Von unserem Standort Camping Monfragüe via Besucherzentrum Villareal de San Carlos dauert die Fahrt über die ca. 14 km 15 Minuten. Am Vorabend besuchten wir das aufwendig gebaute Informationszentrum in unmittelbarer Nähe unseres Campingplatzes – so hatten wir eine Ahnung über das, was uns erwartete: der Nationalpark Monfragüe verfügt mit über 200 Paaren über die grösste Mönchsgeierkolonie der Welt, mit mehr als 10 Paaren über den weltweit grössten Kaiseradlerbestand und ist eins der wenigen Habitate, in dem der vom Aussterben bedrohte Pardelluchs zu finden ist. Das Parkgebiet an der Mündung des Tiétar in den Tajo ist ca. 181 km² gross und liegt 220 bis 750 m über dem Meeresspiegel. Die vorherrschenden Gesteine im Gebiet des Nationalparks sind Quarzit und Schiefer. Es gibt viele markierte Wanderrouten; wir entscheiden uns für die (hoffentlich) aussichtsreichste, vom Rio Tajo zur Ruine des Castillo de Monfragüe. Unsere Einschätzung, dass heute Montag wenige Besuch unterwegs sein werden, traf zu. Der Aufstieg begann direkt beim südlichen Ende der Brücke über den Rio Tajo. Gut, dass der Aufstieg durch den Eichenwald führt, schliesslich starteten wir erst um 11:15 Uhr. Schon im Aufstieg gingen unsere Blicke gen Himmel, weil ab und zu Schatten der grossen Greifvögel unsere Aufmerksamkeit forderten. Selbstverständlich lohnt sich auch der Ausblicke nach allen Seiten auf die spektakuläre Landschaft, dominiert vom Rio Tajo. Nach 55 Minuten war die Ruine des Castillo erreicht. Was sich jetzt über unseren Köpfen abspielte, war eine Flugschau der Sonderklasse (siehe Bilder) – so etwas hatten wir noch nie erlebt! Die «Gipfelrast» geriet zur Nebensache – der dauernde Ausguck faszinierte. Für den Abstieg wählten wir die Strecke zum Rio Tajo hinunter und zum Felszacken namens Salto del Gitano. Von hier bietet sich der Blick zum Canchos de las Buitteras. Dort hausen viele der grossen Vögel, und es herrschte intensiver Flugverkehr an den Horsten und über den Graten. Die Reststrecke zum Ausgangsort verlief weitgehend im Schatten der Eichen und Sträucher, entlang dem Rio, der eher wenig Wasser führte. Am Streckenende beim Picnic-Platz dann noch eine Überraschung: ein nicht gerade scheues Reh erwartete (vergebens – wir waren vernünftig…).
Fazit:
Unsere dritte Wandertour (eher Ausflug als Wanderung), diesmal in der Extremadura, überbot unsere Erwartungen – welche grossartige Natur!
Wetterverhältnisse:
Ein heisser Frühsommertag, windstill, bis 34°.
Hilfsmittel:
Onlineinfos und Prospektmaterial, GPS-Maschine, Feldstecher und Kameras mit Teleobjektiven mittlerer Brennweiten.
Parameter:
Tour-Datum: 27. Mai 2019
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 8.7 km, Parkplatz bei der Brücke über den Rio Tajo – Castillo de Monfragüe
Aufstieg: ca. 250 m
Abstieg: ca. -290 m
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 2 Std. 30 Min.
Laufzeit mit Pausen: total ca. 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 11:15 bis 14:30 Uhr
2 Gedanken zu „Nationalpark Monfragüe – Flugschau in der Extremadura“
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was für eine eindrückliche Landschaft – und tolle Vogelwelt!
Muchos gracias, ja das war eine besonders einrückliche Landschaft.