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Sighignola 1314 m – Balcone d’Italia am Weihnachtstag

Heute, am Weihnachtstag einen sonnigen Wandertag im südlichen Tessin zu erleben – keine Seltenheit um Weihnachten. Von mindestens jedem zweiten Berg der Alpen heisst es, er biete eine atemberaubende, grossartige, einmalige oder fabelhafte Aussicht. Oft eine abgedroschene Floskel, bestimmt nicht zutreffend im Fall der Sighignola. Schön hingewürfelt zeigen sich die Stadt Lugano und unzählige Dörfer, dann die näheren Hügel und Bergketten, und am Horizont (im Dunst) die Ebenen der Lombardei, der Monte Rosa und viele weitere Viertausender und natürlich unzählige Tessiner Bergspitzen. Doch was die Aussicht besonders macht, ist der Lago di Lugano, der unmittelbar zu unseren Füssen seine Fjorde in alle Richtungen ausbreitet und unseren Berg umarmt. Das ist… atemberaubend! Nord- und westseitig überragt er den Seespiegel um rund tausend Meter. Sein südliches Gesicht, jenes über dem Dörfchen Arogno, ist von vielen Felspfeilern charakterisiert. Und im Osten, gegen das italienische Valle d’Intelvi hin, bildet er eine eher sanft geneigte Waldflanke. Seit 1913 führt eine touristische Strasse von Lanzo d’Intelvi bis zum Gipfelplateau hinauf, wo sich aktuell ein (geschlossenes) Ausflugsrestaurant, ein Kiosk, eine Aussichtsterrasse und ein Kinderspielplatz befinden – eine ziemlich unansehnliche Baustelle. In den 1960er Jahren wurde eine Seilbahn von Campione zum Gipfel geplant und teilweise gebaut, aber nie fertiggestellt. Die Bergstation des Ecomostro (Ökomonster) wurde 2011/2012 teilweise rückgebaut., die Ruine bei Campione verunziert das Ufer noch immer.

Unseren Startpunkt in Arogno erreichten wir ab Melano über eine kurvenreichen Strasse über Rovio. In Arogno fanden wir einen grossen (neugebauten) Parkplatz. Durch steile Gässchen, welche mitten durch das historische Zentrum führten, erreichten wir in wenigen Minuten den am aufragenden Südfuss der Sighignola gelegenen Weg, über den wir zur Chiesa di S. Vitale gelangten. Erstmals wurde der Blick frei in Richtung San Salvatore und zu den Walliser Viertausendern mit dem dominierenden Monte Rosa-Massiv (Distanz 87 km). In leichtem Auf und Ab wurde der Wanderweg immer schmaler, querte unterhalb der mächtigen Felsen nach Norden. Manchmal waren abschüssige Halden zu begehen, welche unter dem vielen Laub etwas Vorsicht und Trittsicherheit verlangten. Mittlerweile im Schatten der Sighignola, erreichten uns ab und zu ein paar Sonnenstrahlen. Der Ausblick auf den Lago di Lugano, den Damm von Melide und durch die laublosen Bäume hindurch nach Lugano faszinierte. Den oberhalb P.752 stehenden Kletterfelsen (T4 I-II) liessen wir aus, weil das Gelände mit einem querliegenden Baumstamm abgesperrt war. Bald darauf erreichten wir die Lichtung der Alpe di Pugerna, den nördlichsten Punkt unserer Wanderung; noch 1.2 km resp. dreihundertfünfzig Höhenmeter bis zum Gipfel! Am Grenzstein Nr. 18 überschritten wir kurzzeitig die Landesgrenze, um dieser entlang ziemlich direkt den Gipfel anzustreben, die nahende Gipfelterrasse bereits im Blickfeld. Nach einer Marschzeit von ca. 2 Std. 20 Min. war der Gipfel erreicht. War der Aufstieg ohne Begegnungen, tummelten sich auf der unansehnlichen Plattform (Baustelle) einige Ausflügler, welche vom Valle d’Intelvi zum Gipfel gelangten. Wanderer oder Biker trafen wir heute nicht. Von der Aussichtsterrasse geniesst man ein prächtiges Panorama. Nach einem kurzen Besuch bei der wenige Meter höher und auf italienischem Boden stehenden Chiesetta Alpina (Gebirgsjägerkapelle) genossen wir die Aussicht an der Sonne und unser Picnic. Für den Abstieg wählten wir die Strecke über die Ostflanke, vorbei am Grenzstein Nr. 19. Bis zum Aussichtspunkt Creccio auf einer Höhe von etwa 1000 m.ü.M. war der WW ordentlich signalisiert; wegen des belaubten Untergrunds war Vorsicht geboten, was dank Stockeinsatz gut gelang. Bei der Abzweigung zur Alpe Bovisio sahen wir die letzte Markierung in Form eines Wegweisers. Kein Weg mehr zu erkennen, allfällige Markierungen fehlten oder waren unter dem Laub nicht zu sehen. Mehrmals orientierten wir uns dank GPS. Nach dem heute östlichsten Punkt landeten wir im Graben eines zum Glück trockenen Bachs; nun änderten wir laufend und erfolglos nach Wegspuren suchend die Richtung. Über uns felsige Wände, unter uns steil abfallendes, mit Laub bedecktes und deshalb rutschiges Gelände, nicht ganz trivial für einen auf Swisstopo eingezeichneten Bergweg. Doch damit nicht genug: Fallholz überall, vollständige Wildnis. An zwei Stellen mussten wir im steilen Gelände quer liegendes Holz umsteigen – in der Hoffnung, nicht abzurutschen. Nach etwa 250 Hm zeitraubendem Abstieg, kurz vor Gravina – endlich! – wieder eine Markierung. Erleichtert über unseren pfadfinderischen Spürsinn hatten wir nun die Zuversicht Arogno doch noch vor der Eindämmerung zu erreichen. Bei Costa dell’Oro erreichten wir die Strada del Mara, welche ins Valle d’Intelvi führt. Um 16:15 erreichten wir die mächtige Chiesa di Santo Stefano und wenige Meter das Centro storico von Arogno. Und zum Schluss das Beste: das Cafe de la Poste war noch offen, das Bier schmeckte vorzüglich.

