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Früher Frühlingsgenuss im Tessin: Melide – Carona – Alpe Vicania – Morcote

Schneewalze im Norden mit ein bis zwei Metern Neuschnee – Frühling im Süden mit bis 18° – bei diesen Aussichten war die Entscheidung klar: ab in den Süden!

Was für ein frühlingshaft schöner Donnerstag! Nach der gestrigen Anreise der Genuss des Frühstücks direkt am Lago di Lugano – mit Sonnenbrille😎, wie es sich gehört… Direkt ab unserem Domizil im Zentrum von Melide starteten wir und durchquerten den hübschen, alten Dorfkern über schmale Gässchen bis zur am nördlichen Dorfende gelegenen Via Carona. Diese mündete in einen steilen Steig, welcher vorbei führt an einigen Häusern mit «überwältigender Aussicht» auf den lärmigen Damm von Melide. Bald erreichten wir den Wald (Cima ai Ronchi), vor uns 300 Hm Aufstieg bis zum wunderbar gelegenen Carona. Das malerische Dorf liegt auf 601 Metern Höhe zwischen dem Gipfel des Monte San Salvatore und dem Monte Arbostora. Ab Ende April und in der folgenden Sommerzeit ist hier oben viel los – viele Besucher wollen den Parco botanico San Grato mit seiner einzigartigen Azaleen- und Rhododendronsammlung sehen. Noch ist alles ruhig, geschlossene Restaurants, Bars und Hotels. Also zogen wir weiter durch das Parkgelände, die einmalige Aussicht auf den Luganersee und die umliegenden Berge geniessend. Auf einer Höhe von ca. 700 m.ü.M. verliessen wir das Parkgelände, um auf felsdurchsetztem, aber gutem Weg, in Richtung SW zu laufen. Oberhalb des Dörfchens Baslona erreichten wir den heute höchstgelegenen Punkt (795 m). Jetzt folgte der leichte Abstieg zur Alpe Vicania, unterbrochen von einer aussichtsreich gelegenen Kanzel – Fotohalt war hier Pflicht! Wenige Meter weiter endete die Waldstrecke, unter uns das offene Gelände der Alpe Vicania. Auch hier ungewohnte Ruhe – das Restaurant öffnet erst ab Mitte März. Wir genossen die Trink- und Verpflegungspause im freien Gelände oberhalb der Gebäude – mit betörendem Weitblick zu den Walliser Viertausendern. Unterhalb der Alp folgte der Einstieg zum Abstieg: das sind 1200 Treppentritte ins 400 m tiefer liegende Morcote. Die Strecke kennen wir gut, heute mal in entgegengesetzter Richtung – der ultimativer Test für die Kniescharniere also! Im lichten Wald immer wieder diese schönen Tiefblicke zum Lago di Lugano hinunter; Eindrücke wie auf einem Sprungbrett. Vorbei am Castello die Morcote (Castello dei Paleari) und dessen schön gelegenen Weinbergen. Sentée da l’Alp wird dieser Streckenteil auch genannt; er führt vorbei am Sasso Bisolo, einem besonders markant gelegenen Foto-Hotspot. Bald ist der Cimitero (Friedhof) erreicht und wenige Treppentritte weiter unten die Wallfahrtskirche Santa Maria del Sasso. Den kurzen Schlussabstieg durch die engen Gässchen ins wirklich hübsche Zentrum von Morcote schafften wir problemlos, motiviert durch eine der besten Aussichten heute: Pasta, ein Bier dazu, voll an der Sonne (Vitamin D!) und direkt am See… So liess sich die Wartezeit bis zum Eintreffen des Busses seeeeeeehr angenehm verbringen.

Am (Frei)Tag danach…
Ein Tag nach der Frühlingswanderung ist vor der Frühlingswanderung, und das geht so: ein Besuch im Valle di Muggio, ganz hinten im Dörfchen Scudellate. Kurz die Anfahrt ins südlichste Tal im Tessin, zu dieser Jahreszeit ausgestorben; uns gefällt es dort besonders gut. Auch wenn das Epizentrum des kulinarischen Valle di Muggio, die Osteria Manciana, noch geschlossen ist, Plan B geht immer (FR bis SO). Die Fahrt ins Bergdorf hat es in sich: Haarnadelkurven, in welchen man nicht ohne zweimal anzusetzen durchkommt. In Scudellate gibt es keine Parkplätze, weshalb wir etwa einen Kilometer weiter oben an der Strasse kurz vor Roncapiano parkierten. Von hier aus sind es knapp 45 Minuten zu Fuss bis

