine «wilde» und anspruchsvolle, ziemlich anstrengende Bergtour – einer unserer Träume erfüllte sich heute – in Begleitung von Severin fühlten wir uns heute tatsächlich «mit dem Jäger auf der Pirsch». Start beim Parkplatz P8 Stabelchod an der Ofenpassstrasse. Nach fünfhundert Meter auf dem Weg parallel der Passstrasse in Richtung Il Fuorn bogen wir beim aufgelösten P7 ins Val dal Botsch ein; bis zum höchsten Punkt Fuorcla Val dal Botsch dürfen die markierten Wege und Pfade nicht verlassen werden. Die Morgensonne hielt sich noch zurück, was Severin nicht hinderte, sein Fernrohr aufzustellen und auf einen vermuteten Adlerhorst auszurichten; leider ohne Erfolg. Dafür sichteten wir erste Gämsen und prächtige Hirsche, welche sich an einer besonnten Halde tummelten (und uns bestimmt schon gesehen haben). Bis zur Verzweigung Margunet bei P.2169 dann keine weiteren Anblicke mehr. Die dort im Winter weggeputzte Brücke über den Bergbach gibt es nicht mehr, ein Brett hilft als Provisorium. Jetzt wurde der Aufstieg deutlich wilder und steiler. Dafür wurden wir reich entschädigt: Edelweiss, Enziane, viele andere Gräser und Pflanzen – und natürlich viele Tiere: Hirschkühe mit ihrem Nachwuchs im steilsten Gelände, ein Gamsrudel (über dreissig Tiere), und ausgewachsene Hirsche, prächtige Stiere! Ohne Severin wären wir im Aufstieg zur Fuorcla bestimmt an den Tieren vorbeigelaufen. Unterhalb der Fuorcla Val dal Botsch, an den felsigen Ausläufern des Piz Murters, dann die tolle Steinbock-Show – in nur etwa 250 m Distanz und ca. 80 Hm über uns. Keine Überraschung, dass wir für den Aufstieg bis zum Übergang viel Zeit benötigten. Noch ein Hinweis zum Bergweg: die Strecke bis zum Übergang ist 5 km lang und auf den etwa 800 Aufstiegsmeter ist es ausser der Steilheit nie besonders schwierig (T2). Das ändert sich nach der Fuorcla schlagartig. Doch erst gabs eine ausgiebige Marenda, sogar eine Sitzgelegenheit wird geboten. Ein Genuss sondergleichen diese Ausblicke, in Richtung S zu den Bernina-Alpen, im N ins Val Plavna und zum Punkt Sur il Foss. Und dazwischen diese unglaubliche Geröllhalde – 400 Hm über eine Strecke von 1.5 km – definitiv T3-Gelände. War der Einsatz der Wanderstöcke im Aufstieg hilfreich, gilt dies für den Abstieg besonders! Und Langsamkeit war ebenfalls ein Gebot – Schritt für Schritt war abzuwägen. Ausserdem galt es auf Steinschlag zu hören; Felsstürze sind hier Normalität. Wir hatten heute insofern Glück, weil der Abstieg schneefrei und trocken war. Auf halber Strecke dann ein Wunder der Natur: der Rätische Alpen-Mohn. Auf der Fuorcla Val dal Botsch wächst er inmitten von steilen Schuttfeldern auf 2650 m. Der Kalkschutt ist äusserst lebensfeindlich, nur wenige Pflanzen können Fuss fassen. Die lange und flexible Pfahlwurzel verankert die Pflanze im Schutt und versorgt sie mit Wasser und Nährstoffen. Der Rätische Alpen-Mohn ist eine typische Ostalpenpflanze, die nur östlich des Inns vorkommt. Ein Fotostopp an einem einigermassen sicheren Stand – siehe Bilder. Am tiefsten Punkt bei 2277 m angelangt eine Wildbachüberquerung und danach begann der Wiederaufstieg nach Sur il Foss (2 km, 50 Hm). An diesem Info-Punkt überschritten wir erneut die Nationalparkgrenze. Jetzt der Abstieg ins Val Mingèr, flankiert zur linken vom Piz Mingèr, zur rechten vom Mot Foraz. Im Schatten einer grossen Arve genossen wir eine Trinkpause und schwelgten bereits in Erinnerung der erlebten Tierbegegnungen. Doch es sollte noch nicht das Ende sein: beim Plaza da posar bei P.1980 lag doch am Wegrand ein grosser Haufen Wolfskot (siehe Bild); Wolfslosung enthält häufig Haare und Knochenstücke, teilweise auch Zähne und Hufe von Beutetieren. Der Kot ist in der Regel 2,5 bis 4 cm dick und über 20 cm lang. Er wird zur Reviermarkierung häufig auf Wegen abgesetzt. Wenige Meter später bestätigte uns ein Parkranger, dass der Fund bereits gemeldet worden sei. Dem Tier begegneten wir nicht, dafür aber ein paar besonders mächtigen Hirschen, durch das von Severin aufgebaute Fernrohr gut zu sehen; die Tiere sonnten sich unterhalb des Piz Mingèr auf etwa 2100 m.ü.M. Nun galt es etwas zügiger weiter zu laufen, meist über gute Pfade, oft aber auch (zeitraubend) über gewaltige Gerölllawinen. Schliesslich wollten wir den Bus um 15:51 Uhr erreichen. An der Clemgia im Val S-charl angekommen, hatten wir noch etwa fünf Minuten zu warten bis zur Ankunft des Postautos (Haltestelle Val Mingèr). Auf der eindrücklichen Talfahrt hinunter nach Scuol wird die Höhendifferenz von ca. 450 m zurückgelegt. In Scuol bestiegen wir dann die RhB nach Zernez, von dort die Postautofahrt über die Ofenpassstrasse bis P8 Stabelchod. Nach neuneinhalb Stunden auf den Füssen waren wir zwar schon etwas ermattet, vor allem aber glücklich darüber, einen solchen Bergwandertag erlebt zu haben.

