Archiv der Kategorie: Nord-/Ostschweiz

Nüenchamm (1904 m)

Parkplätze stehen ausreichend zur Verfügung bei der Talstation Löölenboden der «langsamsten Sesselbahn der Schweiz» (Sportbahnen Kerenzerberg); mit ihr überwanden wir elegant die ersten 540 Höhenmeter. Direkt bei der Bergstation Habergschwänd genossen wir im Berggasthaus den Startkafi.

Während eine Seniorenwandergruppe in Richtung Talalpsee startete, nahmen wir den WW über den moorigen Zuezboden, der vom Wasser des Filzbachs gebildet wird. Bald leitete uns ein Wanderwegweiser weiss-rot-weiss in Richtung Nüenchamm (Vorgabe 1 Std. 45 Min.). Bald schon leicht ansteigend, vorbei an einem besonders schönen Knabenkraut (siehe Bild), erreichten wir die Skihütte Chalthüttli des Skiclubs Hausen a. A. Über wunderschönes Wiesland, gelegentlich noch etwas feucht und schmierig vom Gewitterregen des Vortags, überstiegen wir den zahmen Filzbach und verliessen den schattigen Wald. Bald war das Alpgebäude Stäfeli erreicht, von wo sich der Blick über den Walensee zum gegenüber liegenden Amden öffnete. In regelmässigen Abständen von neuen weiss-rot markierten Eisenpfosten geleitet, stiegen wir über Pfandliboden und Schüplanggen hoch. Trollblumen, Enziane, Alpenrosen, Sumpf-Dotterblume, Busch-Windröschen, wilder Thymian – die Natur präsentierte sich in intensivsten Farben. Bald auf dem Chammweg angelangt, steilte das Gelände auf, über uns felsige Flühe. Nach zwei Kurven, auf einer Höhe von 1700 m.ü.M. liefen wir leicht ansteigend und mit tollen Ausblicken (Linthebene, Walensee) dem Mittelband entgegen, den Durchschlupf im Blickfeld. Am oberen Ausstieg angekommen steht eine kleine Hütte, wunderbar die Aussicht zu Federispitz, Speer, Mattstogg, Säntis, Churfirsten. Über saftige Alpwiesen und Kalktritte erreichten wir bald die Verzweigung Ober Chamm; ab hier sind es noch 40 Hm resp. 200 m Strecke bis zum Gipfel. Kurz davor taucht das mehrgipflige Massiv des Mürtschenstocks auf – beeindruckend! Wenig später standen wir (nach 1 Std. 50 Min.) auf dem Nüenchamm – und das Schönste: der Gipfel gehörte uns allein! Entsprechend genossen wir den Aufenthalt ausgiebig. Das prächtige 360°-Panorama führte uns auch die von uns bereits besuchten Gipfel vor: Fronalpstock, Gemsfairenstock, Schilt, Tristli, Zindlenspitz, Rautispitz, Bockmattlistock, Chöpfenberg, Hirzli, Planggenstock, Federispitz, Speer, Säntis und natürlich die sieben Churfirsten. Und die Sicht über die Linthebene hinweg ging bis nach Hause (Luftlinie 28 km) – vielleicht sieht man uns winken… Nach diesem grossen Gipfelgenuss strebten wir den Abgang an: steil der Abstieg hinunter zur Alp Oberst Nüen (-350 m über 1.7 km Strecke). Unterwegs das geologisch aufregende Gelände im Meuloch, wo noch kleine Schneereste lagen. In steilen Serpentinen galt es die Schritte gut zu kontrollieren – wir übten diesmal ohne Stockeinsatz. Auf Nüensattel oberhalb der Alp Oberst Nüen angelangt, ging das Laufgelände über in einen Fahrweg, welcher zwischen den wenig höheren Erhebungen Sunnenspitz (1546 m) und Höch Farlen (1626 m) durchführte in Richtung N. Der Fahrweg wird wohl kaum viel befahren, und wenn, dann höchstens von einachsigen Fahrzeugen. Etwa hundert Hm oberhalb der Alp Mittler und Ober Nüen war die Unterlage «wunderbar» schottrig – keine Wohltat! Jedenfalls waren wir froh, nach ein paar Kehren die Besenbeiz zu erreichen. An diesem aussichtsreich und direkt am Schabzigerweg gelegenen Platz bot sich die Gelegenheit zum Genuss von leckeren Alpprodukten (Käse, Bauernschüblig), Adler-Bier dazu. Bei bester Sicht könnten wir wohl von zuhause aus jeweils Gäste erkennen… Gestärkt machten wir uns auf den ziemlich ruppigen und steilen Abstieg durch die Schwiilöcher zur Habergschwänd hinunter – damit schloss sich eine eher kurze, aber heftige Runde. Die Talfahrt mit der Zeitlupen-Sesselbahn war dann der vergnügliche Abschluss.

Fazit:
Hochsommer, wie aus dem Bilderbuch, Zeit für den Glarner Aussichtsberg!

Wetterverhältnisse:
Hochsommerwetter, beste Fernsicht (bis zu den Bernern), Temperaturen im Bereich 12 bis 19°, praktisch windstill.

Ausrüstung:
Wanderschuhe, Stöcke (nicht eingesetzt), SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 14. Juni 2022
Schwierigkeit: T2-3
Strecke: 7.3 km: Bergstation Habergschwänd (1278 m) – Zuezboden – Skihaus Chalthüttli (1370 m) – Querung Filzbach – Stäfeli (1426 m) – Pfandliboden, Schüplanggen – Chammweg – Durchschlupf Mittelband – Verzweigung Ober Chamm – Nüenchamm (1904 m) – zurück bis Verzweigung Ober Chamm – Meuloch – P.1624 – Nüensattel – Alp Oberst Nüen (1550 m) – Beizli Alp Mittler und Ober Nüen (1399 m) – Schwiilöcher – Zuezboden – Bergstation Habergschwänd
Aufstieg: ca. 670 m
Abstieg: ca. -670 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 15:45 Uhr

Schnebelhorn (1291 m) – für Gäste das Beste!

Den höchsten im Kanton Zürich (auf der Kantonsgrenze ZH/SG) liegenden Gipfel zu bestiegen – ein Muss für unsere Gäste aus dem Fricktal, Doris und René. Die Planung der Strecke bot keine Schwierigkeiten, vielleicht mit Ausnahme der anzupeilenden Beizen. Um halb zehn parkierten wir an der Wolfsgrueb.

Der steile Abstieg von der Wolfsgrueb zur Tössscheidi hinunter (2,4 km, 170 Hm) – immer wieder spannend, und immer mehr oder wenige feucht – heute aber kaum rutschig. Steile Nagelfuhwände links und rechts, Giessen, das Wasser der Vordertöss, beinahe schluchtartig und wild – und an einer Stelle sogar ziemlich viel Sturzmaterial auf dem Weg. Die Gegend ist fast immer in Bewegung! Wanderten wir meist im Schatten, erreichten wir kurz vor der Tössscheidi die Sonne. Wo sich Vordertöss und Hintertöss vereinigen, zweigten wir ab und liefen der Hintertöss entlang, um nach ca. 300 m (bei den Hütten in der Bachscheidi) den schmalen Weg in Richtung Schnebelhorn zu nehmen. Jetzt wurde es steil, zum Glück noch meist im Schatten, die Unterlage sehr gut zu begehen, weil trocken. Nach etwa 1.4 km und 210 m Aufstieg erreichten wir das Berggasthaus Sennhütte. An dieser ersten Tankstelle liefen wir fast schon achtlos vorbei, denn wenig später (1 km, 100 Hm) kam schon die zweite Versuchung – der wir allerdings nicht widerstehen wollten: die Alpwirtschaft Tierhag. Der gefällige Neubau verfügt über eine (allerdings noch nicht fertiggestellte) Terrasse. Hier geht der Ausblick bis zu den Berner Viertausendern. Nachdem wir unsere Flüssigkeitsspeicher aufgefüllt hatten, folgte gleich hinter der Wirtschaft der Einstieg zum Steilaufstieg zum heutigen höchsten Punkt (159 Hm über ca. 600 m Strecke, mittlere Steilheit ca. 35-40%). Auf dem Schnebelhorn angekommen, waren wir erwartungsgemäss nicht die einzigen Besucher. Gipfelföteli, Aussicht geniessen (Bodensee, Tödi, Glärnisch), und weiter ging es in Richtung SW, ein ruppiger Zwischenabstieg, der genau auf der Kantonsgrenze SG/ZH verläuft. Auf dem schmalen Pfad begegneten wir einigen BikerInnen, denen wir gerne den Vortritt gewährten (weil abzusteigen an dieser Hanglage schwierig wäre). Kurz vor ein Uhr erreichten wir (endlich…) die nächste Wirtschaft, Alp Schindelberg. Es lohnte sich, mit der Mittagsverpflegung zu warten; hier wird überraschende Berggastronomie geboten. Gut verpflegt brachen wir auf, schliesslich waren wir erst bei der Hälfte der Distanz. Auf dem Forstweg hinunter bis zur Hand – dem Übergang ins Goldingertal – waren 150 Hm abzusteigen, nicht sehr steil also, und vor allem im schattigen Wald. Von der Hand führte der Pfad etwa 150 m über der Hintertöss in attraktiven auf und ab zu Schwämi (von hier könnte zur Höchhand aufgestiegen werden). Wir wanderten ins Schwämitobel hinein, um unmittelbar nach dem Tobel wenige Meter aufzusteigen – bis zum uns bestens vertrauten Bergrestaurant Poo Alp. Eine weitere (und letzte) Einkehr heute, frische Erdbeeren und Glacé dazu – herrlich! So waren wir für den letzten Abschnitt auf der eher unangenehmen (geteerten) Unterlage hinunter zur Wolfsgrueb bestens gerüstet. Das war eine nicht zu kurze, sportlich-kulinarische Rundtour, und wir hoffen, unseren Besuchern aus dem Fricktal ein typisches Stück Zürioberland näher gebracht zu haben. Toll war’s!

