Alp-Fahrt zur Brugger Alm (1914 m)

Heute gabs eine Alp-Fahrt, ohne Viecher zwar, dafür aber mit den Einheimischen Jörg, Roman und Viktor – zur Brugger Alm im Zerzer Tal – das liegt im Obervinschgau, westlich und hoch über dem Haidersee. Mal sehen, ob das geht mit einer Akku-Ladung… Jaja, der Jörg hatte gut lachen mit seinem Zusatzakku. Also starteten wir zum Härtetest (über 1700 Höhenmeter), Jörgs Idee! Die Fahrt nach Müstair hinunter problemlos, mit Ausnahme des kleinen Staus im engen Sta. Maria Val Müstair. In Müstair gesellte sich Viktor dazu – ab jetzt ging es etwas rassiger zur Sache – die Strecke über die Landesgrenze (kurzer Singletrail bei Puntweil) dem Rambach entlang über Rifair bis zur Calvenbrücke ist landschaftlich sehr reizvoll. Nach der Unterführung bei der Calvenbrücke erreichten wir Laatsch (Lootsch, sagen die Vinschger). In der Dorfmitte gleich nach Überquerung der Etsch galt es nach links abzubiegen. Auf dem wunderbar angelegten Radweg folgte der leichte Anstieg der Etsch entlang über Schleis nach Burgeis. Die Strecke war stark befahren, in beiden Richtungen – Achtung also, Frontalkollisions-Gefahr! Eingangs Burgeis ein Trinkhalt bei der eindrücklichen Fürstenburg. Das historische Zentrum ist eng, von vielen Touris bevölkert. Der Weiterweg führte noch immer auf dem fein angelegten Radweg mässig ansteigend hoch zum Südende des Haidersee. In einer Lichtung nahe bei Punkt 1454 steht ein architektonisch auffälliges Gebäude, das Restaurant Zeress, an vorzüglicher Lage direkt am See, und exklusiv für Wanderer und Biker. Wieder einmal erlebten wir, dass die Wander- und Radwege im Südtirol meist (beinahe) durch die Jausen hindurch führen – die Südtiroler können das perfekt. Cappuccino und was dazu, auf der Terrasse, ein Genuss in diesem Paradies! Nach dieser Pause war St. Valentin auf der Haide bald erreicht. Dieser touristische Ort liegt zwischen dem Haider- und dem Reschensee. Direkt an den Talstationen der Bergbahnen (Haideralm, Schöneben) vorbei, im Ortsteil Valatsch begann der Aufstieg. Bis zu den letzten Hotels in Plagött noch auf geteerter Unterlage, wurde es danach steiler (bis 20%), endlich auf Naturstrasse. Ab und zu galt es acht zu geben auf die vielen rassigen MTB-Downhiller, welche in voller Montur mit Vollvisierhelmen aus den seitlichen Singletrails über unseren Weg schossen. Den Skipisten-Schneisen entlang erreichten wir Oberwies; kurz danach bogen wir nach links in südlicher Richtung ab, dem heute höchstgelegen Punkt von ca. 1935 m.ü.M. entgegen. Unterwegs warf mich mein Bike beinahe ab, weil am Bord viele schöne Enziane darauf warteten, abgelichtet zu werden. Ein Glück, dass die Vorfahrer weiter oben auf mich warteten – bei dieser Aussicht ja eine Wohltat. Die Weiterfahrt führte ein paar Hm hinab ins Zerzertal, wo kurz vor der Brücke über den Zerzerbach die gut besuchte Brugger Alm liegt. Hier mussten wir einfach einkehren – das Forst-Bier schmeckte ausgezeichnet, dazu leckere Zerzer Nudeln. So durften wir es uns gut gehen lassen, zur Weiterfahrt aufzuraffen war schon anstrengend! Die anschliessende Steilabfahrt über den Zerzerbach hinunter an den Haidersee führte vorbei am phänomenal aussichtsreich gelegenen Kirchlein St. Martin. Ein Fotohalt musste sein. Auf bestpräparierter Naturstrasse die weitere Abfahrt, hinter uns aufstiebender Staub. Bei Fischerwiesen am Südende des Haidersees schloss sich die Alm-Runde, und es folgte die 9 km lange Traumabfahrt über Burgeis und Schleis nach Laatsch hinunter. Dieser vorbildlich angelegte Radweg muss stark befahren sein – unterwegs immer wieder Hinweise auf elektronisch gemessene Geschwindigkeit (roter Smilie = über 30 km/Std….). In Laatsch angekommen, folgte die Pflicht zur Einkehr in der Bar bei der Mühle – Affogato oder Amarena-Gelato, alles ohne Rahm, versteht sich! Schliesslich hatten wir noch ca. 430 Hm über eine Strecke von ca. 16 km zu bewältigen – und das bei mittlerweile spürbarer Hitze(!). Ab Calvenbrücke die wunderschöne Fahrt dem Rambach entlang aufwärts über Rifair, Puntweil nach Müstair. Hier verabschiedeten wir uns von Viktor. Die restliche Fahrt über Sta. Maria Val Müstair nach Valchava, obwohl bergwärts, beinahe schon angenehmes Ausrollen. Zuhause angekommen die Feststellung, dass mein (Bike-)Akku beinahe leer war. Zufrieden über eine tolle Tour und eine ebensolche Leistung verabschiedeten wir uns – danke herzlich Jörg für die Touridee!