Fazit:
Eine grossartige Bergwanderung durch eine «wilde» Naturlandschaft – eine der schönsten Bergwanderungen im Schweizerischen Nationalpark. Danke lieber Severin, diesen Tag bleibt in unserer Erinnerung!

Wetterverhältnisse:
Sommerwetter, sonnig mit leichter Bewölkung, im Tagesverlauf teilweise vorüberziehende Quellbewölkung, trocken, Temperatur ~9 bis 20°, wenig Wind ONO, Steilheit bis 40%

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 28. Juli 2024

Schwierigkeit: T3
Strecke: 14.2 km, Ofenpassstrasse, Parkplatz P8 Stabelchod (1885 m) – Val dal Botsch – P.2169 (Verzweigung Margunet) – Fuorcla Val dal Botsch (2677 m) – Aua da Plavna (2276 m) – P.2336 – Sur il Foss (2316 m) – Plaza da posar – P.1980 – Funtanas (1925 m) – Laviner dal Piz Cotschen – Laviner Grond – P.1826 – Cheu da la Stria – Prada da Mingèr – Punt da Mingèr, Clemgia (1650 m), Postautohaltestelle
Aufstieg: ca. 913 m
Abstieg: ca. -1148 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 9 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 25 Min.
Tageszeit: 06:30 bis 15:50 Uhr

