Geoweg Chrüzegg – Tweralpspitz – Atzmännig, herbstliche Grat-Runde im Nagelfluhland

Auf dem grossen Parkplatz bei der Talstation Schutt im kleinen Sommer- und Wintersportgebiet Atzmännig hatten wir etwas Mühe uns für einen der vielen leeren Parkplätze zu entscheiden… Bei der ARA starteten wir auf dem Strässchen in Richtung Enkrinnen – die wärmende Sonne im Gesicht. Beste Herbststimmung! Beim Hof Enkrinnen verliessen wir die (geteerte) Strasse, um nach links zum Kamm aufzusteigen (gelbe WW-Markierung). Der Pfad war trocken. Auf dem Grätchen genossen wir die Sicht übers Nebelmeer in Richtung Süd. Ab jetzt wurde es steiler, bis zum P.1177 sogar richtig steil, und schweisstreibend (gell Lisebeth😅). Hier entschieden wir nach kurzer Pause die ca. 140 Hm bis zur Chrüzegg (1313 m) aufzusteigen – und das bei starkem Gegenwind(!). Der Chümibare genannte Rücken könnte auch etwas bequemer südlich umgangen werden. Der Umweg hat sich mehr als gelohnt, alleine schon des 360°-Panoramas wegen. Dann folgte der kurze Abstieg zum ca. 50 Hm tiefer stehenden Bergrestaurant Chrüzegg, wo uns der starke Wind daran hinderte, draussen an der Sonne zu rasten. In der gemütlichen Gaststube genossen wir den verdienten z‘Mittag. Gut verpflegt brachen wir auf, schliesslich hatten wir erst einen Drittel der Strecke absolviert. Auf dem Fahrweg bis zur Obertweralp präsentierten sich die Churfirsten und der Alpstein im besten Licht. Beim P.1229 verliessen wir die Strasse zur Obertweralp, von wo ein mit Holztritten befestigter Steilaufstieg von ca. 70 Hm zu bewältigen war. Wenige Meter oberhalb des Alpgebäudes könnte man Tweralpspitz und Rotstein westlich umgehen. Wichtig: wenn im Gebiet Cholloch (südöstlich unterhalb Tweralpspitz) Schiessübungen des Militärs abgehalten werden (was am Vortag der Fall war…), unterliegt die Route über Tweralpspitz-Rotstein einem Begehungsverbot (entsprechende Infotafeln beachten!). Und noch etwas Geologie: der Tweralpsitz ist die höchste Erhebung der Nagelfluhberge des Zürcher Oberlandes. Er liegt jedoch vollständig im Westen des Kantons SG. Geologisch gesehen besteht der Tweralpspitz vor allem aus Gesteinen der Oberen Süsswassermolasse mit dem Hauptgestein Nagelfluh, daneben findet man in den Flanken Sandstein und Mergel. Heute wollten wir Lisebeth unbedingt die lohnende Aussicht vom 1332 m hohen Tweralpspitz zeigen, also nahmen wir den etwas mühsamen Aufstieg über die Holztritte gerne in Kauf. Beim schön angelegten Grillplatz nahe des Gipfels dann die Panoramasicht zum Alpstein und zu den Churfirsten – wunderschön die Stimmung! Nun ging es auf gut gepflegten (ab und zu mal etwas ruppigen) Pfaden weiter am Rotstein vorbei zum Hinterrotstein. Ab Schwammegg dann leicht absteigend bis zur Bergstation der (wegen Revisionsarbeiten stillgelegten) Atzmännigbahn. Das (geschlossene) Bergrestaurant Oberatzmännig Harz mussten wir links stehenlassen. Diesmal ohne Kafi folgte der Abstieg (immer noch auf dem Geoweg) – vorbei an den vielen gut erklärten Abenteuerplätzen, welche vor allem von neugierigen Kindern erkundet werden. Oberhalb Brustenegg verliessen wir den mittlerweile nicht mehr besonnten Gratweg, um über Weideland abzusteigen zum Hof Oberau. Jetzt folgten die letzten 600 Streckenmeter, steil und auf unangenehm harter Unterlage – nicht gerade knieschonend – hinunter zum Parkplatz (Lisebeth, erhol Dich gut!).

Fazit:
Eine immer wieder und zu jeder Jahreszeit eindrückliche Rundwanderung im Zürioberland – quasi vor unserer Haustüre.

Wetterverhältnisse:
Sonnig, freundliche Bewölkung (Nebelobergrenze ca. 700 m.ü.M.), sehr gute Fernsicht, leichter Wind aus SO, am Nachmittag starker Föhn, Temperatur 12 bis 19°

Hilfsmittel:
Stöcke; Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 23. Oktober 2019
Schwierigkeit: T2
Strecke: 9.8 km, Parkplatz Schutt Atzmännig (824 m) – Enkrinnen (P. 844) – Oberchamm (P.1065) – P.1177 – Chrüzegg/Chümibare (1313 m) – Berggasthaus Chrüzegg (1264 m) – P.1229 – Obertweralp (1248 m) – Tweralpspitz (1331 m) – Rotstein (1285 m) – Hinterrotstein (P.1223) – Schwammegg (1281 m) – Oberatzmännig (1149 m) – P.1028 – Oberau (906 m) – Schutt
Aufstieg: ca. 690 m
Abstieg: ca. -670
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. (Mittagspause Chrüzegg)
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 30 Min.
Tageszeit: 10:50 bis 16:50 Uhr

2 Gedanken zu „Geoweg Chrüzegg – Tweralpspitz – Atzmännig, herbstliche Grat-Runde im Nagelfluhland“

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