Den ersten Teil dieser Biketour kannte ich schon von einer Ausfahrt Mitte Mai; die attraktive Hügellandschaft am Eingang zum Goldingertal lohnt es immer, erfahrt zu werden. Heute ausnahmsweise allein unterwegs, auch okay, und meine Doris kann mich ja jederzeit tracken.
Kurz nach der Mittagszeit startete ich bei sommerlicher Witterung (nicht zu heiss heute…). Bis zum Nachbardorf im Osten, Ermenswil, flach und auf dem Radweg parallel zur Hauptstrasse. Nach dem Einrollen folgte der Abbieger ins Tälchen des Lattenbachs. Leicht ansteigend über Lütschbach erreichte ich Diemberg, dort links abbiegend nach Laupen ZH. In der Dorfmitte der Abzweiger in Richtung Goldingen – bald der Wechsel über die Kantonsgrenze ZH-SG. Hundert Höhenmeter weiter das Dörfchen Egligen. Rechts weg folgte die kurze Abfahrt nach Goldingen, wo ich kurz vor der Kirche in die Hintermülistrasse abbog und nach kurzer Abfahrt Hintermüli erreichte. Nach der Brücke über den Goldingerbach, eben bei der Hintermüli, folgte die schon bekannte Steigung auf dem relativ engen, aber geteerten Strässchen – rechtzeitig herunterschalten empfehlenswert. Bald erreichte ich das hundert Meter höher liegende schöne Dörfchen Rüeterswil, wo neben einer schönen Kapelle auch der Landgasthof zur Kapelle(!) mit schön geschindelter Fassade steht. Trinkpause (neeeiiiiin, nicht in der Beiz!), dann weiter leicht ansteigend und aussichtsreich hoch bis zum ebenfalls schön gelegenen Dörfchen Walde SG. Wenig später folgte der Übergang Oberricken, wo sich die Sicht ins Toggenburg öffnete. Jetzt folgte die zwei km lange Abfahrt nach Ricken hinunter (-126 Hm). Im Zentrum Ricken war die stark befahrene Hauptstrasse zu überqueren resp. einzuspuren in Richtung Uznach. Nach einem kurzen Stück auf der Uznacherstrasse prangte am linken Strassenrand der Wegweiser «Rittmarren» und «Alp Egg» – zwei Tankstellen… Jetzt folgten fünf Kilometer Steigung, auf welcher immerhin 500 Höhenmeter zu bewältigen waren – zum Glück mehrheitlich im Schatten. Sowohl an der Alpwirtschaft Rittmarren wie auch am Bergrestaurant Alp Egg mochte mich mein Bike nicht abwerfen – erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Auf der Alp Egg angekommen, galt es ein Viehgatter zu öffnen und den interessiert guckenden Rindern das Velo zu präsentieren. Erst ein paar Meter schiebend (aus Respekt vor den Tieren), folgten die letzten einhundert Meter Aufstieg zum anderthalb Kilometer entfernten Regelstein. Die Unterlage ziemlich holprig, die Kuhwegli mit Kuhfladen übersäht, wie es sich auf einer Alp gehört – Kampfbiker nennen sowas Single Trail. Am eigentlichen Regulastein vorbei, war das flache Gipfelgelände auf 1315 m.ü.M. bald und mühelos erreicht. Das wenige Meter hinter der Trockensteinmauer stehende Gipfelbänkli war schon besetzt, was mich davon abhielt, das schwere Bike über die Mauer zu hiefen😅. Die Sicht zu den Churfirsten und zum Alpstein war auch so ein Genuss. Nach der Trinkpause folgte die holprige «Abfahrt» hinunter zur Alp Egg – den Kuhfladen mehr oder weniger geschickt ausweichend. Nach ca. 30 km Fahrt war der Genuss eines Bierchens verdient. Danach folgte die rassige Abfahrt auf nunmehr geteerter Unterlage bis nach ca. 3.5 km die vom Rickenpass herführende Hauptstrasse erreicht war. Nach zwei Kilometer auf dieser stark befahrenen Strasse, kurz vor Üetliburg/Gommiswald, bog ich rechts ab, um zum Kloster Berg Sion zu fahren. Nicht zum ersten Mal fällt auf, an welch phantastischen Lagen kirchliche Gebäude zu stehen pflegen. Nach einem kurzen Fotostopp (beste Sicht auf Obersee und Linthebene) folgte die Abfahrt auf schmalen Strässchen hinunter nach Ernetschwil. Entgegen meiner Routenplanung (Ranzachtal) fuhr ich auf der gut ausgebauten Strasse hoch bis Steg bei Gebertingen, um dann weiter abzufahren auf der Rickenstrasse – vorbei an der Waldegg, über St. Gallenkappel, Neuhaus, Eschenbach, Ermenswil (wo sich die Runde schloss). Nach drei Stunden im Sattel raste ich zurück nach Rüti – wo mich Doris bereits erwartete. Der Grill konnte gestartet werden…
Fazit:
Eine landschaftlich sehr lohnende Biketour, die eine Wiederholung jederzeit rechtfertigt.
Wetterverhältnisse:
Prächtiges Sommerwetter, in den nahen Voralpen etwas Bewölkung, sonnig, gute Fernsicht, schwachwindig 10 bis 20 km/Std. NO, Temperatur 23 bis 27°
Ausrüstung:
e-Bike, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil
Parameter:
Tour-Datum: 25. Juni 2022
Schwierigkeit: Leicht, gut fahrbar
Strecke: 52 km: Rüti ZH (478 m) – Ermenswil (484 m) – Lütschbach (556 m) – Diemberg (595 m) – Laupen ZH (607 m) – Egligen (736 m) – Goldingen (700 m) – Hintermühle (648 m) – Rüeterswil (744 m) – Walde (836 m) – Oberricken (906 m) – Ricken (786 m) – P.805 – Bannwald – Alp Egg (1204 m) – Regelstein (1315 m) – Gleiche Strecke zurück bis Uznacherstrasse P.805 – P.698 – Berg Sion (705 m) – Oberernetschwil (607 m) – Ernetschwil (576 m) – Ernetschwil-Steg – Rickenstrasse bei Gebertingen – Waldegg (648 m) – St. Gallenkappel (562 m) – Neuhaus (502 m) – Eschenbach (479 m) – Ermenswil (484 m) – Rüti ZH
Aufstieg: ca. 1320 m
Abstieg: ca. -1315 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std.
Tageszeit: 13:05 bis 16:45 Uhr