Alp Prasüra 2209 m – Alpkäse einkaufen

Wie vor vierzehn Tagen anlässlich unserer Biketour, wollten wir heute die Alp Prasüra zu Fuss besuchen, um vom formidablen Alpkäse zu kaufen. Ab Fuldera mit dem Postauto nach Sta. Maria Val Müstair, dann der Umstieg auf die Tirano-Linie. Im nun vollbesetzten Postauto die beeindruckende Fahrt über die kurvenreiche Umbrailpassstrasse hoch bis zur Haltestelle Val Gronda – beinahe hätte der Fahrer unseren Stoppwunsch übersehen. Die Wanderung begann direkt in der Kehre, gut markiert, zu Beginn leicht der Anstieg, bald einmal waren einige wasserführende Runsen zu überqueren – unproblematisch, trocken und noch im Schatten. Bald wurde das Gelände steil und kniehoch verbuscht, und abschnittweise feucht; wohl wenig begannen, dachten wir. Im Abschnitt bis Truoi Trid (sinngemäss «schlechter Weg») leicht ausgesetzt, ab und zu brauchten wir die Hände. Stolpern verboten, und schwindelfrei sollte man schon sein. Während wir im ersten Abschnitt überwiegend schattenhalb zu laufen hatten, gelangten wir ab einer Höhe von ca. 2200 m.ü.M. an die Sonne, ein grosser Alpenrosenhang (verblüht, aber noch immer hübsch) war zu queren. Nach etwa einer halben Stunde wurde das Gelände lieblicher – das paradiesisch gelegene Gelände der Alp Prasüra war erreicht. Etwas oberhalb der Alpgebäude überquerten wir die aus dem Val Costainas abfliessende Aua da Prasüra. Das eigenartig blauweiss gefärbte Wasser der Aua da Prasüra ist übrigens Gegenstand eines Forschungsprojekts: seit dem Jahr 2000 findet man im Bachbett weiss eingefärbte Steine. Dieses Phänomen wurde bereits an einigen höher gelegenen Gebirgsbächen in den Ostalpen beobachtet. Die Farbe stammt von Flocken aus Aluminiumsulfat, das sich auf den Steinen ablagern. Die Bildung der Flocken ist auf die Produktion von Schwefelsäure in Permafrost-Gebieten zurückzuführen. Deshalb besteht die Gefahr, dass sich die Wasserqualität der betroffenen Gebirgsbäche in Zukunft aufgrund der Klimaerwärmung verschlechtern könnte. Bei den Alpgebäuden angekommen, freuten wir uns auf das Wiedersehen mit Sennerin und Käserin Aita Largiadèr – und tatsächlich hatte sie für uns ein grosses Stück des wirklich ausgezeichneten letztjährigen Alpkäses zum Verkauf bereit. Dass Ruedi’s Rucksack nun siebenhundert Gramm schwerer wurde, fiel nicht weiter ins Gewicht. Nach dem Abschied nahmen wir den bekannten Abstieg auf der steilen und ruppigen Alpstrasse unter die Füsse. An einem besonders attraktiven Standort der obligate Fotostopp, um den noch immer viel Wasser führenden Wasserfall der Aua da Prasüra festzuhalten. Auf der verlassenen Alp Marangun da la Prasüra, das ist die untere Alp Prasüra, nutzten wir dort stehende Bänke für die Mittagsrast – bei bester Aussicht ins obere Val Müstair. Danach nahmen wir die als WW markierte Abkürzung, um weiter unten wieder auf die Forststrasse und wenig später die an der Umbrailpassstrasse stehende Blockhütte (Postautohaltestelle) zu erreichen. Jetzt mussten wir wohl oder übel auf einer Strecke von etwa 250 m auf der verkehrsreichen Passstrasse laufen (links gehen, Gefahr sehen…). Etwa fünfhundert Meter vor dem Gasthaus Alpenrose Plattatschas wies uns der Wegweiser nach links runter zum Bergbach Muranzina, über den ein in die Jahre gekommenes Brücklein führte. Wenig später wurden wir im untersten Bereich des Val Prasürabun vor die Knacknuss des Tages gestellt: das Material der bedrohlichen Rüfe hatte die Pfadspuren weggespült, und die Überwindung der etwa vier Meter hohen «Mauer» war ziemlich fordernd. Geschafft, ohne ins Wasser zu fallen! Leicht ansteigend im steilen Hang erreichten wir bald einmal die nächste Rüfe Rez da las Gruóbas; auch hier wieder viel Material, welches aus dem kleinen Val Teatschas herunter geschoben wurde. Schon etwas bedrohlich, diese Ostseite des Piz Lad. Nun aberwurde der schmale Pfad lieblicher, immer schön im Wald, unter uns die wilde Muranzina, gegenüber das Gasthaus Alpenrose an der lärmigen Passstrasse. Der Weg verlief nun in zunehmender Distanz zur Schlucht nach N; regelmässig der Abstieg, nie steil, die Unterlage knieschonend weich – bis Sta. Maria waren heute insgesamt 940 Hm abzusteigen. Immer wieder hübsch der Durchblick zum Passdorf hinunter. Etwa hundert Hm über dem Dorf erreichten wir die beinahe parkähnliche Döss da las Levras, welche wir von unseren Schneeschuh- und Sommerwanderungen her bestens kennen. Den nahe gelegenen Campingplatz Pè da Munt passierten wir auf der linken Seite der Muranzina. Über offenes Gelände erreichten wir Sta. Maria Val Müstair – heute Samstag im üblichen Verkehrsstau. Klar, der Wochenendverkehr zwängt sich hier aus drei Richtungen durch das sehr enge Dorfzentrum (wann endlich gibt es die Umfahrung?). Bei der Haltestelle Cumün angelangt, hatte wir gerade noch die Zeit, das Onlineticket zu lösen – und schon brachte uns das gut besetzte Postauto in wenigen Minuten nach Fuldera zurück.

Fazit:
Eine grossartige Wanderung zur Alp Präsura mit dem speziellen Hauptgrund, dort Alpkäse zu kaufen…

Wetterverhältnisse:
Angenehmes Sommerwetter, anfangs sehr sonnig, im Tagesverlauf teilweise Quellbewölkung, trocken, Temperatur ~20°, leichter Wind 6 km/h O

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:

Tour-Datum: 27. Juli 2024

Schwierigkeit: T3
Strecke: 8.5 km, Umbrailpassstrasse, Postautohaltestelle Val Gronda (2100 m) – Truoi Trid – Aua da Prasüra – Alp Prasüra 2210 m – Marangun da la Prasüra (1998 m) – Blockhütte an der Umbrailpassstrasse (1870 m) – Muranzina (P.1817) – Val Prasürabun –  – Rez da las Gruóbas – Döss da las Levras (1485 m) – Santa Maria Val Müstair
Aufstieg: ca. 216 m
Abstieg: ca. -941 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 10 Min.
Tageszeit: 09:50 bis 14:30 Uhr

