Rund um das Ranzachtobel

Immer am Donnerstag treffen sich SeniorInnen zu einer von der Velo- und Bikegruppe Wald/Rüti organisierten Ausfahrt. Heute lernten wir die Gegend rund um das Ranzachtobel kennen. Zu Beginn etwas Wissenswertes: die Ranzach ist ein etwa sieben Kilometer langer Bach im Kanton SG. Sie entspringt am Südhang der Schwammegg auf einer Höhe von rund 1220 m.ü.M. Zunächst fliesst sie hinunter ins Tüftobel, dreht dann gegen Südwesten und nimmt dann auf der Höhe von Walde den vom Atzmännig kommenden, namenlosen Bach mit. Sie fliesst nun durch einen Graben vorbei an Widen und Rüeterswil und wird später bei der Waldegg von einer Brücke der Rickenstrasse überquert. Danach geht es für die Ranzach weiter durch das Ranzachtobel. An dessen Ende südlich von St. Gallenkappel schliesst sie sich mit dem Goldingerbach zusammen und bildet so auf rund 438 m die Schmerikoner Aa (Quelle: schweizerfluss.ch).

Wir fuhren wie immer ab Wohnort Rüti ZH zum Treffpunkt nach Wald ZH, wo sich eine stattliche Schar sportlicher SeniorInnen eingefunden hat. Ernst, unser Guide, informiert kurz zu den Themen Sicherheit, Verhalten und Strecke. Nach der Aufteilung in zwei Gruppen durchfuhren wir die Ortsmitte in Richtung O um leicht steigend nach Diezikon zu fahren. Prächtig präsentiert sich die Aussicht in Richtung Speer, Federispitz, Mürtschenstock. Bei P.691 erreichten wir die Laupenstrasse und fuhren auf dieser (am Restaurant Freihof vorbei!) hoch bis nach Egligen. Jetzt folgte die kurze Abfahrt nach Goldingen, wo wir in der Ortsmitte kurz vor der Kathedrale in die Hintermülistrasse abbogen und in rassiger Abfahrt Hintermüli erreichten. Nach der Brücke über den Goldingerbach, bei der Hintermüli, folgte die angekündigte Steigung auf der relativ engen, aber geteerten Strasse – glücklich, wer rechtzeitig heruntergeschaltet hat. Bald erreichten wir das hundert Meter höher liegende schöne Dörfchen Rüeterswil, wo neben einer schönen Kirche auch ein Wirtshaus mit wunderbar geschindelter Fassade steht. Nach einer kurzen Trinkpause (neeeiiiiin, nicht in der Beiz!) fuhren wir aussichtsreich und regelmässig leicht steigend hoch bis Walde SG. Unsere Guides gewährten uns freien Auslauf, also zog sich das Feld etwas in die Länge, bis wir uns am höchsten Punkt auf Oberricken wieder vereinten. Jetzt folgte die zwei km lange Abfahrt nach Ricken hinunter (-126 Hm). Nach dieser sausenden Abfahrt war im Zentrum Ricken wegen der stark befahrenen Hauptstrasse wieder Disziplin gefordert. Alles gut gegangen, nach einem kurzen Stück durch das Quartier St. Antoniusbüel erreichten wir die Uznacherstrasse, welche wir in 3er-Gruppen und mit Abständen befuhren. Nach zwei km erreichten wir das prominent stehende Restaurant Bildhus – Pflichtstopp wie von unseren Guides «verordnet»😀. Vom einfachen Kafi bis zur riesigen Meringue wurde konsumiert, was das Zeug hält – klar, die bisher verbrauchte Energie musste wieder zugeführt werden. Nach dieser gemütlichen Pause folgte die Weiterfahrt auf der Uznacherstrasse, welche wir nach dreihundert Metern gerne verliessen. Nahe dem Eichermülibach fuhren wir über den Weiler Schwarzholz und unterhalb des markant auf einem Hügel stehenden Kloster Berg Sion vorbei. Anderthalb Kilometer weiter erreichten wir Ernetschwil – immer wieder erstaunlich, wie monumental die Kirchengebäude in dieser Gegend sind! Nach der Dorfmitte fuhren wir die Höhe von ca. 600 m haltend dem Klosterwald entlang, vorbei am Altbad (das muss mal ein Restaurant gewesen sein…). Die Weiterfahrt führte auf unbefestigter Strasse durch den Wald, unterhalb dem Hügel Lindenplatz und etwa 80 m oberhalb des Ranzachtobels vorbei. Kurz vor Ende des Burgerwalds eine Linkskurve zum Fabrikweier hinunter. Das hier gestaute Wasser wurde früher in Druckleitungen zur Spinnerei Uznaberg geleitet – die grossen Rohre sind noch da. Es folgten ein paar weitere Kurven hinunter zum zwischen Uznach und Schmerikon gelegenen Kreisel. Hier steht (noch) das markante Industriegebäude der ehemaligen Spinnerei Uznaberg. Ernst erklärte uns Wissenswertes über die stillgelegte Spinnerei und über die Zukunft dieses Fabrikgebäudes – vielen Dank! Jetzt folgte eine Strecke über ca. 4.5 km mit fast 200 Hm Anstieg, welche an der A15-Ausfahrt Eschenbach vorbei nach Neuhaus und hoch nach Bürg führte – heftig und reizvoll. Bei Letzi, kurz vor Diemberg/Laupen verabschiedeten wir uns von der Gruppe, um direkt nach Rüti zu fahren. Weil wir etwas zu früh abbogen, gerieten wir im Eggwald auf den Grat und tatsächlich auf einen, allerdings einfachen Trail, dessen Ruppigkeit noch etwas forderte. Auf der Höhe von Oberlütschbach waren wir genug durchgerüttelt und wir fuhren über das Stigbächli bis Unterlütschbach und weiter Ermenswil und von dort nach Hause.