Fazit:
Bestes Wetter, beste Stimmung, Zürioberland vom Feinsten!

Wetterverhältnisse:
Hochsommerwetter, beste Fernsicht (bis zu den Bernern), Temperaturen im Bereich 20 bis 27°, schwache Bise.

Ausrüstung:
Wanderschuhe, Stöcke, SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 11. Juni 2022
Schwierigkeit: T2
Strecke: 15.2 km: Wolfsgrueb (970 m) – Tössscheidi (796 m) – Bachscheidi (799 m) – Würzenegg – Schürli – Sennhütte (1029 m) – Tierhag (1042 m) – Schnebelhorn (1291 m) – Schindelberghöchi – Alp Schindelberg (1154 m) – Vorder Chneuel – Habrütiwald – Hand (1003 m) – Allmeind – Schwämi (1085 m) – Schwämitobel, P.1033 – Boalp (1086 m) – P.1048 – Wolfsgrueb
Aufstieg: ca. 750 m
Abstieg: ca. -750 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 7 Std. 15 Min. (vier Beizen an der Strecke!!) Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 25 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 16:45 Uhr

Bikerunde Zürioberland auf den Bachtel

Besuch aus dem Fricktal – Doris und René kannten unser schönes Zürioberland (noch) nicht. Das sollte sich ändern: heute Freitag mit den eBikes auf einer Rundtour, und morgen wandernd auf den höchsten Zürcher Gipfel, das Schnebelhorn.

Nach der etwas beschwerlichen Anfahrt aus dem Fricktal folgte erst der Genuss des Startkafis. Gegen elf Uhr fuhren wir gemütlich los, über den Golfplatz zum Ritterhaus Bubikon. Hier musste etwas Geschichte sein. Die Weiterfahrt nach Dürnten über flaches Gelände, nach der Ortsmitte mässig ansteigend nach Hadlikon, von dort etwas stärker steigend zur Höhenstrasse hinauf. In der Ortsmitte von Wernetshausen weiter auf der Höhenstrasse bis Girenbad. Ab Schofrain war eine Höhe von 800 m.ü.M. erreicht, so dass wir die Aussicht auf die Seen und die Voralpen geniessen konnten. Bei Tisenwaldsberg folgte die grosse Kurve in Richtung N, die beschriebene Aussicht nun im Rücken. Das schöne Wappenswilerriet umrundeten wir leicht erhöht, um über Maiwinkel den Weiler Bettswil zu erreichen. Bis zur Verzweigung Matt/Wirzwil durfte gemütlich gerollt und geschwatzt werden. Nach der Verzweigung wurde es dann etwas ruhiger😎, vor uns der Anstieg über 170 Hm zum Übergang namens Ghöch. Hier oben öffnete sich der Blick ins oberste Tösstal mit Ort Gibswil und den benachbarten Höhen Brandegg, Hüttchopf und Alp Scheidegg. In Richtung Linthebene und Glarnerland war die Fernsicht noch teilweise verhüllt, jedenfalls präsentierte sich Vrenelisgärtli & Co. vorerst noch nicht; nun gut, schliesslich wollten wir unseren Gästen morgen auch noch etwas zeigen… Gerade zeitig, um halb eins, nahmen wir Platz auf der Aussichtsterrasse des Restaurants Berg, wo wir köstlich verpflegt wurden. Der an sich leichten Kost folgte zum Abschluss eine Crèmeschnitte der besonderen Art, gell René! So waren die abgestrampelten Kalorien (teilweise) kompensiert, und wir nahmen die rassige Abfahrt gelassen unter die Räder. Die scharfe Abzweigung in Kleinbäretswil verpassten wir beinahe. Der folgende Teil der Strecke ist immer besonders reizvoll, weil die Linthebene, der Obersee und Wald ins Blickfeld geraten. Beim Hof Auen, oberhalb Gibswil, erreichten wir die Eggstrasse, auf welcher wir in Richtung W zur Schufelberger Egg hochfuhren. Oben angekommen, rückte der Bachtel, unser nächstes Ziel ins Blickfeld. Wir verliessen die Eggstrasse, um auf der Naturstrasse durchs Eggholz zum P.973 abzufahren. Hier wäre der nur Wanderern vorbehaltene Steilaufstieg (180 Hm) zum Bachtel möglich; wir wählten die Forststrasse über Eggholz und Fallentörli, um die Unterbachweid zu erreichen. Kurz vor dem Sagenbach dann die Spitzkehre auf die steile Bachtelstrasse. Jetzt nur nicht schlapp machen auf den sehr steilen tausend Meter Strecke bis zum heute höchstgelegenen Punkt. Auf die Besteigung des Bachtel-Swisscom-Turms verzichteten wir. Im Restaurant Bachtel Kulm war es ohnehin bequemer… Nach der Trinkpause verliessen wir die Aussichtsterrasse unseres Hausbergs; die folgende Abfahrt (9 km, 600 Hm) bewältigten wir mit Bravour und diesmal ohne Blessuren, gell Ruedi. Gesund zurück in Rüti, freuten wir uns auf das, was zwingend folgen musste: Dusche, Siesta und kulinarischer Tagesabschluss im wunderbar gelegenen Restaurant Alp Scheidegg (1196 m.ü.M.).

Fazit: Wie gewohnt sehr aussichts- und abwechslungsreiche, klassische Biketour im Zürioberland.

Wetterverhältnisse:
Prachtwetter, Restbewölkung vom Regen der Vortage, sonnig, gute Fernsicht, leichte Bise, Temperatur 14 bis 24°.

Ausrüstung:
e-Bikes, SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 10. Juni 2022
Schwierigkeit: Leicht, gut fahrbar
Strecke: 37.3 km: Rüti ZH (478 m) – Golfplatz Kämmoos Bubikon (491 m) – Ritterhaus Bubikon (509 m) – Tannägerten – Dürnten (512 m) – Edlikon – Hadlikon (580 m) – Bodenholz – Looren – Höhenstrasse – Wernetshausen (724 m) – Girenbad (779 m) – Schofrain (824 m) – Tisenwaldsberg – P.799 – Wappenswil (822 m) – Maiwinkel (806 m) – Bettswil (804 m) – Matt/Wirzwil (802 m) – Ghöch )961 m) – Kleinbäretswil (902 m) – Lee (890 m) – Auen (886 m) – Schufelberger Egg (990 m) – Eggholz – Fallentörli – Unterbachweid (1005 m) – Bachtel (1115 m) – Orn (925 m) – Niderorn (866 m) – Ämet – Breitlen – Hasenstrick (757 m) – Hüslen – Breitenmatt (623 m) – Oberdürnten – Unterdorf – Ettenbol – Nauen – Tann (514 m) – Rüti ZH
Aufstieg: ca. 1000 m
Abstieg: ca. -1000 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 20 Min.
Tageszeit: 11:00 bis 16:10 Uhr

Fläscherberg – Regitzer Spitz 1135 m über die Leitern

Die Tour machten wir nicht zum ersten- auch nicht zum letzten Mal. Wieder einmal unterwegs mit Susanne und Richi – gestern Abend der Spaziergang von Maienfeld (wo wir übernachteten) nach Fläsch, mit anschliessenden Gourmetabend im Landhaus, dessen Wirtsleute Theresa und Ignaz nach 25 Jahren demnächst in den längst verdienten Ruhestand treten.