nach Erbonne. Dieses museale Minidörfchen liegt 940 m. ü. M. und auf der linken Seite der Breggia, im höchstgelegenen Teil des Muggiotals – und es liegt in Italien; und das beste: das Kleinod aus dem Valle di Muggio nur zu Fuss zu erreichen. Neun Erbonnesi leben hier oben. Und – wichtig genug – mitten im musealen Dörfchen steht die sagenhafte Osteria del Valico. Im Borgo angekommen, absolvierten wir nach der kürzesten Wanderung den kürzesten Dorfrundgang unserer Wanderkarriere, um anschliessend den wohlverdienten Pranzo zu geniessen. Salametti di Asino, Formaggini freschi u.a. mit Zincarlin (que spettaccolo!), dann Tagliolini con Tartufo Nero, Casarecce con Funghi Porcini, saftiger Vino della Casa dazu, und zum Abschluss und Torta Tipo Crostata – tutto casalingha! Nach diesem Genussprogramm war noch etwas Bewegung angesagt; ob wir auf dem Rückweg nach Scudellate kompensierten?

Wetterverhältnisse:
Sehr sonnig, Temperaturen ca. 8 bis 18° C.

Hilfsmittel:
Normale Wanderausrüstung, Kartenmaterial

Parameter:
Tour-Datum: 2. (und 3.) Februar 2023
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 8.5 km, Melide (273 m) – Cima ai Ronchi (295 m) – Carona (601 m) – P.624 (nahe Piscina) – Parco botanico San Grato (704 m) – Baslona – P.795 – Alpe Vicania – Sentée da l’Alp – P.501 – Sasso Bisolo – Castello die Morcote (493 m) – Wallfahrtskirche Santa Maria del Sasso (338 m) – Morcote (272 m)
Aufstieg: ca. 532 m
Abstieg: ca. -538 m
Laufzeit mit Pausen: total ca. 3 Std. 50 Min.
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 3 Std.
Tageszeit: 10:20 bis 14:10


3-Pässefahrt mit dem e-MTB, heute Bedretto – Airolo – Val Canaria – Passo Scimfuss (2241 m) – Passo del San Gottardo – Andermatt

Kaiserwetter! So macht Aufstehen Spass. «Gottardo-Bike» (SchweizMobil Nr. 65) – so wird die heutige Etappe benannt – für uns ist es zweifellos die Königsetappe.

Das Selbstbedienungs-Frühstück im kleinen Gemeinschaftsraum der Locanda Orelli in Bedretto war etwas enttäuschend: offensichtlich haben vor uns frühstückende Gäste mächtig abgeräumt. Jedenfalls waren die besten Brotstücke weg und für die drei Dutzend bereitliegenden Eier fehlte der Eierkocher (oder hat den jemand eingepackt?). Niemand anwesend, Nachfragen nicht möglich – schade. Den schönen Ort verliessen wir mit bleibenden Erinnerungen – und voller Zuversicht und Mut für die bevorstehende Schwerarbeit.