Bannholz – Chrinnen, kurze Bike-Fitnessrunde

Ein Hitzetag heute – bis 30° zu erwarten! Trotzdem musste diese Solo-Runde sein. Der Fahrtwind sorgte für Erträglichkeit auf dieser Fitnessrunde. Nahe Bahnhof Rüti durch die EFH-Quartiere hoch zum Quartier Niggital, dort vorbei beim Tennisplatz. Ab Chüeweid im kühlen Wald, dann weiter leicht ansteigend durch die wunderbare Rietlandschaft bis zum Hiltisberg – das Restaurant ohne Besucher. Ab Chapf dann rassig runter ins Dorfzentrum von Laupen ZH, links weg in Richtung Goldingen. In Egligen dann nach links, der aussichtsreiche Aufstieg zum Bannholz. Unterwegs überholte ich einen Bio-Backpaker, voll beladen, schiebend – der Arme; aber Respekt! Nach 13 km war eine Einkehr angesagt – im Restaurant Bannholz (heute ohne CB – ehrlich, das alkoholfreie Bier schmeckte). Danach ca. fünfzig Hm hinauf zum heute höchstgelegenen Punkt Chrinnen. Jetzt die rassige Abfahrt über Faltigberg, Hittenberg nach Wald ZH hinunter. Der Rest ist rascher erzählt, als die Fahrt nach Rüti hinunter.

Fazit:
Eine landschaftlich schöne Fitnessrunde war das…

Wetterverhältnisse:
Ein Hochsommertag, Temperatur 22 bis 25°

Ausrüstung:
e-MTB, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 20. Juli 2024
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, teilweise auf Naturstrassen und ein kurzes Stück auf einem Singletrail unterwegs
Strecke: 26.1 km: Rüti (478 m) – Gubel – Niggital (520 m) – Grossweierriet (630 m) – Hiltisberg (680 m) – Laupen ZH (624 m) – Egligen (737 m) – Gibel (832 m) – Bannholz (884 m) – Tann (923 m) – Chrinnen (934 m) – Faltigberg – Hittenberg (841 m) – Wald ZH (614 m) – Tüfentobel (573 m) – Grundtal (566 m) – Pilgersteg (549 m) – Rüti
Aufstieg: ca. 630 m
Abstieg: ca. -630 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 1 Std. 49 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 1 Std. 13 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 12:20 Uhr

Stoffel-Runde

Heute konnten wir uns wieder einmal der Velogruppe Wald/Rüti anschliessen; Fritz und Willy führten 19 Teilnehmende zum und um den Stoffel – das ist ein zwischen Bauma und Hittnau gelegener 929 m hoher Hoger. Bei sommerlichem Heuwetter fuhren wir nach Wald ZH, wo wir zur Gruppe stiessen – Treffpunkt Bahnhof Wald ZH. Dann der Anstieg (160 Hm) zum Hüebli, von dort aussichtsreich nach Gibswil und weiter durch die wunderbare Rietlandschaft (Gibswilerriet, Fischenthalerriet) bis Steg im Tösstal. Der Töss entlang erreichten wir Bauma. Im Ortsteil Widen verliessen wir das Tösstal nach W ansteigend, um mehr oder weniger kräftig in die Pedalen zu treten. Dürstelen durchquerten wir in Richtung S, um anschliessend den schön gelegenen Golfplatz zu erreichen. Vor herumfliegenden Golfbällen fürchteten wir uns nicht, weil wir alle, wie es sich gehört, behelmt waren. Anschliessend folgten die schönen Zisetsriet und Grossriet. Beim südlichen Waldausgang bei P.834 ein kurzer Stopp, um die Aussicht auf das, was kommt, zu geniessen: Adetswil und Bäretswil. Schliesslich noch ein Kafistopp im Voland – eine Kür, die Pflicht ist! Dann die Weiterfahrt über RingwilGirenbadHöhenstrasse nach Wernetshausen. Wunderbar die Aussicht zum Tödi (vor allem für unsere Glarnerin Vreni), die anderen Gipfel verblassten… Weiter die Höhe haltend zum Hasenstrick. Hier galt es Abschied zu nehmen, weil sich die Wege trennten. Wir fuhren bis Blattenbach, von dort durch das steile Töbeli hinunter ins Grundtal. Der Rest war eine kurze und schnelle Angelegenheit. Halt Stopp: bei Harry’s Bike Lounge genossen wir zum Abschluss Mirjams leckere Pinsa.

Fazit:
Wieder einmal eine gemütliche Runde auf guten Fahrwegen mit alten Bekannten. Dankeschön unseren Guides Fritz und Willy für die wie immer souveräne Führung.

