Hochsommerliche Rundwanderung zu den Murgseen

Die Bergwanderung zu den Murgseen und zur Murgseehütte ist mittlerweile sehr bekannt und oft begangen. Die als Rundwanderung ausgelegte Tour unternahmen wir letztmals im Juni 2009. Heute, an diesem sommerlichen Mittwoch, stimmte alles, auch der Zustrom von Bergwanderern sollte sich in Grenzen halten. Für die Fahrt von Murg (429 m, am Walensee) ins Murgtal hoch bis Merlen (1089 m) ist 6.5 km lang und dauert zwanzig Minuten. Die Strasse ist gut ausgebaut, oft steil und schmal, aber regelmässig mit Ausweichstellen ausgebaut. Auf unserer Bergfahrt kam uns kein einziges Fahrzeug entgegen. Für die zahlreichen Parkplätze ist im Unterplätz ein Ticket zu lösen (Fr. 10/Tag). Wir parkierten auf dem Parkplatz Bachlaui; von dort starteten wir zur Rundwanderung um 09:10 Uhr im Gegenuhrzeigersinn über das Mürtschental. Nach dem Brücklein über das Wildwasser des Murgbachs waren über eine Strecke von 1 Kilometer 300 Aufstiegsmeter zu bewältigen – teilweise steil, über hohe felsige Tritte, zum Glück meist noch im Wald. Zu Beginn war es im Schatten des Waldes noch kühl, was sich im Aufstieg aber rasch änderte. Nahe des hörbar rauschenden Gsponbachfalls aufsteigend, zwischendurch mit Blick zum Walensee und zu den Churfirsten, erreichten wir knapp vierzig Minuten später die Bergstation der Transpostseilbahn KW Merlen. Jetzt angenehm flach dem Gsponbach entlang bis zum schönen Wurzelbänkli, wo wir eine Trinkpause einschalteten. Die folgende enge Stelle war besonders attraktiv: viele Blumen, das Wasser des Gsponbach im freien Fall. Nach wenigen Metern Aufstieg war das moorige Gelände der Alp Unter Mürtschen erreicht und der mehrgipflige Mürtschenstock präsentierte sich wunderschön. Kurz vor dem Alpgebäude stiegen wir in einer Rechts-Links-Kurve hinter die Murgegg hoch um nun noch näher am bis zu 900 m aufragenden Mürtschen südöstlich zu traversieren. Beim Wegpunkt Zwischbach (1554 m) könnte man über Robmen und Tritt zum Waldensee nach Obstalden laufen (T3) und/oder unterwegs an den Wänden der vier Gipfel Stock, Fulen, Ruchen und Esel bis T6/4. Grad klettern. Nichts für uns, wir laufen weiter leicht ansteigend, bis wir das mit Föhren und Arven licht bewaldete Gebiet Tiefenboden erreichten. Hier wird vor Muttertieren «gewarnt», und tatsächlich näherten wir uns einer Herde von ca. 50 Tieren. Die friedlich weidenden Tiere besetzten den Wanderweg, also umgingen wir die Herde problemlos mit etwas Abstand. Bald war der Wegpunkt 1720 erreicht, von wo über die Mürtschenfurggel über Spanneggsee und Talalpsee nach Filzbach gewandert werden kann (T2-3). Wir liefen links weg (in südlicher Richtung) über einen Steg, der über eine reizvolle Rietlandschaft führte, den Weg zur Murgseefurggel schon im Blickfeld. Die Vorgabe von 50 Min. für die 260 Hm könnte passen. Auf dem sehr schönen, und nicht zu steilen Pfad erreichten wir die Furggel tatsächlich unter der Sollzeit – nicht schlecht. Auf unserer Wanderung im Juni 2009 fanden wir in der Rinne des Bachs noch ziemlich viel Schnee vor. Auf der Murgseefurggel öffnete sich der Ausblick zu den Murgseen und zur Murgseehütte, aber auch zur gegenüber liegenden Widersteinerfurggelen, dahinter zum Piz Sardona und zu den Tschingelhörnern. Für den kurzen Abstieg zur Murgseehütte (ca. 25 Min.) standen viele Kuhweglein zur Verfügung. Unterwegs begleitete uns das Gebimmel der Kuhglocken – herrlich! Bei der Hütte angelangt, fanden wir problemlos einen beschatteten Platz, um uns zu verpflegen (Ghackets mit Hörnli und Apfelmus, Panachés dazu). Hier lässt sich ausgezeichnet und lange rasten… Jetzt folgte der Abstieg, wir erinnerten uns an die vielen sehr steilen und unangenehm rutschigen Stellen. Erst liefen wir am Mittleren Murgsee entlang, danach ab Wegpunkt 1703 wurde es steil. Der Tiefblick zum etwa siebzig Hm tiefer liegenden Unteren Murgsee, zur linken der wenig Wasser führende Murgbachfall. Bei der idyllisch gelegenen Guflen war wieder eine Herde zu durchqueren, begleitet von friedlicher «Alpmusik». Dann wurde der Abstieg steil, ruppig, die Unterlage gewöhnungsbedürftig, fast Kopfsteinpflaster ähnlich, zum Glück trocken und kaum rutschig. Im Gebiet Stoss dann werden über ein paar sehr steile Serpentinen (gefühlt im Bereich 40°) viele Höhenmeter «vernichtet». Über das Gebiet Schwarzton bis zum Wegpunkt 1380 (oberhalb Mornen) war der Einsatz der Wanderstöcke wirklich hilfreich. Erst ab Mornen flachte das Gelände ab, und der letzte Kilometer bis zum Startpunkt beim Parkplatz Bachlaui war dann fröhliches Auslaufen. Naja, die Frische war uns mittlerweile etwas abhandengekommen😁.

Fazit:
Auch wenn die weiss-rot-weiss markierte Wanderung keine besonderen Schwierigkeiten bietet – die Länge der Tour und der über 5 km lange Steilabstieg verlangt gute Kondition und geht richtig in die Beine.

Wetterverhältnisse:
Wunderbarer Hochsommertag, in der Höhe angenehme Temperatur um +8 bis 19° C, Wind ca. 2 km/h aus OSO

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:

Tourdatum: 13. Juli 2022

Schwierigkeit: T2
Strecke: 15.1 km, Parkplatz Bachlaui (1098 m) – Brücke über den Murgbach – Gspondwald – Im Gspon (Bergstation Transpostseilbahn KW Merlen, 1385 m) – Gsponbach (1392 m) – Unter Mürtschen – Zwischbach P.1554 – P.1616 – Tiefenboden – P.1720 (Verzweigung Ober Mürtschen – Murgseefurggel (1985 m) – Quartner Hütte (1839 m) – Oberer Murgsee (1819 m) – Murgseehütte (1820 m) – Mittlerer Murgsee (1808 m) – P.1703 – Guflen – Stoss – Schwarzton – P.1380 – Mornen (1318 m) – Chartalp Bach P.1259 – Cholplatz (1240 m) – Parkplatz Bachlaui
Aufstieg: ca. 915 m
Abstieg: ca. -916 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 7 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 20 Min.
Tageszeit: 09:10 bis 16:15 Uhr

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