Zugegeben, die fast 1300 Höhenmeter von Airolo hoch zum Passo Scimfuss würden wir schon schaffen – aber auf dem e-MTB?! Ein bisschen Respekt hatten wir schon. Zwar verfügten wir über gute Beschreibungen, welche die Tour aber immer in der Gegenrichtung schilderten. Der Reihe nach: die 9 km lange Abfahrt ins 250 Hm tiefer liegende Airolo verlief rasend schnell. In Airolo angekommen, mussten wir lediglich aufpassen, nicht auf die Autobahn und in den Gotthardtunnel zu fahren. Im Zentrum von Airolo folgten wir der ausgeschilderten Bike-Route 65 in Richtung Ortsteil Valle. Unmittelbar nach dem kleinen Kirchlein fuhren wir, vorerst noch wenig steil, die Via Campagna di Valle hoch. Croce heisst das Gelände, und die Strasse wurde holprig und führte in drei Serpentinen über der Schutzbaute hoch zu P.1311. Von hier aus geniesst man bereits eine tolle Aussicht. Erst dem Waldrand entlang, dann im Wald, war die steiler werdende Unterlage sehr holprig und voller Kieselsteine – eine erste kurze Schiebepassage war unvermeidlich. Bei den Häuschen von Cassina wieder der Genuss der Aussicht, auch auf das was vor uns lag, das Val Canaria. Wer hier hochfährt, hat entweder einen SUV oder ein Bike, am besten mit Motor. Nach einer kurzen, gerölligen Abfahrt überquerten wir die Riale di Nèlva an der hintersten Stelle – zum Glück bei wenig Wasser. Nach einem kurzen und heftigen Aufstieg über die Lichtung Nèlva erreichten wir bald die Häusergruppe Monte – ein paar schöne Wochenendhäuschen Einheimischer stehen hier. Nach einem kurzen Zwischenabstieg und der Querung eines Seitenbachs zur Canaria trafen wir bei P.1461 auf ein von der Canaria hochführendes Strässchen. Bei Rütan dei Sassi und wenig später bei Pautàn erreichten wir weitere schöne Höckli. Mittlerweile waren wir auf 1560 m.ü.M. angelangt. Nach etwa sechshundert Metern war der hinterste (östlichste) Punkt unserer Tour erreicht: nahe der rauschenden Canaria eine Spitzkehre, die nach W drehte. Nunmehr im waldlosen Gelände, kämpften wir uns über die sehr holprige Unterlage hoch zu den Häuschen von Bola. Jetzt nur ja nicht absteigen, wieder aufzusteigen wäre tückisch bis unmöglich. Es folgte eine weitere scharfe Richtungsänderung nach NO. Den «Weg» hoch zur Kleinsiedlung Urell/Orello schafften wir mühevoll und ohne zu schieben. Bei Urell/Orello schlossen wir zum wartenden Heinz auf. Zum Glück lenkten uns die tollen Ausblicke ab von dem, was uns jetzt erwartete: grobfelsige Unterlage, hundert Höhenmeter über 1 km Strecke, meist liessen wir uns dank Schiebehilfe hochziehen… Auf diesem für uns sehr anspruchsvollen Abschnitt kam uns zugute, dass wir gut zu Fuss sind. Oben bei P.2013 angekommen, erwartete uns Heinz und eine prächtige Aussicht auf die Leventina hinunter und ins Val Bedretto. Da wir nun die maximale Höhe des Tages (beinahe) erreicht hatten, wurde der Blick frei in Richtung Passo Scimfuss. Da die folgenden Alpen auf dem Weg dorthin mit Motorfahrzeugen (ab Gotthardpass) erreicht werden, ist auch die Unterlage wieder komfortabler. Fast schon «rasend» schnell (Heinz überfuhr doch beinahe einen hochflüchtigen Mungg) erreichten wir Piano de Pontino, Buco di Pontino, Alpe di Pontino, Schiena d’Asino und nach einem kurzen Aufstieg auf der befestigten Militärstrasse den Passo Scimfuss. Dieser unscheinbare Nebenpass zum Gotthard hat auch historische Bedeutung: im sogenannten Zweiten Koalitionskrieg 1799-1802 zwischen Napoleon und seinen europäischen Machtrivalen (Österreich, Russland, Grossbritannien; Preussen blieb neutral) kam es zu schweren Kämpfen am Gotthardpass. Im September 1799 hatten sich die Franzosen am Beginn der Tremola und am Pass verbarrikadiert. Die gegnerischen Truppen unter Führung des russischen General Suworow erreichten trotzdem siegreich den Gotthard, weil sie Truppen im schwierigen Gelände dem Berghang entlang und über den Passo Scimfuss überraschend in den Rücken der Franzosen bringen konnten. Zurück zur Realität: der Passo Scimfuss ist eine perfekte Aussichtsplattform hoch über der Leventina. Das prächtige Panorama bietet Ausblicke in eine wunderschöne Bergwelt und tief hinein in die beiden Tessiner Täler. Ab jetzt sind Teerstrassen zu fahren, vier Kilometer Abfahrt über 150 Hm bis zum Gotthardpass. Hier war heute (Sonntag) regelrechter Chilbibetrieb, Hunderte von Besuchern empfingen uns. Trotz Andrang fanden wir einen schönen Platz nahe des Ospizios; Bratwürste und Getränke schmeckten ausgezeichnet und liessen uns die körperliche Verausgabung des Aufstiegs (Fahrzeit ab Airolo bis zum Gotthardpass: 1 Std. 50 Min.) rasch vergessen. Jedenfalls hatten wir richtig entschieden, nicht die Tremola zum Gotthardpass zu fahren…

Nach der ausgiebigen Mittagspause stand die Abfahrt nach Andermatt hinunter auf dem Programm. Auf der alten Passstrasse (genau, die mit dem Kopfsteinpflaster!), nahe vorbei an der Staumauer des Lago di Lucendro, liessen wir uns kräftig durchrütteln. Nach vier Kilometern, ab Briggboden (P.1903), war dann fertig lustig. Den Singletrail der Gotthardreuss entlang über Mätteli-Gamsboden mieden wir, alleine schon der dort weidenden Muttertiere wegen. Auf der (neuen) Passstrasse ging ohnehin alles viel schneller; allerdings schon erstaunlich, dass uns der starke Gegenwind bremste und wir bergab sogar kräftig in die Pedalen treten mussten (ohne Motorunterstützung, da >25 km/h😎). Ab Hospental überholten wir die stehende Autokolonne mühelos (unfallbedingter Stau). In Andermatt gabs dann noch Glacé zum Abschluss.

