Eine lange Runde ab Lü (1916 m) über die Fuorcla Sassalba (2619 m) zum Pass da Costainas (2250 m)

Trotz (abklingender) Erkältung Ruedis brauchte es am frühen Morgen keine Überwindung, die für heute geplante Tour zu starten. Wir konnten ja jederzeit abbrechen, falls die Kräfte nicht reichten. Soweit kam es nicht, auch wenn die lange Tour forderte. Start in , wie im Winter meist im oberen Dorfteil (beim Miststock…), bei der Wasserfassung vorbei hoch zur Alpstrasse zur Alp Valmorain. Die Sonne heizte schon gewaltig ein, auf wenn noch Minusgrade herrschten; Handschuhe waren nicht nötig. In der Kurve (P.2083) verliessen wir Alpstrasse, um weiter auf der Via Alp da Munt zu laufen. Bei ca. 2140 m.ü.M. an der bekannten Bankniederlasssung vorbei, Wild erblickten wir heute nicht, nur zwei Adler kreisten hoch über der Parai da Lü. Alp Valmorain und Alp Tabladatsch umgingen wir, um die auf 2389 m.ü.M. stehende private Chamonna Sterler (die Hütte des Galtviehhirts) zu erreichen. Trinkpause bei prächtigem Panorama, über uns eine Gams am Muntet, unter uns die Gebäude der Alpen Valmorain und Tabladatsch. Jetzt begann es steiler zu werden, Spuren reichlich vorhanden. Durch das von der Aua da Maini gebildete Valbella hoch, erreichten wir bei P.2602 die Verzweigung zum stark verspurten Auf- und Aufstieg Piz Terza. Zur linken der Muntet, wenige Meter höher der Übergang Fuorcla Sassalba – von den Seen war natürlich nichts zu sehen. Wir verabschiedeten uns vom Ausblick zum Ortler um nach etwa dreihundert Meter an einer windstillen Stelle Mittagsrast abzuhalten. Panorama pur: Piz Terza, Piz Cotschen, Piz Starlex, Piz Murter – erstaunlich, dass mit Ausnahme von zwei Tourengängern am Muntet niemand unterwegs war. Uns sollte es recht sein. Nach dem Genuss der «Gipfelrast» folgte der Abstieg ins Tälchen Costainas. Die Richtung war bereits vorgegeben: auf schwach vorhandenen Spuren blieben wir oberhalb des Sommerwegs, um den Felsbuckel (P.2592) westlich zum umgehen. Nach einer steilen Mulde, welche aber gut zu begehen war, kamen wir schliesslich dem Sommerweg nahe. Um nicht zu tief zu geraten, wählten wir den bereits sichtbaren Pass da Costainas von O her zu erreichen. Das Gelände nun ziemlich unruhig, wenig begangen und deshalb instabil die Spuren, manchmal sanken wir knietief ein, also war Vorsicht angebracht. Die Hütte am Übergang passierten wir östlich, die Wegmarkierung bei P. 2251 war bald erreicht. Ab hier wieder auf komfortablen Spuren, folgte nach der schön gelegenen Jagdhütte die Steilstufe Serrà, die wir schon oft und zu allen Jahreszeiten (auch auf Bikes) begangen haben. Oberhalb der Alp Champatsch erreichten wir bei P.2093 die Alpstrasse, auf der wir bequem auslaufen konnten. In angekommen, gönnten wir uns zum Abschluss dieser langen und gesundheitsbedingt fordernden Tour ein Bier – im Hirschen natürlich.

Fazit:
Eine alpine Tour vom Feinsten bei bestem Winterwetter.

Wetterverhältnisse:
Sehr sonnig, wolkenlos, Temperatur beim Start -3°. Gute Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (ca. 60 cm Hartschnee), Wind S (2 km/Std.).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 1, gering

Parameter:
Tourdatum: 4. März 2025
Schwierigkeit: WT2+
Hinfahrt: PW bis Lü
Rückfahrt: PW ab Lü
Strecke: 12.3 km: Lü (1916 m) – P.2083 – Bual – Alpstrasse Valmorain – Multa Naira P.2236 – Chamonna Sterler (2389 m) – P.2602 – Fuorcla Sassalba (2611 m) – Pass da Costainas (2250 m) – Serrà (2200 m) – Alp Champatsch P.2093 – Plattuns P.1948 – Lü Daint – Lü
Aufstieg: ca. 710 m
Abstieg: ca. -730 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 35 Min.
Tageszeit: 09:25 bis 15:55 Uhr

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