Fazit:
Eine lange Rundfahrt mit vielen Höhenmetern im Val Müstair und im nahen Obervinschgau – einfach nur herrlich, etwas für die Erinnerung!

Wetterverhältnisse:
Bilderbuch-Wetter, ohne Wolken, Wind ca. 10 km/h S bis O

Hilfsmittel:
e-MTB, Kartenmaterial Kommot, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 30. Mai 2025

Schwierigkeit:  L=Leicht fahrbar, meist auf befestigten Fahrwegen, ab und zu sehr steil
Strecke: 60.7 km, Valchava (1415 m) – Sta. Maria Val Müstair (1386 m) – Schiessanlage Müstair Chalavaina (1284 m) – Camping Muglin (1248 m) – Müstair (1247 m) – Puntweil, Landesgrenze CH-I (1220 m) – Rifair – dem rechtsliegenden Ufer des Rambachs entlang bis zur Calvenbrücke (967 m) – Laatsch (987 m) – Radweg der Etsch entlang – Schleis (1064 m) – Burgeis (1203 m) – Haidersee P.1454 – St. Valentin auf der Haide (1459 m) – Plagött (1627 m) – Oberwies – P.1840 – P.1915 – Brugger Alm (1914 m) – Kirche St. Martin (1785 m) – P.1675 – Faulsee P.1570 – Fischerwiesen, Südende Haidersee – restlicher Weg bis Müstair analog Hinweg – Müstair (1247 m) – Camping Muglin (1248 m) – rechtes Ufer Rom bis Schiessanlage Müstair Chalavaina (1284 m) – Via Sielva – Center da sandà (1356 m) – Sta. Maria Val Müstair (1386 m) – Valchava
Aufstieg: ca. 1710 m
Abstieg: ca. -1710 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 30 Min. (viele Pausen halt…)
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 25 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 16:30