Fazit:
Wunderbare Biketage haben wir erleben dürfen, danke liebe Meris, lieber Heinz – eine unvergessliche Erfahrung war das! Und etwas Stolz dürfen wir alle auch sein…

Wetterverhältnisse:
Hochsommerlich, Schönwetterwolken, ca. 16 bis 25°, Wind 2 km/h WSW

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 24. Juli 2022
Schwierigkeit: WS (Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills)
Strecke: 41 km, Bedretto (1402 m) – Ossasco (1313 m) – Fontana (1281 m) – Airolo (1142 m) – Valle (1175 m) – Croce – P.1311 – Cassina (1427 m) – Monte (1500 m) – P.1461) – Rütan dei Sassi – Pautàn – P.1695 (Bola) – Urell/Orello (1907 m) – P.2013 – Piano de Pontino (2021 m) – Buco di Pontino (1986 m) – Alpe di Pontino (2050 m) – Schiena d’Asino – Passo Scimfuss (2241 m) – Alpe di Sorescia (2161 m) – P.2143 – Bassa della Sella (2138 m) – Alpe di San Gottardo (2094 m) – Passo del San Gottardo (2107 m) – San Carlo – Cascina di Rodont (1968 m) – P.1903 (Briggboden) – Mätteli (1768 m) – Hospental (1494 m) – Andermatt (1435 m)
Aufstieg: ca. 1250 m
Abstieg: ca. -1220 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 55 Min.
Tageszeit: 09:15 bis 13:55 Uhr

3-Pässefahrt mit dem e-MTB, heute Ulrichen – Nufenenpass 2478 m – Bedretto

Der zweite Tag unserer Pässefahrt sollte uns etwas stärker fordern, kürzer in der Distanz, etwas heftiger der Aufstieg. Nicht zu früh los war das Vorhaben, erst sollte die Strasse abgetrocknet sein. Kurz nach zehn Uhr der Start, am riesigen Camp des BuLa vorbei, und gleich gings zur Sache – der erste Aufstieg führte über knapp vier Kilometer 200 Hm hinauf durch die Schlucht der Ägene bis zur Kittbrigg. Ab hier wurde das Gelände weiter, sogar abflachend bis Höhe Aareäst. Viele Wildcamper direkt am Wasser – wenn da nur nichts passiert! Kurz vor Hosand führt die Strasse zur anderen Talseite, und die Steigung bis Ladstafel sehr regelmässig, wir kamen recht zügig voran, Heinz noch zügiger. Nach Ladstafel wurde es ernsthafter, vor Altstafel, gegenüber der Talstation der Privatbergbahn der Ulrichen Kraftwerke Aegina, erreichten wir die ersten Serpentinen auf ca. 2000 m.ü.M. Über zehn Kurven und fünf Kilometer waren noch fast 500 Hm zu bewältigen. In regelmässigem Tempo (immerhin 10 bis 14 km/h) konnten wir die spektakuläre Landschaft geniessen: Blick hoch zur Staumauer des Griessees im Süden, im Osten das Mittaghorn und die Chilchweng, eine gewaltige Geröllwüste. Für die Strecke von 14 km bis zur Passhöhe benötigten wir anderthalb Stunden Fahrzeit. Die kühle Witterung trieb uns ins Innere des Restaurants Passhöhe; bewölkt, trocken, windig, um 10° C. Nach der Zwischenverpflegung lockerte die Bewölkung auf, die Gelegenheit für einen Spaziergang zur 300 m südlich gelegenen und wenige Meter höher stehenden Nase. Das lohnte sich wegen des Ausblicks zum Griessee mit der Staumauer und dem Windpark. Inzwischen erfreuten uns erste Sonnenstrahlen; die angekündigten Schauer hatten es sich anders überlegt. Um ca. 13:10 Uhr starteten wir zur Abfahrt ins Val Bedretto TI. Nach ein paar Serpentinen folgte eine längere Gerade, wo wir es richtig sausen liessen. Nach der letzten Kurve bei P.2099 bogen wir ab zur naheliegenden Ciuréi di Mezzo. Ausser einer Herde von Tieren hielt sich der Ausblick in Grenzen; hier beginnt auch der Aufstieg zur Capanna Corno-Gries, welche von hier aus nicht zu sehen war. Eine Kurve weiter unten, bei der Alpe di Cruina, war das «Alpenraumschiff», wie es auch genannt wird, zu sehen – 1.3 km die Distanz, und 340 Hm weiter oben. Ein Fotohalt in dieser Kurve war zu gefährlich, aber den Ausblick kennen wir ja. Also liessen wir es rollen – schnell, sehr schnell. Vier Kilometer weiter und knapp 400 Hm tiefer war die nächste Einkehr geplant. Beinahe zeitgleich mit Meris erreichten wir All’Acqua, wo eines der wenigen Ristoranti im Val Bedretto steht, direkt an der Passstrasse. Hier beginnt übrigens im Winter die Sperre. Die Sonne bemühte sich redlich, die Schirme benötigten wir noch nicht. Die Weiterfahrt führte vorbei an Cioss Prato, dem kleinen Familienskigebiet (0.4 Pistenkilometer!). Im schneereichen Tal wird im Winter hauptsächlich getourt (Ski und Schneeschuhe), im Sommer gewandert (Cap. Corno-Gries SAC, Cap. Piansecco CAS, Pizzo Rotondo, Pizzo San Giacomo, usw.) – sehr schön und abgeschieden. Klar, dass wir in diesem wunderschönen Tal eine Nacht verbringen würden. Deshalb verliessen wir einen Kilometer weiter die Passstrasse, um das kleine Dörfchen Ronco anzustreben. Hier steht übrigens das uns bekannte und sehr charmante Berghotel Stella Alpina, welches nach einem Besitzerwechsel als B&B Chalet dei fiori betrieben wird. Von hier aus reicht der Ausblick zu den ca. sieben Kilometer entfernten Kehren der Gotthardpassstrasse. So weit ging unsere Fahrt heute nicht – im nächsten Dörfchen namens Bedretto war Endstation für heute: der kleinen Locanda Orelli wollten wir nicht widerstehen. Allein schon der Ausblick von der edel möblierten Panoramaterrasse war die Einkehr wert. Auch die teilweise exklusive «Möblierung» der wenigen Parkplätze vor dem Haus und die am Hause angebrachten Dekortafeln* (Guide Michelin, Gault&Millau) liessen darauf schliessen, was uns erwartet. Die fünf verfügbaren Zimmerchen (B&B) sind offensichtlich begehrt – gut, dass wir im Voraus gebucht hatten. Unsere Bikes durften wir (etwas beschwerlich über eine steile Treppe erreichbar) unterhalb des Hauses im Garten abstellen, ohne Möglichkeit, die Akkus zu laden. Nach Bezug der Zimmer, Dusche und Siesta, waren wir fit und voller Erwartung auf die Gourmetküche. Das Abendessen war wirklich lecker und ausgezeichnete regionale Kost – mehr nicht. Die erwähnten Dekorationen* jedenfalls fanden wir eher eine Übertreibung.