Wetterverhältnisse:
Bestes Heuwetter heute mit viel Sonne und wenig Bewölkung, trocken, in Aussichtslagen gute Fernsicht, kaum Wind, Temperatur 18 bis 25°

Ausrüstung:
e-MTB, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 18. Juli 2024
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten.
Strecke: 51.4 km: Rüti (470 m) – Pilgersteg (549 m) –  Grundtal (566 m) – Wald ZH Bahnhof (616 m) – Hüeblistrasse (P.661) – Unterhaltberg – Hüebli (781 m) – Hintererli (778 m) – Hubhansen – Raad – Gibswil (762 m) – Gibswilerriet – Fischenthalerriet – Fistel (754 m) – Fischenthal (748 m) – Steg im Tösstal (698 m) – Aesch – Lipperschwendi (684 m) – Seewadel – Hinter Tüfenbach (663 m) – Asylbord – Tössbrücke, Bauma (643 m) – Altlandenberg (628 m) – Widen – Felmis (704 m) – Dürstelen (766 m) – Golfplatz – Zisetsriet (820 m) – Grossriet (816 m) – P.834 – Adetswil (758 m) – Bäretswil (683 m) – Schürli – Ringwil (694 m) – Girenbad (780 m) – Wernetshausen (725 m) – Hasenstrick (757 m) – Blattenbach (682 m) – Töbeli – Grundtal – Pilgersteg – Rüti
Aufstieg: ca. 812 m
Abstieg: ca. -822 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std.
Tageszeit: 08:00 bis 12:00 Uhr

Lai da Chazforà 2597 m, über den Blockgrat Muntet

Ein lang gehegter Wunsch erfüllten wir uns heute: die Wanderung hoch zum Lai Chazforà (rätoromanisch lai für «See» und chazforà «Schaumkelle», wohl aus Sassforà abgeleitet). Alternativ könnte die Tour bis Alp Sadra mit dem Bike zurückgelegt werden, dadurch wären zu Fuss etwa 200 Hm weniger zu bewältigen; das war für uns aber keine Option, weil wir heute unsere Form über 1000 Hm im T3-Bereich testen wollten. Ausserdem war es so eine veritable Rundtour mit Start in Tschierv Curtin da Plaz und Ziel Fuldera.

War der Einstieg noch gut markiert (WW-Wegweiser Lai da Chazforà, ohne Zeitvorgaben), waren der beinahe schnurgerade Aufstieg dürftig markiert (einige wrw-Markierungen an Bäumen). Das Gelände ziemlich steil (25 bis 30%), alles im Wald, der Grund vom vielen Wasser sehr tief, ausserdem haben die Holzerarbeiten «gewirkt», Spurensuche war also angesagt. Bei P.1863 erreichten wir die Via Alp Sadra, welcher wir etwa dreihundert Meter folgten. Dann rechts weg in einer Spitzkehre in Richtung Funtauna Grossa; die schöne Lichtung mit Hütte und Rastplatz erreichten wir wenige Minuten später. Dreihundert Meter oberhalb machten wir am Waldrand eine Markierung aus. Jetzt mussten über eine steile, aber abwechslungsreiche Strecke von 900 m etwa 250 Hm erstiegen werden, manchmal auf kaum sichtbaren Spuren. Beim schön gelegene Hüttlein auf Era da la Bescha («Schafweide», ca. 2200 m.ü.M.) bot sich die Gelegenheit für eine Pause mit Sitzbank vor der (offenen) Hütte. Das Gebimmel unterhalb der Hütte nahender Kühe brachte uns auf die gute Idee, aufzubrechen. Ab jetzt mussten über eine steile, aber abwechslungsreiche Strecke über verschiedene Rampen von 900 m etwa 250 Hm erstiegen werden. Die Landschaft änderte von lieblich zu felsig – dafür waren die Spuren wieder deutlich. Vierhundert Höhenmeter über 1.8 km Strecke bis zum See – ein gutes Stück Arbeit. Gelegentlich wurde es >30% steil, aber wir wurden mehr als entschädigt: Alpenrosen-Gärten, einzelne Lärchen, schöne Zwischenstufen, mit Ausnahme eines grösseren Schneefelds einfach zu begehen. Nach etwa zweieinhalb Stunden standen wir fast schon plötzlich am höchsten Punkt des Tages, dem wunderschön gelegenen Lai da Chazforà – was für ein Bijou! Und der Ausblick grandios, 400 m über uns der mächtige, mehrgipflige Piz Turettas (2962 m), westlich in 1.5 km Luftlinie der Piz Dora (anderthalb Stunden ab hier, T3, 2851 m), dazwischen der Blick zu den Livigno-Alpen mit dem dominanten Piz Quattervals (3165 m), und links des Piz Turettas leuchtete der Gletscherriese Ortler (3905 m). An einem windgeschützten Ort eine längere Rast, wo wir mitgebrachte Leckereien genossen – schöner geht Bergwandern nicht! Was jetzt folgte, war eine kombinierte Grat- und Blockwanderung unter dem Motto: immer ganz oben bleiben und beim Springen ja nicht zwischen die Blocks fallen. Die Wegspur über den Blockgrat Muntet kaum sichtbar, und nach den Farbmarkierungen mussten wir ab und zu länger Ausschau halten, um sie nicht zu übersehen. Immer wieder waren Blöcke unter Einsatz der Hände in leichter Kletterei zu überwinden, nie ausgesetzt, aber doch recht anspruchsvoll. Schnelles Vorankommen war nicht möglich. Gut, dass wir über gutes Schuhwerk verfügten und die Adiletten zuhause liessen… Rechts, ungefähr 120 Hm unter uns, trennte uns das kleine Val Turettas vom hohen Turettas-Massiv – sehr eindrückliche Gesteinsschichten. Für die ca. 1.5 km bis kurz zum östlichsten Punkt benötigten wir eine gute Stunde. Am Eingang des kleinen Tälchens bewegte sich eine grosse Ziegenherde aufwärts in die Blocks – dass mussten Klettergeissen sein! Bevor wir den Grat zum Abstieg verliessen, die heute einzige Begegnung: ein gesprächiger Einzelkämpfer aus dem Vinschgau, der uns seine Lebensgeschichte in wenigen Minuten erzählte – sympathisch! Wir wollten weiter, schliesslich stand der Abstieg zur schöne gelegenen Hütte Salinas bevor; fast zweihundert Höhenmeter über felsige Tritte und nasse Kuhtritte. Zweihundert Höhenmeter weiter unten wanderten wir über eine mittlerweile gute Spur über schönstes Weideland an der Alp Sadra vorbei. Auf der gesamten Strecke betörend der Tiefblick ins obere Val Müstair und nach und dem über dem Dörfchen liegenden Alpen Valmorain und Tabladatsch und zu den Gipfeln Muntet und Piz Terza. Mittlerweile wieder im leicht bewaldeten Gebiet, erreichten wir den östlich gelegenen Wendepunkt im verbauten Val Ruina mit dem gleichnamigen Bergbach, welcher viel Wasser führte. Auf einem Forstweg, vorbei an einer installierten Seilwinde für offensichtlich laufende Holzerarbeiten, gelangten wir zum Punkt 1850 Plaun Grond, wo wir nach rechts auf einen schmalen, dem Zaun entlang verlaufenden Pfad abbogen, um über Fastais das in einer Lichtung stehende Wasserreservoir zu erreichen. Über von unseren Schneeschuhtouren bestens bekanntes Gelände parallel zum stark verbauten Aval da Ruina erreichten wir am Ostrand von Fuldera Daint bei Dschurnaidias, und über die Holzbrücke bald das Ortszentrum von Fuldera – wo uns das Staila mit seiner orangen Fassade schon entgegenleuchtete: endlich das verdiente Bier!