Fazit:
Eine über weite Strecken grenzwertige, nicht gerade allgemeintaugliche Wanderung, die uns gefordert und trotzdem sehr gefallen hat – eine abenteuerliche Erfahrung!

Wetterverhältnisse:
Wie bereits gestern, ein erneut sonniger Weihnachtstag bei bester Fernsicht und bei ungewohnt herbstlicher Temperatur von 18°, wenig Wind (11 km/h aus NNW).

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 25. Dezember 2023
Schwierigkeit: T4-
Strecke: 7.9 km, Arogno (586 m) – Canavone – Chiesa di S. Vitale (684 m) – P.752 (Kletterfelsen) – Alpe di Pugerna (960 m) – Grenzstein Nr. 18 (1084 m) – Sighignola (1303 m) – Chiesetta Alpina (Gebirgsjägerkapelle) auf italienischem Boden (1314 m) – Grenzstein Nr. 19 (1270 m) – Creccio (1112 m) – Abzweigung Alpe Bovisio (ca. 950 m) – Gravina (700 m) – Costa dell’Oro – Crotto (610 m) – Calfarée (600 m) – Arogno
Aufstieg: ca. 805 m
Abstieg: ca. -817 m
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 3 Std. 50 Min.
Laufzeit mit Pausen: total ca. 5 Std. 40 Min.
Tageszeit: 10:45 bis 16:25 Uhr

Monte San Giorgio – bei 19 Grad auf den Berg der Dinosaurier

Im kleinen Bergdorf Meride im Mendrisiotto, wo wir drei Weihnachtsage verbrachten, starteten wir die Rundwanderung zum Monte San Giorgio. Aufgrund spektakulärer Fossilienfunde wurde das Gebiet 2003 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Diesen Panoramaberg bestiegen wir heute zum dritten Mal. Vom westlichen Dorfrand starteten wir in Richtung Kirche San Silvestro. Ab der Rechtskurve herrscht Fahrverbot, ab hier ging es steil hoch über eine alte kopfsteinbepflasterte Strasse(?). Der Wald ohne Laub, weshalb die Sonne zusätzlich aufheizen konnte. Nach etwa dreihundert Höhenmeter erreichten wir Alboree, wo das Gelände abflachte und wenig später die Lichtung Cassina (San Ulderico/Rifugio Adenofora, 886 m) – eine kleine Kapelle mit abgetrenntem Aufenthaltsraum. Weiter dem markierten Weg folgend, erreichten wir unterhalb Forello die Ruine des Vecchio Albergo San Giorgio. Nach weiteren 60 Hm war der Monte San Giorgio erreicht; auf dem Gipfelgelände steht das Oratorio di Monte San Giorgio (eine Gebets- und Einkehrhaus) – wie immer geöffnet, aber nicht bewirtet. Eindrücklich: man darf sich vom Getränke- und Snack-Vorrat bedienen, selbstverständlich gegen Bezahlung. Auf der Nordseite des Gebäudes stehen Bänkli; der Genuss dieses formidablen Panoramas war von einmaliger Fernsicht geprägt. An der ebenfalls besonnten Südseite des Gebäudes genossen wir die Rast. Für den Abstieg wählten wir den Weg über die Westflanke hinunter. Während auf dem Gipfel praktisch Windstelle herrschte, war es in der Senke recht windig. Wir hielten nach Norden in Richtung Alpe di Brusino. Der steile Pfad war tückisch, weil unter dem tiefen Laub jede Menge Stolpersteine lagen. Immer wieder der Blick durch den lichten Wald hinunter zum 700 Hm tiefer liegenden Lago di Lugano. Auf einer Höhe von ungefähr 980 m.ü.M. eine Verzweigung; hier galt es nicht nach Süden (in Richtung Cassina zu laufen, sondern rechts abzubiegen in Richtung Alpe di Brusino – allerdings nur für eine Strecke von 300 m. Dann, nahe bei P.925, liefen wir in nordwestlicher Richtung, beinahe weglos durch einen mit Laub gefüllten Graben hinunter. Der Einsatz der Stöcke war hier sehr hilfreich. Jetzt liefen wir auf etwa 650 m Höhe und oberhalb von Serpiano, einer touristischen Hotelanlage, vorbei an der Loc. Tre Fontane, wo sich die eindrücklichen Überreste der historischen Miniere ai fossili befinden. Wenig später vorbei an der Aula di Carpanee – einem Fossilienmuseum, das allerdings geschlossen war. Noch immer auf stark belaubter Wegstrecke erreichten und überquerten wir bald die Fahrstrasse nach Serpiano. Nach einer Strecke durch das Unterholz (Vallinera) gelangten wir zum Crocefisso (670 m). Für den weiteren Abstieg nach Meride wählten wir die Fahrstrasse, deren Verlauf (noch) an der Sonne lag. Bei der Fontana di Meride folgten wir weiter der Fahrstrasse durch die enge Schlucht des Gaggiolo; nach wenigen Minuten erreichten wir den Ausgangspunkt unserer Wanderung – Meride. Zur Belohnung gönnten wir uns ein Bier im schönen Hof unseres Domizils, der historischen Locanda San Silvestro (sehr zu empfehlen).

