Matschertal

Vorausinformation:
Das Matschertal (italienisch Val di Mazia), ist ein Seitental des Vinschgaus bzw. oberen Etschtals in Südtirol, das in nordöstliche Richtung zwischen die Planeiler Berge und den Saldurkamm führt, zwei Untergruppen der südlichen Ötztaler Alpen. Das Tal wird vom Saldurbach entwässert. Der den Alpenhauptkamm erreichende Talschluss ist vergletschert. Die einzige Ortschaft des Tals, Matsch, ist eine Fraktion von Mals. Matsch ist das erste Bergsteigerdorf Südtirols. Der relativ geringe Tourismus konzentriert sich auf den hintersten Teil des Tals. So verwundert es nicht, dass das in seiner Ausdehnung etwa 12 Kilometer lange Tal seine Ursprünglichkeit bewahrt hat. Das Tal ist von Tartsch auf einer Bergstrasse zu erreichen, von Schluderns aus hingegen, wo das Tal seinen Ausgang in einer Schlucht nimmt, nur zu Fuss. Im Talschluss steht auf 2670 m die Oberetteshütte des Alpenvereins Südtirol. Von der namensgebenden Ortschaft Matsch aus hat man gute Sicht auf die südwestlich gegenüberliegenden Ortler-Alpen mit ihren ausgedehnten Gletschern.

Unsere Wanderung:
Mit dem Auto erreichten wir den hintersten Punkt im Matschertal nach einer Fahrt ab Valchava in vierzig Minuten. Im hintersten Talabschluss steht das ****-Hotel Glieshof, in unmittelbarer Umgebung hat es zwei gebührenfreie(!) Parkplätze. Nach dem Startkafi im Glieshof wanderten wir über die Brücke über den Saldurbach um unterhalb des zweiten Parkplatzes WW Nr. 9 in Richtung West zu nehmen. Nach sechshundert Meter erreichten wir oberhalb Thanai den Weg Nr. 8. Dieser führte nicht etwa in Serpentinen, sondern in direkter Linie bis 36% steil hoch über eine Lichtung zum nördlich gelegenen Punkt 1988. Einen kleinen Wildbach überquerend, führte der Weg weniger stark ansteigend nach Westen, wo bald das offene Weidegelände Eisawiesen erreicht war. Ab hier nahmen wir den Weg Nr. 7, der uns sehr steil zum Gelände Plazur hoch führte. An einer Verzweigung hielten wir nach links (Weg Nr. 7A), also weg von Nr. 7, welcher über den Vinschger Höhenweg zur Martscher Alm führte. Bald erreichten wir eine einsame Jägerhütte(?), welche durch ein schief im Gelände stehendes WC zusätzlich auffiel. Immer schön den weissroten Markierung nach erreichten wir bald einen hohen Zaun, welcher uns davor bewahrte, in die mit Lawinenschutzbauten versehene Klamm einzusteigen. Stattdessen über einige sehr hohe Tritte entlang dem Zaun hoch, dann schliesslich über ein paar Serpentinen hoch zur Waldgrenze. Über der erwähnten Klamm erreichten wir Punkt 2372, den heute höchstgelegenen Punkt. Muttwiegen heisst das wunderbare Gelände, welches wir nun durchwanderten – grandios das Panorama! Und einsam unterwegs waren wir auch. Nach etwa anderthalb Kilometer auf gleicher Höhe über Mesettes, erreichten wir die markierte Verzweigung auf etwa 2370 m, wo wir zur Matscher Alm hinunter gewiesen wurden (30 Minuten, 1.2 km, 300 Hm). Der Abstieg war im obersten Abschnitt sehr steil (<30%). Bald vernahmen wir das helle Geläut der im Gelände weidenden Ziegen – herrlich! Auf der Matscher Alm angekommen, wurden wir landestypisch mit Grüesst enk willkommen geheissen. Mittlerweile viertelvorzwei – Zeit also für eine Brotzeit: Speckknödel mit Salat für Doris, Almnudeln für Ruedi, Bier und Almwasser dazu… Nach dieser Erholung wollten wir nicht den direkten Weg auf der Alpstrasse zum Glieshof hinunter laufen. Nach einem kurzen Abstieg folgte der ebenso kurze Aufstieg über das Wildwasser des Saldurbachs. Dreihundert Meter weiter hielten wir uns an den Wegweiser – über den Herrensteig waren es etwa vierzig Minuten bis zum Glieshof: ca. 2.5 km und 180 Abstiegsmeter durch lichten Mischwald, ca. achtzig Meter unter uns rauschte der Saldurbach. Die «Landung» vollzogen wir mitten im Hotelkomplex, leicht oberhalb des Parkplatzes. So beschlossen wir einen wunderbaren Wandertag bei spätsommerlichem Wetter.

Fazit:
Spätsommerwetter – ein Traumtag!

Wetterverhältnisse:
Sehr sonnig und sehr warm bis 26°, kaum Wind

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kommot, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 20. September 2025
Schwierigkeit: T2
Hin- und Rückfahrt: PW ab Valchava ins Matschertal bis Parkplatz Glieshof (40 Min. Fahrt)
Strecke: 9.5 km: Parkplatz Glieshof (1810 m) – Brücke über den Saldurbach (1809 m) – unterhalb des 2. P WW Nr. 9 in Richtung W – oberhalb Thanaihof ab ca. 1857 m Weg Nr. 8 – steil hoch in Richtung N bis 36% zum P.1988 – Querung in Richtung W bis Eisawiesen (2068 m) – Weg Nr. 7, aufsteilendes Gelände «Plazur» (>27%) – Jägerhütte bei ca. 2200 m – ab hier Weg Nr. 7A in Richtung NO bis zu einem Hohen Zaun (dahinter Lawinenverbauungen), ca. 2240 m – Serpentinen steil hoch (>25%) bis ca. 2300 m – ab ca. 2330 m in Richtung NO durch das Gebiet Muttwiegen, höchstgelegener Punkt 2372 – ca. 1.5 km auf gleicher Höhe über Mesettes, Verzweigung «Matscher Alm (ca. 2370 m) – teilweise steiler Abstieg bis Matscher Alm (2045 m) – zum hintersten Punkt Brücke über den Saldurbach (2022 m) – «Herrensteig» in Richtung Glieshof – Parkplatz
Aufstieg: ca. 631 m
Abstieg: ca. -603 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 55 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.

Tageszeit: 10:20 bis 16:15 Uhr