Fazit:
Eine wunderschöne, in Abschnitten anspruchsvolle Bergwanderung durften wir heute erleben, mit tollen Aussichten unterhalb des Piz Turettas. Formtest bestanden!

Wetterverhältnisse:
Ein prachvoller, sommerlicher Bergtag mit viel Sonne und Temperaturen im Bereich 10 bis 23° C, trocken, an exponierten Stellen böiger Wind (ca. 10 bis 15 km/h NW)

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 14. Juli 2024
Schwierigkeit: T2 (Blockgrat Muntet T3)
Strecke: 12 km, Postauto ab Fuldera Cumün bis Tschierv Curtin da Plaz (1660 m) – Graschitsch – Plaun Camona – P.1863 (Via Alp Sadra) – Sur Pedra Grossa – Via Döss At – Funtauna Grossa (1919 m) – Era da la Bescha (2200 m) – P.2525 – Lai da Chazforà (2597 m) – Blockgrat Muntet (ca. 1.5 km, P. 2522 und P. 2470) – kurz vor dem östlichsten Gratpunkt (2426 m) Abstieg bis zur Hütte Salinas (2237 m) Alp Sadra (2046 m) – Val Ruina, P.1928 – P.1850 – Plaun Grond – Fastais – Wasserreservoir (1733 m) – Plaun Multa Dora (1703 m) – Multa Daint – Fuldera Daint – Dschurnaidias – Fuldera (1636 m)
Aufstieg: ca. 1000 m
Abstieg: ca. -1020 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 7 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 10 Min.
Tageszeit: 08:55 bis 16:15 Uhr