Fazit:
Eine immer wieder und gerade in dieser Jahreszeit eindrückliche Wanderung.

Wettervehältnisse:
Ein wunderbarer Heilig Abend-Tag bei bester Fernsicht und bei ungewohnt herbstlicher Temperatur von 19°, wenig Wind (7 km/h aus SW).

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 24. Dezember 2023
Schwierigkeit: T2
Strecke: 9.2 km, Meride (79 m) – San Silvestro (604 m) – P.864 – Cassina (San Ulderico/Rifugio Adenofora, 886 m) – Forello (1033 m) – Monte San Giorgio (1097 m) – La Còsta da San Giòrg – I Mirisgiöö – I Tre Funtánn – Cave – A Carpanée – Crocefisso (671 m) – Spinirolo (606 m) – Fontana di Meride (59 m) – Meride
Aufstieg: ca. 562 m
Abstieg: ca. -567 m
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 3 Std. 30 Min.
Laufzeit mit Pausen: total ca. 5 Std.
Tageszeit: 10:20 bis 15:20 Uhr

Passo Bonello 1106 m, Rundwanderung ab Muggio (Valle di Muggio)

Nach der sportlichen Gipfeltour von gestern war heute eine etwas moderatere Runde angesagt. Die Wanderung auf den Passo Bonello könnte auch erweitert werden mit der Besteigung des Sasso Gordona (T3). Da das nahe gelegene Rifugio Prabello noch geschlossen war, verzichteten wir gerne; die Runde durch das Val Luasca zum Grenzübergang und über die Alpe della Bolla zurück kam uns gerade recht. Nach der kurzen Fahrt nach Muggio, wo es genügend Parkplätze hat, starteten wir gemütlich. Erst irrten wir durch die engen Gässchen, bis wir am östlichen Dorfrand die Wanderweg-Markierungen erkannten. Bis zum letzten Haus (Ronchetti) am Taleingang auf asphaltierter Unterlage, änderte sich dies dann. Der gut angelegte Pfad wurde schmaler und verlief bald im lichten Buchenwald und mit entsprechender Musik unter den Füssen. Oberhalb Giardino erreichten wir die unbefestigte Alpstrasse, um fortan auf dieser (nicht sehr steil) an Höhe zu gewinnen. Nach ein paar Serpentinen, und auf einer Höhe von 1000 m erreichten wir die Alpe Bonello und wenige Meter dahinter den Grenzübergang, gut zu erkennen am schmucken Steinhaus der Guardie di Confine di Bonello. Der Bäume wegen ist der Blick ins italienische Valle Intelvi wenig aussichtsreich. Der Weiterweg führte uns zurück und an den Gebäuden der Alpe Bonello vorbei über eine Kuppe, wo bald der Blick ins oberste Valle di Muggio frei wurde: Scudellate, Monte Generoso – ein toller Überblick ins Gebiet unserer gestrigen Tour. Oberhalb der Alpe della Bolla nutzten wir eine windgeschützte und aussichtsreiche Stelle für eine Pause. Im Abstieg umrundeten wir den mit La Colman bezeichneten P.1136 auf dessen Nordseite, um auf der leider asphaltierten Alpstrasse und über einige Serpentinen an der Flanke oberhalb des Valle die Guittirini zum Weiler Rondagno hinunterzulaufen. Zwar wären Abkürzungen möglich gewesen, welche wir aber wegen Holzerarbeiten mieden. Die circa 350 Abstiegsmeter waren wenig strapaziös, weil die Strasse kaum steile Stellen aufwies. Vorbei an den Weilern Calarno und Cassino verlief der Weg immer etwas oberhalb zur Strasse nach Scudellate. Erst kurz vor Muggio mussten wir ein kurzes Stück weit dieser allerdings wenig befahrenen Strasse entlanglaufen. Ab P.661, dort wo ein grosser historischer Brunnen, ein ehemals öffentliches Waschhaus mit monumentalen architektonischen Merkmalen (Fontane di Muggio) steht, liefen wir durch die engen Gässchen Muggios, um unsere Runde direkt beim Ristorante Stella zu beenden; die nette Gastgeberin kümmerte sich zu unserem Glück nicht um die Öffnungszeiten (geschlossen 14 bis 17 Uhr), so dass wir hier, wie schon oft, in den Genuss typischer Köstlichkeiten kamen. Grazie, molto gentile!