Ein herzliches Dankeschön euch beiden für die jahrelange Gast-Freundschaft!

Richis Anregung, den Regitzer Spitz über die Leitern zu besteigen, nahmen wir dankbar auf, zumal Susanne die Tour noch nicht kannte. Um zehn Uhr starteten wir vom Parkplatz am südlichen Dorfrand im gemütlichen Spaziergang durch das schöne Weindorf Fläsch. Die Strecke unmittelbar unterhalb Ober Wingert – Unter Wingert – Badguet – Rheinau, ca. 2.5 km, war trotz geteerter Unterlage vergnügliches Einlaufen. Der alternative Aufstieg ab Unter Wingert durch den Neuwald hoch zum Lidisgang kam nicht infrage; wir wollten über das wilde Mozentobel und später über die beiden Leitern aufsteigen. Die alten Bäume und Sträucher in der Rheinau – begeistern zu jeder Jahreszeit. Bei P.490 liefen wir an der 1940 errichteten Festung Tschingel vorbei. Diese unterirdische Verteidigungsanlage in der Felswand des Fläscherbergs ist die grösste Artilleriefestung im Kanton Graubünden und bildete damals den östlichsten Eckpfeiler der Festung Sargans. Sie war Teil der Sperrstelle Ellhorn und gehörte zur Festungsbrigade 13. Etwa dreihundert Meter später wurden wir weiss-rot markiert rechts gewiesen (Richtung Mozentobel, Elltal), mit dem Warnschild «Steinschlag». Nach 120 Aufstiegsmetern erreichten wir das enge und beeindruckende Mozentobel. Dieses war heute gut zu queren – verweilen wäre aber trotzdem keine gute Idee, da hier laufend Material rutscht. Einige Meter oberhalb dann der Blick hinunter auf die nicht ganz harmlose Tobelquerung und zum darüber aufragenden Ellstein. Ein paar Kehren Aufstieg, und schon war das saftiggrüne Elltal (P.669) erreicht. Nicht wie auch schon, verzichteten wir auf die Direttissima über die sehr steile Grashalde bis hinauf zur Felswand, über welcher die Lida liegt. Wir nahmen den kurzen «Umweg» in Richtung Nord durch das Elltal um den von Balzers FL herkommenden Wanderweg zu erreichen. Der im Wald verlaufende Pfad, der direkt unter der Felswand der Lida quert, war gut zu begehen.  Dort, wo ein vom Neuwald heraufführender Aufstiegspfad erreicht wird, wurden wir auf den Leiterliweg gewiesen. Steil und felsig, und heute von umgestürzten, richtig fetten Bäumen, versperrt, galt es diese zu überwinden. Bald erreichten wir die bekannte prähistorische Festungsanlage – auf eine Besichtigung verzichteten wir heute. Einige Schritte weiter dann die erste von zwei am Fels senkrecht hoch führenden Leitern, welche über eine fixseilgesicherte Querung erreicht wurde (laut SAC-Führer T4) – bei so staubtrockenen Verhältnissen unproblematisch. Nach einigen etwas ausgesetzten Felstritten, welche Schwindelfreiheit erforderten, folgte die Nische mit dem in einer Gamelle verstauten Wandbuch. Nach dem Ausstieg eine weitere Querung mit seil-gesicherten Tritten und dann der Einstieg in die zweite, etwas kürzere Leiter. Dieser kurze, knackige Klettersteig gefällt uns immer wieder; dank ihm wird die ca. 50 m hohe Felsmauer überwunden. Beim Ausstieg auf Lida fällt die sehr schräg und am Abgrund stehende Stütze der Starkstromleitung auf, und erst dann geht der Blick hinüber zum Guschaspitz und zum Regitzer Spitz. Die saftiggründe Wiese überquerend, erreichten wir ostseitig den Lidisgang, wo der eingangs erwähnte Aufstieg vom Neuwald mündet. Diesmal strebten wir nicht den weglosen und steilen Direktaufstieg zum Guschaspitz entlang der Felskante an. Stattdessen nutzten wir eine gute, aber auch steile Aufstiegsspur, auf welcher der (verbunkerte) Guschaspitz nordöstlich umrundet wird. Nach der Umrundung erreichten wir die Felskante, verbunden mit spektakulären Tiefblicken auf die ca. 600 m darunter liegende Rhein- und Weinlandschaft der Bündner Herrschaft, im Rücken das Massiv des Falknis und dessen Nachbargipfeln und darunter die alte Festungsanlage und die Kaserne Luzisteig. Nun folgte ein kurzer, steiler Abstieg – immer schön der Kante entlang – und dann der heftige, kurze Wiederaufstieg zum Regitzer Spitz. Wie erwartet, waren wir nicht die Einzigen; Biker und Wanderer erfreuten sich über den wunderschönen und einmaligen Aus- und Tiefblick. Nach einer etwas längeren Pause folgte der Abstieg, anfänglich über steile Kehren und später über einen gerölligen Fahrweg, welcher der Versorgung der vielen militärischen Anlagen der Festungsanlage St. Luzisteig dient. Auf der Alp Vorder Ochsenberg führte die Spur vorbei an friedlich weidenden Tieren. Nach dem links stehenden Zahn namens Schnielskopf mit seiner markanten Abbruchstelle erreichten wir am Schänzli die Einstiegsstelle zum weiss-rot markierten und teilweise steilen Bergweg durch das Türlis-Tobel hinunter nach Fläsch (ca. 340 Hm). Der nach einem Felssturz neu angelegte Abstiegsweg weicht dem Felssturzgebiet nun streckenweise aus. Zur Erinnerung: am 15. Oktober 2013 donnerten ca. 100 Kubikmeter Fels vom Schnielskopf herunter. Die Gesteinsmassen schlugen eine Schneise von rund 80 Metern und rissen viele Bäume mit. Der damals durch das Absturzgebiet führende Wanderweg wurde zerstört und gesperrt. Auch für die neue Wegführung gilt die Warnung vor Steinschlag! In einigen Kurven stehen Bänkli an besonders aussichtsreichen Stellen. Fläsch erreichten wir am nördlichen (oberen) Dorfrand. Nicht mehr weit bis zum Parkplatz – doch vorher gibt’s eine ausgiebige Einkehr im Landhaus, wo wir von Theresa und Ignaz bewirtet, einen würdigen kulinarischen Abschluss unseres gemeinsamen Tourentages erlebten.

Fazit:
Ein genussvolles Wochenende mit Gourmet-Samstag und Wandersonntag mit Susanne und Richi – schön war’s!

