Im kleinen Bergdorf Meride im Mendrisiotto, wo wir drei Weihnachtsage verbrachten, starteten wir die Rundwanderung zum Monte San Giorgio. Aufgrund spektakulärer Fossilienfunde wurde das Gebiet 2003 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Diesen Panoramaberg bestiegen wir heute zum dritten Mal. Vom westlichen Dorfrand starteten wir in Richtung Kirche San Silvestro. Ab der Rechtskurve herrscht Fahrverbot, ab hier ging es steil hoch über eine alte kopfsteinbepflasterte Strasse(?). Der Wald ohne Laub, weshalb die Sonne zusätzlich aufheizen konnte. Nach etwa dreihundert Höhenmeter erreichten wir Alboree, wo das Gelände abflachte und wenig später die Lichtung Cassina (San Ulderico/Rifugio Adenofora, 886 m) – eine kleine Kapelle mit abgetrenntem Aufenthaltsraum. Weiter dem markierten Weg folgend, erreichten wir unterhalb Forello die Ruine des Vecchio Albergo San Giorgio. Nach weiteren 60 Hm war der Monte San Giorgio erreicht; auf dem Gipfelgelände steht das Oratorio di Monte San Giorgio (eine Gebets- und Einkehrhaus) – wie immer geöffnet, aber nicht bewirtet. Eindrücklich: man darf sich vom Getränke- und Snack-Vorrat bedienen, selbstverständlich gegen Bezahlung. Auf der Nordseite des Gebäudes stehen Bänkli; der Genuss dieses formidablen Panoramas war von einmaliger Fernsicht geprägt. An der ebenfalls besonnten Südseite des Gebäudes genossen wir die Rast. Für den Abstieg wählten wir den Weg über die Westflanke hinunter. Während auf dem Gipfel praktisch Windstelle herrschte, war es in der Senke recht windig. Wir hielten nach Norden in Richtung Alpe di Brusino. Der steile Pfad war tückisch, weil unter dem tiefen Laub jede Menge Stolpersteine lagen. Immer wieder der Blick durch den lichten Wald hinunter zum 700 Hm tiefer liegenden Lago di Lugano. Auf einer Höhe von ungefähr 980 m.ü.M. eine Verzweigung; hier galt es nicht nach Süden (in Richtung Cassina zu laufen, sondern rechts abzubiegen in Richtung Alpe di Brusino – allerdings nur für eine Strecke von 300 m. Dann, nahe bei P.925, liefen wir in nordwestlicher Richtung, beinahe weglos durch einen mit Laub gefüllten Graben hinunter. Der Einsatz der Stöcke war hier sehr hilfreich. Jetzt liefen wir auf etwa 650 m Höhe und oberhalb von Serpiano, einer touristischen Hotelanlage, vorbei an der Loc. Tre Fontane, wo sich die eindrücklichen Überreste der historischen Miniere ai fossili befinden. Wenig später vorbei an der Aula di Carpanee – einem Fossilienmuseum, das allerdings geschlossen war. Noch immer auf stark belaubter Wegstrecke erreichten und überquerten wir bald die Fahrstrasse nach Serpiano. Nach einer Strecke durch das Unterholz (Vallinera) gelangten wir zum Crocefisso (670 m). Für den weiteren Abstieg nach Meride wählten wir die Fahrstrasse, deren Verlauf (noch) an der Sonne lag. Bei der Fontana di Meride folgten wir weiter der Fahrstrasse durch die enge Schlucht des Gaggiolo; nach wenigen Minuten erreichten wir den Ausgangspunkt unserer Wanderung – Meride. Zur Belohnung gönnten wir uns ein Bier im schönen Hof unseres Domizils, der historischen Locanda San Silvestro (sehr zu empfehlen).
Fazit:
Eine immer wieder und gerade in dieser Jahreszeit eindrückliche Wanderung.
Wettervehältnisse:
Ein wunderbarer Heilig Abend-Tag bei bester Fernsicht und bei ungewohnt herbstlicher Temperatur von 19°, wenig Wind (7 km/h aus SW).
Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS
Parameter:
Tour-Datum: 24. Dezember 2023
Schwierigkeit: T2
Strecke: 9.2 km, Meride (79 m) – San Silvestro (604 m) – P.864 – Cassina (San Ulderico/Rifugio Adenofora, 886 m) – Forello (1033 m) – Monte San Giorgio (1097 m) – La Còsta da San Giòrg – I Mirisgiöö – I Tre Funtánn – Cave – A Carpanée – Crocefisso (671 m) – Spinirolo (606 m) – Fontana di Meride (59 m) – Meride
Aufstieg: ca. 562 m
Abstieg: ca. -567 m
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 3 Std. 30 Min.
Laufzeit mit Pausen: total ca. 5 Std.
Tageszeit: 10:20 bis 15:20 Uhr