Fazit:
Eine wiederum abwechslungsreiche Wanderung mit hohem Erholungswert, das wäre auch mal eine Biketour

Wetterverhältnisse:
Sonnig, leichte Bewölkung, Temperaturen ca. -2 bis 7° C, an exponierten Lagen teilweise starker Wind (bis 20 km/h NO)

Hilfsmittel:
Wanderschuhe, Wanderstöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 6. April 2023
Schwierigkeit: T2
Strecke: 9.9 km, Muggio (949 m) – Val Luasca – P.921 – Passo Bonello, Grenzstein Nr. 30.A (1106 m) – Alpe Bonello – Alpe della Bolla (1088 m) – Valle die Guittirini – Rondagno (800 m) – Casarno – Cassino – Muggio
Aufstieg: ca. 540 m
Abstieg: ca. -540 m
Laufzeit mit Pausen: total ca. 4 Std. 15 Min.
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 3 Std. 05 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 14:45 Uhr

Monte Generoso 1703 m, Überschreitung ab Scudellate (Valle di Muggio)

Wieder einmal eine Wanderung auf den Migros-Publikumsberg, den wir letztmals im April 2017 bestiegen haben. Diesmal war der Ausgangspunkt der Besteigung das Bergdorf Scudellate zuhinterst im Valle di Muggio, wo gerade mal fünfzehn Menschen leben. Nach der Anreise am Vortag genossen wir, nicht zum ersten und auch nicht zu letzten Mal, einen gemütlichen Abend in der formidablen Osteria Manciana, wo wir auch eine aussichtsreiche Loge für drei Nächte bezogen. Hier verwirklichen die einheimischen Gastgeber Oskar und Simona Piffaretti ihr einzigartiges Projekt eines Albergo Diffuso. Wir wünschen gutes Gelingen!