Wetterverhältnisse:
Ein toller Schönwettertag bei guter Fernsicht, kaum Wind (6 km/h WSW), ca. 20 bis 27° C

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Wanderstöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 15. Mai 2022
Schwierigkeit: T3 (Leiterli T4)
Strecke: 12.1 km, Fläsch (Parkplatz am südlichen Ortsrand, 526 m) – Ortszentrum – Ober Wingert – Unter Wingert (492 m) – Badguet (491 m) – Rheinau – Mozentobel – Elltal (669 m) – P.715 – Leiterli – Lida (917 m) – Guschaspitz (1104 m) – Regitzer Spitz (1136 m) – Vorder Ochsenberg – Schänzli – Schlipf – Türlistobel – Fläsch (526 m)
Aufstieg: ca. 730 m
Abstieg: ca. -700 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 25 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 05 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 15:25 Uhr

Rund um das Ranzachtobel

Immer am Donnerstag treffen sich SeniorInnen zu einer von der Velo- und Bikegruppe Wald/Rüti organisierten Ausfahrt. Heute lernten wir die Gegend rund um das Ranzachtobel kennen. Zu Beginn etwas Wissenswertes: die Ranzach ist ein etwa sieben Kilometer langer Bach im Kanton SG. Sie entspringt am Südhang der Schwammegg auf einer Höhe von rund 1220 m.ü.M. Zunächst fliesst sie hinunter ins Tüftobel, dreht dann gegen Südwesten und nimmt dann auf der Höhe von Walde den vom Atzmännig kommenden, namenlosen Bach mit. Sie fliesst nun durch einen Graben vorbei an Widen und Rüeterswil und wird später bei der Waldegg von einer Brücke der Rickenstrasse überquert. Danach geht es für die Ranzach weiter durch das Ranzachtobel. An dessen Ende südlich von St. Gallenkappel schliesst sie sich mit dem Goldingerbach zusammen und bildet so auf rund 438 m die Schmerikoner Aa (Quelle: schweizerfluss.ch).

Wir fuhren wie immer ab Wohnort Rüti ZH zum Treffpunkt nach Wald ZH, wo sich eine stattliche Schar sportlicher SeniorInnen eingefunden hat. Ernst, unser Guide, informiert kurz zu den Themen Sicherheit, Verhalten und Strecke. Nach der Aufteilung in zwei Gruppen durchfuhren wir die Ortsmitte in Richtung O um leicht steigend nach Diezikon zu fahren. Prächtig präsentiert sich die Aussicht in Richtung Speer, Federispitz, Mürtschenstock. Bei P.691 erreichten wir die Laupenstrasse und fuhren auf dieser (am Restaurant Freihof vorbei!) hoch bis nach Egligen. Jetzt folgte die kurze Abfahrt nach Goldingen, wo wir in der Ortsmitte kurz vor der Kathedrale in die Hintermülistrasse abbogen und in rassiger Abfahrt Hintermüli erreichten. Nach der Brücke über den Goldingerbach, bei der Hintermüli, folgte die angekündigte Steigung auf der relativ engen, aber geteerten Strasse – glücklich, wer rechtzeitig heruntergeschaltet hat. Bald erreichten wir das hundert Meter höher liegende schöne Dörfchen Rüeterswil, wo neben einer schönen Kirche auch ein Wirtshaus mit wunderbar geschindelter Fassade steht. Nach einer kurzen Trinkpause (neeeiiiiin, nicht in der Beiz!) fuhren wir aussichtsreich und regelmässig leicht steigend hoch bis Walde SG. Unsere Guides gewährten uns freien Auslauf, also zog sich das Feld etwas in die Länge, bis wir uns am höchsten Punkt auf Oberricken wieder vereinten. Jetzt folgte die zwei km lange Abfahrt nach Ricken hinunter (-126 Hm). Nach dieser sausenden Abfahrt war im Zentrum Ricken wegen der stark befahrenen Hauptstrasse wieder Disziplin gefordert. Alles gut gegangen, nach einem kurzen Stück durch das Quartier St. Antoniusbüel erreichten wir die Uznacherstrasse, welche wir in 3er-Gruppen und mit Abständen befuhren. Nach zwei km erreichten wir das prominent stehende Restaurant Bildhus – Pflichtstopp wie von unseren Guides «verordnet»😀. Vom einfachen Kafi bis zur riesigen Meringue wurde konsumiert, was das Zeug hält – klar, die bisher verbrauchte Energie musste wieder zugeführt werden. Nach dieser gemütlichen Pause folgte die Weiterfahrt auf der Uznacherstrasse, welche wir nach dreihundert Metern gerne verliessen. Nahe dem Eichermülibach fuhren wir über den Weiler Schwarzholz und unterhalb des markant auf einem Hügel stehenden Kloster Berg Sion vorbei. Anderthalb Kilometer weiter erreichten wir Ernetschwil – immer wieder erstaunlich, wie monumental die Kirchengebäude in dieser Gegend sind! Nach der Dorfmitte fuhren wir die Höhe von ca. 600 m haltend dem Klosterwald entlang, vorbei am Altbad (das muss mal ein Restaurant gewesen sein…). Die Weiterfahrt führte auf unbefestigter Strasse durch den Wald, unterhalb dem Hügel Lindenplatz und etwa 80 m oberhalb des Ranzachtobels vorbei. Kurz vor Ende des Burgerwalds eine Linkskurve zum Fabrikweier hinunter. Das hier gestaute Wasser wurde früher in Druckleitungen zur Spinnerei Uznaberg geleitet – die grossen Rohre sind noch da. Es folgten ein paar weitere Kurven hinunter zum zwischen Uznach und Schmerikon gelegenen Kreisel. Hier steht (noch) das markante Industriegebäude der ehemaligen Spinnerei Uznaberg. Ernst erklärte uns Wissenswertes über die stillgelegte Spinnerei und über die Zukunft dieses Fabrikgebäudes – vielen Dank! Jetzt folgte eine Strecke über ca. 4.5 km mit fast 200 Hm Anstieg, welche an der A15-Ausfahrt Eschenbach vorbei nach Neuhaus und hoch nach Bürg führte – heftig und reizvoll. Bei Letzi, kurz vor Diemberg/Laupen verabschiedeten wir uns von der Gruppe, um direkt nach Rüti zu fahren. Weil wir etwas zu früh abbogen, gerieten wir im Eggwald auf den Grat und tatsächlich auf einen, allerdings einfachen Trail, dessen Ruppigkeit noch etwas forderte. Auf der Höhe von Oberlütschbach waren wir genug durchgerüttelt und wir fuhren über das Stigbächli bis Unterlütschbach und weiter Ermenswil und von dort nach Hause.

Fazit: Eine wiederum kameradschaftlich und landschaftlich schöne Biketour war das! Und dem Team der Velo- und Bikegruppe Wald/Rüti gebührt einmal mehr unser herzliches Dankeschön für die super Organisation.

Wetterverhältnisse:
Prächtiges Sommerwetter, Schönwetterwolken, sonnig, gute Fernsicht, Wind 13 km/Std. O, Temperatur ca. 24 bis 28°

Ausrüstung:
e-Bike, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 12. Mai 2022
Schwierigkeit: Leicht, gut fahrbar (Trail Eggwald wenig schwierig)
Strecke: 44.3 km: Rüti ZH (478 m) – Pilgersteg – Grundtal – Wald ZH Bahnhof (616 m) – Steigrain – Diezikon (675 m) – Wolfertingen – Egligen (737 m) – Goldingen (701 m) – Goldingerbach, Hintermüli (648 m) – Rüeterswil (745 m) – Walde (839 m) – Oberricken (906 m) – Ricken (780 m) – Restaurant Bildhus (785 m) – Schwarzholz (716 m) – Oberernetschwil (607 m) – Ernetschwil (576 m) – Altbad (574 m) – Burgerwald/Ranzachtobel – Fabrikweier (490 m) – Fabrikgelände ex-Spinnerei Uznaberg (424 m) – Uznaberg – Hinterwis (nahe A15 Ausfahrt Eschenbach) – Neuhaus (502 m) – Bürg (546 m) – Letzi (603 m), Abschied von der Velogruppe – Trail Eggwald, Kirchwehhöchi (638 m) – Oberlütschbach (574 m) – Underlütschbach – Ermenswil (484 m) – Rüti ZH
Aufstieg: ca. 952 m
Abstieg: ca. -933 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 50 Min.
Tageszeit: 13:05 bis 17:20 Uhr

Regelstein 1315 m, ab Rickenpass

Hochsommer ist angesagt für diese Woche – und heute soll es bis 29° heiss werden. Und da es für Wanderungen in höhere Bergregionen der Schneelagen wegen noch zu früh ist, gaben wir uns mit den nahen «Hügeln» im Toggenburg zufrieden. Die Wanderung vom Rickenpass zum Regelstein haben wir vor vielen Jahren einmal gemacht, also raus aus der Mottenkiste! Wir starteten beim grossen Parkplatz «Schweizerhaus» mitten in Ricken. Und weil der P Gästen des Restaurants vorbehalten ist, geniessen wir in der Gartenwirtschaft gerne den Startkafi und fragen dort auch um Erlaubnis, parkieren zu dürfen.

