Dieser freie Tag Susannes (zusammen mit Richi) wollte genutzt sein – auch wenn die Vorhersagen kein Bilderbuchwetter in Aussicht stellten. Immerhin sollte es in dieser Ecke heute trocken bleiben. Und wie sich herausstellte, hatten Regen und hohe Temperaturen der vergangenen Tage die Schneedecke noch nicht vollständig weg geschwemmt. Nach dem Startkafi im Gasthaus Passhöhe konnten wir auf der noch intakten Spur direkt ab Passhöhe (1278 m) loslaufen. Hier (und bis Alp Horn) verlief die Spur durch schönen und noch immer winterlichen Wald und durch eine Wildruhezone. Bei P. 1269 war der Chräzerenpass erreicht und die nun weiterführende Forststrasse, welche durch den Chräzerenwald angenehm ansteigt. Immer schön in der von Traktoren gelegten Fahrspur laufend, bemerkten wir das doch zügig vorgelegte Tempo gar nicht. Trotzdem kamen wir kaum ausser Atem – im Gegenteil: die Kraft reichte sogar für angeregtes Diskutieren (über Trump, Le Pen, Putin und andere faschistoide Typen). Hoppla, das war jetzt eine gewagte politische Aussage – aber ich lass sie stehen… Nach etwa 3 km war die Alp Horn erreicht und der Blick öffnete sich – im Osten der Alpstein, im Süden die Churfirsten, und in Richtung N die Hochalp. Vor uns die Querung durch den bei dieser Schneelage unverdächtigen, sonst rutschgefährdeten Hang, dann ca. 130 m Aufstieg zum Pfingstboden. Hier oben holten wir zwei sportliche Damen ein, und wir bedankten uns artig für die Spurarbeit (2 cm Neuschnee!), sogar einen Drink offerierten wir – wohl wissend, dass auf der ganzen Strecke keine Beiz anzutreffen ist (😊). Jetzt die Traverse leicht absteigend bis zur Lichtung, in welcher der Steilhang hinunter zum etwa hundert Meter tiefer liegenden Ellbogen zu bewältigen war; trotz etwas schwammig-pulvrigen Unterlage kein Problem. Kurze Trinkpause, dann am Alpgebäude vorbei der direkte (und deshalb doch steile, aber motivierende) Aufstieg zum Wanderweg. Auf diesem dann weiter aufsteigend in Richtung Hinterfallen. Schönstes Schneeschuhgelände! Die Alpgebäude links lassend, noch immer ziemlich direkt aufsteigend, erreichten wir schliesslich den Waldrand. Hier einige aperen Stellen – mit Schneeschuhen kein Hindernis. Kurz vor dem Wald verliessen wir den Wanderweg, um im Zickzack und durch den Wald direkt dem Gipfel zuzustreben. Trotz der Steilheit des Geländes verfügten wir noch immer über ausreichend Energie zum Schwatzen… Auf dem Hinterfallenchopf besetzten wir das Gipfelbänkli um die Gipfelrast zu geniessen. Die mitgebrachten Leckereien sorgten für ausreichend Schub – auch wenn es nun nur noch abwärts ging. Die kurze, ruppig-steile Abstiegsstelle unterhalb des Gipfels an der gut eingeschneiten und deshalb gut zu begehenden Kante war unkritisch. Vorsicht war trotzdem geboten, hier ginge es nämlich steil runter zur ca. 200 m tiefer (nördlich des Hinterfallenchopf) liegenden Alp Chüis. Im vor uns liegenden weiten Abstiegsgelände zur Alp Li hinunter vergaloppierte sich Ruedi und landete doch tatsächlich kopfüber im leicht verharschten Schnee. Sofort aufstehen, nur nichts anmerken lassen, gell Susanne, Doris und Richi?! Bei P. 1352 dann weiter und leicht ansteigend in Richtung Hinder Chlosteralp (1315 m). Das Gelände wunderschön, auch wenn die Weitsicht etwas getrübt war durch die im Westen drohende Schlechtwetterfront. Die besondere Stimmung gefiel uns, zwischendurch blinzelte sogar die Sonne durch die grauen Wolken. Die Höhe haltend, zogen wir zur Vorder Chlosteralp (1329 m) und westlich kurz und steil absteigend durch ein lauschigschönes Ahorn-„Wäldchen“ unterhalb der Gössigenhöchi. Oberhalb Gössigen dann der ziemlich direkte Abstieg in Richtung Ennetbüel (-380 m!). Auf diesem südexponierten Gelände mussten wir die spärlicher werdenden Schneefelder „suchen“. Nahe des Hofes Brugg entledigten wir uns der Schneeschuhe um über den markierten und weitgehend schneefreien Wanderweg weiter abzusteigen. Ennetbüel erreichten wir nach einer Nettolaufzeit von dreieinhalb Stunden – fast eine halbe Stunde schneller als im Februar 2015! Der Umstand, dass das Gasthaus Krone immer am ersten Sonntag des Monats geschlossen ist, trübte unsere Stimmung nicht. Unseren Flüssigkeitsverlust konnten wir andernorts kompensieren… Dann der Abschied von unseren lässigen Bergfreunden Susanne und Richi – schön wars!
Fazit:
Eine sehr vergnügliche Schneeschuhtour in einem wenig besuchten Gebiet, was bestimmt auch der suboptimalen Wetterlage zugeschrieben werden darf. Und die bei solcher Verhältnissen geringe Einsinkgefahr war heute sehr kräfteschonend.
Wetterverhältnisse:
ca. 20 bis 40 cm Altschnee, darüber ein paar Zentimeter Neuschnee, meist bewölkt, trocken, Temperatur über Null Grad.
Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig
Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke
Parameter:
Tour-Datum: 5. Februar 2017
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 12.8 km, Schwägalp Passhöhe – Beieregg – Chräzerenpass – Horn – Pfingstboden – Ellbogen – Hinterfallen – Hinterfallenchopf – Hinder Chlosteralp – Vorder Chlosteralp – Gössigen – Brugg – Risi – Ennetbühl Dorf
Aufstieg: ca. 566 m
Abstieg: ca. -988 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 3 Std. 32 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 15:00 Uhr
Kamera:
Sony DSC-HV90V
… hatte mir schon gedacht das es Euch Richtung Ostschweiz zieht, bei den Wetterprognosen
HG Michael
PS … ist ja man gut das der Schnee weich ist
und einwenig abfedert – gell Ruedi 🙂
Hoi Michael, ja Schwein hatten wir mit dem Wetter, wirklich!