Morgen folgt die Königsetappe – keine Übertreibung, versprochen!

Fazit:
Dieser zweite Tourentag bot alles, was man sich nur versprechen kann – und es bizzeli meh. Dazu beigetragen haben Meris und Heinz – ein herzliches Dankeschön!

Wetterverhältnisse:
Sommerlich, anfänglich bewölkt, im Tagesverlauf freundlich, ca. 16 bis 24°, Wind 16 km/h ONO

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 23. Juli 2022
Schwierigkeit: L (Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten, kurze enge und steile Passagen)
Strecke: 30 km, Ulrichen (1346 m) – Hosand P.1758 – Ladstafel (1923 m) – P.2033 – Chummstafel (2219 m) – P.2304 – P.2428 – Nufenenpass (2478 m) – P.2099 – P.2041 (Ciuréi di Mezzo) – Alpe di Cruina (2002 m) – Cantina di Cruina (1902 m) – All’Acqua (1612 m) – Cioss Prato (1533 m) – P.1477 (Abzeiger von der Nufenenpassstrasse) – Ronco (1477 m) – Bedretto (1402 m)
Aufstieg: ca. 1158 m
Abstieg: ca. -1074 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 20 Min. (plus kurze Passwanderung ca. 35 Min.)
Tageszeit: 10:10 bis 14:40 Uhr