Unsere Wanderung starteten wir schliesslich etwas nach halb elf. Erst der Schönenbergstrasse entlang und über die Brücke des Seelibachs, dann bei P.785 rechts weg (gelber Wanderwegweiser) auf die Zufahrstrasse zum Lindboden. Nach etwa zweihundert Metern war der schattenspendende Wald erreicht, und kurz vor dem Hof wies uns ein weiterer Wanderwegweiser nach rechts, über Wurzeln und leicht absteigend zum über den Seelibach führenden Brücklein. Jetzt befanden wir uns im unteren Teil des Stosslegi genannten Bannwalds und es begann hübsch anzusteigen. Immer schön in der Nähe des Bachs erreichten wir bald die 900er Höhenlinie bei Ob. Stosslegi. Den Spuren nach zu urteilen, wird dieser «Weg» auch von abfahrenden Bikern genutzt. Hier durchlaufen wir Jungwald, der nach dem Jahrhundertsturm namens «Lothar» wieder aufgeforstet wurde (Dank an die Forstarbeiter!). Bei P.1146 erreichten wir eine lichte Stelle und einen Fahrweg, der durch ein Feuchtgebiet zum Wissboden führt. Wir überquerten und stiegen weiter auf am Rand einer Lichtung im Cholwald, den Seelibach mittlerweile etwas weiter links. Hier kommt uns ein einzelner Biobiker entgegen, die Spur suchend im Chuewegli; wir grüssten uns und hofften, dass er sich oben halten konnte… Jetzt folgte ein etwas steiler und schmaler werdender Pfad, der nach O ausholte. Nach einer Spitzkehre auf ca. 1260 m.ü.M. hatten wir die Orientierung: Regelstein nicht mehr weit. Auf der folgenden steilen und schmalen Querung kamen uns zwei weitere Biker entgegen, denen wir gerne Platz machten. Wir beobachteten (ohne Schdenfreude), wie sie nach der Spitzkehre absteigen mussten (zu tief das Gelände). Nach wenigen Metern war das Drehkreuz im Weidezaun erreicht und wir liefen der schönen Trockensteinmauer entlang hinauf zum breiten Gipfelgelände. Schön, wie uns die über dem satten Grün der Alpweide auftauchenden Churfirsten und wenig später der Säntis begrüssten. Auf dem heute höchsten Punkt eine Bankniederlassung, die Gelegenheit für eine Trink- und Fotopause. Auf dem gleichen Weg zurück bis zum P.1275, wo der Felix und Regula-Weg am Regulastein vorbeiführt, ein Kreuz und eine Infotafel, welche das Martyrium der Geschwister Felix und Regula, der Stadtheiligen von Zürich, aus dem Jahre 285, beschreibt. Die fast tausend Streckenmeter bis zum Bergrestaurant Alp Egg hinunter war ein grosser Genuss: im Osten der Blick zu den Nagelfluhbergen Speer, Chüemettler und Federispitz, etwas weiter südlich der Blick zu den Glarneralpen, der Zürisee voraus – und schon war die sonnig gelegene Aussichtsterrasse der Alp Egg erreicht. Jetzt – nach zweieinviertel Stunden Laufzeit – war es Zeit für einen zMittag! Die sympathischen Gastgeber Cindy und Dario Tanguenza machen das richtig gut! So hielten wir es laaaange aus – erst nach etwas mehr als einer Stunde machten wir uns auf zum Abstieg. Auf dem kurzen Abstecher zum westlich gelegenen Axerberg sind einige fast schon alpine Tritte abzusteigen. Bei P.1142 könnte man auch in Richtung Uetliburg/Gommiswald laufen; das holen wir mal nach mit dem Bike! Wir hielten also nach N, um auf unbefestigter Unterlage die Eggstrasse (bei P.1105) zu erreichen. Ab jetzt auf leider geteerter Unterlage weiter absteigend, an der Alpwirtschaft Rittmarren vorbei, dann immer schön im Schatten des Bannwalds hinunter bis zur lärmigen Uznacherstrasse. Ab P.805 auf einem dem Waldrand entlang nach O führenden Strässchen gelangten wir über Rickenboden zu P.818; wenig später schloss sich die heutige Runde und wir überquerten den Seelibach über das vom Aufstieg bekannte Brücklein. Nach etwas weniger als einem km erreichten wir den Ausgangsort Ricken. Mittlerweile war es kurz nach halb vier Uhr und wir hatten doch immerhin fast 600 Hm Aufstieg- und Abstieg in den Beinen.

Fazit:
Eine ziemlich gemütliche Spazierwanderung am ersten Sommertag (im Mai!) dieses Jahres.

Wetterverhältnisse:
Ein toller Schönwettertag bei guter Fernsicht, kaum Wind (11 km/h W), ca. 21 bis 28° C

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 11. Mai 2022
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 11.3 km, Ricken SG (786 m) – Brücke über den Seelibach, P.785 – Ob. Stosslegi (916 m) – Cholwaldbüel, P.1053 – P.1146 – Regelstein (1315 m) – Regulastein (1275 m) – Bergrestaurant Alp Egg (1204 m) – Axerberg (1142 m) – P.1105 (Eggstrasse) – P.1053 (nahe Rittmaren) – Eggstrasse durch den Bannwald – Uznacherstrasse, P.805 – Rickenboden, P.818 – Seelibach (Brücklein) – P.785 – Ricken (Parkplatz Schweizerhaus)
Aufstieg: ca. 580 m
Abstieg: ca. -580 m
benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 25 Min.
Tageszeit: 10:40 bis 15:40 Uhr

Bachtel 1115 m – über schönste MTB-Trails

Mit dem Mountainbike, gemeinsam in der Natur auf unbefestigten Wegen, Pfaden und Trails unterwegs zu sein, ist doch etwas Schönes und tut unserem Körper und Geist gut! So lautet das Motto der Mountainbikegruppe Wald/Rüti, der wir uns heute anschlossen. Die angesagte „leichte e-MTB-Tour im Bachtelgebiet“ führte um und auf unseren Hausberg, den wir vom Wandern bestens kennen. Den Anforderungen betreffend Kondition (ca. 1000 Hm) sollten wir genügen, in Sachen Fahrtechnik würden wir ja sehen…

