Bisse du Levron – hikr-Erstbegehung in voller Länge

Bereits zum 7. Mal organisierte Peter die Comm-Wanderung mit der Begehung einer Suone im Wallis – diesmal sollte es die zweitlängste Walliser Suone sein, die Bisse du Levron. Mit Vorteil wird die Begehung auf zwei Tage aufgeteilt, alleine schon um unterwegs die vielen wertvollen historischen Informationen von Suonenprofi Johannes Gerber zu geniessen. Treffpunkt Bergstation Les Ruinettes oberhalb Verbier zur Mittagszeit. Ziel des ersten Tages war die Cabane du Mont Fort CAS, und diese wollten wir nach Möglichkeit vor dem angesagten Gewitter erreichen. Also entschieden wir uns für den direkten Weg; erst entlang der Bisse du Levron, bis zu der Stelle, wo die Raye des Verbiérins in die Bisse du Levron einfliesst. Der markierte Hüttenaufstieg dann entlang dieser kleinen Bisse, oberhalb der „sehr schmucken“ Talstation bei La Chaux (Luftseilbahn zum Col des Gentianes und von dort zum Mont Fort) querend. Hier wurde das gut begehbare Gelände etwas blockiger und steiler. Die Hütte tauchte aus dem leichten Nebel auf; diese erreichten wir unschwierig nach etwa anderthalb Stunden. Vor der schönen Steinhütte erlagen wir dem Angebot an leckeren Kuchen. Die Zeit bis zum Nachtessen verging rassig, weil jassen halt kurzweilig ist. Dann ein gemütlicher Fondueabend (Fondue sensationell!) in freundschaftlicher Harmonie (EmmentalerInnen und ZürcherIn an einem grossen Tisch – klappte vorzüglich!). An dieser Stelle ein Wort der Kritik an die Wetterfrösche: nicht mal auf die ist wirklich Verlass! Das für 17 Uhr angesagte Gewitter überraschte uns zwei Minuten zu früh mit einem lauten Donnerkrachen und anschliessendem Graupelregen – richtig schönes Fonduewetter eben!

Nach einer ruhigen Nacht(!) Tagwacht um halb sieben und Frühstück. Und: das Gewitter vom Vorabend hat die Luft gewaschen – ein prächtiges Hüttenpanorama präsentierte sich uns. Um halb acht Aufbruch hinunter in die sumpfige Patiéfray, wo wir einen kurzen Abstecher zur oberen Fassung der Bisse du Levron unternahmen. Unter der dort stehenden Hütte (Chaux) mäandert das Bissewasser wunderschön und fotogen. Am unteren Ende dieser Ebene dann die zweite Fassung der Bisse. Dem plätschernden Bächlein entlang bewegen wir uns auf dem Hüterweg über schönstes Weideland, immer mal wieder den einen oder anderen unter Strom stehenden Viehhüter zu überwinden. Unterhalb der Bergstation Les Ruinettes querend, fällt die Bisse unvermittelt in der Falllinie ab; auf dem steilen Wanderweg waren etwa 200 Hm abzusteigen – die Kniebeschwerden (des Autors) machten sich stärker bemerkbar (trotzdem lehnte dieser das Angebot einer Talfahrt ab Ruinettes „tapfer“ ab…). Schliesslich erreichten wir die Alp Le Vacheret, wo die Bisse ein Wäldchen quert; in einer Lichtung fanden wir (wie von Peter angekündigt) unglaublich schöne Lupinen – ein schöner Platz für eine kurze Trinkpause. Nach dem Wäldchen Begegnung mit einer Herde dieser wunderschönen Ehringer (siehe Bilder). Diese interessierten sich nicht besonders für uns, weil sie sonntäglichen Besuch von ihren Bauern hatten; jedenfalls keine Gefahr für uns und damit auch kein Stoff für die Community „Vorsicht beim Queren von Weiden“. In der weiten Mulde Croix de Coeur, dort wo grade ein Alpgottesdienst abgehalten wurde, musste Renaiolomann schweren Herzens aufgeben bei km 10; Renaiolofrau und die anderen marschierten weiter bis zur Chute de Bisse. Das waren bestimmt noch ca. 3.7 km, also gabs unterwegs die verdiente Mittagsrast, verbunden mit dem „betörenden“ Blick hinunter auf die Villen von Verbier. Die sehr spektakuläre Chute de Bisse ist in Wirklichkeit eine Stelle, von wo das Bissewasser in die Senkrechte abstürzt. Auf der Plattform bietet sich ein schöner Überblick in diese einmalige Landschaft. In früheren Jahren wurde das Wasser unten wieder gefasst und als Nutzwasser der Gemeinde Le Levron zugeführt. Erstaunlich und verständlich zugleich, dass die Bisse heute nur noch touristische Bedürfnisse erfüllt. Nun folgte ein zweistündiger Abstieg, der Serpentinen nach Verbier hinunterführt (ca. 4 km, ca. 450 Hm). Im Zentrum Verbiers vereinen sich alle wieder mit dem dort wartenden und kaum mehr gehfähigen Autor.

Hier geht es zum Bericht von Peter.

Wertvolle Informationen vom Suonenprofi Johannes gibt es auf dieser  Seite.

Fazit:
Ein wiederum wunderbares Suonen-Wandererlebnis! Danke herzlich den Organisatoren und auch allen TeilnehmerInnen – auf ein Wiedersehen 2017!!

Nachtrag:
Die MRI-Untersuchung von Renaiolomanns Knie brachte leider das erwartete Ergebnis eines Risses im Innenmeniskus (me isch halt nümme de Jüngscht…). Ein Eingriff ist wohl unumgänglich. Und leider müssen wir unser grosses Hochtouren-Ziel vom 8./9. August aufschieben.

Parameter 1. Tag:
Tourdatum: 23. Juli 2016
Schwierigkeit: T2
Strecke: 4.4 km,  Les Ruinettes – La Chaux – Cab. du Mont Fort CAS
Aufstieg: ca. 307 m
Abstieg: ca. -28 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 1 Std. 58 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 1 Std. 16 Min.

Parameter 2. Tag:
Tourdatum: 24. Juli 2016
Schwierigkeit: T2
Strecke: 18.6 km, Cab. du Mont Fort CAS – Pris d’eau – Bisse du Levron – Les Planards – Chute du Bisse – Verbier
Aufstieg: ca. 76 m
Abstieg: ca. -1014 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen 6 Std. 24 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 53 Min.
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 24 Min.
GPS-Maschine: Garmin Montana 600, Topo Schweiz V.4

Kameras:
Nikon Coolpix P900 (Bridgekamera)
Sony DSC-HV90V

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