Monte Pravello 1012 m, Poncione d’Arzo 1017 m

Unser Ziel heute: die beiden Gipfel nahe Meride, welche in der Nachbarschaft des Hausbergs Monte San Giorgio stehen, hart auf der Grenze zu Italien. Die Wanderung begann und endete direkt ab Dorfzentrum. Nach dem westlichen Dorfende ein kurzes Stück auf der Via Serpiano, vorbei an der kleinen Kapelle Visago. Beim Ortsteil Fontana di Meride P.595 verliessen wir die Strasse um auf der Via Alla Campagna in Richtung Spinirolo zu laufen. Kurz vor Waldbeginn wurde es ruppiger, in einer Art Bachrunse der romantische Aufstieg zum Crocefisso (einem Übergang nach Serpiano). Wir blieben westlich des Übergangs (P.670), um jetzt nach W zu laufen. Weiterhin sehr ruppig und teilweise über viel Laub, so dass sich der Einsatz der Stöcke lohnte. Beim Grenzstein Nr. 57 (ca. 820 m.ü.M.) standen wir auf der Landesgrenze CH-I. Gegen N der Durchblick auf den 540 m unter uns liegenden Lago di Lugano, Porto Ceresio, Morcote, Melide und San Salvatore. Nun quasi genau auf der Grenze aufsteigend, erreichten wir die Grenzsteine Nr. 58 und 59. Hier, im Gebiet Albero della Sella hatten wir ein kurzes Stück abzusteigen. Zur linken der Blick zum Nachbar Monte San Giorgio, dahinter der Monte Generoso. Der im Schatten des Monte Pravello verlaufende Gipfelaufstieg hatte es in sich: steil, schmal, auf der kurzen Strecke von ca. 400 m waren etwa 130 Hm zu bewältigen. Der Aufstieg verlief genau der Landesgrenze, auf beiden Seiten der Grenze verläuft ein Aufstiegspfad, teilweise nur wenige Meter und getrennt durch einen Zaun. Wir entschieden uns, in der Schweiz zu bleiben😅, auch wenn der italienische Pfad in wesentlich gepflegterem Zustand war(!). Der Aufstieg verlangte Trittsicherheit, auch wenn es keine ausgesetzten Stellen gab. Den Gipfel des Monte Pravello erreichten wir in zwei Stunden. Oben angekommen, trafen wir auf die heute einzigen Berggänger, ein junges Paar aus Bergamo (die beiden hatten riesige Pizzen aufgetischt). Nach einem kurzen Austausch und dem Genuss der formidablen Aussicht machten wir uns auf zum zweihundert Meter ostwärts und fünf Meter höherstehenden Poncione d’Arzo. Dieser steht unscheinbar zwischen Bäumen, die Sicht deshalb eingeschränkt. Ein sehr bescheidenes Häuschen markiert den «Arbeitsplatz» der früher hier oben tätigen Grenzwächter. Hier fanden wir einen windgeschützten Platz für eine kurze Gipfelrast. Danach begann der steile Abstieg über 500 Hm. Erst noch genau entlang der Landesgrenze, verliessen wir diese bei Grenzstein Nr. 62/P.886. Danach hielten wir nach SO bis zur Weide Pre Sacco bei P.769. Ab hier wurde der Pfad zu einem Weg, der uns nun weniger steil zum P.905 (Costa di Prabello) führte. Obwohl der Blick nach Meride dessen Nähe suggerierte, gab es keine Möglichkeit für einen Direktabstieg (steile Felswände). Bald erreichten wir die ersten Brüche der Cave di Marmo d’Arzo. Es folgte ein eindrücklicher und spannender Abstieg durch die stillgelegten Steinbrüche – gleich einem natürlichen Amphitheater. Sehr stimmungsvoll, dieser Ort der Geschichte des alten Handwerks der Steinbrucharbeiter. Jahrhundertelang wurde der bunte Marmor von Arzo abgebaut; um die 200 Arbeiter waren hier beschäftigt bis 1912. Unfassbar, mit welchen bescheidenen Mitteln die tonnenschweren Steine ins Tal befördert wurden. Am Ende der Brüche vermitteln antike Produktionsstätten Eindrücke über die sehr harte Arbeit. Was damals vielen Menschen Broterwerb war, dient heute als Erlebnispfad. An der Strasse nach Meride angelangt, waren es nur wenige hundert Meter bis zur vor drei Tagen wiedereröffneten Osteria La Guana. In der Gartenwirtschaft liessen wir es uns gutgehen bei Bier, Brot, Käse und Salametti. Wenige hundert Meter weiter erreichten wir unseren Ausgangspunkt Meride wieder – mit den Eindrücken einer besonders abwechslungsreichen Wanderung.

Fazit:
Wie schon gestern: Vorfrühling im Südtessin – schöner geht es nicht!

Wetterverhältnisse:
Sonne, Sonne, Sonne, wolkenlos, nächtliche Minustemperaturen, Temperaturen im Bereich -5 bis +5°, wenig Wind aus W.

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial, GPS

Parameter:
Tourdatum: 28. Februar 2022
Schwierigkeit: T2+
Strecke: 9 km: Meride (579 m) – Fontana die Meride (594 m) – Via Alla Campagna – Spinirolo (606 m) – Crocefisso – Grenzstein Nr. 57 CH-I – Albero di Sella Grenzstein Nr. 59 – Monte Pravello (1012 m) – Poncione d’Arzo (1017 m) – Grenzstein Nr. 61 – Pre Sacco P.769 – Costa di Prabello (705 m) – Cave di Marmo – Via Cave di Marmo – Alla Guana – Meride
Aufstieg: ca. 560 m
Abstieg: ca. -560 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:45 Uhr

Monte Bar 1816 m – ab Corticiasca (TI)

Einleitung:
Darf man sowas? Wandern in dieser Zeit, wo gerade ein grosser Krieg – nur gerade 1700 km von unserer Haustüre entfernt – losgetreten wird und grosses Leid bringt? Wir liessen es uns nicht nehmen – auch wenn uns die Ereignisse grosse Sorge bereiten.

Den Winter haben wir gesehen, der Frühling darf kommen! Ein paar Tage im Mendrisiotto, wo das Tessin noch typisch italienisch ist, das versprachen wir uns. Meride, das kleine Bergdorf am Hang des Monte San Giorgio war – wie schon einmal – unser idealer Standort für drei Übernachtungen. Am Anreistag (Samstag) unternahmen wir einen T2-Spaziergang durch die Geschichte: der nahe gelegene Parco archeologico Tremona-Castellobot einen Einblick in eine fremde Welt, wie sie während 6000 Jahren bis ins 14. Jahrhundert existierte. Der ca. 3.8 km lange Rundweg führte uns vorbei an einer mitten im Wald gelegenen Cantina mit Bocciabahn, mit Aussicht zum 380 m tiefer gelegenen Riva San Vitale und das südliche Ende des Lago di Lugano. Der leichte Wiederaufstieg nach Meride führte vorbei am Antico Grotto Fassati, wo wir am Abend köstliche Gerichte genossen.

