Lauihöchi – Bigligerhöchi – Stockberg SZ

Von unserem Wohnsitz aus blicken wir dauernd zu diesen schönen Alpweiden (Luftlinie 12 km), dahinter Gipfel, die wir auch schon bestiegen haben: Chöpfenberg, Bockmattlistock. Eine der Alpwiesen trägt den von Bekannten geprägten Namen Schildchrötliwiese… Diese unbekannte Gegend wollten wir mal erwandern. Nach kurzer Anfahrt bis Schübelbach fuhren wir auf der schmalen Eisenburgstrasse hoch bis zur markanten Haarnadelkurve bei P.702, ab dort zum 50 m höher liegenden Weiler Mettlen, resp. zum P.751, wo wir am Waldrand gut parkieren konnten. Eigentlich ginge es ab hier direkt und sehr steil hoch zum Stockberg. Wir entschieden uns aber die Runde im Gegenuhrzeigersinn zu machen. Also liefen wir auf der Strasse bis zum P.702 zurück, dann weiter nach S bis P.728 (Langweid). Immer auf der geteerten Strasse bleibend, änderte die Richtung oberhalb der Höfe Argeli nach O. Der Blick ins Wägital entschwand uns langsam, und wir liefen mässig aufsteigend in Richtung Gebiet Schwändelen. Bei P.828 eine Verzweigung: rechts ginge es zum Restaurant Kapelle Schwendenen, wir hielten links (Wanderwegweiser Lauihöchi 2 Std. 25 Min.). Wieder einmal fielen uns die unterschiedlichen Schreibweisen auf: Schwendenen, Schwändelen. Noch immer liefen wir auf geteerter Unterlage, nicht gerade das gelbe vom Ei, aber moderat ansteigend noch einigermassen bequem. Immer wieder mal machte die Strasse eine Kurve und führte abwechslungsreich über einen Bach. Vorbei an landwirtschaftlichen Betrieben endete die Unterlage beim Hof Billmeschwändi (986 m) endlich auf Naturbelag. Hier auch eine erste Begegnung mit einem sympathischen eBiker, welcher über die Rossweidhöchi ins Niederurnertäli und weiter nach Ziegelbrücke «fahren» wollte – Respekt! Nach einem ziemlich langen Schwatz meckerten uns schöne (weissen) Geissen an, die gestreichelt und fotografiert werden wollten. Nach dem Lauilochbach folgte eine Waldstrecke (Oberer Schwendiwald), und schon bald erreichten wir die Alp Gelbberg – auch hier noch kein Alpleben. Einige hundert Meter weiter verliessen wir die in einem Bogen zur Rossweid führende Alpstrasse nach links (Wanderwegweiser Lauihöchi 35 Min.). Weglos und ziemlich direkt der Aufstieg über noch nicht bestossene Alpweiden, markiert mit rotweissen Pfosten. Nach einer halben Stunde war der höchste Punkt des Tages, die Lauihöchi, erreicht. Im Osten der Ausblick zu Hirzli und Planggenstock, beide schneefrei. Und der Tiefblick in die tausend Meter tiefer liegende Linthebene. Die Bise hielt uns von einer Gipfelrast ab; diese verlegten wir fünfzig Meter tiefer, wo sich die schön gelegene Alphütte Laui mit Tisch, Bänken und schattenspendendem Vordach geradezu anbot. Nach einigen Minuten die Begegnung (mit Schwatz selbstverständlich) mit einem ebenfalls nicht mehr ganz jungen Wanderer, welcher von Reichenburg aufgestiegen war (1000 Aufstiegsmeter!). Nach dem Abschied zogen wir weiter, nun immer in Richtung WNW. Gut ausgeschildert folgten wir einem mehr oder weniger ausgeprägten Grat, meist auf dem höchsten Punkt verlaufend. Definitiv kein einfaches Gehgelände mehr – jedenfalls nicht kinderwagentauglich. Mal 50 m rauf mal so viel wieder runter. Und immer die schöne Aussicht – sogar unser Wohnsitz war von blossem Auge auszumachen. Die Bigligerhöchi überschritten wir fast ohne sie zu beachten. Den Übergang Ruobengschwand mit den Alpgebäuden war markanter; irgendwo hier müsste doch die Schildchrötliwiese liegen… Jetzt wieder 40 Hm hinauf, dann wieder runter. Unterwegs einige nicht ganz triviale Passagen über bewurzelte Steilstufen, wo der Einsatz der Hände nötig war. Bald war das wunderschön gelegene Alpgebäude Genossame Holeneich erreicht, von wo es nur ein paar Meter sind bis zum aussichtsreichen Stockberg. Hier steht auch eine Bankniederlassung, daneben ein Fahnenmast, und ein Gipfelbuch sowie eine Grillstelle hat es auch. Hier machten wir nochmals Pause und sahen nach, ob zuhause alles in Ordnung ist. Jetzt folgte der happigste Abschnitt des Tages: 470 Hm steiler Abstieg durch den Stockbergwald hinunter, unterbrochen von der steilen Weidelichtung bei Chäseren. Die vielen Holztreppen haben wir nicht gezählt, aber wir waren doch erleichtert, endlich den Startpunkt unserer Tour zu erreichen.

Fazit:
Wer sagt denn, dass Tourenziele immer bekannte Gipfel sein müssen?! Wir haben eine ausserordentlich schöne Gegend kennen gelernt!

Wetterverhältnisse:
Viel Sonne, Schönwetter-Bewölkung, leichte Bise, ca. 13 bis 16° C

Ausrüstung:
Normale Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 1. Juni 2021
Schwierigkeit: T2 (Stellen T3)
Strecke: 14.8 km, Mettlen P.751 – Eisenburgstrasse P.702 – P.728 (Langweid) – P.770 – P.821 (Siebnerschwendi) – P.828 (Schwändelen) – Vorderloch (873 m) – Schwändeli (926 m) – Billmeschwändi (986 m) – Lauilochbach P.1058 – Alp Gelbberg – Alp Bergegg (1265 m, Abzweiger WW Richtung Lauihöchi – Lauihöchi (1455 m) – Alphütte Laui (1405 m) – P.1383 – Bigligerhöchi (1406 m) – Trosenwald P.1230 – P.1205 (oberhalb Ruobengschwand) – P.1235 – P.1178 – P.1183 – Alp Stockberg Genossame Holeneich – Stockberg (1217 m) – Chäseren (1032 m) – Mettlen P.751
Aufstieg: ca. 882 m
Abstieg: ca. -863 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 45 Min.
Tageszeit: 09:40 bis 16:30 Uhr

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