Muottas Muragl – Alp Languard über den Steinbockweg

Nach der gestrigen ersten Belastungsprobe für das operierte Renaioloknie heute eine weitere. Diesmal sollte es der Steinbockweg sein. Bei wiederum herrlichem Wetter starteten wir (nicht zu früh) bei der Bergstation der Muottas Muragl-Bahn, die annähernd voll besetzt war. Nach dem Startkafi und dem Genuss des weltberühmten Panoramas verabschiedeten wir uns von den vielen Touristen. Die übersichtliche Strecke ins Val Muragl lag schon in der Sonne und der Ova da Muragl glitzerte im Licht der Sonne. Das Zwischenziel, die Chamanna Segantini, ist geöffnet noch bis zum 23. Oktober 2016 – die Fahne (und das berühmte Schwizerhüsli) grüssten schon. Der etwa 100 Hm-Abstieg führte auf breitem Pfad vorbei an der Alphütte Margun (ebenfalls noch geöffnet) – zu früh für uns, schon wieder einzukehren. Nach weniger als einer halben Stunde war der Punkt 2364 erreicht – Zeit sich der wärmenden Lagen zu entledigen. Vor uns der der Aufstieg – bei P.2476 entschieden wir uns nicht für die Direttissima, weil vor Steinschlag gewarnt wurde. Nach einigen Kehren und über aufwendig erstellten Plattenpfad dann bei etwa 2550 m ein Bänkli an einem sehr sonnigen Punkt kurz vor Munt da la Bes-cha; gerade richtig für eine kurze Trinkpause. Vor uns das prächtige Panorama zur Bergstation und dahinter so berühmte Gipfel wie Piz Kesch, Piz Ot, und im Tal Samedan. Auf dem Weiterweg, der jetzt merklich abflachte, tat sich dann dieses unbeschreiblich schöne Panorama zum Festsaal der Alpen auf (Piz Palü, Bellavista, Piz Bernina mit Biancograt – ganz grosses Kino! Jetzt nur noch ein paar Aufstiegsmeter, und schon standen wir (nach anderthalb Stunden) vor der Chamanna Segantini und wurden von Hüttenwart Anselm und seiner Hilfe freundlich begrüsst. Kafi und Fruchtwähe als kleine Belohnung. Hier oben fällt es einem wirklich schwer, nur kurz zu verweilen! Dennoch zogen wir weiter, leicht absteigend unterhalb der Südwand des Klettergipfels Las Sours querend. Die Markierung bei Punkt 2664 wies uns links in Richtung Steinbockweg, der 280 m unterhalb des Muot da Barba Peider verläuft. Der Weg war sehr gut unterhalten, ohne ausgesetzte Stellen; Vorsicht war dennoch geboten, weil der Untergrund an wenigen Positionen rutschig war. Unter dem markanten Gipfel Piz Muragl dann über Platten und blockigen Fels (Costa dals Süts) – uns gefällt solches Gelände immer wieder. Die von mir eingesetzten Stöcke waren aber manchmal hinderlich, weil sie oft verklemmten – aber in meiner noch etwas mangelnden Trittsicherheit boten sie gute Unterstützung. Etwas enttäuscht waren wir dann, auf dem bisherigen Wegverlauf keinen einzigen Steinbock angetroffen zu haben – war wohl die laufende Jagd schuld? Jedenfalls erreichten wir dann P.2733 (Plaun da l’Esen). Hier gingen unsere Blicke unweigerlich hoch zum Piz Languard und zur Chamanna Georgy – auch eines unserer Projekte. Doch heute wären die zusätzlichen 530 Hm rauf und runter kaum machbar gewesen. Die Richtungsänderung nach Westen brachte uns die 400 m tiefer liegende Alp Languard ins Blickfeld. Dieser über etwa 2.2 km verlaufende Abstieg strapazierte niemanden – ausser mich selbst. Jedenfalls war ich froh, auf der Alp anzukommen, meinem Knie etwas Schonung zu gönnen. Und schliesslich winkten hier auf der besonnten Terrasse auch Köstlichkeiten… Die Talfahrt mit der Sesselbahn nach Pontresina runter war dann ein schöner Schlusspunkt nach einem weiteren wunderschönen Tourentag.

Fazit:
Die bestimmt nicht selten begangene Tour fordert im Normalfall wenig, und sie bietet unglaublich schöne Ausblicke. Danke herzlich meiner Frau Doris und unseren Bergkamerädli Susanne und Richi für die rücksichtsvolle Begleitung!

Wetterverhältnisse:
Sehr sonnig, fast wolkenlos, gegen Schluss der Wanderung wie angekündigt einige dunkle Wolken (gerade richtig für den morgigen Ruhetag), und wiederum herbstliche Temperaturen (13 bis 21 Grad).

Wegmarkierung:
weiss-rot-weiss, durchgehend markiert (kaum ausgesetzte Stellen, Trittsicherheit geboten)

Hilfsmittel:
keine, resp. Stöcke (für den Autor)

Parameter:
Tourdatum: 26.09.2016
Schwierigkeit: T3
Streckenlänge: 9.7 km
Strecke: Muottas Muragl (Bergstation) – Margun – P.2364 – P.2476 – Munt da la Bes-cha (2674 m) – Cna. Segantini (2731 m) – P.2664 (Verzweigung zum Steinbockweg) – Costa dala Süts – P.2733 (Plaun da l‘Esen) – P.2589 (Val Languard) – Alp Languard
Aufstieg: ca. 513 m
Abstieg: ca. -636 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 56 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 10 bis 15 Uhr
GPS: Garmin Montana 600, Topo Schweiz V.4

Kamera:
Nikon Coolpix P900 (Bridgekamera)

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