Bikefahrt zum Egghof ob Taufers – Käse-Einkauf

Heute, an Auffahrt, wollten wir zum Egghof hochfahren. Ein Stück Arbeit, die sich lohnte. Denn auf dem Erbhof Egghof wird seit über vierhundert Jahren Erbgeschichte geschrieben. Heute lebt dort die Familie Gottfried und Esther Höchenberger, und in der hofeigenen Ziegenkäserei wird beste Rohmilch von eigenen Ziegen verarbeitet. Also nichts wie hin, mit möglichst leeren Rucksäcken… Für die Fahrt für die ca. 14 km benötigten wir eine Stunde. Selbstverständlich hätten wir auch mit dem Auto hochfahren können; mit dem eBike hingegen ist es schöner. Die Fahrt über Sta. Maria Val Müstair nach Müstair und wenig später über die Landesgrenze nach Taufers im Münstertal haben wir in anderen Berichten schon ausreichend beschrieben. Nach der engen Durchfahrt durch die Ortsmitte von Taufers folgte der Abzweiger in Richtung Kirche St. Blasius. Jetzt wurde es sportlich: vor uns knapp 500 Hm Anstieg über eine Strecke von 4 km. Die sehr enge (geteerte) Bergstrasse verfügt nur über wenige Ausweichstellen – mit Ausnahme eines talwärts fahrenden LKWs erlebten wir aber keine kritischen Begegnungen. Der Egghof ist nicht zu verfehlen, endet dort doch die Fahrstrasse. Von hier aus wanderten wir auch schon zum Tellakopf (05.11.2024). Draussen vor dem Haus genossen wir nicht nur die phänomenale Aussicht, sondern auch die hauseigenen Produkte (frischer und gereifter Ziegenkäse, Speck natürlich, und leckere Kaminwurz, und natürlich frisches Schüttelbrot dazu). Zum Schluss der Einkauf für zuhause: junger und gut gereifter Ziegenkäse. Mit prall gefüllten Rücksäcken verabschiedeten wir uns von Ester und Gottfried, um die Talabfahrt anzutreten. In Müstair genossen wir im schön designten La Cuort von Selina Ruinatscha einen Espresso, dazu ein Stück Apfeltorte (fein…). Für den Rest der Rückfahrt nahmen wir die Strecke vorbei am Camping Muglin, dann entlang dem rechten Ufer des Rombachs bis zur Schiessanlage Müstair Chalavaina, von dort abseits der heute stark befahrenen Ofenpassstrasse (Auffahrtsverkehr!) oberhalb Sielva nach Sta. Maria Val Müstair. Zum Schluss die enge Ortsdurchfahrt und drei Kilometer ausrollen bis Valchava.

Fazit:
Eine tolle Einkaufstour!!

Wetterverhältnisse:
Schön mit hoher Bewölkung, ~17°, leichter Wind 5 bis 15 km/h N und W

Hilfsmittel:
e-MTB, Kartenmaterial Kommot, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 29. Mai 2025

Schwierigkeit:  L=Leicht fahrbar, durchgehend auf befestigten Fahrwegen
Strecke: 28.1 km, Valchava (1415 m) – Sta. Maria Val Müstair (1386 m) – Rom-Brücke -(1343 m) – Faschas – Pradöni Somvi (1327 m) – Müstair, Kloster St. Johann (1247 m) – Vallatscha  Sura – Landesgrenze CH-I Grenzstein Nr. 15 – Cunfin (1247 m) – Taufers im Münstertal (1240 m) – Kirche St. Blasius – Baustadlhof – Egghof (1723 m) – Talfahrt bis Taufers wie Bergfahrt – Sportplatz Taufers (1295 m) – P.1298 – Vargarolabach, Landesgrenze i-CH – P.1327 – Punt Sura (1327 m) – Müstair (1247 m) – Camping Muglin (1248 m) – rechtes  Ufer Rom bis Schiessanlage Müstair Chalavaina (1284 m) – Via Sielva – Faschabella – P.1403 – Sta. Maria Val Müstair (1386 m) – Valchava
Aufstieg: ca. 920 m
Abstieg: ca. -920 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 1 Std. 55 Min.
Tageszeit: 11:20 bis 15:35

