Endlich so etwas wie Sommer! So wie es gestern war, sollte es heute und morgen auch noch sein: sonnig, trocken, etwas kühler als in anderen Sommern, und meist starker Wind. Ideal für unsere beinahe schon traditionelle Biketour ins Val Mora. Kurz vor elf Uhr starteten wir – mit einer Runde in Fuldera. Nach der kurzen Fahrt über den Bärenpfad bis oberhalb Valchava folgte ab P.1577 (Plazzaraun) der Aufstieg. Die etwa 1.5 km Bergfahrt bis P.1716 (Palüetta) verlief nicht steil und überwiegend im Wald, mit schönen Durchblicken nach Valchava. Bei Palüetta änderte die Richtung, und wir fuhren oberhalb der gut hörbaren Aua da Vau bis Pra da Vau. Gut zu hören war auch ein Heli, dem wir später begegneten. Unterwegs wurden wir kurz aufgehalten, weil eben Heli-Unterstützte Holzerarbeiten im Gange waren – 1 Minute Durchfahrtzeit gab man uns dann… Übrigens: in Pra da Vau gibt es eine Postautohaltestelle welche neuerdings an vier Wochentagen (MI-SA) ermattete Val Mora-Wanderer abholt. Die Strasse ist in entsprechend gutem Zustand. Ab hier wurde die Unterlage holpriger und stellenweise deutlich steiler (bis 13%). Nach Tschuccai folgten einige Serpentinen, wo bis zur Alp Clastras über eine Strecke von ca. 1.6 km 200 Hm Anstieg zu fahren waren. Bis zur Alp Praveder dann erst etwas flacher, um dann zwischen weidenden Kühen durchzufahren, immer holpriger und steiler werdend. Zur linken der von uns im August 2021 bestiegene Piz Praveder und geradeaus der Monte Forcola. Bei P.2132 verblieben wir auf der Strasse – der Wanderweg (ein Singletrail) direkt hoch bis Döss Radond übersteigt unser Können. Nach zwei Kurven erreichten wir den heute höchsten Punkt und bald danach die Wasserscheide bei La Stretta. Ab hier folgte die gemütliche Fahrt in leichtem Auf und Ab, über sich weitende (und bestossene) Alpen, vorbei an ruhig weidendem Vieh. Gelegentlich waren ausgetrocknete, teils aber mächtige Runsen zu durchqueren. Leicht herausfordernd war, die ofenfrischen Kuhfladen zu umfahren. Nach etwas mehr als 17 km Fahrt war die Alp Mora erreicht. In der gut besuchten Jausestation (so heisst das Alprestaurant) gönnten wir uns ein gemischtes Plättli und Radler dazu. Die Rast wurde etwas länger, weil viele Einheimische am Tisch waren. Die Diskussionen drehten sich um den gestern Abend verlorenen Donschtig-Jass, den Zustand der Alpstrasse, die Fahrbarkeit der sehr steilen Abfahrt (>200 Hm) von Jufplaun, u.v.a.m. Nach diesem gemütlichen Höck machten wir uns auf die Rückfahrt in Richtung Osten, bei anhaltend freundlicher Witterung. Bis zur Wasserscheide faszinierte die Fahrt aus der anderen Richtung durch die einmalig schöne Landschaft. Bei Döss Radond wurde es ernster – ab jetzt war auf der steilen Abfahrt gefühlvolles Fahren angesagt. Vorbei an den Alpgebäuden Praveder und Las Clastras erreichten wir bald wieder Pra da Vau. Die zwischen Las Clastras und Tschuccai markierten Abkürzungen (Wanderwege und Singletrails) mieden wir. Auf Pra da Vau angekommen, waren wir zu früh für eine Begegnung mit dem Postauto und allenfalls wartenden Wanderern. Auch die Holzarbeiten waren abgeschlossen, also konnten wir gefahrlos passieren. Ab Palüetta änderte die Richtung nach NW, im Wald wurde es nun etwas kühler, dafür war der zuvor starke Wind nicht mehr zu spüren. Bei Plazzaraun öffnete sich der Blick wieder ins untere Val Müstair. Bei der dort aussichtsreich stehenden Bank galt es die Abzweigung nicht zu verpassen (gell Doris!). Über die reizvolle Plazzaraun fuhren wir leicht hoch, um den wenig Wasser führenden Bach im Val da l’Archa Gronda über die schmale Holzbrücke zu überqueren. Zweieinhalb Kilometer weiter erreichten wir unser Domizil Fuldera wieder – wo im Staila wie immer bei solchen Gelegenheiten im Schutz eines Sonnenschirms die Belohnung folgte.
Fazit:
Wenn es um diese Biketour geht, sind wir Wiederholungstäter, einfach begeisternd!
Wetterverhältnisse:
Angenehmes Sommerwetter, ~15 bis 19°, böiger Wind 20 bis 30 km/h NO
Hilfsmittel:
e-MTB, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS
Parameter:
Tour-Datum: 5. Juli 2024
Schwierigkeit: WS=gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills)
Strecke: 35.9 km, Fuldera (1636 m) – P.1656 (Val da l’Archa Gronda) – P.1577 (Plazzaraun) – P.1629 (Fastais/Mottas) – P.1716 (Palüetta) – Val Vau – P.1779 (Pra da Vau) – P.1840 (Tschuccai) – P.1947 – P.1974 (Las Clastras) – Praveder – P.2132 – P.2236 (Döss Radond) – P.2216 (Wasserscheide bei La Stretta) – P.2160 – P.2151 (Plazza Gronda) – Pedra Grossa (2119 m) – P.2062 (Verzweigung Passo di Val Mora) – Alp Mora (2080 m) – Rückweg analog Hinweg
Aufstieg: ca. 1100 m
Abstieg: ca. -1100 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 30 Min.
Tageszeit: 10:40 bis 15:40 Uhr