Biketour zur Alp Prasüra 2209 m

Die uns vom Wandern bekannte Alp Prasüra einmal mit dem Bike zu besuchen – (für uns) eine besondere Herausforderung, weil auf den letzten 1200 m Strecke >200 Hm zurückzulegen waren, und das bei einer Steigung von bis zu 30%(!). Zurück zum Start; die Tour begannen wir in Fuldera direkt ab Haustür. Die malerische Strecke über Valchava nach Sta. Maria Val Müstair hinunter gleicht einer bequemen Abfahrt (-260 Hm) auf guten Forststrassen. In der engen Ortsmitte von Sta. Maria war der Weg leicht zu finden: auf der Umbrailpassstrasse (viele Biker und Töffs unterwegs) fuhren wir hoch bis zum in der 18. Kehre stehenden Restaurant Alpenrose – hier muss man einfach einen Kafihalt einschalten und die tolle Aussicht geniessen. Etwas mehr als 1 km und 90 Hm weiter steht die bekannte Blockhütte (auch eine ÖV-Haltestelle). Hier bogen wir ein auf die Via Alp Prasüra, die anfänglich eine moderat ansteigende Forststrasse ist. Bei Marangun da la Prasüra, das ist die untere Alp Prasüra, bemerkten wir, dass das Alpgebäude geräumt ist, was so viel heisst, dass der Umzug zur oberen Alp vollzogen war – gestern, wie wir später vernahmen. Die Forststrasse wurde ruppiger und steiler, für den Blick zum mächtig rauschenden Wasserfall schalteten wir einen kurzen Fotohalt ein – an einer weniger gewagten Stelle, damit wir unsere Bikes wieder besteigen konnten (zum Glück ohne Zuschauer). Ab jetzt begann es ernsthafter zu werden, wie eingangs beschrieben. Kurz vor der letzten Kurve, etwa dreihundert Meter vor der Alp, galt es abzusteigen und den Weidezaun zu öffnen. Wer sein Bike schon mal in einer Steigung von >20% bestiegen hat, weiss um die Problematik. Nun, dank etwas Erfahrung und Technik gelang der Wiederaufstieg ohne Abwurf. Nach diesem letzten happigen Wegstück die Alp Prasüra zu erreichen, lösten Freude aus. Freude hatten wir auch am Wiedersehen mit der Sennerin und Käserin Aita, welche mit ihrem Team noch voll im Umzugsmodus war. Für ein paar Worte reichte es. Den Käse holen wir dann irgendwann in ein paar Wochen ab – zu Fuss natürlich. Nach dem Abschied die Herausforderung der Abfahrt; auf geröllig-rutschiger Unterlage diese Steilheit sturzfrei zu bewältigen – die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber schliesslich gelang uns die Abfahrt erstaunlich gut; dennoch waren wir froh, wieder bei der Blockhütte anzukommen. Jetzt noch ein paar hundert Meter bis zur Alpenrose, wo wir uns auf der Terrasse ein Bier zu einem Salatteller gönnten. Die Aussicht ins obere Val Müstair bis zum Ofenpass ist einfach phänomenal. Nach dieser Stärkung die bei diesem Verkehrsaufkommen vorsichtige Abfahrt über 17 Kehren hinunter nach Sta. Maria Val Müstair. Ab durch die enge Ortsmitte, bis Valchava der Hauptstrasse entlang, dann abseits über Plazzaraun hoch nach Fuldera.

Fazit:
Eine doch anspruchsvolle Biketour, die uns sehr gefallen hat. Alp Präsura beim nächsten Mal wieder zu Fuss – Alpkäse holen…

Wetterverhältnisse:
Angenehmes Sommerwetter, anfangs sehr sonnig, im Tagesverlauf teilweise Quellbewölkung, trocken, Temperatur ~15 bis 25°, kaum Wind 10 km/h NO, Steilheit bis 25%

Hilfsmittel:
e-MTB, Kartenmaterial SchweizMobil/Komoot, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 11. Juli 2024

Schwierigkeit: WS=gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills)
Strecke: 28.9 km, Fuldera (1636 m) – P.1647 (Aua da las Fruos-chas) – P.1656 (Val da l’Archa Gronda) – P.1577 (Plazzaraun) – Chatschinas – Pravalchava – Valchava (1412 m) – Sta. Maria Val Müstair (1376 m) – Umbrailpassstrasse – Plattatschas (1793 m) – Blockhütte (1870 m) – Via Alp Prasüra – Marangun da la Prasüra (1998 m) – Alp Prasüra 2210 m – Rückweg analog Hinweg
Aufstieg: ca. 1250 m
Abstieg: ca. -1250 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 23 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 5 Min.
Tageszeit: 10:05 bis 15:40 Uhr

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