Goldauer Bergsturz – Augen nur für Frauenschuhe…


Traurige Geschichte:
Im Alpenvorland wurden vor rund 25 Millionen Jahren Sedimentschichten abgelagert, die sich in der folgenden Zeit zu harten Gesteinen verfestigten. In der letzten Phase der Alpenfaltung wurden diese Gesteine Teil der Gebirgsbildung. Dabei wurden die Felslagen schräg gestellt und zu Molassebergzügen wie bei der Rigi, dem Rossberg, aber auch in anderen Landesgegenden (z. B. Speer) emporgehoben. Auf Schritt und Tritt erinnerten uns die stummen Zeugen des Goldauer Bergsturzes vom 2. September 1806. An der Südflanke des Rossbergs setzten sich um 17 Uhr beinahe 40 Millionen m3 Nagelfluhgestein von der Gnipenspitze auf einer circa 20° talwärts geneigten Gleitbahn über stark durchfeuchtete, tonige Zwischenschichten in Bewegung und stürzten innert drei Minuten ungefähr 1000 Meter talwärts. Der Rutsch der 0,5 km2 grossen Abbruchfläche breitete sich unten fächerförmig aus, brandete an der gegenüberliegenden Rigikette 100 Meter empor, überschüttete insgesamt eine Fläche von rund 6,5 km2 und zerstörte die Dörfer Goldau, Röthen sowie Teile von Buosingen und Lauerz. 457 Menschen kamen ums Leben, 323 Stück Vieh wurden getötet, 111 Wohnhäuser, 220 Ställe und Scheunen sowie zwei Kirchen und zwei Kapellen wurden zerstört. 206 Menschen waren geflüchtet oder ortsabwesend. Die Dörfer Goldau und Röthen waren verschwunden und der Lauerzersee wurde um ein Siebtel seiner Fläche verkleinert. Augenzeugen berichteten damals, der Bergsturz habe eine 20 Meter hohe Flutwelle ausgelöst.

Zur Wanderung:
Nicht zum ersten Mal (letztmals im Juni 2013) besuchten wir diese wirklich einzigartige Landschaft – für dieses Mal galt unsere Aufmerksamkeit nicht den Gipfelzielen (Gnipen, Wildspitz), sondern den Orchideen (allen vorab Frauenschuhe und Waldvögelein), welche um diese Jahreszeit (hoffentlich) blühen. Das Bergsturzgelände am Rossberg bietet dazu ideale Voraussetzungen, mittlerweile mit entsprechendem Bekanntheitsgrad. Heute Montag hielt sich der Publikumsaufmarsch zum Glück sehr in Grenzen… Und die Orchideen waren in voller Blüte!

Ab Bahnhof Arth-Goldau durchquerten wir das Zentrum von Goldau in Richtung Tennmatt, vorbei an der Seilbahn-Fabrik Garaventa. Der Anstieg wurde gleich steil und steiler, vorbei an den letzten EFH’s. Im Herzigwald dann ein Verhauer von einigen Metern, bei P.757 dann wieder auf der markierten Route. Im Waldstück «In den Rohren» trafen wir auf ein erstes Waldvögelein. Auf gutem Pfad hoch bis knapp unter tausend Metern, dann verliessen wir die Route zum Gnipen, um zwischen Weide und Waldrand, abgelenkt von einigen wunderschönen Knabenkräutern, nach O zu laufen, leicht abwärts, und – schon wieder ein Verhauer. Diesmal landeten wir auf Asphalt – vierhundert Meter auf dieser Unterlage (und die paar Verhauer) drückten auf die Stimmung… Tschuldigung Doris! Unterhalb Ober Spitzibüel, bei Punkt 957 die Erlösung: markiert der WW in Richtung Gribsch; auf halber Strecke links weg, gut markiert der Rundweg durch den Föhrenwald. Unterwegs erste Frauenschuhe – die Stimmung hellte auf! Genau auf der Tausend-Meter-Linie fanden wir auf einem grossen Nagelfluhfelsen eine Sitzgelegenheit, um zu rasten. Nach dieser Pause noch fünfzig Hm hinauf durch den Urwald zum unteren Rand an der Abbruchstelle. Nach diesem heute höchstgelegenen Punkt drehte die Runde wieder talwärts – ziemlich holprig, manchmal mit etwas Nässe, über aufragende Wurzeln und höhe Tritte. Bald erreichten wir eine kleine Zusatzrunde, deutlich markiert als Frauenschuhrunde. Tatsächlich, auf einem kleinen Wiesenstück präsentierten sich die seltenen Orchideen – beinahe schon ein Frauenschuh-Laden! Ganze Formationen lachten uns entgegen… Etwas weiter talwärts erreichten wir wieder den WW von/nach Gribsch. Wir hielten nach rechts (W), um wenige Meter später den Pfad durch den Schuttwald zu nehmen. Unglaublich, dieser Urwald mit den vielen Nagelfluh-Ungetümen, welche teilweise vollständig überwachsen sind. Nahe Punkt 741 hielten wir nach rechts (W), um nahe eines Bachs abzusteigen – auf diesem Wegstück war Trittsicherheit und gutes Schuhwerk hilfreich. 2.3 km und 210 Hm weiter unten erreichten wir den Goldauer Sportplatz und den nahe gelegenen Bushalt: Nr. 502 brachte uns in wenigen Minuten zum Bahnhof.

