Pedalen im Obertoggenburg: Runde über Gamplüt – Gräppelensee

Dass heute Sonntag – Nebel im Unterland – viel los war in den Bergen, musste erwartet werden. Ganz so schlimm war es nicht im Obertoggenburg. Die Bikes auf den Träger, und kurz die Anfahrt nach Wildhaus. Parkplätze Mangelware. Nachfragen auf einem privaten Platz brachte freundliche Zustimmung – danke herzlich! So starteten wir im Zentrum, Gamplüt als Zwischenziel. Gemütliche Fahrt über Steinrüti, Büel, hoch zur moorigen, schön gelegenen, Gästele-Weide.Am Punkt 1343 südöstlich des bewaldeten Stei oberhalb des Gamplütried ein kurzes Stück zurück, um das Bergrestaurant Gamplüt über die Rossegg anzusteuern. Wanderer und Biker friedlich vereint auf der sonnigen Terrasse, noch einige Plätze frei, die Gelegenheit für einen Kafi – begleitet vom Konzert eines Alphornbläser-Trios. Danach die Abfahrt zur Verzweigung Stofel und weiter über Under Stofel und Dreihütte. Ab hier Naturstrasse, leicht feucht (weil im Schatten des Stei). Die bewaldete Strecke ziemlich holprig und unter viel Laub – über die Wasserrinnen hiess es aufzupassen. Zwei Kilometer weiter und 170 Höhenmeter tiefer die schön gelegene Alp Alpli und wenig später die stark belegten Grillstellen mit Parkplätzen. Nun wieder auf geteerter Unterlage, bogen wir ab auf die Neuenalpstrasse, welche anfänglich steil hochführte bis der Seebach erreicht war. Unterwegs eine etwas traumatische Begegnung: ein wanderndes Paar nutzte die Strassenbreite, als ich mich näherte, machte ich hustend und vom Veloglöggli unterstützt, aufmerksam. Die Frau quittierte mit einem unglaublich lauten Schrei. Entschuldigend und mit schlechtem Gewissen vorbei, wenig später wiederholte sich das Ganze nochmals, als Doris überholte. Schade, wir wollten uns eigentlich rücksichtsvoll verhalten. Auf etwas über 1200 m.ü.M. erreichten wir die ersten Alpgebäude, und der Blick weitete sich – Oberlaui heisst das Alpgebiet. Noch mehrheitlich im Schatten des Chüebodenberg und Lauiberg gelangten wir zum Kleinod Gräppelensee, darüber der markante Lütispitz. Verständlicherweise waren die Grillstellen schon besetzt. Machte nichts, weiter vorne und hundert Meter höher steht ein Kreuz nahe der Alp Oberstofel – dem heute höchstgelegenen Punkt – St. Wendelin gewidmet (der heilige Wendelin wird als Glaubensbote verehrt. Er ist Patron der Schäfer, Bauern und insbesondere des Viehs, aber auch Patron für gedeihliche Witterung und gute Ernte. In jüngster Zeit wird Wendelinus zunehmend als Patron für Natur- und Umweltschutz verehrt). Niemand da, also nutzten wir diesen aussichtsreichen Platz für unsere Mittagsrast. Über uns der Neuenalpspitz (1817 m), in Erinnerung unserer Besteigung vom 8. November 2015. Jetzt folgte die Abfahrt zum Neuenalpbach und dann die westliche Umrundung des Spisslen mit dem Schwendigrot. Über die Chalberweid durch den schön übermoosten Bauwald bis zu dessen östlichem Punkt bei Underschwendi. Jetzt aussichtsreich auf und ab zwischen 1200 und 1100 m.ü.M. – unter uns Alt. St. Johann – bis zum Boden. Dort folgte der leichte Anstieg über zwei Serpentinen hoch nach Gubel und weiter nach Halden. Bei Gaby und Ueli ein Überraschungshalt mit Kafi – herzliches Dankeschön! Mittlerweile bereits halb vier Uhr, die letzten Sonnenstrahlen nutzend, folgte die Abfahrt zur Säntisthur und dann leicht aufsteigend hundert Meter über Unterwasser nach Wildhaus. Eine nicht zu lange Bikerunde in der Herbstsonne endete am Startpunkt im Obertoggenburg.

Fazit:
Vielleicht war diese gemütliche Bikefahrt eine letzte Gelegenheit in diesem Herbst – sollte es kühler werden, hoffen wir gerne auf sonnige Wandertage – bald auch wieder im Val Müstair…

Wetterverhältnisse:
Herbstlich, sonnig, kaum Wind, ca. 14°

Ausrüstung:
e-MTB, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 27. Oktober 2024
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, mit Ausnahme Abfahrt Steil-Alplihals auf meist geteerten Strassen
Strecke: 27.1 km: Wildhaus (1090 m) – Steinrütistrasse – Büel (1157 m) – Gästele-Weide (1248 m) – P.1309 – P.1343 – Rossegg – Gamplüt (1353 m) – Stofel (1350 m) – Dreihütte (1319 m) – Stei-Alplihals – Alplihals (1134 m) – Lauiweg – Laui (1072 m) – Chüeboden – Neuenalpstrasse (1070 m) – P.1128 – P.1220 – P.1245 – Türlisboden – Gräppelensee (1307 m) – Risi (1344 m) – Oberstofel (1415 m) – P.1320 – Chalberweid – Bauwald P.1291 – Underschwendi (1272 m) – Chopf – Boden (1047 m) – Gubel (1112 m) – Scharten (1148 m) – Halden (1103 m) – Säntisthur (1035 m) – Plattenweid (1074 m) – Plattenholz (1104 m) – Moos (1117 m) – Möösli (1093 m) – Lisighaus, P.1049 – Wildhaus
Aufstieg: ca. 930 m
Abstieg: ca. -930 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 1 Std. 50 Min.
Tageszeit: 11:15 bis 15:30 Uhr

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