Nun zur Tour von heute Sonntag:

Ziel für heute war der Monte Bar, dieser wunderbare Aussichtsberg in den Luganeser Voralpen, dessen nach Süden ausgerichteter Aufstieg viel Sonne versprach. Für die Fahrt über Lugano ins Val Colla benötigten wir 45 Minuten. Im Bergdörfchen Corticiasca fanden wir problemlos einen Parkplatz am östlichen Dorfausgang. Einige Gleichgesinnte hatten das gleiche Ziel, der Andrang hielt sich aber in Grenzen (die geöffnete Capanna Monte Bar CAI lockte…). Nach dem kurzen Aufstieg zur Ortsmitte hielten wir nach O zur Kirche. Ausgeschildert (WW weiss-rot-weiss «Monte Bar via Monte») stiegen wir zwischen Kirche und Friedhof steil auf über staubtrockenes Wiesland bis zur zweiten Kurve der geteerten Fahrstrasse. Auf dieser legten wir die nächsten fünfhundert Meter zurück bis zum P.1143. Jetzt der Direktaufstieg zum und am Weiler Monte vorbei hoch zur Forststrasse. Nach einem kurzen Wegstück verliessen wir die Naturstrasse in nördlicher Richtung, um markiert und durch lichten Wald direkt aufzusteigen. Im Gebiet Badairolo überquerten wir eine Forststrasse, um auf guter und markierter Spur weiter aufzusteigen. Mittlerweile auf einer Höhe von 1300 m.ü.M. wunderten wir uns darüber, dass der gewählte Aufstieg auf der LK 1:25000 nicht eingezeichnet war. An einer auf 1400 m liegenden Stelle erreichten wir den Waldrand, wo uns die Sonne verwöhnte – ein idealer Platz für eine Trinkpause. Und der Ausblick gegen O ging ins Val Colla und zu den italienischen Gipfeln. Auch wenn wir auf einem nicht auf der Karte eingetragenen Weg unterwegs waren, machten wir uns keine Sorgen; drei Spitzkehren weiter oben errreichten wir das Waldende und den von der etwas westlich gelegenen Alpe Musgatina herführenden Pfad. Nun voll an der Sonne (und im Wind!) querten wir nach O, oberhalb der Piazza Grande. Am östlichen Ende, an einer abfallenden Geländekante die Richtungsänderung nach NW, die fünfzig Meter höherstehende Capanna Monte Bar CAI kam ins Blickfeld. Auf dem vierhundert Meter langen Weg zur Hütte der erste Schneekontakt heute, ein kleines Restschneefeld. 1 Stunde 25 Minuten für den Aufstieg – nicht schlecht für uns. Auf den Besuch der 2016 neu erbauten Hütte verzichteten wir – zu gross der Andrang! Gleich oberhalb der Hütte der Wanderwegweiser und die Sicht zum Gipfelziel: 200 Höhenmeter, sollte in 20 Minuten zu schaffen sein. Ein unschwieriger Aufstieg, mit Schneekontakt unterhalb des Gipfels; die Querung auf gefrorener Unterlage aber harmlos. Oben angekommen, betörte uns das grandiose 360°-Panorama bei bester Fernsicht (bis 180 km!). An eine Gipfelrast war nicht zu denken, zu ungemütlich der starke Wind. Also machten wir uns an den Abstieg über den nicht sehr ausgeprägten Westgrat. Lediglich die Traverse über ein Schneefeld verlangte etwas Vorsicht, danach folgte der Steilabstieg bis zum P.1566 (ca. 1.2 km). Ab hier wäre auch der Caval Drossa 1632 m) zu erreichen – den wir uns schenkten. Nach einem kurzen und weglosen Abstieg über spindeldürre Grasbüschel gelangten wir auf den von der Capanna herkommenden (geteerten!) Fahrweg. Auf dieser von uns nicht gerade geliebten Unterlage erreichten wird bald den einmaligen und stark besuchten Aussichtspunkt Motto della Croce, wo ein monumentales Kreuz steht. Lugano und Umgebung zu Füssen. Ab hier wählten wir den ausgeschilderten Pfad zur Alpe Rompiago hinunter, wo es was zwischen die Zähne gibt. Bis dorthin (20 Minuten) verläuft der Pfad deutlich anspruchsvoller, als bisher, sogar mit zwei kleinen Bachquerungen. Auf der Alpe angelangt, wurden wir begrüsst von einer grossen Schar von Tieren (Hühner, Schafe, Ziegen). Im gemütlichen Wintergarten der wunderbar gelegenen Alpwirtschaft genossen wir kurz vor drei Uhr nachmittags hauseigene Produkte (Salametti, Büscion, Pane) und verdientermassen due Birre. So gestärkt machten wir uns auf den Weiterweg, ca. 1 Stunde bis hinunter zum Ausgangspunkt in Corticiasca. Nach etwa 600 m Teerstrasse verliessen wir diese nach N in Richtung P.1231, dem hintersten Punkt im Valle del Fiume Bello. Jetzt änderte die Richtung nach S, fast schon windstill und die wärmende Sonne im Gesicht. Vor uns der Blick über das Val Colla hinweg zu den bizarren Denti della Vecchia, die wir im November 2020 bewandert haben. Im Gebiet Grasso, unterhalb der Alpe Musgatina (dort wo der Normalweg zu Capanna Monte Bar abzweigt), bogen wir nach rechts weg in Richtung P.1197. Hier verläuft die Spur spektakulär zwischen offensichtlich mal abgestürzten Felsblocks. Bald erreichten wir die Häuser des Weilers A Còzze und wenig später El Montascín. Nach der kleinen Schlucht El Cügnö die ersten Häuser von Corticiasca – Ende einer wunderbar sonnigen Geburri-Tour mit einigen Auf- und Abstiegsmetern.

