Herbst 2020 Val Müstair 2|4: Panorama-Runde mit dem e-Bike

Eine Première! Zwar sind wir aus früherer Zeit mit dem Mountainbikefahren vertraut, aber diese Erfahrung war neu. Im Hotel Landgasthof Staila sind e-Bikes zu mieten – das wollten wir mal ausprobieren. Der Routen-Empfehlung von Hotelier Heinz folgend, fuhren wir los. Über die Fraktion Fuldera Daint auf einer Naturstrasse bis Orasom Tschierv und ab dort entlang der Passstrasse bis Tschierv. Das ging zügig, und mit wenig Strom (im Eco-Modus). In der Ortsmitte die Richtungsänderung, auf geteerter Unterlage leicht ansteigend zum schmucken Ortsteil Chasuras. Nach den letzten Häusern links haltend, auf der Naturstrasse (Bärenpfad) steiler hoch und über die Brücke der Aua da Laider und ein kurzes Stück durch den Wald. Vor einer S-Kurve eine kurze Trinkpause, dann weiter über P.1847 über das weite offene Land bis zum Ortsrand von Lü. In der Dorfmitte steht der Hirschen mit seiner schönen Blumenterrasse – Zeit für einen Kafi! Die Weiterfahrt durch die Ortsmitte, nach der Kirche links haltend auf der uns bekannten Alpstrasse hoch durch den lichten Wald bis zum Weiler Urschai. Zwischendurch ein Stop um die Aussicht zu geniessen – das geht ja nicht während der Fahrt. Vor lauter Begeisterung über die (fast) mühelose Auffahrt verpassten wir ca. zweieinhalb Kilometer weiter die Abbiegung zu den Häusern von Craistas; magisch zog es uns nach oben in Richtung Alp Terza Sura. In einem weiten Bogen erreichten wir unterhalb Terza Sura eine besonders aussichtsreiche Stelle. Den Hof Terza, unser Zwischenziel, erblickten wir weiter unten. Doch erst war noch eine steile Stelle zu meistern, auf mittlerweile sehr holpriger Unterlage. Schieben wäre wohl besser gewesen – wie auch immer, ich (Ruedi) wusste es besser und der Stopp (Fast-Sturz) erfolgte zwingend. Na gut, immerhin mussten ca. 25 kg Bike gestemmt werden 🚴‍♂️. Zum Glück hatten wir keine Zuschauer… Jetzt aber rasch (und gefühlvoll) die Abfahrt hinunter zum Bergrestaurant bainterza – hier gibt es bei famoser Aussicht von Monica Tschenett zubereitete Speisen. Klar, dass wir den Terza-Teller genossen. Und schliesslich der Einkauf: die beste Münstertaler Nusstorte (wirklich!) und würzige Salsize aus eigener Produktion. Nur schwer konnten wir uns von diesem wunderbaren Flecken in der Mitte Europas lösen. Nach der ausgiebigen Mittagspause folgte jetzt die Abfahrt über 460 Hm hinunter nach Sta. Maria Val Müstair. Auf der Naturstrasse war wiederum gefühlvolles Fahren angesagt – schliesslich wollten wir die wertvolle Ladung nicht ruinieren. Auf der fünf Kilometer langen Anfahrt kamen die Scheibenbremsen ganz schön zum glühen – jedenfalls war das deutlich zu hören. Glücklich (und gesund) erreichten wir die Ortsmitte von Sta. Maria, wo die Ortsdurchfahrt auf der engen Strasse für Biker eine kleine Herausforderung ist. Ab Ortsende die Weiterfahrt auf dem Veloweg bis Valchava. Dort konnten wir links abbiegen und vorerst auf geteerter Unterlage über die Clüs leicht ansteigend fahren. Hier wurden wir von einigen wandernden Senioren bestaunt und freundlich gegrüsst – wahrscheinlich waren sie beeindruckt von unserem Tempo. Im Turbo-Modus waren hier 20 bis 25 km/h problemlos möglich. Bei Pravalchava dann eine S-Kurve (wieder auf Naturstrasse), weiter aufsteigend bis Plazzaraun und später im Val da l’Arche Gronda über eine Brücke (mit Viehhütergatter!). Nach der nächsten Linkskurve wurde der Blick frei nach Fuldera – noch anderthalb Kilometer runtersausen. Das hat wirklich grossen Spass gemacht! Und: von Ermattung keine Spur…

Fazit:
Erstaunliche Erfahrung – Wiederholungstat empfohlen!

Wetterverhältnisse:
Das herrliche, sonnige Herbstwetter blieb uns treu, ~14 bis 22°

Hilfsmittel:
Miet-e-Bike Scott

Parameter:
Tour-Datum: 14. September 2020

Schwierigkeit: L
Strecke: 27.2 km, Fuldera Dora (1636 m) – Fuldera Daint (1635) – Orasom Tschierv (1647 m) – Tschierv (1693 m) – Chasuras – Lü (1922 m) – Urschai (2011 m) – Alp Sot (P.2024) – Craistas (oberhalb) – Hof Terza (1843 m) – Pizzet – Il Rom (Brücke, 1342 m) – Sta. Maria Val Müstair (1375 m) – Valchava (1412 m) – Pravalchava – Val da l’Arche Gronda (P.1656) – Fuldera
Bergfahrt: ca. 910 m
Talfahrt: ca. -910 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 25 Min.
Tageszeit: 09:45 bis 14:30 Uhr

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