Pfufisegg (1950 m) – ein Schneeschuh-Geheimtipp!

Nach der gemütlichen Bergfahrt (800 Hm) mit der Gondelbahn genossen wir den Startkafi im nach dem Brand vom 20. April 2015 neu aufgebauten und am 13. Mai 2017 neu eröffneten Berghotel Schönhalden. Der Neubau ist schlicht, zweckmässig, und steht an einer wunderbaren Aussichtslage. Um zehn also starteten wir – aufgrund der Aussage des Besitzers Reto Flury durften wir eine einsame Tour erleben. So war es dann auch: einen einzigen Skitourengänger haben wir angetroffen! Die Tour kannten wir schon vom 29. März 2014. Die im gesamten alpinen Raum bestehende hohe Lawinengefahr (Stufe 3 erheblich) brachte uns auf die Idee, die relativ ungefährdete Arena um Mädems zu besuchen.

Viel mehr Schnee als 2014! Froh darum, eine Spur vom Vortag nutzen zu können, erwartet uns heute kaum Spurarbeit. Nach den ersten Aufstiegsmetern – nicht mehr wie früher entlang des (abgebrochenen) Skilifts – erreichten wir rasch das leicht bewaldete und hochwinterlich verschneite Fulriet (ca. 1680 m). Unterhalb des Ostausläufers der Guscha erreichten P.1711 (Wanderwegweiser Abzweiger Guscha). Der weitere Aufstieg verlief in sicherem Abstand unterhalb der Wisswand (bei P.1761), von welcher schon kleinere Rutsche heruntergekommen waren. Nach etwa 75 Min. erreichten wir die fast vollständig eingeschneiten Gebäude der Alp Mädems Hintersäss. Zwischen den Alphütten stiegen wir weiter auf – noch immer auf einer gut angelegten Spur, diesmal direkt in Richtung Pfufisegg – das ist zwar kein Gipfel, sondern vielmehr eine aus mehreren Hügelchen bestehender Aussichtspunkt. Jetzt kam die Schaufel zum Einsatz – schliesslich wollten wir eine Sitzgelegenheit für die ausgiebige Rast – bei Windstille und mit einzigartigem Panorama (Alvier, Rheintal, Vorarlberg, Rätikon). Das mitgebrachte Gourmetmenü (Vorspeise Parpaner Birabrot, Hauptgang Schruubebrot gefüllt mit Kräuterkäse und Bio-Bündnerfleisch von Brügger aus Parpan, Schoggi-Dessert und Tee natürlich) schmeckte ausgezeichnet. So gestärkt nahmen wir die Abfahrt unter die Schneeschuhe, der Einfachheit halber auf der Aufstiegsspur. Ab Alp Mädems Hintersäss diesmal nicht in Richtung Mädems Vorsäss hinunter, weil im Tüfboden keine Spur auszumachen war. Den dort zu erwartenden Harsch mit Einsinkgefahr wollten wir uns ersparen. Immer wieder verlangsamten wir unser „Arbeitstempo“ um den Genuss zu erhöhen – und ausserdem erreichten wir bald wieder das bereits schattenhalb gelegene Fulriet. Der restliche Abstieg – bereits wieder auf leicht gefrorener Unterlage – war reine Formsache. Im Berghotel Schönhalden verkürzten wir die Wartezeit beim Tee am Panoramafenster und dem Ausblick zum gegenüberliegenden Alvier und Konsorten. Und in der Luft über dem Seeztal herrschte reger Flugverkehr (WEF und Trumpeltier sei Dank😊).

Fazit:
Frühlingshafte Witterung, ideale Schnee-Verhältnisse im Aufstieg wie auch im Abstieg, unglaublich viel Schnee hier oben. Wiederum ein Bilderbuchtag!

Wetterverhältnisse:
Ein schöner, schon fast frühlingshafter Tourentag, wolkenfrei, im Tal ca. 12°, auf unserer Tour ca. 4°, schwacher, kaum spürbarer Wind (Föhn?), viel Schnee auf Schönhalden (1 bis 2 m), gute Spur (vom Vortag) vorhanden, bis auf eine Höhe von 1700 m etwas verharscht, ab Mädems pulvrig, dank Spur ohne Einsinken bis zum Ziel.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 3 erheblich (siehe Bild)

Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 24. Januar 2018
Schwierigkeit: WT2
Anfahrt: A3 bis Flums – Ortsdurchfahrt – am Ortsende Linksabbieger Richtung Saxli (ausgeschildert „Schönhalden“), Talstation Luftseilbahn Saxli (630 m), Fr. 20.00/Person Berg- und Talfahrt, Gratis-Parkplätze direkt bei der Talstation)
Strecke: 7.9 km, Bergstation Saxli/Berghotel Schönhalden (1487 m) – Fulriet P.1680 – P. 1711 (vorbei am Abzweiger Guscha) – Alp Mädems Hintersäss (1776 m) – Pfufisegg (1950 m) – Rückweg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 500 m
Abstieg: ca. -500 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 25 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 14:30 Uhr

Kamera:
Sony DSC-HV90V

6 Gedanken zu „Pfufisegg (1950 m) – ein Schneeschuh-Geheimtipp!“

  1. für uns etwas weit weg – doch als Tour in Verbindung mit andern in der Region hatten wir sie auch schon in Betracht gezogen.
    und nun, wo das Berghaus wieder errichtet wurde, wiederum ein Thema …

    eine herrliche Tour habt ihr da unternehmen können!

    lg Felix

    1. Danke Felix, diese recht einsame Tour in einer viele Möglichkeiten bietenden Gegend wird auch uns noch einige Male locken. Und das einfache aber schöne Berggasthaus kann gut als Basis dienen. LG (auch an Ursula), Doris und Ruedi

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