Fazit:
Nicht allzu lange, aber ansprechende, botanisch und geologisch wunderbare Bergwanderung in der Innerschweiz. Das geologisch sehr eindrückliche Gelände im Goldauer Bergsturz hat uns die grosse Tragödie des Bergsturzes lebendig vor Augen geführt.

Wetterverhältnisse:
Sonnig, zeitweise leicht bedeckt, schwacher Wind 9 km/h NO, ~16°

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 19. Mai 2025
Schwierigkeit: T2
Strecke: 8.54 km, Goldau (505 m) – Tennmat (537 m) – Härzigwald (P.757) – Rorban – P.988 – Ober Spitzibüel (P.957) – Rundweg (als solcher gut markiert) – P.818 – Schuttwald – P.655 – Goldau ÖV-Haltestelle Sportplatz (514 m)
Aufstieg: 781 m
Abstieg: ca. -772 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 10 Min.*
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 50 Min.
Tageszeit: 10:50 bis 16:00 Uhr*Orchideen-Fotografie ist halt zeitaufwändig!!

Weissenstein-Runde ab Solothurn


Zusatzprogramm nach der gestrigen Klassenzusammenkunft:

Heute ein schöner Bikeausritt in meiner Heimat auf den Hausberg Solothurns. Start beim kleinen (empfehlenswerten) Hotel Bären, zehn Fussminuten vom Zentrum Solothurns, der schönsten Barockstadt der Schweiz. Die Fahrt führte durch die ruhigen Kloster-Quartiere im Norden Solothurns nach Langendorf und weiter bis Bellach. Jetzt auf der Naturstrasse durch den Wald hoch zum Geissloch-Viadukt der Münsterbahn*; hier erinnerte ich mich bestens an die vielen Schlittelfahrten von Lommiswil nach Bellach hinunter in den Jahren 1959 bis 1962. Unsere Fahrt führte nahe des Mülibachs über kurze Singletrailabschnitte über Busleten hoch nach Lommiswil. Im Holz am nördlichen Dorfrand hoch zur Allmend und ab hier auf einer schönen Forststrasse über einige Kehren (und Höhenmeter) hoch, dem Vorberg entlang und unterhalb der Gitziflue zum Übergang Egg, dem heute höchstgelegenen Punkt. Hier treffen sich die Wanderwege zur Hasenmatt und zum Althüsli. Kurze Trinkpause, dann folgte die kurze Abfahrt in den Chessel. Bei Punkt 1203 nahmen wir die Abbiegung auf einen schmalen Trail – mal sehen, was da kommt… Der Singletrail durch den Wald war mit einigen gut unterhaltenen, aber steilen Anstiegen gespickt – sehr zu unserem Gefallen. Am Waldausgang das Schilizmätteli, wo sich der Blick zum Weissenstein öffnete. Hier oben bekamen wir die starke Bise zu spüren. Leichter Anstieg zum Vorderweissenstein, dann die unschwierige Strecke auf guter Strasse zum Weissenstein. Im ****-Hotel(!) fanden wir einen windgeschützten Platz auf der sonnigen Terrasse – Tomatensuppe, dazu das betörende Alpenpanorama – naja: Eiger, Mönch, und Jungfrau zierten sich zwar etwas, aber sie zu erkennen war keine Kunst. Nach der Mittagsverpflegung folgte die Abfahrt auf der geteerten Weissensteinstrasse, welche laut Beschilderung bis 22% Steilheit hat. Nach knapp fünf Kilometern und 550 Höhenmetern galt es die Abzweigung beim Weberhüsli, oberhalb der Talstation, nicht zu verpassen. Auf dem Saurierweg genannten Trail erreichten wir nach einem Kilometer die eindrücklichen Steingrueben mit den Millionen Jahre alten Saurierspuren: das muss man sich mal vorstellen! Danach folgte die weitere Abfahrt über einen tollen Singletrail über Obermoos nach Lommiswil, vorbei an der kleinen Bahnstation Im Holz. Nach Überquerung der Strasse nach Oberdorf über Wolfmatt ziemlich wild hinunter über einen verwurzelten Waldtrail bis Busleten, dann noch wilder über Wurzeln hinweg auf dem Singletrail am Mülibächli. Nahe des Vitaparcours ist das Bächli als Suone angelegt, sehr schön! Vorbei am von der Bergfahrt her bekannten Viadukt der Münsterbahn erreichten wir auf «unserer damaligen Schlittelpiste» wieder Bellach. Ab hier folgten wir der von der Hinfahrt her bekannten Strecke bis zum Startort in Solothurn. Schöne zwei Tage in Solothurn und Umgebung fanden einen von heimatlichen Jugenderinnerungen geprägten Abschluss.