Nach dem reichhaltigen Frühstück starteten wir bei besten Bedingungen; der Einstieg auf die Via Vecchia Mulattiera liegt nördlich der obersten Häuser. Nach einem kurzen Anstieg erreichten wir den von der Kapelle S. Antonio herführenden Pfad, ein erstes Mal öffnete sich der Blick zum italienischen Dörfchen Erbonne hinunter, wo wir unsere Runde später abschliessen werden. Doch vorerst folgte die Richtungsänderung nach W, immer schön steil hinauf durch lichten Buchenwald. Nach etwa 1.4 km erreichten wir die teilweise verfallene Alpe di Sella, welche offensichtlich wiederhergestellt wird. Mittlerweile auf etwa 1200 m.ü.M., genossen wir die sonnige Lage im Steilhang – und mit uns eine Gams, welche uns aufmerksam beobachtend immer näherkommen lässt. Das schöne Tier hatte nur ein Hörnchen; schliesslich wich es aus über die wenige Meter weiter verlaufende Staatsgrenze CH/I. Wir stiegen nun auf dem direkt auf der Landesgrenze verlaufenden wenig ausgeprägten Grat auf, um unterhalb des Grenzsteins Nr. 26 den Wald zu verlassen und zur Piana zu queren. Beim Alpgebäude angekommen, wählten wir nicht den direkten Weg zur Bahnstation, sondern stiegen zurück zur nördlich gelegenen Landesgrenze und aufsteilend zum Gipfel Mottone della Piana. Hier oben bot sich ein guter Überblick, der hundert Meter höherstehende Monte Generoso, das Gelände mit der Bahnstation und Mottas Fiore di Pietra, zur Rechten die kleinen, abschüssigen Tälchen (Valle di Erbonne, Valle Squadrina) mit den oberhalb verlaufenden Abstiegsrouten zur Alpe di Orimento (I). Beim Grenzstein Nr. 25 steht ein Holzbär, der an die nahe gelegene Bärenhöhle erinnert. Die Höhle kann über die ausgeschilderten Wanderwege von der Alpe di Orimento (italienische Seite) und von der Vetta del Monte Generoso (Schweizer Seite) aus erreicht werden. Man stelle sich vor, dass der Monte Generoso vor langer Zeit einmal von Höhlenbären bewohnt war. Die Bären starben im Laufe der Zeit aus und ihre Überreste wurden einige hundert Meter vom Gipfel entfernt auf der italienischen Seite gefunden. Nachdem wir bis hierhin einsam unterwegs waren, begegneten uns nun mit Wanderklamotten und/oder Bikes bewehrte Bergliebhaber. Selbstverständlich besuchten wir das Restaurant in der Steinblume des im Jahre 2017 fertiggestellten Gebäudes, welches sich majestätisch gegen den Himmel erhebt – Fiore di Pietra nennt Mario Botta sein architektonisches Meisterwerk. Nach dem Tee folgten die hundert Höhenmeter Aufstieg zum Gipfel. Das 360°-Panorama ist immer wieder einzigartig, auch wenn die Walliser und Berner Viertausender in Wolken verhüllt waren. Verständlich, dass sich hier manchmal viel Volk versammelt. Im Titel unseres Berichts steht das Wort «Überschreitung», was bedeutet, dass wir vom Gipfel über den fixseil-gesicherten Klettersteig abkletterten (I nach UIAA-Skala). Dieser Abstieg war dann doch etwas trickreich, vor allem für Doris, welche in den sehr hohen Tritten eine leichte Zerrung am Oberschenkel erlitt. Nach dem kurzen Abstieg war der Normalweg bald erreicht und wir umrundeten den Baraghetto mit seiner Via ferrata Angelino östlich. Auf der Sella Piancaccia angelangt – hier kamen wir damals hoch von Rovio – wanderten wir für heute endgültig nach Italien aus. Wunderbar aussichtsreich, immer nahe der Krete und entlang dem Waldrand laufend, gerieten wir oberhalb der Alpe Pesciò in einen sehr steilen und der Feuchte wegen ziemlich schmierig-rutschigen Abschnitt, eine Spur war kaum auszumachen, Markierungen fehlten auch. Auf knapp 1300 m.ü.M. angekommen, führte ein Brücklein über das ausgetrocknete Bachbett der Breggia, um danach über wunderschönes Gelände die Alpe di Orimento zu erreichen. Hier wird gerade renoviert, und das Restaurant (La Baita di Orimento) war geschlossen. Egal, wir hatten ohnehin keinen Bedarf. Also liefen wir weiter, dreieinhalb Kilometer und 330 Höhenmeter Abstieg bis nach Erbonne. Anfänglich auf gepflegtem Weg, führte der Pfad im Buchenwald streckenweise über hohe plattige Tritte, welche unter dem vielen Laub recht tückisch waren. Dennoch erreichten wir das museale Dörfchen Erbonne wohlbehalten, ohne diesmal die famose Osteria del Valico zu besuchen. Seit bald sieben Stunden auf den Füssen, zog es uns nach Scudellate, wo wir uns zum Abschluss in der Osteria ein Apèroplättli gönnten.

Fazit:
Eine wiederum abwechslungsreiche Bergwanderung, streckenweise recht anspruchsvoll, und schliesslich haben sich beinahe tausend Höhenmeter angesammelt…

Wetterverhältnisse:
Sonnig, leichte Bewölkung im Tagesverlauf, Temperaturen ca. -4 bis 5° C, teilweise starker Wind (bis 25 km/h NO), am Nachmittag zunehmend

Hilfsmittel:
Wanderschuhe, Wanderstöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 5. April 2023
Schwierigkeit: T3-4, I (leichter Klettersteig im Nord-Abstieg vom Gipfelbereich)
Strecke: 11.4 km, Scudellate (907 m) – Via Vecchia Mulattiera – Alpe di Sella (1191 m) – Staatsgrenze CH/I (1224 m) – Piana (1406 m) – P.1476 (Grenzstein Nr. 26) – P.1591 (Grenzstein Nr. 25) – Mottone della Piana (1590 m) – Monte Generoso Vetta (1601 m) – Monte Generoso (1701 m) – Klettersteig, Abstieg P.1647 – Sella Piancaccia (1599 m) – P.1489 – Brücke über die Breggia (ca. 1260 m) – Alpe di Orimento (1275 m) – Valle Breggia – Erbonne (943 m) – Holzbrücke über die Breggia (Staatsgrenze CH/I 910 m) – Cappella di S. Antonio (925 m) – Scudellate
Aufstieg: ca. 970 m
Abstieg: ca. -970 m
Laufzeit mit Pausen: total ca. 7 Std. 30 Min.
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 4 Std. 50 Min.
Tageszeit: 09:45 bis 17:15 Uhr

Früher Frühlingsgenuss im Tessin: Melide – Carona – Alpe Vicania – Morcote

Schneewalze im Norden mit ein bis zwei Metern Neuschnee – Frühling im Süden mit bis 18° – bei diesen Aussichten war die Entscheidung klar: ab in den Süden!

