Von der Station der Braunwaldbahn (1256 m) durch das Dorf Richtung Talstation der neuen Gumenbahn, dann heftig nahe Brummbachfall zickzack hochsteigend bis Bräch-Oberstafel (1602 m)-Bergetensee (1622 m). Bis hierher sehr guter Bergwanderweg ohne besondere Schwierigkeiten (T2). Dann Aufstieg durch Geröll zum eigentlichen Einstieg in den Bärentritt (T4). Dieser ist gut befestigt mit Stahlseilen und ist bei Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ohne Klettersteigset problemlos zu meistern. Der eindrückliche Weg bietet wundervolle Ausblicke (siehe Bilder). Oben auf dem Lauchboden (2009 m) angelangt treffen wir den ideale Plätze zum Rasten. Den moorartigen und deshalb teppichweichen Lauchboden querend erreichen wir die Geröllhalde, die steil zur Furggele (2395 m) hinauf führt; abgesehen von der kurzen aber heftigen Steigung werden über ca. 1.5 km annähernd 400 Steigungsmeter zurück gelegt. Auf der Furggele eindrücklicher Blick Richtung Glattalp und deren See; hier erkennen wir auch die aufziehenden grauen Wolken. Ob wir es auf den Ortstock wagen sollen und schaffen? Jetzt wo wir schon mal da sind, wollen wir den Gipfel. Anfänglich regelmässig durch Feld und Schiefer steigend, erreichen wir die mit einem kurzen Seil „gesicherte“ Felsbacke von vielleicht 10 Metern, die es zu überwinden gilt – was ohne Probleme geht. Allerdings sind auch hier Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Voraussetzung! Bald auf dem Gipfel angekommen, gibt es nun die verdiente Gipfelrast. Wegen des nicht gerade bilderbuchhaften Wetters sind nur wenige Gleichgesinnte hier oben. Den Rückweg gestärkt in Angriff nehmend, geht es zügig runter, wobei die „Geröllhalde“ von der Furggele zum Laufboden hinunter ganz schön in die Oberschenkel geht. Stöcke sind hier eine grosse Hilfe! Nach dem Laufboden wählen wir den „Weg“ über die
Legerwand. Wir wollen die riesigen Karrenfelder einmal von ganz nah sehen, und wir werden nicht enttäuscht: gigantisch, einem riesigen Gletscher gleichend! Die Überquerung ähnelt denn auch einem Gletschertrekking. Die Felsspalten sind tückisch, jedenfalls hätte ein Misstritt an der falschen Stelle verheerende Folgen. Wir schaffen das ohne Probleme und müssen uns langsam beeilen; den Zeit- und Wasserbedarf haben wir unterschätzt(!). Über Bützi stark absteigend, das Wetter immer mehr nach Niederschlag „riechend“, gelangen wir nach einer langen Durststrecke zur Bergstation der Gumenbahn (am Fuss der Eggstöcke liegend). Von den Eggstöcken sehen wir wenig bis nichts – dafür berichten uns die vielen Klettersteigler begeistert vom erlebten.
Noch ein Wort zum Wasser: erst jetzt wissen wir, was es heisst, wenn man (von Einheimischen) hört, dass der Fels in den Glarneralpen weitgehend „wasserlos“ sei. Jedem, der diese Bergwanderung (teilweise Alpinwanderung) unternimmt, raten wir dringend, ausreichend Getränk mitzunehmen. Auf der gesamten Strecke bis Gumen (und das waren etwa 16 km resp. 8 Std.) haben wir nicht eine einzige Beiz gesehen, geschweige denn eine Quelle. Das wird uns eine Lehre sein. Nachdem wir im Gumen-Restaurant 2x einen halben Liter Schorle runtergiessen haben, genossen wir die Talfahrt mit der neuen Gumenbahn. Von deren Talstation dauert es dann noch eine halbe Wegstunde bis zur Braunwaldbahn. Ziemlich ermattet aber glücklich erreichen wir den Ausgangspunkt ohne Regentropfen.
Fazit:
Trotz suboptimalem Wetter eine eindrucksvolle Tour…
Hilfsmittel:
Bergschuhe, Stöcke, GPS-Maschine
Parameter:
Tour-Datum: 27. September 2009
Schwierigkeit: T4 (Alpinwanderung)
Strecke: 15.7 km, Braunwald-Brummbachfall-Bräch-Oberstafel-Bergetensee-Bärentritt-Lauchboden-Furggele-Ortstock-Furggele-Lauchboden-Legerwand-Bützi-Gumen-Gumenbahn nach Braunwald
Aufstieg: 1857m
Abstieg: ca. -1091m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: ca. 8 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 45 Min.
Tageszeit: 08:00 bis 17:00 Uhr