Biketour zur Alp Prasüra 2209 m

Die uns vom Wandern bekannte Alp Prasüra einmal mit dem Bike zu besuchen – (für uns) eine besondere Herausforderung, weil auf den letzten 1200 m Strecke >200 Hm zurückzulegen waren, und das bei einer Steigung von bis zu 30%(!). Zurück zum Start; die Tour begannen wir in Fuldera direkt ab Haustür. Die malerische Strecke über Valchava nach Sta. Maria Val Müstair hinunter gleicht einer bequemen Abfahrt (-260 Hm) auf guten Forststrassen. In der engen Ortsmitte von Sta. Maria war der Weg leicht zu finden: auf der Umbrailpassstrasse (viele Biker und Töffs unterwegs) fuhren wir hoch bis zum in der 18. Kehre stehenden Restaurant Alpenrose – hier muss man einfach einen Kafihalt einschalten und die tolle Aussicht geniessen. Etwas mehr als 1 km und 90 Hm weiter steht die bekannte Blockhütte (auch eine ÖV-Haltestelle). Hier bogen wir ein auf die Via Alp Prasüra, die anfänglich eine moderat ansteigende Forststrasse ist. Bei Marangun da la Prasüra, das ist die untere Alp Prasüra, bemerkten wir, dass das Alpgebäude geräumt ist, was so viel heisst, dass der Umzug zur oberen Alp vollzogen war – gestern, wie wir später vernahmen. Die Forststrasse wurde ruppiger und steiler, für den Blick zum mächtig rauschenden Wasserfall schalteten wir einen kurzen Fotohalt ein – an einer weniger gewagten Stelle, damit wir unsere Bikes wieder besteigen konnten (zum Glück ohne Zuschauer). Ab jetzt begann es ernsthafter zu werden, wie eingangs beschrieben. Kurz vor der letzten Kurve, etwa dreihundert Meter vor der Alp, galt es abzusteigen und den Weidezaun zu öffnen. Wer sein Bike schon mal in einer Steigung von >20% bestiegen hat, weiss um die Problematik. Nun, dank etwas Erfahrung und Technik gelang der Wiederaufstieg ohne Abwurf. Nach diesem letzten happigen Wegstück die Alp Prasüra zu erreichen, lösten Freude aus. Freude hatten wir auch am Wiedersehen mit der Sennerin und Käserin Aita, welche mit ihrem Team noch voll im Umzugsmodus war. Für ein paar Worte reichte es. Den Käse holen wir dann irgendwann in ein paar Wochen ab – zu Fuss natürlich. Nach dem Abschied die Herausforderung der Abfahrt; auf geröllig-rutschiger Unterlage diese Steilheit sturzfrei zu bewältigen – die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber schliesslich gelang uns die Abfahrt erstaunlich gut; dennoch waren wir froh, wieder bei der Blockhütte anzukommen. Jetzt noch ein paar hundert Meter bis zur Alpenrose, wo wir uns auf der Terrasse ein Bier zu einem Salatteller gönnten. Die Aussicht ins obere Val Müstair bis zum Ofenpass ist einfach phänomenal. Nach dieser Stärkung die bei diesem Verkehrsaufkommen vorsichtige Abfahrt über 17 Kehren hinunter nach Sta. Maria Val Müstair. Ab durch die enge Ortsmitte, bis Valchava der Hauptstrasse entlang, dann abseits über Plazzaraun hoch nach Fuldera.

Fazit:
Eine doch anspruchsvolle Biketour, die uns sehr gefallen hat. Alp Präsura beim nächsten Mal wieder zu Fuss – Alpkäse holen…

Wetterverhältnisse:
Angenehmes Sommerwetter, anfangs sehr sonnig, im Tagesverlauf teilweise Quellbewölkung, trocken, Temperatur ~15 bis 25°, kaum Wind 10 km/h NO, Steilheit bis 25%

Hilfsmittel:
e-MTB, Kartenmaterial SchweizMobil/Komoot, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 11. Juli 2024

Schwierigkeit: WS=gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills)
Strecke: 28.9 km, Fuldera (1636 m) – P.1647 (Aua da las Fruos-chas) – P.1656 (Val da l’Archa Gronda) – P.1577 (Plazzaraun) – Chatschinas – Pravalchava – Valchava (1412 m) – Sta. Maria Val Müstair (1376 m) – Umbrailpassstrasse – Plattatschas (1793 m) – Blockhütte (1870 m) – Via Alp Prasüra – Marangun da la Prasüra (1998 m) – Alp Prasüra 2210 m – Rückweg analog Hinweg
Aufstieg: ca. 1250 m
Abstieg: ca. -1250 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 23 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 5 Min.
Tageszeit: 10:05 bis 15:40 Uhr