*Hinweis:
Die Bahnstrecke Solothurn-Moutier wird von Zügen der SBB befahren. Die Bahnhöfe, Gleise und auch der Weissensteintunnel sind aber im Eigentum der BLS. Deshalb ist die BLS für die Sanierung der Bahnstrecke verantwortlich. Die Bauarbeiten dauern von Frühling 2024 bis Mitte 2026. Der Tunnel bleibt während der gesamten Bauzeit gesperrt. Die BLS nutzt die Tunnelsperre, um die Strecke Solothurn-Moutier insgesamt zu erneuern. Sieben Bahnhöfe und Haltestellen werden modernisiert und behindertengerecht umgebaut. Zudem erneuert die BLS zwei Viadukte und verlegt in verschiedenen Streckenabschnitten neue Gleise. Die Bauarbeiten kosten rund 165 Millionen Franken – davon rund 85 Millionen Franken für die Sanierung des Weissensteintunnels.

Fazit:
Ein wunderbares Zusatzprogramm: gestern Klassenzusammenkunft, heute biken zum Solothurner Hausberg Weissenstein.

Wetterverhältnisse:
Sonnig, Schönwetterbewölkung, Bise bis 45 km/h NO, ca. 10 bis 19° (gefühlt ~3° weniger)

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial Komoot, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 16. Mai 2025
Schwierigkeit: WS=Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (z. B. Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills).
Strecke: 38.8 km: Solothurn, St. Katharinen (437 m) – Langendorf (456 m) – Bellach (456 m) – Geissloch, Viadukt Münsterbahn – P.517 – Busleten (549 m) – P.564 – Lommiswil (587 m) – Im Holz (608 m) – Allmend (P.675) – P.700 – P.738 – P.894 – P.1034 – Vorberg – Egg (1294 m) – Chessel P.1203 – Singletrail P.1232 – Schilizmätteli – Hinterweissenstein (1225 m) – Vorderweissenstein (1260 m) – Weissenstein (1280 m) – P.1135 – Nesselboden (1056 m) – Weissensteinstrasse bis Weberhüsli (702 m) – Saurierweg – Steingrueben Saurierspuren (711 m) – Obermoos – Singletrail – Lommiswil 648 m) – Holz (617 m) – Wolfmatt, Singletrail bis Busleten (549 m) – Singletrail am Mülibächli – P.503 – Geissloch Viadukt Münsterbahn – Bellach – Langendorf – Solothurn, St. Katharinen
Aufstieg: ca. 1100 m
Abstieg: ca. -1100 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 30 Min.
Tageszeit: 10:20 bis 15:20 Uhr