Was für ein frühlingshaft schöner Donnerstag! Nach der gestrigen Anreise der Genuss des Frühstücks direkt am Lago di Lugano – mit Sonnenbrille😎, wie es sich gehört… Direkt ab unserem Domizil im Zentrum von Melide starteten wir und durchquerten den hübschen, alten Dorfkern über schmale Gässchen bis zur am nördlichen Dorfende gelegenen Via Carona. Diese mündete in einen steilen Steig, welcher vorbei führt an einigen Häusern mit «überwältigender Aussicht» auf den lärmigen Damm von Melide. Bald erreichten wir den Wald (Cima ai Ronchi), vor uns 300 Hm Aufstieg bis zum wunderbar gelegenen Carona. Das malerische Dorf liegt auf 601 Metern Höhe zwischen dem Gipfel des Monte San Salvatore und dem Monte Arbostora. Ab Ende April und in der folgenden Sommerzeit ist hier oben viel los – viele Besucher wollen den Parco botanico San Grato mit seiner einzigartigen Azaleen- und Rhododendronsammlung sehen. Noch ist alles ruhig, geschlossene Restaurants, Bars und Hotels. Also zogen wir weiter durch das Parkgelände, die einmalige Aussicht auf den Luganersee und die umliegenden Berge geniessend. Auf einer Höhe von ca. 700 m.ü.M. verliessen wir das Parkgelände, um auf felsdurchsetztem, aber gutem Weg, in Richtung SW zu laufen. Oberhalb des Dörfchens Baslona erreichten wir den heute höchstgelegenen Punkt (795 m). Jetzt folgte der leichte Abstieg zur Alpe Vicania, unterbrochen von einer aussichtsreich gelegenen Kanzel – Fotohalt war hier Pflicht! Wenige Meter weiter endete die Waldstrecke, unter uns das offene Gelände der Alpe Vicania. Auch hier ungewohnte Ruhe – das Restaurant öffnet erst ab Mitte März. Wir genossen die Trink- und Verpflegungspause im freien Gelände oberhalb der Gebäude – mit betörendem Weitblick zu den Walliser Viertausendern. Unterhalb der Alp folgte der Einstieg zum Abstieg: das sind 1200 Treppentritte ins 400 m tiefer liegende Morcote. Die Strecke kennen wir gut, heute mal in entgegengesetzter Richtung – der ultimativer Test für die Kniescharniere also! Im lichten Wald immer wieder diese schönen Tiefblicke zum Lago di Lugano hinunter; Eindrücke wie auf einem Sprungbrett. Vorbei am Castello die Morcote (Castello dei Paleari) und dessen schön gelegenen Weinbergen. Sentée da l’Alp wird dieser Streckenteil auch genannt; er führt vorbei am Sasso Bisolo, einem besonders markant gelegenen Foto-Hotspot. Bald ist der Cimitero (Friedhof) erreicht und wenige Treppentritte weiter unten die Wallfahrtskirche Santa Maria del Sasso. Den kurzen Schlussabstieg durch die engen Gässchen ins wirklich hübsche Zentrum von Morcote schafften wir problemlos, motiviert durch eine der besten Aussichten heute: Pasta, ein Bier dazu, voll an der Sonne (Vitamin D!) und direkt am See… So liess sich die Wartezeit bis zum Eintreffen des Busses seeeeeeehr angenehm verbringen.

Am (Frei)Tag danach…
Ein Tag nach der Frühlingswanderung ist vor der Frühlingswanderung, und das geht so: ein Besuch im Valle di Muggio, ganz hinten im Dörfchen Scudellate. Kurz die Anfahrt ins südlichste Tal im Tessin, zu dieser Jahreszeit ausgestorben; uns gefällt es dort besonders gut. Auch wenn das Epizentrum des kulinarischen Valle di Muggio, die Osteria Manciana, noch geschlossen ist, Plan B geht immer (FR bis SO). Die Fahrt ins Bergdorf hat es in sich: Haarnadelkurven, in welchen man nicht ohne zweimal anzusetzen durchkommt. In Scudellate gibt es keine Parkplätze, weshalb wir etwa einen Kilometer weiter oben an der Strasse kurz vor Roncapiano parkierten. Von hier aus sind es knapp 45 Minuten zu Fuss bis

nach Erbonne. Dieses museale Minidörfchen liegt 940 m. ü. M. und auf der linken Seite der Breggia, im höchstgelegenen Teil des Muggiotals – und es liegt in Italien; und das beste: das Kleinod aus dem Valle di Muggio nur zu Fuss zu erreichen. Neun Erbonnesi leben hier oben. Und – wichtig genug – mitten im musealen Dörfchen steht die sagenhafte Osteria del Valico. Im Borgo angekommen, absolvierten wir nach der kürzesten Wanderung den kürzesten Dorfrundgang unserer Wanderkarriere, um anschliessend den wohlverdienten Pranzo zu geniessen. Salametti di Asino, Formaggini freschi u.a. mit Zincarlin (que spettaccolo!), dann Tagliolini con Tartufo Nero, Casarecce con Funghi Porcini, saftiger Vino della Casa dazu, und zum Abschluss und Torta Tipo Crostata – tutto casalingha! Nach diesem Genussprogramm war noch etwas Bewegung angesagt; ob wir auf dem Rückweg nach Scudellate kompensierten?

