Gemmenalphorn 2061 m – und Güggisgrat

Solche Gelegenheiten bieten sich selten: am Freitag Kundentermin in Thun, dann weiter nach Beatenberg. Am Abend dann der Panoramablick zu den grossen Bernern. Und am Samstag dann eine der wohl attraktivsten Panorama-Höhenwanderungen! Nach dem ausgiebigen Frühstück die Bergfahrt mit der Niederhorn-Gondelbahn bis zur Mittelstation Vorsass. Von dort schnurstraks in die nahe gelegene Bergbeiz zum Startkafi. Fast hätten wir es verpasst loszuwandern – so eindrücklich war die Panoramasicht. Unterhalb des markanten Niederhorns wanderten wir gemütlich nordöstlich, immer die Sonne im Rücken, und immer etwa 150 m unterhalb und entlang des Güggisgrats. Die Gelegenheit bei Oberburgfeld auf den Grat hochzusteigen, verwarfen wir. Zu schön präsentierte sich die Natur: einfach ein herbstfarbenes Paradies hier oben. Auch die nächste Aufstiegsgelegenheit kurz vor Oberberg lockte uns nicht. Über spannende Karrlandschaft – über uns das Gemmenalphorn – erreichten wir Punkt 1934. Hier galt es die Richtung zu ändern – nicht ohne einen Blick zu den Sieben Hengsten hinüber zu werfen. Vor uns nun der schattenhalb verlaufende steile und felsige Aufstieg zum ersten Gipfel, dem Gemmenalphorn. Natürlich waren wir heute hier oben nicht die einzigen – nachvollziehbar bei diesem tollen Herbstwetter! Panorama-Genuss vom feinsten – und dazu eine ebensolche Gipfelrast. Der Weiterweg in Richtung Niederhorn führte über den Güggisgrat, nirgends wirklich ausgesetzt, aber dennoch nur trittsicheren Berggängern zu empfehlen. Der spannende Gratverlauf führte mal fünfzig Hm runter, dann wieder rauf. Zur linken Schreckhorn, Wetterhorn, Finsteraarhorn, Eiger, Mönch, Jungfrau, Blüemlere, usw. – sattsehen unmöglich! Im Abstieg vom Gemmenalphorn, kurz vor der Senke bei P. 1980 war es dann soweit: rechts, im schattig gelegenen zum Justistal abfallenden Hang tummelten sich bestimmt zwei Dutzend Steinböcke – wegen der Lichtverhältnisse schwierig zu fotografieren. Nach einem knackigen Wiederaufstieg erreichten wir den höchsten Punkt unserer heutigen Tour, Burgfeldstand 2063 m. Eindrücklich, wie es rechts (nordseitig) steil abfällt ins 700 m tiefer liegende Justistal. Hier geht der Blick unweigerlich nach Norden zur Sichle, welche den hintersten Punkt des Justistals bildet – wunderschön! Und gegenüber der Sigriswilergrat, an dessen Südflanke ein wohl spektakulärer Weg zu erkennen ist (Gemschiloch, Schafläger, Schafloch, siehe Bilder). Auf dem Weiterweg, immer in Gratnähe, dann noch ein bisschen Kultur – Freilicht-Gipfelkunst „Krieger des Lichts“ des Künstlers Dominic Müller. Ungewöhnlich und doch gefällig! Nun folgte der gut einsehbare Weiterweg, leicht absteigend und wieder aufsteigend zum Niederhorn – wo sich verständlicherweise viele Bergfahrer und -gänger tummelten. Auf der sonnig gelegenen Terrasse genossen wir nochmals und ausgiebig die einmalige Parade der grossen Berner. Es folgte die knieschonende Fahrt hinunter nach Beatenberg.

Wetterverhältnisse:
Traumhaftes Herbstwetter, wolkenlos, sehr sonnig, Temperatur ca. 12°

Wegmarkierung:
weiss-rot-weiss, Wandertafeln

Hilfsmittel:
Stöcke

Parameter:
Tour-Datum: 29. Oktober 2016 (1 Tag)
Schwierigkeit: T3
Streckenlänge: 11.6 km
Strecke: Vorsass (Mittelstation Gondelbahn Beatenberg-Niederhorn) – P. 1736 – Häliloch – Oberburgfeld (P. 1838) – Oberberg (P. 1818), Gemmenalp – P. 1934 (Wendepunkt) – Gemmenalphorn 2061 m – P. 1980 – P. 2050 – P. 2035 – P. 2036 – Burgfeldstand 2063 m – P. 1978 – Niederhorn 1963 m
Aufstieg: ca. 839 m
Abstieg: ca. -443 m
Abschnittzeiten (ohne Pausen):
03:00 h Vorsass bis Gemmenalphorn
01:15 h Gemmenalphorn bis Niederhorn
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 25 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 15 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 16:00 Uhr
GPS-Hardware: Garmin Montana 600, Topo Schweiz V.4

Kameras:
Nikon Coolpix P900 (Bridgekamera)
Sony DSC-HV90V

2 Gedanken zu „Gemmenalphorn 2061 m – und Güggisgrat“

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