Bikefahrt zur Alp Schindelberg

Nach den paar grauen Tagen wieder eine Schönwetterperiode – also nix wie raus, auch wenn das Gürtelrösi noch nicht vollständig ausgeheilt ist. Zur Alp Schindelberg soll die Fahrt gehen. Rüti durchfuhren wir in Richtung Ost, um über das Quartier Gubel, Neu York, Mettlen, Hiltisberg (Beiz beschlossen) Laupen zu erreichen. Auffallend wenig Verkehr heute, die meisten futtern wohl bereits am Mittagstisch mit ihren Müttern – Muttertag! Ab Dorfmitte von Laupen folgte die Steigung nach Egligen am Eingang ins Goldingertal. Nach Hintergoldingen/Rossfallen wird das Tal enger, wir rollten dem Rossfallebach entlang bis Chamm (865 m). Hier war fertig lustig. Auf nun unbefestigter Strasse waren bis zur Hand über 900 m Strecke 140 Hm Aufstieg zu bewältigen – steiiiiil! Auf der Hand eine kurze Trinkpause und weiter auf holpriger Unterlage, hinein in den Habrütiwald, die Unterlage trocken. Beim Chreuelbach die Richtungsänderung, dann folgte die heute steilste Stelle (~28%). Jetzt sich nur nicht abwerfen lassen(!) – Gewichtsverlagerung nach vorne und ausreichend Tempo (nicht zu langsam also…). Nach 60 Hm die Erlösung, vor uns die Sicht zum Ziel Alp Schindelberg. Im Restaurant angekommen, zog es uns in die gut besetzte Gartenwirtsachaft. Im Gasthaus Alp Schindelberg einzukehren macht immer viel Freude. Quöllfrisch und WKS schmeckten vorzüglich – auf Maya’s Supercremeschnitte verzichteten wir heute. Gut versorgt machten wir uns auf zur Abfahrt. Auf den vier Kilometern hinunter bis Chamm waren 300 Hm zu bewältigen – also waren Konzentration und Vorsicht geboten. In Chamm angekommen, wurde die Unterlage wieder ruhiger. Dem Rossfallebach entlang und bis Egligen konnten wir es richtig laufen lassen, unterstützt von der leichten Bise im Rücken. Ab Egligen fuhren wir die von der Hinfahrt abweichende Überlandstrecke über Zil, Hubertingen nach Laupen hinunter. Überall wurde bereits gheuet, in Erwartung guten Wetters. In der Ortsmitte von Laupen bogen wir ab, um über Chapf zum Hiltisberg aufzufahren, wohlwissend um den dortigen Ruhetag. Danach folgte der Anstieg zum Weiler Mettlen, dann die malerische Strecke durch Ried und Wald zum Ortsteil Würzhalden hinunter und weiter zum Gubel. Über Quartiersträsschen erreichten wir durch die Bahnhofsunterführung die andere Seite – Rüti City. Nach zwei Kreiselfahrten wieder zuhause angekommen.

Fazit:
Eine feine Biketour im nahen Zürioberland und Goldingertal – eine gute Alternative zu einer leider noch nicht möglichen Wanderung (mit Rucksack).

Wetterverhältnisse:
Ziemlich sonnig, Schönwetterbewölkung, Bise bis 20 km/h NNO, ca. 11 bis 18°

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 11. Mai 2025 (Muttertag)
Schwierigkeit: WS=Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (z. B. Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills).
Strecke: 42.1 km: Rüti ZH (478 m) – Gubel – Neu York (563 m) –  Mettlen (689 m) – Hiltisberg (700 m) – Laupen (604 m) – Egligen (737 m) – Baumgarten (787 m) – Vordersagen (779 m) – Hintergoldingen (828 m) – Rossfallen (820 m) – Chamm (865 m) – Hand (1003 m) – Habrütiwald, Chreuelbach – Vorder Chreuel (1144 m) – Gasthaus Alp Schindelberg (1154 m) – Rückfahrt auf gleicher Strecke bis Egligen – Zil (698 m) – Hubertingen (646 m) – Müli, Laupen (588 m) – Ortsmitte Laupen (604 m) – Chapf (680 m) – Hiltisberg – Mettlen – Rütiholz – Girägerten – Weierbach (592 m) – Halbismettlen – Moos – Würzhalden (536 m) – Laufenbach – Oberhaltberg – Gubel – Rüti, Talgarten
Aufstieg: ca. 1070 m
Abstieg: ca. -1070 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 30 Min.
Tageszeit: 11:05 bis 15:25 Uhr