Wetterverhältnisse:
Sehr sonnig, Temperaturen ca. 8 bis 18° C.

Hilfsmittel:
Normale Wanderausrüstung, Kartenmaterial

Parameter:
Tour-Datum: 2. (und 3.) Februar 2023
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 8.5 km, Melide (273 m) – Cima ai Ronchi (295 m) – Carona (601 m) – P.624 (nahe Piscina) – Parco botanico San Grato (704 m) – Baslona – P.795 – Alpe Vicania – Sentée da l’Alp – P.501 – Sasso Bisolo – Castello die Morcote (493 m) – Wallfahrtskirche Santa Maria del Sasso (338 m) – Morcote (272 m)
Aufstieg: ca. 532 m
Abstieg: ca. -538 m
Laufzeit mit Pausen: total ca. 3 Std. 50 Min.
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 3 Std.
Tageszeit: 10:20 bis 14:10


3-Pässefahrt mit dem e-MTB, heute Bedretto – Airolo – Val Canaria – Passo Scimfuss (2241 m) – Passo del San Gottardo – Andermatt

Kaiserwetter! So macht Aufstehen Spass. «Gottardo-Bike» (SchweizMobil Nr. 65) – so wird die heutige Etappe benannt – für uns ist es zweifellos die Königsetappe.

Das Selbstbedienungs-Frühstück im kleinen Gemeinschaftsraum der Locanda Orelli in Bedretto war etwas enttäuschend: offensichtlich haben vor uns frühstückende Gäste mächtig abgeräumt. Jedenfalls waren die besten Brotstücke weg und für die drei Dutzend bereitliegenden Eier fehlte der Eierkocher (oder hat den jemand eingepackt?). Niemand anwesend, Nachfragen nicht möglich – schade. Den schönen Ort verliessen wir mit bleibenden Erinnerungen – und voller Zuversicht und Mut für die bevorstehende Schwerarbeit.

Zugegeben, die fast 1300 Höhenmeter von Airolo hoch zum Passo Scimfuss würden wir schon schaffen – aber auf dem e-MTB?! Ein bisschen Respekt hatten wir schon. Zwar verfügten wir über gute Beschreibungen, welche die Tour aber immer in der Gegenrichtung schilderten. Der Reihe nach: die 9 km lange Abfahrt ins 250 Hm tiefer liegende Airolo verlief rasend schnell. In Airolo angekommen, mussten wir lediglich aufpassen, nicht auf die Autobahn und in den Gotthardtunnel zu fahren. Im Zentrum von Airolo folgten wir der ausgeschilderten Bike-Route 65 in Richtung Ortsteil Valle. Unmittelbar nach dem kleinen Kirchlein fuhren wir, vorerst noch wenig steil, die Via Campagna di Valle hoch. Croce heisst das Gelände, und die Strasse wurde holprig und führte in drei Serpentinen über der Schutzbaute hoch zu P.1311. Von hier aus geniesst man bereits eine tolle Aussicht. Erst dem Waldrand entlang, dann im Wald, war die steiler werdende Unterlage sehr holprig und voller Kieselsteine – eine erste kurze Schiebepassage war unvermeidlich. Bei den Häuschen von Cassina wieder der Genuss der Aussicht, auch auf das was vor uns lag, das Val Canaria. Wer hier hochfährt, hat entweder einen SUV oder ein Bike, am besten mit Motor. Nach einer kurzen, gerölligen Abfahrt überquerten wir die Riale di Nèlva an der hintersten Stelle – zum Glück bei wenig Wasser. Nach einem kurzen und heftigen Aufstieg über die Lichtung Nèlva erreichten wir bald die Häusergruppe Monte – ein paar schöne Wochenendhäuschen Einheimischer stehen hier. Nach einem kurzen Zwischenabstieg und der Querung eines Seitenbachs zur Canaria trafen wir bei P.1461 auf ein von der Canaria hochführendes Strässchen. Bei Rütan dei Sassi und wenig später bei Pautàn erreichten wir weitere schöne Höckli. Mittlerweile waren wir auf 1560 m.ü.M. angelangt. Nach etwa sechshundert Metern war der hinterste (östlichste) Punkt unserer Tour erreicht: nahe der rauschenden Canaria eine Spitzkehre, die nach W drehte. Nunmehr im waldlosen Gelände, kämpften wir uns über die sehr holprige Unterlage hoch zu den Häuschen von Bola. Jetzt nur ja nicht absteigen, wieder aufzusteigen wäre tückisch bis unmöglich. Es folgte eine weitere scharfe Richtungsänderung nach NO. Den «Weg» hoch zur Kleinsiedlung Urell/Orello schafften wir mühevoll und ohne zu schieben. Bei Urell/Orello schlossen wir zum wartenden Heinz auf. Zum Glück lenkten uns die tollen Ausblicke ab von dem, was uns jetzt erwartete: grobfelsige Unterlage, hundert Höhenmeter über 1 km Strecke, meist liessen wir uns dank Schiebehilfe hochziehen… Auf diesem für uns sehr anspruchsvollen Abschnitt kam uns zugute, dass wir gut zu Fuss sind. Oben bei P.2013 angekommen, erwartete uns Heinz und eine prächtige Aussicht auf die Leventina hinunter und ins Val Bedretto. Da wir nun die maximale Höhe des Tages (beinahe) erreicht hatten, wurde der Blick frei in Richtung Passo Scimfuss. Da die folgenden Alpen auf dem Weg dorthin mit Motorfahrzeugen (ab Gotthardpass) erreicht werden, ist auch die Unterlage wieder komfortabler. Fast schon «rasend» schnell (Heinz überfuhr doch beinahe einen hochflüchtigen Mungg) erreichten wir Piano de Pontino, Buco di Pontino, Alpe di Pontino, Schiena d’Asino und nach einem kurzen Aufstieg auf der befestigten Militärstrasse den Passo Scimfuss. Dieser unscheinbare Nebenpass zum Gotthard hat auch historische Bedeutung: im sogenannten Zweiten Koalitionskrieg 1799-1802 zwischen Napoleon und seinen europäischen Machtrivalen (Österreich, Russland, Grossbritannien; Preussen blieb neutral) kam es zu schweren Kämpfen am Gotthardpass. Im September 1799 hatten sich die Franzosen am Beginn der Tremola und am Pass verbarrikadiert. Die gegnerischen Truppen unter Führung des russischen General Suworow erreichten trotzdem siegreich den Gotthard, weil sie Truppen im schwierigen Gelände dem Berghang entlang und über den Passo Scimfuss überraschend in den Rücken der Franzosen bringen konnten. Zurück zur Realität: der Passo Scimfuss ist eine perfekte Aussichtsplattform hoch über der Leventina. Das prächtige Panorama bietet Ausblicke in eine wunderschöne Bergwelt und tief hinein in die beiden Tessiner Täler. Ab jetzt sind Teerstrassen zu fahren, vier Kilometer Abfahrt über 150 Hm bis zum Gotthardpass. Hier war heute (Sonntag) regelrechter Chilbibetrieb, Hunderte von Besuchern empfingen uns. Trotz Andrang fanden wir einen schönen Platz nahe des Ospizios; Bratwürste und Getränke schmeckten ausgezeichnet und liessen uns die körperliche Verausgabung des Aufstiegs (Fahrzeit ab Airolo bis zum Gotthardpass: 1 Std. 50 Min.) rasch vergessen. Jedenfalls hatten wir richtig entschieden, nicht die Tremola zum Gotthardpass zu fahren…

