Diese klassische Panorama-Schneeschuhtour liegt praktisch vor unserer Haustüre. Heute spontan wieder einmal in Begleitung von Richi (Susanne musste arbeiten…), der eine schöne Überraschung im Rucksack gepackt hatte. Den bereits gut besetzten, grossen Parkplatz im Schutt bei der Talstation des Skigebiets Atzmännig verliessen wir zügig ostwärts. Auf dem parallel zur Fahrstrasse zur Altschwand führenden Schneeschuhtrail erreichten wir nach ca. zwanzig Minuten das Alprestaurant Altschwand (corona-bedingt geschlossen, aber mit Take away-Angebot). Zu früh für eine Einkehr, zogen wir weiter. Das Gelände wurde steiler, die Spur schmaler, führte durch Wald und über Lichtungen. Im steilen Aufstieg zum Rotstein verwöhnte uns die Sonne, einige Schneeschuhläufer im Abstieg kamen uns entgegen; die hatten sich wohl mit dem Sessellift hochtragen lassen, um via Schwammegg zu laufen. Auf dem Rotstein angekommen, bot sich uns die erwartete Fernsicht zum Alpstein, zu den Churfirsten, zum Speer, über die Innerschweizer hinweg war sogar der Eiger und das Finsteraarhorn auszumachen. Ab hier könnte man den Tweralpspitz westlich umgehen um direkt zur Obertweralp zu laufen. Wir stiegen weiter hoch auf guter Spur zum Rotstein, dessen Besteigung bei winterlichen Verhältnissen und mit Schneeschuhen so etwas wie eine Schlüsselstelle war; während Richi direkt aufstieg, wählten wir die nicht weniger heikle Traverse durch den Wald – sehr schmal, sehr steil abfallend, und bei Gegenverkehr war etwas Geduld gefragt. Wer hier ausrutscht, landet im Cholloch… Der folgende, nunmehr etwas ausgeprägtere Grat war sogar verwächtet – also immer schön Abstand und Distanz halten! Nach kurzem Zwischenabstieg wieder eine Traverse über einen Steilhang, welche Konzentration forderte. Und schon standen wir auf dem Tweralpspitz, dem heute höchsten Punkt. Phänomenal die Aussicht, das Toggenburg, der Alpstein, die Churfirsten – ein Genuss! Nun folgte die «Abfahrt» zur Obertweralp hinunter, welche am schönsten neben der hartgetretenen Spur, also im annähernd unverspurten Pulverschneehang, bewältigt wurde. Beim Alpgebäude angekommen, bereits gut besetzte Sonnenplätze – also weiter der kurze Aufstieg bis nach P.1229, wo uns eine Bankniederlassung erwartete. Idealer Platz an der Sonne; Richi packte die mitgebrachte Überraschung aus: ein Fläschli Merlot, stilgerecht serviert in Outdoor-Gläser. Passte bestens zu den mitgebrachten Leckereien. Ein herzliches Dankeschön dir Richi! Vorbeilaufende Schneeschuhwanderer meinten etwas neidisch, wir hätten einen Take away-Stand eingerichtet. Nach dieser genussvollen Pause der Weiterweg zum Berggasthaus Chrüzegg, welches trotz gutem Zulauf nicht mal eine Take away-Möglichkeit anbot – die haben es offensichtlich nicht nötig😯. Wir zogen vorbei, vor uns der kurze, aber steile Aufstieg zum fünfzig Meter höherstehenden Chümibare, wo ein schönes Kreuz und eine ebensolche Bank steht. Im Gegensatz zur Chrüzegg kaum Gipfelstürmer hier oben. Von diesem wunderbaren Aussichtspunkt liefen wir über die nach Süden verlaufende Krete runter zum später von der Chrüzegg her verlaufenden Geoweg. Den Hof Oberchamm oberhalb querend weiterhin steil hinunter, immer schön der Krete entlang. Jetzt noch der ruppige Abstieg über die «unbequemen», weil teilweise ausgeaperten Treppenstufen nach Enkrinnen hinunter. Zum Schluss entlang der Fahrstrasse, immer noch auf Schnee – Parkplatz Schutt erreicht, der sich langsam entleerte.
Fazit:
Nach langen Schlechtwetter-Wochen endlich wieder einmal eine Tour im Schnee, und erst noch in «unserem» Zürioberland – einfach herrlich!
Wetterverhältnisse:
Herrliches Winterwetter, ziemlich sonnig, Temperaturen im Bereich -10 bis -4°, mässige Bise. Beste Schneeverhältnisse (unten Hartschnee, ab 1000 m.ü.M. Pulverschnee, geschätzte 0.5 bis 1 m), Gelände ziemlich verspurt…
Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, Kartenmaterial/GPS
Parameter:
Tourdatum: 14. Februar 2021
Schwierigkeit: WT2 (Stellen WT3)
Strecke: 8.7 km: Atzmännig Parkplatz Schutt (824 m) – Hinteraltschwand (968 m) – Rotstein (1285 m) – Tweralpspitz (1331 m) – Obertweralp – P.1229 – Chrüzegg (1264 m) – Chümibare (1313 m) – Oberchamm – Enkrinnen – Atzmännig
Aufstieg: ca. 690 m
Abstieg: ca. -690 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 05 Min.
Tageszeit: 10:05 bis 15:25 Uhr