Bikefahrt zum Hof Terza – zur Saisoneröffnung

Heute, am Tag der Arbeit, wollten wir den Frühlingsgefühlen der Unterländer mit ihren Gelüsten auf mehr oder weniger lustvolle Demonstrationswut etwas entgegensetzen. Eine kurze, aussichtsreiche Biketour zum oberhalb von Sta. Maria wunderschön gelegenen Hof (Bain) Terza. Terza ist auch ein Bergrestaurant, das ist soooo schön, die Aussicht auch – Monicas Reich. Man sieht die Berge und Sta. Maria. Am 1. Mai öffnet das Restaurant und am 31. Oktober schliesst es. Es gibt viele Wege, die dort hoch führen. Notfalls kann man auch mit dem Auto kommen. Das Wichtigste ist, dass man etwas trinkt! Man kommt von , Craistas, Valchava, Sta. Maria, Müstair, Ruinatscha und noch viel mehr Richtungen; eigentlich kommt man von jedem Dorf hinauf.

Wir wählten die Strecke ab Valchava, steil hinauf über Chaunt, Valpaschun, Craistas. Zwischen Chaunt und Craistas ein kurzer Singletrail-Abschnitt, den wir aber problemlos schafften. Oberhalb von Craistas folgte die wunderschöne Querung, die Höhe haltend, durch das bewaldete Gebiet Vallatscha bis zur Tablà Nair, einem auf zweitausend Meter gelegenen Alpgebäude. Von dort führte uns die holprige Bergstrasse über zwei Kehren zum Zwischenziel: das Bergrestaurant Terza. Heute, zur Saisoneröffnung, erwartete Monica Gäste aus dem Tal – und die kamen doch zahlreich, die meisten auf ihren e-Bikes. Viele von ihnen kannten wir, also wars ein gemütliches Wiedersehen bei Sonnenschein. Die Einkehr dauerte heute halt etwas länger, weil sich alle etwas zu erzählen hatten – und ja, auch der Einkauf der weltbesten Münstertaler Nusstorte kam dazu. Mit voller Last traten wir die Abfahrt nach Sta. Maria hinunter an (500 Höhenmeter). Zum Schluss dann noch die leichte Auffahrt nach Valchava, wo wir zum Abschluss Maria am Dorfbrunnen zum sympathischen Schwatz trafen.

Fazit:
Ich weiss, Ruhe wäre (vielleicht) auch nicht schlecht gewesen, um die Gürtelrose auszukurieren. Weshalb diese mit Höllenschmerzen verbundene Krankheit diesen romantischen Namen trägt, ist mir ein Rätsel…

Wetterverhältnisse:
Schön mit leichter Bewölkung, ~19°, leichter Wind 10 bis 25 km/h O

Hilfsmittel:
e-MTB, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 1. Mai 2025

Schwierigkeit:  L=Leicht fahrbar, meist auf guten Fahrwegen (ab Chaunt bis Chomps da Valpaschun leichter Singletrail, Steilheit bis 25%)
Strecke: 16 km, Valchava (1415 m) – Pravalchava  – Runca Sura (P.1515) – Costa Muglin (P.1551) – Chaunt (1595 m) – Plaunpaschun – Chomps da Valpaschun (P.1748) – Valpaschun – Craistas (1875 m) – P.1995 (Vallatscha) – Tablà Nair – P.2006 – Terza, Bergrestaurant (1845 m) – Via Craistas (P.1624) – P.1348 – Brücke Il Rom – Sta. Maria Val Müstair (1386 m) – Valchava
Aufstieg: ca. 680 m
Abstieg: ca. -680 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 25 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 1 Std. 15 Min.
Tageszeit: 12:20 bis 15:45