Nach der ausgiebigen Mittagspause stand die Abfahrt nach Andermatt hinunter auf dem Programm. Auf der alten Passstrasse (genau, die mit dem Kopfsteinpflaster!), nahe vorbei an der Staumauer des Lago di Lucendro, liessen wir uns kräftig durchrütteln. Nach vier Kilometern, ab Briggboden (P.1903), war dann fertig lustig. Den Singletrail der Gotthardreuss entlang über Mätteli-Gamsboden mieden wir, alleine schon der dort weidenden Muttertiere wegen. Auf der (neuen) Passstrasse ging ohnehin alles viel schneller; allerdings schon erstaunlich, dass uns der starke Gegenwind bremste und wir bergab sogar kräftig in die Pedalen treten mussten (ohne Motorunterstützung, da >25 km/h😎). Ab Hospental überholten wir die stehende Autokolonne mühelos (unfallbedingter Stau). In Andermatt gabs dann noch Glacé zum Abschluss.

Fazit:
Wunderbare Biketage haben wir erleben dürfen, danke liebe Meris, lieber Heinz – eine unvergessliche Erfahrung war das! Und etwas Stolz dürfen wir alle auch sein…

Wetterverhältnisse:
Hochsommerlich, Schönwetterwolken, ca. 16 bis 25°, Wind 2 km/h WSW

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 24. Juli 2022
Schwierigkeit: WS (Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills)
Strecke: 41 km, Bedretto (1402 m) – Ossasco (1313 m) – Fontana (1281 m) – Airolo (1142 m) – Valle (1175 m) – Croce – P.1311 – Cassina (1427 m) – Monte (1500 m) – P.1461) – Rütan dei Sassi – Pautàn – P.1695 (Bola) – Urell/Orello (1907 m) – P.2013 – Piano de Pontino (2021 m) – Buco di Pontino (1986 m) – Alpe di Pontino (2050 m) – Schiena d’Asino – Passo Scimfuss (2241 m) – Alpe di Sorescia (2161 m) – P.2143 – Bassa della Sella (2138 m) – Alpe di San Gottardo (2094 m) – Passo del San Gottardo (2107 m) – San Carlo – Cascina di Rodont (1968 m) – P.1903 (Briggboden) – Mätteli (1768 m) – Hospental (1494 m) – Andermatt (1435 m)
Aufstieg: ca. 1250 m
Abstieg: ca. -1220 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 55 Min.
Tageszeit: 09:15 bis 13:55 Uhr