Nach der Fahrt durch das Grundtal schlossen wir uns beim Bahnhof in Wald unserer Gruppe an. Unter Anführung von Fritz durchquerten wir das Zentrum in östlicher Richtung über die Jona, um leicht erhöht ins Jonatal zu fahren. Nach den letzten Häusern Wald’s leicht steigende Fahrt über Hueb bis Büel, wo eine erste, harmlose Singletrailabfahrt nach Gibswil hinunter folgte – quasi zur Einstimmung. Ab Gibswil folgte der Aufstieg über eine Quartierstrasse durch ein EFH-Quartier, danach steiler werdend vorbei an den Höfen Untermoos, Obermoos und Schufelberg. Bald war der Übergang Schufelberger Egg erreicht, wo eine kurze Verschnauf- und Trinkpause angesagt war. Hier oben zeigt sich das Zürioberland von einer der schönsten Seiten: Blick hinüber zu Scheidegg und Brandegg. Nach der Überquerung der «Passstrasse» folgte die Unterquerung des Hogers Allmen, in leichter Abfahrt bis zum gleichnamigen Hof. Bald folgte der P.935 (wo wir oberhalb auch schon wanderten und rasteten); schön der Blick hinunter nach Hinwil. Nach einem kurzen Stück Wiesenpfad erreichten wir die Forststrasse und den Stelzen-Wald. Nach fünfhundert Metern bogen wir links ab, um über einen unscheinbaren, aber bereits etwas fordernden Trail in Richtung Schofrain abzufahren. Der Regen der vergangenen Tage hatte kaum Spuren hinterlassen, jedenfalls keine tiefen Spurrillen. Über Feldwege und schmale Spuren erreichten wir kurz vor Tisenwaldsberg die Höhenstrasse, auf welcher wir in Richtung Girenbad fuhren, ab Schofrain die Spur über Wiesland nutzend. Eingangs Girenbad folgte die Überquerung der Höhenstrasse und die kurze Steigung zum Weiler Girriet. Auf aussichtsreicher Strecke fuhren wir auf etwa 920 m.ü.M. bis zur Eggstrasse und auf dieser ein paar hundert Meter hoch zur bereits bekannten Schufelberger Egg; hier hielten wir wieder nach S um den Auenberg (1051 m) östlich über eine Forststrasse durch den Altenwald zu umrunden. Bei P.973 vereinigen sich mind. sechs Wege – Wanderer wählen hier üblicherweise den Direktaufstieg zum 150 m höher liegenden Bachtel. Nichts für uns Biker; wir wichen dem Hoger über den Fallentörliweg aus, um ihn über P.1005 und wenige Meter später auf der Bachtelstrasse zu erreichen. Auf dem sehr steilen Weg hoch zum Bachtel gilt es dem Gegenverkehr auszuweichen ohne vom Rad zu steigen – andernfalls droht beim Wiederanfahren eine Rolle seitwärts (gell Ruedi🙄). Auf der Sonnenterrasse des Gipfelrestaurants Bachtel-Kulm genossen wir Kameradschaft, Kafi, Mandelgipfel – und den Panoramablick. Anschliessend folgte die Abfahrt – einige Mutige liessen es sich nicht nehmen, den Trail über den Schibenrain zu fahren. Etwas weiter unten verliessen alle die Bachtelstrasse, um auf einem der Wurzelpfade zu balancieren. Der Bachtelspalt-Trail blieb den technisch versierten vorbehalten, einige wählten den Umweg am Bachtelweier vorbei über Vordersennenberg. Unterhalb des Bachtelhörnli, bei P.909 erwarteten wir die Bachtelspalt-Biker. Über einen mittel-
steilen, aber steinigen Trail fuhren wir nach Forhalden – unterwegs war ein Weidegatter zu öffnen und wieder zu schliessen, und Kuhfladen galt es auch noch mehr oder weniger geschickt auszuweichen… Im Weiler Forhalden hielten wir nach links um über die Forhaldenstrasse die Tänlerstrasse zu erreichen. Im Tänler führte uns Fritz (unplanmässig) über eine unscheinbare Wiese und durch ein Weidekreuz direkt in eine tobelähnliche Rinne, gespickt mit Steilheit, Steinen und betonierten Wasserrinnen – ein spektakuläres Schlussbukett! Nach dieser letzten Herausforderung war Blattenbach rasch erreicht. Nach einem kurzen Stück auf der Bachtelstrasse fuhren wir noch den Blattenbachweg hinunter, das im Gebüsch verborgene Brücklein über die Jona verpassten wir beinahe. An der ARA vorbei war der Startpunkt beim Bahnhof Wald bald wieder erreicht. Nach dem Abschied von der Gruppe wählten wir – nur noch zu zweit – die Strecke über das Grundtal nach Rüti hinunter. Ende einer wiederum genussvollen Biketour mit entsprechendem Fitness- und Spassfaktor.

Fazit:
Danke herzlich allen Engagierten der Mountainbikegruppe Wald/Rüti für den tollen Einsatz! Und gerne mal wieder!

Wetterverhältnisse:
Sonnig mit Wolken, der erste schöne Tag dieser Schönwetter- und Hochsommer-Woche, windstill, ca. 20°

Ausrüstung:
GPS

Parameter:
Tour-Datum: 9. Mai 2022
Schwierigkeit: WS Wenig schwierig, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills).
Strecke: 41.4 km: Rüti ZH (478 m) – Grundtal – Wald ZH, Bahnhof (616 m) – Wald Zentrum – Feld – Feisterbach – Sack – Tösstalstrasse P.660 – Haldentobel – Dieterswil – Hueb – Büel (821 m) – Ried-Gibswil (762 m) – Untermoos (851 m) – Obermoos (887 m) – Schufelberger Egg (990 m) – Hof Allmen (936 m) – Stelzen – Gibelholz – Höhenstrasse Eretstock – Schofrain (828 m) – Girenbad – Girriet (839 m) – Hörnliweid P.911 – Schufelberger Egg – Auenbergweg P.973 – Fallentörli P.1005 – Bachtel (1115 m) – Trail bis P.1005 – Vordersennenberg (880 m) – Bachtelhörnliweg bis bis P.909 – Forhalden (851 m) – P.806 – Tänler (751 m) – Blattenbach (682 m) – Blattenbachweg – Brücklein über die Jona – Wald ZH, Bahnhof – Grundtal – Rüti ZH
Aufstieg: ca. 1120 m
Abstieg: ca. -1110 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 05 Min.
Tageszeit: 12:30 bis 17:00 Uhr

Uetliberg 870 m, Albiskette Felsenegg – Buchenegg

Uetliberg (oder Züridütsch Üetliberg, oder Neudeutsch Top of Zurich), dort oben waren wir noch nie(!). Seit 46 Jahre schon sehen wir den Hausberg Zürichs fast täglich – ein Muss also, ihn zu besteigen. Die Fahrt mit den ÖV bis Triemli, ab dort nahmen wir den Wanderweg Hohensteinstrasse, der uns nahe des MTB-Trails in einigen Kehren und entlang einem namenlosen Bach (vielleicht der Triemlibach?) hochführt. Der Bach gezähmt, im Wald eine abgeholzte Schneise – der freien Sicht auf Zürich wegen, erstklassig! In 75 Minuten sollte der Gipfel erreicht sein – 390 Höhenmeter. Zwar könnte abgekürzt werden, indem die direkte Linie gekraxelt wird – steil und schmierig. Unsere sauber geputzten Wanderschuhe wollten wir nicht unnötig verschmutzen, schliesslich war im Uto-Kulm eine Einkehr geplant. Und tatsächlich, nach einer knappen Stunde Laufzeit standen wir oben – das ging aber schnell, und ohne grossen Wasserverlust – also gabs nur Gipfelkafi. Und ja, die Aussicht ist wirklich grandios – endlich lag uns Zürich und der See zu Füssen😎. Nach den obligaten Gipfelfotos und dem Kafigenuss wählten wir für den Weiterweg die steile Treppe an der äussersten Ecke des Gipfelplateaus. 90 Hm Treppenabsteigen bis kurz vor dem Berggasthaus Uto Staffel der Gratweg erreicht wird. Nach der Annaburg verliessen wir den Gratweg, wollten endlich mal den Grat sehen. Also links weg, über einen schönen Pfad am Medikerboden (einer Lichtung) vorbei. Bei P. 777 war wieder der Gratweg erreicht, den wir nach 400 m wieder verliessen. Hier wurde es spannnend, die Fallätschen war erreicht, ein etwa vierhundert Meter breiter Erosionstrichter mit einer Steilwand, sehr beeindruckend. Das Fallätschengebiet ist Standort mehrerer Clubhütten, die in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entstanden sind, als die Fallätschen noch weniger bewaldet war: Das Bristenstäfeli, die Alpina-Hütte, die 1908/09 errichtete Teehütte Fallätsche des Alpenclubs zur steilen Wand zwischen Gratweg und Ruine Manegg, die 1909/10 erbaute Glecksteinhütte des Alpenclubs Amicitia zwischen Gratweg und Friedhof Leimbach sowie die Felsenkammerhütte des Alpenclubs. Die nicht markierten Trampelpfade (T4–T5) am Osthang gelten als recht gefährlich; schon mehrfach mussten unvorsichtige (resp. blockierte) Wanderer aus dem Erosionstrichter gerettet werden. Übrigens: die Gratstrasse auf dem Albisgrat von der Bergstation der Uetlibergbahn bis Baldern wurde ursprünglich als Trassee einer Eisenbahnlinie vom Üetliberg zum Albishorn erbaut; das Projekt wurde nie verwirklicht. Dafür ist es heute ein vorzüglich ausgebauter Wander- und Bikerweg. Zum Glück war das Verkehrsaufkommen heute bescheiden. Wen wundert’s: die meisten liegen wohl noch immer auf dem Helvetiaplatz, weil sie den Meistertitel des FCZ gefeiert haben⚽… Vorbei am wunderschön gelegenen Gut Mädikon und am zugehörigen schmucken Haus mit Turm und eigener Kapelle, dem Zuhause eines der Erben des Gründers des Zürcher Fünfsternhotels Baur au Lac. Zum Gut gehört übrigens auch eine private Kleinseilbahn, welche ab Leimbach verkehrt. Kurz nach Mädikon verliessen wir abermals den Gratweg um ihn beim schön gelegenen Balderen wieder zu erreichen. Hier steht das seit 2000 leerstehende «Geisterhaus» des ehemaligen Berggasthauses Baldern, mit zugehörigen Überbleibseln einer beeindruckenden Gartenwirtschaft – auf den ersten Blick könnte sogar ein Friedhof vermutet werden. Wirklich schade um diese Ruine! Wir verliessen den Gratweg wieder, um dem Waldrand entlangzulaufen, vorbei an der unscheinbaren Burgstelle Baldern, bis wir an der weniger unscheinbaren Antennenanlage (resp. der Baustelle) Felsenegg standen. Wenig später die Bergstation Luftseilbahn Adliswil Felsenegg. Nach wenigen Abstiegsmetern war fünf Minuten später unser Zwischenziel erreicht: das Panoramarestaurant Felsenegg. Wir fanden problemlos einen Tisch auf der Sonnenterrasse. Mittagsverpflegung top, Bedienung ebenso! Nach dieser «Zwangspause» der Weiterweg über den Felseneggweg bis Buchenegg, welche nach wenigen Metern Abstieg und nach ca. 25 Minuten Laufzeit erreicht war. Hier stehen zwei heute geschlossene Restaurants (die haben sich abgesprochen!), besonders auffallend das reicht dekorierte Chnuschperhüsli. Direkt unterhalb des bekannten Restaurants Buchenegg, noch vor der Bucheneggstrasse, biegen wir auf den (unmarkierten) Weg nach links ein. Nach etwa dreihundert Metern, kurz vor Ende dieses Weges biegen wir ab (Wegweiser «Adliswil»). Auf dem schmalen Pfad wurde es jetzt heute erstmals etwas ernster (T2): steil, teilweise feucht und rutschig der durchaus spannungsvolle Pfad durch den Wald, immer nahe eines namenlosen Rinnsals. Über eine Strecke von zwei Kilometern waren immerhin 300 Höhenmeter abzusteigen. Mitten in den Häusern von Sihlau, zwischen den Unterführungen der Albis- und der Sihlstrasse tauchten wir sogar in ein richtiges Tobel (Rütlibachweg) ein. Bis zur SZU-Haltestelle Sihlau waren dann nur noch ein paar Gehminuten, und nach kurzer Wartezeit bestiegen wir die S4 in Richtung Zürich HB.

