Mattstogg-Umrundung

Den Hausberg von Amden kannten wir vom Anblick, bestiegen haben wir ihn noch nie, auch heute nicht; aber das kommt noch. Heute wollten wir ihn vollständig umrunden. Mit Hilfe der Sesselbahn bewältigten wir die ersten 380 Höhenmeter elegant (15 Franken pro Person inkl. Retourfahrt). Direkt an der Bergstation der Sesselbahn (Niederschlag) befindet sich das 2021 wiedereröffnete Restaurant Walau, auf dessen Sonnenterrasse wir den Startkafi genossen. Um zehn Uhr starteten wir die Umrundung des Mattstoggs, und zwar im Uhrzeigersinn. Auf der Alpstrasse durch den Niederschlagwald bis Hinteraltschen, wo die Alpstrasse endet, beginnt der WW zur Furggelen. Von den über uns 500 m aufragenden Felswänden des Mattstogg-Massivs bekamen wir vorerst wenig zu sehen – der Pfad verläuft durch den Schatten spendenden Wald (Buechstude). Kurz unter der Oberfurggle verliessen wir die Buechstude, und wir wurden vom Glockengeläut weidender Tiere (Rinder, Geissen) begrüsst. Über uns die Felsen des Walensteins, wunderbar der Blick zurück nach Arvenbüel. Für diese ersten zweihundert Hm (1.8 km) benötigten wir 40 Minuten. Jetzt begann der Abstieg bis zum Hasebode, dem heute tiefstgelegenen und südlichsten Punkt. Unterwegs begegneten wir einem rüstigen Senior, offensichtlich einem Einheimischen, der von Amden via Durschlegi aufstieg. Er meinte, unsere Strecke zu kennen und diese bisher immer im Gegenuhrzeigersinn gelaufen zu sein. Gutgemeint mahnend machte er auf die sich hinziehende Tour aufmerksam, und auf die ab Mitte Nachmittag angekündigten Gewitter. Die Wettervorhersage kannten wir und das war auch der Grund, weshalb wir zügig abstiegen und ab Hasebode wieder aufstiegen. War der WW bis Hasebode steil und holprig, war das Laufen auf der Alpstrasse bis Blaggenboden beinahe bequem. Jetzt änderte auch die Richtung und die Aussicht beschränkte sich auf die nahegelegenen Felsen des Mattstoggmassivs, welches wir nun von hinten kennen lernten. Die alpige Landschaft in diesem Bereich ist allerdings sehr reizvoll, auch wenn die meisten Blumen bereits verblüht waren – aber grün war die Landschaft noch immer. Und immerhin war da noch der Ausblick zum zackigen Federigrat. Auf dem Blaggenboden angelangt, verliessen wir die Alpstrasse, um auf dem Wanderweg aufzusteigen – bis zur 150 m höher gelegenen Alp Hintermatt windet sich der Pfad in Serpentinen hoch. Danach folgte etwa während einem Kilometer ein wenig steiler Aufstieg, vorbei an teilweise sehr alten Bäumen. Im schmalen Saumchengel erreichten wir einen alten Alpweg, auf dem wir bald die Gebäude der Alp Oberchäseren sichteten – noch dreissig Minuten. Auch wenn sich am Mattstog etwas grau am Himmel zeigte, waren wir zuversichtlich, die Alp trocken zu erreichen. Und tatsächlich: nach 2 ¾ Stunden auf der Alp angekommen, konnten wir den zMittag voll an der Sonne geniessen. Suppe und Würste schmeckten vorzüglich, der Adler-Pfiff auch… Nach einer Stunde hielten wir es nicht mehr aus, zu heiss wurde uns an der prallen Sonne. Es war ohnehin Zeit, aufzubrechen, auch wenn die sympathische Alpbeiz strategisch bestens liegt (mit 7 km etwas nach der Tourhälfte). Noch ein Blick hoch zum Speer und zum Mattstogg, dann folgte die kurze Querung durch das Nagelfluhgelände in Richtung Heidenbüel nach O. Jetzt der ruppige und steile Abstieg über gemischtes Gelände (Nagelflug, Kalkstein). Bei der Vordermatt erreichten wir die Alpstrasse, die wir überquerten, um nahe der Felswand des Mattstoggs durch blockiges Gelände zu queren – unter uns die Alpstrasse und das Alpgebäude der Vordermatt. Bei P.1411 erreichten wir die Alpstrasse, auf der wir nun die Höhe von ca. 1400 m.ü.M. haltend mühelos in Richtung Hinter Höhi liefen. Vor uns präsentierten sich die bizarren Kletterfelsen Goggeien und Schär. Auf der Hinter Höhi angekommen, erblickten wir Stogg und Gulme, rechts über uns den Raaberg, den östlichsten Gipfel des Mattstoggmassivs. Auf der Höhi öffnete sich der Blick zur nahen Rietlandschaft, nach Arvenbüel und zum Leistchamm. Nach einem kurzen Abstieg kamen wir auf dem Strichboden, wo das Rest. Alpstübli an bester Aussichtslage direkt an der Alpstrasse liegt. Das Wetter noch immer im hübschen Bereich, es war uns gut gesinnt. Eine gute halbe Stunde Pause passte, Adler-Pfiff und ein gespritzter Weisser, herrlich! Nach dieser Erfrischung der gemütliche Lauf zur Bergstation Niederschlag, die nach zehn Minuten erreicht war. Die zehnminütige, aussichtsreiche Talfahrt war ein schöner Abschluss einer *****-Tour oberhalb Amden.

Fazit:
Auch wenn die weiss-rot-weiss markierte Wanderung keine besonderen Schwierigkeiten bot – mit 13 km Länge war Tour schliesslich doch etwas fordernd (siehe Abbildung Streckenprofil).

Wetterverhältnisse:
Vielleicht ein vorerst letzter Hochsommertag? Angenehme Temperatur 18 bis 26° C, kaum Wind (ca. 2 km/h aus SSO), gute Fernsicht, im Laufe des Tages aufziehende Quellbewölkung über den Voralpen, in unserer Gegend meist freundlich, sonnig und gelegentlich mit etwas Wolken.

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Stöcke (nicht eingesetzt), Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 30. August 2022
Schwierigkeit: T2
Strecke: 12.9 km, Sesselbahn Bergstation Niederschlag, Rest. Walau (1290 m) – Hinteraltsche (1317 m) – Buechstude – Oberfurggle (1498 m) – Underfurggle (1347 m) – Hasebode (1213 m) – Brunnenegg – Alpstrasse Unterchäseren bis Blaggenboden (1273 m) – Hindermatt – Saumchengel (1499 m) – Alp Oberchäseren (1662 m) – Vordermatt (P.1447) – Trüebgarten-Oberchäseren – P.1411 (Alpstrasse Vordermatt) – Hinder Höhi (1416 m) – Strichbode, Rest. Alpstübli (1312 m) – Alpstrasse Hinteraltschen bis Niederschlag – Talfahrt Sesselbahn
Aufstieg: ca. 763 m
Abstieg: ca. -759 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 08 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 16:00 Uhr


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