Sandra Boner von SRF Meteo empfahl uns heute Pfingstmontag früh zu starten, weil ab Mitte Nachmittag örtlich Spritzer zu erwarten seien. Das Verladen der Bikes dauert bei uns halt seine Zeit (mangels Übung…), so kamen wir um halb elf Uhr in Wattwil an, Parkplätze südöstlich des Bahnhofs in der Au. Beim Türken nahe des Bahnhofs genossen wir den ausgezeichneten Capuccino. Punkt elf Uhr der Start zur Bahnhofkreisel und über die Rickenstrasse zum Spital. Über die Ibergstrasse begann der Anstieg über Steig; rasch erreichten wir das grüne Steintal, vorbei an einem kleinen, malerischen Weier. Rechts der über dem Feldbach liegende Weiler Steintal. Vorder Rumpf, wo die Wirtschaft Waldegg steht, passierten wir achtlos. Im Hinter Rumpf steht ein Fortshaus, ab hier Fahrverbot. Die Unterlage nun unbefestigt, aber gut zu befahren. Die Waldstrecke wurde steiler und ruppiger, im Steinbruch, wie das Gebiet heisst, führt die Chrüzeggstrasse vorbei an Nagelfluhwänden. Bald durften wir auf betonierten Streifen fahren, was in Anbetracht der Steilheit durchaus hilfreich war. Auf der Oberen Tweralp war so etwas wie eine Passhöhe erreicht; hier wurde der Blick frei ins nahe Gebiet Ätzmännig, zum Obersee und zu den nahen Voralpen. Nach einer kurzen Verschnaufpause folgte der kurze Aufstieg in Richtung Chrüzeggalp, an dieser vierzig Meter tiefer vorbei war die Chrüzegg bald erreicht. Die Spuren des gestrigen Pfingstfestes waren mit Ausnahme der Toi Toi-WC-Kabinen weggeräumt. Auf der sonnigen und gut besuchten Terrasse des Berggasthauses war die Stimmung ebenfalls aufgeräumt und der Service in Topform. Die bestellten Getränke wurden rascher als sofort gebracht, Schlorzifladen für meine Süsse und Älplermakronen für mich waren subito aufgetischt und wunderbar lecker waren die!! Und mit vergnügten Tischnachbarn war Unterhaltung garantiert. So macht Freizeit grossen Spass im gastfreundlichen Toggenburg! Doch alles Schöne hat ein (vorläufiges) Ende: vor uns die Abfahrt nach Libingen hinunter (-570 Hm). Sehr ruppig, sehr steil, unserem MTB-Können entsprechend war an gewissen Stellen Absteigen und Schieben die beste Option. Vor allem die Strecke vorbei an der Underen Chrüzeggalp über Oberzrick bis zum Libingerbach hinunter war ein anspruchsvoller Trail – mehr Bachbett als Alpstrasse, von Traktoren malträtiert. Im Gebiet Hohl angekommen, die sehr schön eingerichtete Grillstelle unterhalb der Nagelfluhwand Burstel. Bis hierhin dürfen Autos fahren, weshalb die Fahrbahn nun etwas ruhiger wurde, die idyllische Fahrt entlang dem Libingerbach Erholung pur. Das schön gelegene Dorf Libingen erreichten wir von Süden, um im nunmehr etwas weiter werdenden Tälchen den Libingerbach über die Holzbrücke zu queren. In leichtem Auf und Ab durch die Weiler Entschwil, Diezenberg, Diezenwil und Widmis erreichten wir die Dorfmitte von Kengelbach. Hier hielten wir scharf rechts, um nach S in Richtung Krinau zu fahren. Die Strecke ist anfänglich geteert, später mit Betonfahrstreifen versehen. Das hundert Meter höher liegende Dörfchen Krinau wird erreicht über die orographisch linke Seite des Krinauerbachs. Krinau liegt in einem schönen Wandergebiet, umrahmt von Chellenspitz und Fridlisberg. Jetzt erreichten uns Sandra Boners zaghafte Regentropfen, nichts Ernsthaftes. Die Dorfmitte durchquerend, fuhren wir in entgegengesetzter Richtung nach N, diesmal auf der rechtsliegenden Talseite oberhalb des Krinauerbachs über Hintergurtberg nach Gurtberg – nun wieder bei Sonnenschein. Auf breiter Quartierstrasse runter zum Bahnhof Lichtensteig und über die Thur zur ARA. Die flache Strecke nach Wattwil führte über den idyllischen Uferweg der Thur entlang bis in die Ortsmitte von Wattwil, vorbei am Bahnhof zum Abstellplatz in der Au. Fertig lustig! Die Fahrt nach Hause über den Ricken dann wider Erwartung bei Normalverkehr…
Fazit:
Im Aufstieg wenig, im Abstieg schon ordentlich fordernde MTB-Tour unter dem Motto: lieber kontrolliert absteigen statt unkontrolliert abgeworfen zu werden.
Wetterverhältnisse:
Ein Frühsommertag, Wind aus SO 10-20 km/h, Temperatur 14 bis 23°
Ausrüstung:
e-MTB, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil
Parameter:
Tour-Datum: 20. Mai 2024
Schwierigkeit: Im Aufstieg WS=Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills); im Abstieg ZS=Fahrtechnisch anspruchsvoll, mit zahlreichen technischen Herausforderungen (Stufen und Absätze, Treppen, Serpentinen). Kurze Schiebe- und Tragepassagen möglich.
Strecke: 30.6 km: Wattwil, Au (613 m) – Bahnhofkreisel – Rickenstrasse – Ibergstrasse – Steig – Schlosswis (711 m) – Rumpfstrasse – Vorderer Rumpf, Wirtschaft Waldegg (875 m) – Hinterer Rumpf (928 m) – Chrüzeggstrasse (P.944) – Steinbruch (P.1019) – Obere Tweralp (P.1229) – unterhalb Chrüzeggalp – Chrüzegg, Berggasthaus (1265 m) – Undere Chrüzeggalp – Oberzrick (939 m) – Libingerbach (857 m) – Hohl – Libingen (769 m) – Entschwil (754 m) – Diezenberg (783 m) – Diezenwil, P.729 – Kengelbach (696 m) – Brugglis, P.699 – Berg – Krinau (808 m) – Hintergurtberg (751 m) – Gurtberg (647 m) – Lichtensteig, Bahnhof (616 m) – ARA (607 m) – Thurweg – Wattwil
Aufstieg: ca. 930 m
Abstieg: ca. -930 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 5 Min.
Tageszeit: 11:00 bis 15:00 Uhr
Hallo BikerIn
Herzlichen Dank für eure Berichte mit den Toggenburger Bildern.
Diese Tour – ohne Abfahrt Chrüzegg nach Libingen (sei ein Bachbett!) – hatte ich vor einigen Jahren gemacht, und konnte viel Erlebtes wieder abrufen. Auf der letzten Strecke (serpentinenmässige Höhenüberwindung, am Schluss links die Nagelfluhwand) forderte alles und das Aus-dem-Wald-fahren auf die Alpgüterstrasse war eine Erholung.
Weiterhin schöne Ausfahrten!
Wir haben auf Peloponnes herrliches Sommerwetter!
Freundschaftliche Grüsse
Die Toggenburger
Hallo ihr Lieben, danke für die Aufmerksamkeit. Ja, die Abfahrt nach Libingen hatte es in sich – sowas ist eigentlich nix für uns…