Fazit:
Ein gemütlicher Wandertag auf den Üetli und über die Albiskette war das – und überaus lohnend!

Wetterverhältnisse:
Ein Schönwettertag, etwas diesige Fernsicht (hohe Luftfeuchtigkeit!), kaum Wind (10 km/h NNO), ca. 12° C

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 2. Mai 2022
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 12.4 km, Triemli (480 m, Haltestelle Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU) – Hohensteinweg – P.709 – Hohensteinstrasse bis Bergstation Uetliberg SZU (813 m) – Gratstrasse – Uetliberg (870 m) – Berggasthaus Uto Staffel (780 m) – Gratstrasse – Medikerboden – P.777 – P.801 Fallätschen – Mädikon – P.728 – Balderen P.730 – P.729, Burgstelle Baldern – Felsenegg (810 m) – Bergstation Luftseilbahn Adliswil Felsenegg (804 m) – Panoramarestaurant Felsenegg (789 m) – Felseneggweg bis Buchenegg (786 m) – Rossweg, Abstieg nach Sihlau Adliswil (454 m, Haltestelle SZU)
Aufstieg: ca. 600 m
Abstieg: ca. -600 m
benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 20 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 15:00 Uhr

Toggenburg mal anders – von Degersheim nach Bütschwil

Das Toggenburg hört nicht auf bei Wattwil – das ist uns bekannt. Es erstreckt sich im Norden bis nach Wil (Alttoggenburg); im Nordosten heisst es Fürstenland. Etwa 4 km südlich Flawil liegt Degersheim (>4000 Einwohner) an der Bahnlinie der SOB Uznach-Wattwil-Herisau-St. Gallen. Das schöne Dorf liegt in einer hügeligen Landschaft und wird gegen Westen durch den in den Necker mündenden Aachbach entwässert. Ein idealer Ausgangspunkt für unsere heutige Wanderung, welche uns über die Hügellandschaft und über drei Flüsse führte. Vom Bahnhof durch die Ortsmitte, vorbei an der markanten Kirche, erreichten wir bald den westlichen Dorfrand und den kurzen Aufstieg zum nach W verlaufenden Moränenzug mit dem Chrüz, dem heute mit 911 m.ü.M. höchsten Punkt. Bereits im Aufstieg reichte die Aussicht bis zum Bodensee. Auf dem Chrüz dann wie nicht anders zu erwarten, der (dunstige) Ausblick zum Säntis und ins Tal, wo die Bahnlinie über hohe Viadukte führt. Und ein freundliches Buchfinkenmännchen empfing uns mit seinem Ruf und wartete geduldig, fotografiert zu werden – danke! Im angenehmen Abstieg über Hueb wurden wir bei Rotmoos von einer Schar weisser Geissen empfangen, was im jungen Grün ein sehr dekoratives Bild abgab. Beim Hof Egg verliessen wir das Strässchen, um die einhundert Höhenmeter bis zum Aachbach bei Böschenbach auf leicht ruppigem Pfad direkt abzusteigen. Nun über die Brücke und die Hauptstrasse, wo es sofort wieder zu steigen begann – erst durch Schatten spendenden Wald, später über offenes Gelände war die Bahnlinie zu überqueren. Das schmucke Dorf Mogelsberg erreichten wir von Norden her. In der Ortsmitte angekommen, zog es uns schnurstraks in das schöne Gasthaus Löwen – kurz vor zwölf. Gerade zur richtigen Zeit und vor dem Ansturm der vielen Handwerker, welche hier erwartet wurden. Sehr gastfreundlich der Empfang und die Bedienung, und die Verpflegung war ausgezeichnet und reichlich (Handwerkerportionen halt…). Nach dieser ausgiebigen Mittagspause rafften wir uns auf – schliesslich hatten wir die zweite Hälfte unserer Wanderstrecke vor uns. Von der Dorfmitte liefen wir ins Unterdorf und von dort ein kurzes Stück auf der Hauptstrasse in Richtung S. Die Abbiegung auf den WW war nicht zu verfehlen. 120 Höhenmeter hinunter, unter der Bahnlinie durch und über die Hauptstrasse zum Necker, der über einen schmalen Steg überquert wird. Im folgenden Weiler Rennen begann es erneut anzusteigen – mit vollen Bäuchen etwas mühsam. Vorbei am Hof Under Weid dreht die Strecke nach S und wenig später nach W zur Ober Weid, wo uns das sehr schön umgebaute Bauernhaus und dessen Garten beeindruckte. Über ein kurzes, aber steiles Strassenstück erreichten wir schliesslich das «Bergdörfchen» Oberhelfenschwil – sogar ein Skilift mit Nachtbeleuchtung steht hier. Das hübsche Dorf liegt auf einer Anhöhe – einem Übergang gleich – zwischen den Flüssen Thur und Necker. Hier stehen nebst Neubauten auch einige ältere Häuser, unter anderem das historische Tätschhaus. Das Dorf verliessen wir am südwestlichen Ende am Bogen, herrlich die Aussicht zum Alpstein! Und überall freuen sich weidendes Vieh und vergnügte Wandervögel an der austreibenden Blüte der Bäume. Nach einem leichten Anstieg erreichten wir Geissberg, wo auch eine markante Antennenanlage steht. Hier geht der Ausblick ins zweihundert Meter tiefer liegende Bütschwil und weiter westlich nach Libingen und zu den Grenzhügeln Schnebelhorn und Schindelberghöchi. Vorerst wanderten wir in Richtung N um beim P.801 das staubige Natursträsschen nach W zu verlassen. Jetzt folgte der heute steilste und ruppigste Teil, der Abstieg vorbei am Hof Williswis und nahe dem Bruedertöbeli hinunter zum P.610. Jetzt noch der letzte Abstiegsteil hinunter zur Thur, vorbei an zwei Giessen, welche Wasser aus dem Bruedertöbeli führte. Fast schon unerwartet standen wir vor der etwas «versteckten» Hängebrücke über die Thur. Die Flusslandschaft hier ist wirklich sehr reizvoll. Am anderen Ufer führte der WW hoch und vorbei an einem Hühnerhof, dann lauschig weiter hoch entlang dem Dorfbach, und schon standen wir beim Bahnhof Bütschwil. Nach einer kurzen Wartezeit brachte uns der Zug nach Wattwil, wo wir parkiert hatten.

