Biosfera Val Müstair 3|3: Lü – Alp Tabladatsch – Lai da Valpaschun – Lü

Der Wetterwechsel trat wie vorausgesagt ein – nach zwei wunderschönen Wandertagen gab es heute dennoch eine Kurzwanderung unter dem Motto «Es gibt kein schlechtes Wetter, lediglich schlechte Kleidung». Michaels Idee, ins Bergdorf Lü hochzufahren, passte. Lü hat den inoffiziellen Titel als höchstgelegene Gemeinde Europas vor zehn Jahren verloren. Dafür trägt Lü einen anderen Titel: von Astronomen wurde das Bündner Bergdorf als dunkelster Flecken der Schweiz entdeckt (kein Lichtersmog!) Die Fahrt ab unserem Standort Fuldera über Lüsai nach dauerte knappe zehn Minuten. Eingangs des auf einer prächtigen Sonnenterrasse liegenden Dorfes stehen Gratis-P zur Verfügung. Das Begrüssungskomitee stand auch schon bereit: eine Herde neugieriger Alpakas (oder waren es Lamas – wir können diese Neuweltkamele nie richtig auseinanderhalten). Bei mittlerweile trockener Witterung (und so sollte es heute bleiben…) starteten wir durch die Dorfmitte; vorbei an der Kirche und am (heute leider geschlossenen) Restaurant Hirschen bogen wir rechts ab (WW w-r-w Richtung Alp Tabladatsch). Über Weiden und durch lichten Wald erreichten wir nach Bual die von Urschai kommende Fahrstrasse. Auf dieser leicht steigend bis P.2081 (Bos-chetta), dann eine die Strasse unterbrechende Baustelle überwindend (Wasserversorgung) weiter steigend bis zur Aua da Maini. Die anfänglich getrübte Sicht ins Val Müstair und zu den dieses SW überragenden Pizzen Dora, Chazforà, Turettas heiterte auf – die Sonne allerdings schaffte es nicht. Sogar den Wasserfall der Aua da Rims, der den Lai da Rims entleert, war zu sehen. Der Ortler hingegen versteckte sich vornehm in den Wolken. Nach dieser Ablenkung war die geschlossene Alp Valmorain bald erreicht, und wenige Minuten später auch die ebenfalls geschlossene Alp Tabladatsch, mit 2245 m.ü.M. der höchste Punkt unserer heutigen Wanderung. Unterhalb der Plaun Muntea leicht absteigend, erst über Weiden, dann durch schönen und leuchtenden Wald, erreichten wir den kleinen, idyllischen Lai da Valpaschun (2170 m). Hier fanden wir auf einer abgetrockneten Felsplatte eine idealen Rastplatz. Michaels mitgebrachte Überraschung – eine Panettone – mundete bestens, wie auch schon (Piz Beverin…). Lange hielten wir es nicht aus, denn die Witterung trübte wieder ein. Der steilere Abstieg zur Alp Sot (2053 m) war trocken und deshalb unschwierig. Hier drehte die Richtung nach W, bis Urschai (2012) erreicht war. Vorbei an ein paar schön gelegenen Maiensässen galoppierten wir dem Ausgangspunkt Lü entgegen. Kurz vor dem Dorf wurden wir abgelenkt von hübschen Schnitzereien, welche wahrscheinlich von Waldarbeitern erstellt wurden – sehr schön! Und eingangs Lü folgte dann noch eine Art Ausstellung modernster Architektur – Einfamilienhäuser, welche mit den Altbauten kontrastierten) – wem es gefällt…

Fazit:
Eine trotz (oder gerade der Witterung wegen) überraschende Kurzwanderung zum Abschluss dieses verlängerten Wanderwochenendes in der Biosfera Val Müstair. Jetzt freuen wir uns auf die Schneeschuh-Tourenwoche Mitte Januar 2020.

Wetterverhältnisse:
Unten grau, oben grau, nie aber trübe (Stimmung), 5 bis 10°

Hilfsmittel:
Stöcke, Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 28. Oktober 2019

Schwierigkeit: T2
Strecke: 8.5 km, Lü 1916 m – Bual – P.2081 (Bos-chetta) – Valmorain 2193 m – Alp Tabladatsch 2241 m – P.2196 – Lai da Valpaschun 2170 m – Alp Sot 2060 m – Urschai, P.2011 – P.11971 – Lü
Aufstieg: ca. 385 m
Abstieg: ca. -385 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 25 Min.
Tageszeit: 11:45 bis 15:05 Uhr

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