Fazit:
Vorfrühling im Südtessin – schöner geht es nicht!

Wetterverhältnisse:
Sonne, Sonne, Sonne, wolkenlos, nächtliche Minustemperaturen, Temperaturen ab 1000 m.ü.M. im Bereich -11 bis -3°, ziemlich kräftiger Wind aus S.

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial, GPS

Parameter:
Tourdatum: 27. Februar 2022
Schwierigkeit: T2
Strecke: 13.3 km: Corticiasca (1040 m) – P.1056 (Chiesa) – I Canécc Brüsà – P.1144 – Monte – Badairolo – Pian Carasso – Capanna Monte Bar (1600 m) – P.1609 – Monte Bar (1816 m) – P.1566 – Corte di Camorino – Piano Calderè – P.1418 – Motto della Croce (1393 m) – Alpe Rompiago (1275 m) – P.1231 (Valle del Fiume Bello) – P.1197 – A Còzze – El Montascín – Corticiasca
Aufstieg: ca. 877 m
Abstieg: ca. -871 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 5 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 15 Min.
Tageszeit: 10:45 bis 16:50 Uhr

Der Weg nach Gandria und zurück

Auf der Rückfahrt aus dem Mendrisiotto machte die Sonnenstube der Schweiz ihrem Zusatznamen alle Ehre. Also bot sich diese vielbegangene Montags-Wanderung geradezu an – nach fünfundvierzig Jahren wieder einmal… Parkieren war mitten in Lugano kein Problem, im Parkhaus Piazza Castello. Der Spaziergang führte durch den schön angelegten Parco Civico zur Mündung des Cassarate und weiter dem Lido entlang nach Castagnola, leicht aufsteigend vorbei an der Villa Favorita. Unschwer zu erkennen, dass hier am Fuss des Monte Brè unzählige Villen des Geldadels stehen. Kurz vor S. Domenico, dort wo ein Allgemeines Fahrverbot steht (was einige Biker grosszügig missachteten), liefen wir dem See entlang unterhalb des Parco degli Ulivi auf dem Sentiero di Gandria. Am Grotto Elvezia vorbei folgte bald einmal Scarigiöla und der mächtige Felsvorsprung. Dieser Teil war früher ein nicht ganz trivial geführter Bergweg – heute durch eine Galerie vor Steinschlag geschützt und über eine bequeme Treppe zu umgehen. Bald erkannten wir die Häuser von Gandria – die engen Gässchen und den Kirchturm stehen noch immer hier am selben Ort. In einem der Ristoranti lassen wir es uns gut gehen; wir hatten gerade Glück, einen Tisch zu ergattern. Wenige Minuten später brachte ein Schiff eine volle Ladung Touris, welche überfallartig in die Gässchen stürmten. Der Rückweg dann gemütlich und auf derselben Strecke – viel Gegenverkehr, Grüezi, Grüezi! Zurück in Lugano gabs dann zum Abschluss Gelati. So waren wir ausreichend gestärkt für die Heimfahrt.

Hinweis:
Ein sonniger Herbstspaziergang vom feinsten, und das in netter Begleitung unserer lieben ex-Nachbarn – grazie mille!

Wetterverhältnisse:
Ein Herbsttag wie aus dem Bilderbuch, Temperatur ca. 9 bis 18° C.

Hilfsmittel:
keine, ausser vielleicht nicht gerade Ballerinas

Parameter:
Tour-Datum: 11. Oktober 2021
Schwierigkeit: T1
Strecke: 10.4 km, siehe Karte am Schluss dieses Berichts
Aufstieg: ca. 200 m
Abstieg: ca. -200 m