Gottschalkenberg – eine Runde über dem Ägerisee

Der zwischen der Sihl und dem Ägerisee verlaufenden Gottschalkenberg ist bekannt wegen des Übergangs über den Raten, der von Biberbrugg/Schwyzerbrugg SZ nach Oberägeri ZG führt. Im Winter ein kleines Kinderskiparadies, im Sommer ein solches für Biker und Wanderer. Vom Pass her wird das Restaurant Gottschalkenberg erreicht über eine zwei km lange Strasse. Der grosse Parkplatz ist Lockdown-bedingt leer, also können wir unser Fahrzeug problemlos abstellen. Hier treffen wir Lisebeth, deren Anfahrt etwas kürzer war.

Zu Beginn der Wanderung hatten wir der leicht winterlichen Witterung zu trotzen, der moderate Aufstieg sorgte aber rasch für die nötige Betriebstemperatur. Die Muetegg mit 1204 m.ü.M., dieses bewaldete unscheinbare Gipfeli, war zu erkennen an der Bankniederlassung. Einige Hartschneestellen auf dem Weiterweg boten kaum Schwierigkeiten. Bald erreichten wir P.1122 (Eisenkreuz, Bank, Feuerstelle) und kurz danach einen markant im Wald stehenden „Gipfelfelsen“. Im Grau ging der Blick hinunter nach Finstersee. Wenige Minuten später standen wir auf der Mangelhöhe (1102 m), wo uns die gelben Wegweiser ein verwirrend grosses Angebot machten. Wir entschieden uns für – keinen der vorgeschlagenen Wege. Ab durch die Mitte, auf einigermassen sichtbaren Trittspuren relativ steil hoch durch den Wald – der Bruusthöchi entgegen. Zwar noch immer bewölkt, lockerte sich die Sicht in Richtung Ägerisee etwas auf. Jetzt folgte der wenig steile Abstieg zu einer grossen und aussichtsreichen Lichtung namens Grümel, auf welcher auch die Wanderhütte steht – und rund herum viele Bänke und Grillstellen; hier oben muss wohl normalerweise viel Betrieb sein. Am westlichen Ende der Lichtung wurden wir in einer scharfen Kurve in Richtung N nach Hintertann hinunter gewiesen (30 Hm Abstieg). An der ziemlich neuen Eventlocation vorbei, erreichten wir nun einen geteerten Streckenteil, der nach Hinterschneidt hinunterführte. Beim Wegkreuz (P.945) hielten wir nach rechts (NW), vorbei an der schön gelegenen Bergbeiz Kistenpass. Hier trafen wir den freundlichen (und gesprächigen) Bauer und Beizer, der – wohl auch Lockdown-bedingt unter etwas sozialem Entzug „leidend“ – innert kurzer Zeit viel zu berichten wusste. Jedenfalls mussten wir uns mittlerweile frierend verabschieden – schliesslich hatten wir noch gute drei Stunden Laufzeit vor uns… später über den Lutisbach, erreichten wir P.931 bei Hinterwiden. Den etwas abseitsstehenden Aussichtspunkt liessen wir stehen und nahmen den direkten Weg durch das Tälchen des Lutisbach hinunter bis zur Klinik Adelheid. Bei P.839 die Richtungsänderung nach O; etwa 80 Hm oberhalb des Ägerisees fanden wir an aussichtsreicher und sonniger Lage ein Bänkli – ideal für die Mittagsrast. Gestärkt überschritten wir den Lütisbach wieder, um das zu Oberägeri gehörende Villenquartier Erliberg zu durchstreifen. Einen halben Kilometer weiter östlich dann eine natürliche Barriere – der Mitteldorferbach; jetzt den Grundweg steil hinauf bis zur Tannstrasse und auf dieser über den Bach weiter nach O. Ober- und Hinter-Haltenbühl heissen die Höfe. Beim Hof Hinter-Haltenbühl verliessen wir die Fahrstrasse, um gelb markiert über den Dorfbach den an der Strasse von Schwand nach Alosen P.927 (Mattli) zu erreichen. Hier entschied sich Lisebeth – unter Kniebeschwerden leidend – bis Alosen zu laufen und mit dem Postauto zum Ratenpass zu fahren. Wir hatten jetzt noch 220 Aufstiegsmeter vor uns. Über Wiesland direkt hoch bis zum Waldrand, dann auf der Forststrasse weiter hoch. Der Abschnitt bis zur Abschwändi war eine einzige Plage: die Unterlage durchgehend geschottert (einem stillgelegten Eisenbahntrassee gleich). Bei der Lichtung bei Abschwändi Richtungsänderung nach N. Bei P.1162 schloss sich die Runde; jetzt noch wenige Schritte bis zum Ausgangspunkt auf Gottschalkenberg – 40 Min. für den Aufstieg ab Mattli P.927, wo die Vorgabe 1 Std. lautete. Zufrieden entledigten wir uns der Wanderschuhe, um dann die Heimfahrt (über Alosen) anzutreten – Lisebeth hatte das Postauto in Alosen um eine Minute verpasst.

Fazit:
Eine lohnenswerte Wanderung in einer uns unbekannten Gegend, zu dieser Jahreszeit wenig begangen, in der wärmeren Jahreszeit wohl stark besucht…

Wetterverhältnisse:
Bedeckt, trocken, ab Mittag etwas Sonnenschein, leichter kalter Wind aus O (bis 10 km/Std.), ca. 0 bis 4°

Ausrüstung:
Normale Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 9. März 2021
Schwierigkeit: T2
Strecke: 14.0 km: Gottschalkenberg (1148 m) – Charenboden (1162 m) – Muetegg (1204 m) – Wegkreuz P. 1122 – Mangelhöhe (1102 m) – Bruusthöchi (1176 m) – Grümel (1050 m, Wanderhütte) – Hintertann (1024 m) – Hinterschneidt (Wegkreuz P.945 m) – P.931 (Hinterwiden) – Klinik Adelheid (P.839) – Lütisbach – Erliberg (Mitteldorferberg Oberägeri) – Mitteldorferbach (P.856 m) – Ober- und Hinter-Haltenbühl (P.894) – Mattli (P.927) – P.1017 – P.1052 (Gireggwald) – Abschwändi (P.1137) – P.1140 – Charenboden – Gottschalkenberg
Aufstieg: ca. 585 m
Abstieg: ca. -554 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std.
Tageszeit: 09:30 bis 15:00 Uhr

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