Fazit: Eine wiederum kameradschaftlich und landschaftlich schöne Biketour war das! Und dem Team der Velo- und Bikegruppe Wald/Rüti gebührt einmal mehr unser herzliches Dankeschön für die super Organisation.

Wetterverhältnisse:
Prächtiges Sommerwetter, Schönwetterwolken, sonnig, gute Fernsicht, Wind 13 km/Std. O, Temperatur ca. 24 bis 28°

Ausrüstung:
e-Bike, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 12. Mai 2022
Schwierigkeit: Leicht, gut fahrbar (Trail Eggwald wenig schwierig)
Strecke: 44.3 km: Rüti ZH (478 m) – Pilgersteg – Grundtal – Wald ZH Bahnhof (616 m) – Steigrain – Diezikon (675 m) – Wolfertingen – Egligen (737 m) – Goldingen (701 m) – Goldingerbach, Hintermüli (648 m) – Rüeterswil (745 m) – Walde (839 m) – Oberricken (906 m) – Ricken (780 m) – Restaurant Bildhus (785 m) – Schwarzholz (716 m) – Oberernetschwil (607 m) – Ernetschwil (576 m) – Altbad (574 m) – Burgerwald/Ranzachtobel – Fabrikweier (490 m) – Fabrikgelände ex-Spinnerei Uznaberg (424 m) – Uznaberg – Hinterwis (nahe A15 Ausfahrt Eschenbach) – Neuhaus (502 m) – Bürg (546 m) – Letzi (603 m), Abschied von der Velogruppe – Trail Eggwald, Kirchwehhöchi (638 m) – Oberlütschbach (574 m) – Underlütschbach – Ermenswil (484 m) – Rüti ZH
Aufstieg: ca. 952 m
Abstieg: ca. -933 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 50 Min.
Tageszeit: 13:05 bis 17:20 Uhr

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