Calanda-Umrundung über den Kunkelspass

Nein, das Calanda-Rudel bekamen wir heute nicht zu sehen, und die wenigen BikerInnen begegnete uns auch nicht in Rudeln. Ab Startpunkt Landquart/Tardisbrugg rollten wir auf der linken Seite des Rheins in Richtung N. Nach einem Kilometer, beim KW Sardelli, nahmen wir die Abbiegung nach Pfäfers, eine Panoramastrecke, auf welcher die drei Kilometer Aufstieg (300 Hm) gut zu fahren waren (kaum Verkehr). Beste Sicht zu Gonzen, Gauschla, Regitzerspitz, Falknis, Vilan und zu den Weinbergen der Bündner Herrschaft. Kurz vor Pfäfers dann die Fahrt durch das Tobel des Bergbachs mit dem schönen Wasserfall. Die Einfahrt in Pfäfers dominierten die grossen Gebäude des ehemaligen Klosters (heute Psych. Klinik St. Pirminsberg), wo wir uns in deren Cafeteria eine Kafipause gönnten. Die Weiterfahrt führte uns am südlichen Dorfausgang vorbei an der Kapelle St. Evort, also nicht über die elegante Taminabrücke. Wir fuhren auf der östlichen Seite etwa 240 Hm über der Taminschlucht in Richtung S – so wurden die Blicke frei zur Taminabrücke, später zum Klinikdorf Valens hinüber. Zum Mapragsee hinunter die rassige Abfahrt (100 Hm), vorbei am Dörfchen Vadura. Oberhalb der Staumauer befindet sich eine Info-Plattform, der Stausee hat wenig Wasser. Nicht ganz zwei Kilometer flach, erreichten wir am Seeende die Galerie; ab hier nun gemütlich der Tamina entlang, nur wenige Höhenmeter der Aufstieg bis zum schönen Dorf Vättis. Zur Linken der Blick zum beeindruckenden Calandamassiv. Jetzt folgte eine landschaftlich besonders reizvolle Fahrt, vorbei an schönstem Wiesland, flankiert von hohen Fast-Dreitausendern, beinahe unmerklich der Anstieg. Nach Oberkunkels wurde das Fahrsträsschen schmaler und steiler, bis zur Passhöhe waren es noch 250 Hm. Wir entschieden uns für geringe Motorunterstützung zugunsten schweisstreibenden Strampelns. Das lohnte sich, schliesslich war das auf dem Kunkelspass stehende Bergrestaurant Überruf geöffnet! Genügend Platz auf der Sonnenterrasse, die Mittagsverpflegung schmeckte bestens. Die seit Anfang April neuen Gastgeber sind noch am Üben… An der prallen Sonne liess es sich allerdings gut aushalten. Und die Sicht zur umliegenden, teilweise bizarren Bergwelt und auf die Blumenwiese des Überrufbodä – einfach famos! Gut gestärkt machten wir uns auf zur Abfahrt nach Tamins hinunter (fast 700 Hm). Nach achthundert Metern änderte die Unterlage von Teer auf Natur, und wie erwartet folgte nun die Einfahrt in den (unbeleuchteten) Tunnel, der durch den fast 1500 m hohen Garschlichopf hindurchführt. Auf der etwa zweihundertfünfzig Meter langen Tunnelpartie gibt es Felsenfenster, von wo der Blick auf die besonders bizarre Erosion frei wird. Nach dem Tunnel bewegt man sich im Bereich des Taminser Bergsturzes, der sich vor ca. 10000 Jahren ereignete. Wir erinnerten uns gut an unsere Bergtour im November 2015, auf welcher wir von der Ringelspitzhütte durch das wilde Lawoitobel nach Tamins hinunterliefen. Ab ca. 1050 m.ü.M. wieder auf geteerter Unterlage, wegen der besseren Bremswirkung waren wir nicht unglücklich darüber. Unterwegs der Tiefblick ins Rheintal, wo bei Tamins Hinterrhein und Vorderrhein zum Rhein zusammenfliessen. Im schmucken Tamins angelangt, nehmen wir für die Abfahrt zum Rhein hinunter den sehr gut ausgebauten Veloweg (Pradamalerstrasse), auf welchem wir dem linken Rheinufer entlang Felsberg erreichten. Beim Armeeschiessplatz überquerten wir den Rhein, um auf dessen rechtsufriger Seite das Camp Au und die Brücke über die Plessur das Chur Rheinquartier zu erreichen. Dort führt eine offensichtlich neu erbaute Brücke über den Rhein, von wo wir (wieder am linken Rheinufer) Haldenstein erreichten; das hübsche Dorf liegt etwas «eingeklemmt» zwischen Calandamassiv und dem Rhein. Unsere Route führte über die Rheinbrücke, danach links weg wieder dem rechten Rheinufer entlang durch schöne Auen, zur rechten die A13 und die Bahnlinie. Am linken Ufer die mächtige Windenergieanlage Calandawind. Nach dem bewaldeten Gebiet Rodauen, auf der Höhe von Trimmis, führte der Weg etwas unübersichtlich geführt durch Industrieanlagen, vorbei am Bahnhof Untervaz-Trimmis. In der offenen Ebene blies der starke Gegenwind frontal, mit voller Kraft galt es in die Pedalen zu treten, links Obervaz, rechts Zizers, wo wir die A13 unterquerten. Nach etwa drei Kilometern durch die Neulöser Witenen bis zur Öpfelwuor (Apfelwuhr) gelangten wir in den Windschutz des Waldrandes. Vorbei am Outlet-Dorf Landquart erreichten wir den Startpunkt bei der Tardisbrugg – nun nur noch die Schwerarbeit der (sorgfältigen) Fahrräder-Montage auf dem Träger und dann die gemütliche Fahrt nach Hause.

Fazit:
Eine eher sportliche Biketour mit über tausend Höhenmeter, Traumhafte Landschaft, vor allem im Taminatal. Ein toller Bike-Klassiker!

Wetterverhältnisse:
Sommerlich, sonnig, kaum störende Schönwetterwolken, zu Beginn wenig Wind, im letzten (flachen) Abschnitt in den Rheinauen bis 30 km/h NO, Temperaturen im Bereich 18 bis 25°.

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 22. Mai 2023
Schwierigkeit: WS=Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (z. B. Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills).
Strecke: 54.5 km: Landquart, Parkplatz bei der Tardisbrugg (520 m) – Ifang – KW Sardelli P.515 – P.665 (Schmiedberg) – Majerina – P.767 – P.811 (Bergbachtobel) – Pfäfers (819 m) – Grosswies (859 m) – P.927 – Vadura (957 m) – Mapragsee (P.884) – Schüelen (889 m) – Vättis (943 m) – Hüttenwis (1010 m) – Langwis (P.1064) – Oberkunkels – P.1047 – Liebti (P.1281) – Kunkelspass, Bergrestaurant Überruf (1357 m) – Tunnel (ohne GPS-Empfang) – P.1260 – Tamins (687 m) – Pradamalerstrasse – Felsberg (571 m) – Riwäldli (561 m), Brücke über den Rhein – Camp Au, Brücke über die Plessur – Chur Rheinquartier – neue Brücke über den Rhein (in der LK noch nicht eingetragen) – Haldenstein (555 m) – Brücke über den Rhein – Dornenäuliweg – Rheinstrasse – Bahnhof Untervaz-Trimmis (536 m) – Oberau – Zizers – Apfelwuhr (521 m) – Landquart Qutlet (520 m) – Tardisbrugg
Aufstieg: ca. 1071 m
Abstieg: ca. -1071 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 09:15 bis 15:05 Uhr

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