Umrundung Munt da la Bescha ab Ofenpass über Chaschlot – Valbella

Auf der Terrasse des Passhospiz Süsom-Givè genossen wir den Startkafi und bewunderten das bunte Treiben. Dann der Start gegenüber mit dem Einstieg beim holzigen Bär. Nach ein paar Meter Aufstieg hielten wir links, während die anderen Wanderer Alp da Munt zustrebten. Auf gutem Pfad der guttrittige Aufstieg zu Punkt 2311, dort die bekannte Föhre einsam auf einem Felsen thront. Der Ausblick nach Buffalora und den Nationalpark und auch der Blick zum Piz Nair (3009 m) wurde frei. Die Waldgrenze hinter uns, führte der ausgezeichnet gepflegte Pfad durch ein paar sehr steil abfallende Runsen; hier sollten Wanderer trittsicher sein, ausrutschen verboten. Zwei Biker aus Tütschland kamen uns entgegen, hallo und tschüss! Hoffentlich kamen die gut durch. Nach der Durchquerung der letzten Runse – an der bizzarren westlichen Seite des Munt da la Bescha – liefen wir auf vorerst gut erkennbaren Trittspuren in leichtem Auf und Ab dem Gipfelchen Chaschlot entgegen. Bald einmal weglos, später am Fels ziemlich steil und rutschig der kurze Aufstieg zum vielleicht fünfzig Meter höherstehenden Aussichtsgipfel. Auf den letzten Aufstiegsmetern werden die Hände gebraucht. Oben dann das grossflächige Gipfelgelände, auf der Nordseite geht es senkrecht runter ins wilde Val Nüglia (Tal des Nichts, leeres Tal). Das Tälchen wird von der Ova dal Fuorn durchflossen und liegt grösstenteils im Nationalpark; ausser Wild ist der Zutritt strengstens verboten. Den Abstieg begingen wir etwas nördlicher unserer Aufstiegsroute, um nach etwa vierhundert Metern den Normalweg ins wunderbare Valbella zu erreichen. Erst waren ein paar weitere steil abfallende Runsen zu begehen, dem Wasser des Bergbachs kamen wir zunehmend näher. Zur rechten die steilen und brüchigen Felstürme an der Nordseite des Munt da la Bescha (Schafberg), links die Ausläufer des Piz Vallatscha (3020 m), der sich wenig später in seiner vollen Grösse zeigt. Wir erinnerten uns gerne an unsere Besteigung vom 17. August 2021 – eine lange und anspruchsvolle Begehung. In Erinnerung auch die viele Wildtiere, die wir am Munt da la Bescha auch schon sahen – heute leider nicht (lieber Severin, hast uns gefehlt…). Bald erreichten wir den höchsten Punkt des kleinen Tälchens bei ca. 2530 m.ü.M., unterhalb des 1.7 km langen Skilifts, welcher vor allem von Skitüreler genutzt wird, die von der Fuorcla Funtauna da S-charl zum Piz Vallatscha aufsteigen und so etwa dreihundert Höhenmeter einsparen. Unterwegs im Abstieg zur Fuorcla fanden wir in der Nähe eines Felsbrockens ein geschütztes Plätzchen für unsere Mittagsrast – mitten in einem Teppich von Enzianen. Die Aussicht richtig betörend: Skigipfel Minschuns, zum Mot Radond, Piz Murtera, Piz Starlex, Piz Terza, Muntet – eine uns sehr vertraute Berglandschaft. War unsere Wanderung bisher ziemlich einsam, begegneten wir nun vermehrt anderen Wanderern, einige von ihnen von S-charl via Alp Astras herkommend. Nun ging es in Richtung Alp da Munt, die Alpstrasse verliessen wir bald in südlicher Richtung, um nördlich der Dolinenlandschaft durch wunderschönen Bergföhrenwald abzusteigen um die westlich gelegene Plaun da l’Aua zu erreichen. Nach Querung der Gerölllandschaft erreichten wir die idyllische Alp. Die Höhe von ca. 2150 m haltend, wurde das Gelände ruppiger, teilweise auch ausgesetzt – unter uns die Kurven der Ofenpassstrasse. Nach zehn Minuten erreichten wir den Ofenpass/Pass dal Fuorn wieder, mit der Aussicht auf das übliche Abschluss-Bier; und mit der Gewissheit, einen besonders schönen Wandertag erlebt zu haben…

Fazit:
Eine sehr einsame, abwechslungsreiche Bergwanderung durch die Runsenwelt am Munt da la Bescha und dessen Umrundung durch das Valbella (der Name ist Programm!).

Wetterverhältnisse:
Erneut ein sonniger Sommertag mit freundlicher Bewölkung, Temperaturen im Bereich 12 bis 21° C, trocken, Wind (ca. 15 bis 20 km/h SO)

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 9. Juli 2024
Schwierigkeit: T2 (Gipfelauf-/abstieg Chaschlot T3)
Strecke: 10.6 km, Postauto bis Ofenpass/Pass dal Fuorn (2149 m) – Fop dal Taschin – P.2229 – Fels mit Föhre P.2311 – Chaschlot (2377 m) – P.2503 – P.2491 – Fuorcla Funtauna da S-charl (2392 m) – Via Alp da Munt  P.2365 – P.2234 – P.2189, Via Plaun da l’Aua – Ofenpass/Pass dal Fuorn – Postautorückfahrt nach Fuldera
Aufstieg: ca. 510 m
Abstieg: ca. -500 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 30 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:20 Uhr