























Etwas Geschichte gefällig?
Die Region Fürstenland, die sich durch ihre reiche Geschichte und kulturelle Bedeutung auszeichnet, umfasst die heutigen Wahlkreise Wil, St. Gallen (ohne die damalige Stadt St. Gallen) und Rorschach. Bis 1798 bildete sie den Kern der Territorialherrschaft der Fürstabtei St. Gallen und wird auch als Alte Landschaft bezeichnet. Magdenau, ein Teil dieser Region, liegt in der ehemaligen Grafschaft Toggenburg und beherbergt das Zisterzienserinnenkloster Magdenau. Zu diesem Kloster gehören auch mehrere Gebäude ausserhalb des Klosterareals, darunter die Mühle, die Sägerei und das Gasthaus Rössli, das im Jahr 1792 erbaut wurde. Zusammen mit dem Schulhaus und dem Pfarrhaus bilden diese Gebäude den Weiler Magdenau, der zu Degersheim gehört. Das Kloster ist mit einem landwirtschaftlichen und einem Forstbetrieb verbunden, und einige seiner Räumlichkeiten sind öffentlich oder auf Voranmeldung zugänglich.
Die Wanderung
Im schmucken Gasthaus Rössli in Magdenau, welches gerade um zehn Uhr öffnete, waren wir heute die ersten Gäste und genossen den Startkafi. Seit sechs Jahren wirtet hier eine sympathische Gastgeberfamilie aus Kurdistan; heute erwartet man offensichtlich grossen Zulauf, alles blitz-blank sauber und die Tische gedeckt. Um halb elf Start zu unserer Sonntagswanderung; erst ca. neunhundert Meter entlang der Eichstrasse, welche wir bei Punkt 777 nach rechts verliessen. Am Waldrand bei Punkt 782 hielten wir wiederum rechts, um auf gelb markierten WW durch den südlichen Chatzensteigwald zu laufen. Sechshundert Meter weiter verliessen wir den Wald und damit den Schutz vor der bissigen Bise. Am Hof Spillberg vorbei führte das leicht ansteigende Strässchen zum Südrand des Landeggwalds bei ca. 830 m.ü.M. In diesem versteckt liegt auch die Burgruine Landegg. Wir liefen aussichtsreich und an der Sonne über Alenschwanden zum Hof Oberschauenberg. Schön die Aussicht zum Alpstein, zu den Churfirsten und zum Speer. Bei den Gebäuden Oberschauenberg verliessen wir die Naturstrasse nach SO, um auf einem gelb markierten Pfad dem Waldrand entlang etwas steiler abzusteigen zum Hof Städeli und weiter zum Weiler Dieselbach, wo einige schmucke Häuser stehen. Jetzt folgte der weitere Abstieg ins Tälchen des Jomerbachs, dem heute tiefstgelegenen Punkt (-200 Hm). Vom bachabwärts gelegenen Jomertobel sahen wir nichts. Der Jomerbach mündet wenige hundert Meter weiter, nach dem Jomertobel, in den Necker. Übrigens: der Name Jomer ist abzuleiten von Jammer. Den Bach überquerten wir über ein Brücklein, danach folgte der Wiederaufstieg durch den Wald hoch in Richtung S. Kurz vor Nassen, am heute südlichsten Punkt erreichten wir den Sennhof und wenig später den aussichtsreich gelegenen Hof Tamoos. Wieder voll an der Sonne, die Bise im Gesicht, bot sich uns der Blick hinüber zur bisherigen Route. Ab Hof Bolten (einer ehemaligen Wirtschaft) hatten wir ein kurzes Stück auf der Teerstrasse zu laufen, welche wir nach siebenhundert Metern bei Buechholz nach rechts verliessen. Vorbei am Hof Bünt erreichten wir bald Moosbad dem heute höchstgelegenen Punkt. Nach neuneinhalb Kilometern bot sich die Einkehrmöglichkeit im gleichnamigen Restaurant zum richtigen Zeitpunkt. Statt draussen auf der sonnigen Terrasse zogen wir die Windstille in der gemütlichen Gaststube vor. Nach der vorzüglichen Mittagsverpflegung nahmen wir die letzten drei Kilometer in Angriff. Ab Wittenberg waren wir froh um den Windschutz, der uns der lichte Wald bot; ein schöner Forstweg führte vorbei an der Jomerquelle (P.838) zum hundert Meter tiefer gelegenen Klosterdorf Magdenau. So schloss sich der schöne Rundweg im uns wenig bekannten Fürstenland.
Fazit:
Die Wandersaison 2025 ist eröffnet – der lästigen Bise ziemlich ausgesetzt, war diese Wanderung dennoch sehr lohnend. Wir hoffen einfach, dass die noch jungen, zarten Austriebe die gegenwärtigen Frosttage schadlos überstehen.
Wetterverhältnisse:
Sonnig, wolkenlos, starke Bise (bis 20 km/h), 5 bis 8° (abzüglich 2-3° Windchill)
Ausrüstung:
Wanderschuhe, Kartenmaterial Swisstopo/GPS
Parameter:
Tour-Datum: 6. April 2025
Schwierigkeit: T1
Strecke: 12.1 km: Magdenau (P beim Sportplatz) – Eichstrasse – P.778 – Chatzensteigwald – Spilberg (822 m) – Alenschwanden (847 m) – Oberschauenberg (856 m) – Städeli (807 m) – Dieselbach (756 m) – P.716 – Jomerbach (663 m) – P.738 – Sennhof – Tamoos (777 m) – Bolten (797 m) – Buechholz (816 m) – Bünt – Moosbad (860 m) – P.853 – Wittenberg – Jomerquelle (838 m) – Magdenau
Aufstieg: ca. 400 m
Abstieg: ca. -400 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std.
Tageszeit: 10:30 bis 15:15 Uhr