Fazit:
Das war eine reizvolle Frühlingswanderung der angenehmen Art, sehr abwechslungsreich, und selbst für die Toggenburgerin Doris, wenig bekanntes Gebiet.

Wetterverhältnisse:
Frühlingshaft, sonnig, relativ gute Bergsicht, kaum Wind, ca. 7 bis 12° C

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 19. April 2022

Schwierigkeit: T2
Strecke: 14.6 km, Degersheim Bahnhof (799 m) – Quartier Sennrüti (839 m) – P.852 – P.904 – Chrüz (911 m) – Hueb (825 m) – Rotmoos (796 m) – Egg (750 m) – Aachbach, Böschenbach (643 m) – Mogelsberg (755 m) – Lee – Brücke über die Necker – Rennen (628 m) – Under Weid – Ober Weid (728 m) – Oberhelfenschwil (799 m) – Bogen (784 m) – P.786 (Verzweigung) – Geissberg (841 m) – P.801 – Williswis (736 m) – Bruedertöbeli – P.610 – Hängebrücke (Drahtsteg) über die Thur – Untermüli (590 m) – Bütschwil Bahnhof (611 m)
Aufstieg: ca. 600 m
Abstieg: ca. -780 m
benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std.
benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 30 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 15:30 Uhr

Bikerunde Zürioberland-Tösstal

Osterstau am Gotthard? Nein danke! Zopfe-Zmorge zuhause – ja gerne! Bei dieser Bise und nach der Frostnacht nicht zu früh los – ideal der Start um die Mittagszeit! Eine Blueschtfahrt durch die Zürioberländer Hügellandschaft, über unbekannte Strässchen und Wege (Hauptstrassen meidend), unterwegs wenige Wanderer und Velofahrer angetroffen – so darf Ostern 2022 sein! Der Anstieg über Wernetshausen auf der Höhenstrasse kam uns gerade recht, weil so die Betriebstemperatur erreicht und gehalten werden konnte. Im Bereich Wappenswilerriet-Bettswil blies uns die starke Bise fast von den Rädern. So waren wir nicht unglücklich, nach Bettswil ab Ober Rüeggenthal die paar Serpentinen auf der Laupetswilerstrasse hoch zu fahren (+130 Hm). Auf dem Pässchen dann der Ausblick über das nahe Tösstal hinweg in die Ostschweiz. Jetzt die rassige (und windige) Abfahrt nach Bauma hinunter. Die Hoffnung, beim Bahnhof einen wärmenden Kafi zu geniessen, zerschlug sich (nur ein Kiosk). Also fuhren wir ennet und entlang der Töss weiter über Blacketen bis Vorder Tüfenbach; dann folgte eine kurze Schiebestrecke über das schmale Brücklein über den Tobelbach. Bei den schönen Häusern im Weiler Wellenau dann ein kleiner Irrtum: über einem Singletrail von etwa fünfhundert Metern bis Boden, dort dann Fahrverbot über das Privatgrundstück, was wir selbstverständlich respektierten. Das kurze Stück zurück bis Wellenau machte uns nichts aus, dann folgte die Weiterfahrt nahe der Tösstalstrasse über Lipperschwendi, Ennerlenzen, Aesch bis Steg im Tösstal. Hier direkt an der Strasse gibt’s das Kafi Voland: Latte Macchiato, herrlich! Nach dieser Pause die Weiterfahrt bis Fischenthal, wo wir bei der Kirche den letzten Aufstieg zum heute höchsten Punkt in Angriff nahmen: +350 Hm, 7 km bis zur Schufelberger Egg. Mit elektrischer Unterstützung das reine Vergnügen – ehrlich! Und die Sonne immer schön im Gesicht, die Bise nicht mehr so heftig. Auf dem Übergang angekommen, verliessen wir die geteerte Strasse, um den durch den Wald führenden Chällerholzweg zu fahren. Nördlich und folglich im Schatten des Bachtel, dort wo der steile Nordabstieg einmündet, hielten wir ostwärts in Richtung Hindersännenberg – den nahe gelegenen Bachtelweier besuchten wir nicht, weil der gerade entleert ist und saniert wird. Etwa hundert Meter hoch über dem Jonatal fuhren wir sehr aussichtsreich – mit Blick in die Glarner Alpen – weiter über Hueb, Dieterswil bis Blattenbach (Wald ZH). Statt ins schattige Grundtal (zwischen Wald und Rüti) abzufahren, überquerten wir die Bachtelstrasse und hielten die Höhe in Richtung Breitenmatt; doch da war noch das Töbeli zu durchfahren, ein steiles und schotteriges Strässchen – die Schlüsselstelle, den Töbelibach über die schmale Brücke zu überqueren (siehe Bild), liessen wir sein. In der Breitenmatt dann der Ausblick zum Zürisee, dann folgte die gemütliche Schlussabfahrt über Tann nach Rüti hinunter. Mittlerweile halb sechs Uhr, Sommerzeit sei Dank die Abendsonne noch immer im Gesicht, «landeten» wir zuhause. Jetzt nur noch den Grill anwerfen und bald folgte der abschliessende Genuss🍽🍗🍷.

Fazit:
Sehr aussichts- und abwechslungsreiche, klassische Biketour vom Zürioberland ins Tösstal.

Wetterverhältnisse:
Prachtwetter, wolkenlos, sonnig, gute Fernsicht, Bise bis 30 km/Std. Temperatur 6 bis 12° (Windchill -3°)

Ausrüstung:
GPS

Parameter:
Tour-Datum: Ostersonntag 17. April 2022
Schwierigkeit: Wenig schwierig, gut fahrbar
Strecke: 49.4 km: Rüti ZH (478 m) – Tann (514 m) – Oberdürnten (574 m) – Hadlikon/Bodenholz (634 m) – Neubrunnen (725 m) – Wernetshausen (P.803) – Moos (851 m) – Langmatt (809 m) – Chalchtaaren (777 m) – Girenbad (780 m) – Schofrain (828 m) – Höhenstrasse bis P.800 – Umrundung Wappenswilerriet – Maiwinkel (806 m) – Bettswil (805 m) – Matt (803 m) – Ober Rüeggenthal (796 m) – Laupetswilerstrasse bis P.924 – Läseten – Unter Wolfsberg (805 m) – Badacher P.785 – Bauma (Töss 643 m) – Blacketen (650 m) – Vorder Tüfenbach P.663 – Schiebestrecke Tobelbach – Zelgli – Wellenau (673 m) – Boden, zurück bis Wellenau – Schwandelbach – Töss P.671 – Lipperschwendi – Ennerlenzen (686 m) – Aesch – Steg im Tösstal (698 m) – Schmittenbach (716 m) – Fischenthal Oberhof (Kirche) – Widenreitistrasse P.850 – Hinter Sädel (901 m) – Vorder Sädel – Ghöchstrasse – Chlibäretswil (903 m) – Abbieger Leestrasse – Lee (890 m) – Auen (894 m) – P.887 – Schufelberg (926 m) – Schufelberger Egg (990 m) – Chällerholzweg bis P.973 – Auenbergweg bis Hindersännenberg (905 m) – P.859 (Sennenbergstrasse) – kurz vor Vordersennenberg Abbieger Spitzkehre nach Hueb hinunter – Wissgass (776 m) – Dieterswil (763 m) – Tänlerstrasse/Tänler (751 m) – Blattenbach (682 m) – Stockenmattstrasse – Töbelibach – Töbeli (607 m) – Breitenmatt (623 m) – Oberdürnten – Bodmen (570 m) – Rütelen (561 m) – Loch – Brunnenbüel (527 m) – Tann – Sonnenberg (494 m) – Rüti ZH
Aufstieg: ca. 1250 m
Abstieg: ca. -1249 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 25 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 45 Min.
Tageszeit: 13:10 bis 17:35 Uhr