Der Nebelsuppe im Unterland entfliehen war heute das Ziel – ein voller Erfolg. Bereits auf der Anfahrt blendete uns die Sonne bei Einsiedeln. Im Alpthal liegt eingangs Brunni ein gebührenpflichtiger Parkplatz; obwohl heute Sonntag war und wir erst gegen halb elf Uhr ankamen, hatte es viele freie Plätze. Vermutlich sah es weiter hinten bei der Talstation Brunni-Holzegg-Bahn anders aus. Also starteten wir gerade zu richtigen Zeitpunkt. Vor uns der Aufstieg zur Furggelen und weiter zum Furggelenstock, Höhendifferenz 570 m über eine Strecke von 3.2 km. Ein Blick auf die LK zeigte, dass die Gegend ein einziges grosses Moor ist. Wasserdichte, hohe Wanderschuhe von Vorteil! Die Stöcke zwar hilfreich, aber sie kamen heute nicht zum Einsatz. Nach zweihundert Meter auf der Zwäckenstrasse wurden wir weissrot zum direkten Aufstieg über den Erlenblätz gewiesen. Stimmungsvoll der Wald und die Wurzeln, einigermassen trocken – das änderte sich bald in der Moorlandschaft, wo der Aufstieg deutlich mehr Kraft abverlangte. Nach einem kurzen Abschnitt auf der wiedererreichten Forststrasse verliessen wir diese erneut, um weiter steil aufzusteigen. Die feuchtesten Stellen waren zwar mit Brettern „befestigt“, was aufgrund der Nässe aber eher tückisch als hilfreich war. Bald standen wir bei der aussichtsreich gelegenen Alpwirtschaft Furggelen, welche wider unserer Erwartung geöffnet war – für uns zu früh für eine Einkehr. Also zogen wir weiter, nun auf dem Schwyzer Höhenweg, um den Aufstieg zum Furggelenstock in Angriff zu nehmen (25 Min.). Die hundertdreissig Höhenmeter waren zwar steil und felsig, dafür aber trocken. Auf dem höchsten Punkt angekommen erlebten wir eine Rundsicht vom Feinsten. Alpstein, Glärnisch, Druesberg, Forstberg und natürlich die Mythen, nur der Tödi hielt sich bedeckt. Der Abstieg hinunter zur Halbegg dann gemütlich – heute (verständlicherweise) mit viel Fussvolk; die meisten kamen wohl von der nahen Ibergeregg her. An der Verzweigung bei Punkt 1572 hielten wir nach rechts, um nördlich des Brünnelistocks zur Alp Zwäcken abzusteigen – das ganze sehr nass und rutschig! Die dort strategisch ausgezeichnet gelegene Alpwirtschaft ist ein regelrechter Hotspot – viel Wandervolk, BikerInnen, mit modisch gestyltem Schuhwerk ausgerüstete, knapp bekleidete Wandertussies, welche ständig mit ihren Smartphones fuchtelten, einige bunte Vögel dazu – einfach alles war zu sehen. Erstaunlich, dass wir sofort freie Plätze ergattern konnten – nach etwas Wartezeit genossen wir die Mittagsverpflegung und das ganze Drumherum. Der genussvolle und kurzweilige Boxenstopp dauerte schon seine Zeit, über eine Stunde. Um halb drei verliessen wir den brummenden Ort, um nach wenigen Metern die Müsliegg zu erreichen. Dort nahmen wir den Abstieg durch das Zwäckentobel nach Brunni unter die Füsse (1 Std. 5 Min.). Die Strecke über die anfänglich unbefestigte und später geteerte Fortstrasse war «relativ» verkehrsfrei. Auffällig viele BiobikerInnen unterwegs heute! Nach drei Kilometern sanftem Abstieg schloss sich der Kreis beim Punkt 1186. Hier entschieden wir, auf der Zwäckenstrasse weiter zu laufen und den kurzen Umweg über Mettlers Ried zu machen. Die nassen Stellen über den Erlenblätz konnten so umgangen werden. Nach etwas mehr als dreieinhalb Stunden Laufzeit die Ankunft beim Startplatz. Eine von wunderbarem Herbstwetter dominierte Rundwanderung endete glücklich.
Fazit:
Eine Sumpf-Tour, die uns physisch doch forderte, Bergchilbi inklusive…
Wetterverhältnisse:
Ziemlich sonnig, leicht bewölkt, über der Nebelgrenze (heute bei ca. 800 m.ü.M.) leichter Wind 4 km/h ONO, 12 bis 15°
Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo/GPS
Parameter:
Tour-Datum: 20. Oktober 2024
Schwierigkeit: T2
Strecke: 10.2 km: Brunni, Parkplatz Zwäckenstrasse (1090 m) – Erlenblätz – Zwäckenstrasse P.1186 – P.1329 – Brüch – Furggelen (1526 m) – Furggelenstock (1656 m) – P.1569 – Halbegg (1584 m) – P.1572 (Verzweigung) – Zwäcken, Alpwirtschaft (1452 m) – Müsliegg (1427 m) – Zwäckenstrasse – Erlenblätz P.1186 – Mettlers Ried (1147 m) – Brunni, Parkplatz
Aufstieg: ca. 590 m
Abstieg: ca. -590 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 10:40 bis 16:00 Uhr