Schneeschuh-Tourenwoche 2021 Val Müstair 2|5: Lü – Lai da Valpaschun – Fuldera

Das sich für die kommenden Tage eintrübende Wetter, und die hohe Lawinengefahr, bestimmten die Wahl für die heutige Tour. Auch wenn dadurch die Möglichkeiten etwas eingeschränkt waren, attraktiv und zahlreich waren sie allenthalben. Der Postauto-Sonderkurs brachte uns hinauf nach , unsere Tour starteten wir unmittelbar bei der Postautostation. Entlang der Alpstrasse wanderten wir auf einer weit nach O ausholenden Kurve auf einer Höhe von 2150 m.ü.M. zur nächsten Kurve unterhalb der Lawinenverbauungen bei Prà Sech. Hier stellte Severin sein Fernrohr auf, und wir konnten in ca. 350 m Luftlinie das in den Felsen kletternde Wild (Gämsen und Steinböcke) beobachten – Spektakel pur! Auf der Alpstrasse weiter, erreichten wir bald die Gebäude der Alp Valmorain und 40 Hm weiter oben die Alp Tabladatsch. Hier gönnten wir uns eine Verpflegungspause und warteten erfolglos auf den Vorbeiflug eines Bartgeiers – wie schon im Januar 2020 geschehen. Nach dieser Pause zogen wir weiter, auf eigener Spur und ungefähr entlang des Sommerwanderwegs in Richtung Lai da Valpaschun. Das Seelein war unter Eis und Schnee, dessen Umrisse lediglich am Zaun zu erkennen. Ab hier wurden wir über einen steilen Hang hinuntergeführt, entlang der Wildruhezone zur Alp Sot. Unterhalb des Alpgebäudes erreichten wir den Sommerwanderweg nach Urschai. Kurz vor dem ersten Haus endete die Wildruhezone Schaibias, und wir konnten in der Falllinie nahe eines Bachs «absurfen». Wenige Hm weiter unten – noch immer am Rand der Wildruhezone – änderten wir die Richtung, um zum westlich gelegenen Lü zu gelangen. Kurz vor , dort wo die Wildruhezone endete, hielten wir in Richtung des ersten Hauses, um durch knietiefen Schnee zum an der Strasse nach Lü gelegenen P.1878 zu gelangen. Etwas oberhalb und parallel der Strasse querten wir im steilen Gelände Richtung O, um bei P.1799 die Strasse zu überqueren. Der folgende Schlussabstieg (150 Hm) über den noch unverspurten Steilhang bei L’Aqua hinunter bis zur Brücke Il Rom war besonders reizvoll. Schon war die Langlaufloipe in der Ebene bei Fuldera Dora erreicht. Nach wenigen Schritten schloss sich unsere Runde direkt bei unserem Domizil. Nun waren wir nicht mehr zu halten – schliesslich standen Zwetschgenkuchen, Kafi, Tee usw. auf dem Programm…

Fazit:
Eine im Vergleich zum Vortag gemütliche, einsame Tour mit spannender Wildbeobachtung.

Wetterverhältnisse:
Freundliches Winterwetter, teilweise sonnig, zeitweise eingetrübt und bewölkt, Temperaturen im Bereich -12 bis -4°, mässiger Wind. Wiederum beste Schneeverhältnisse (viel Pulver, geschätzte 1 bis 1.5 m), Gelände unverspurt…

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 3, erheblich

Parameter:
Tourdatum: 12. Januar 2021
Schwierigkeit: WT2
Hinfahrt: Postauto-Sonderfahrt Fuldera – Lü
Strecke: 10.8 km: Lü (1920) – Bos-chetta – P.2081 – Multa Naira – Alp Valmorain (2193 m) – Alp Tabladatsch (2241 m) – P.2169 – Lai da Valpaschun – Alp Sot (2060 m) – Urschai (2011 m) – obere Grenze Wildruhezone Schaibias – P.1878 (kurz vor Lü) – P.1799 (Überquerung Strasse nach Lü) – L’Aqua – Brücke Il Rom – Fuldera
Aufstieg: ca. 520 m
Abstieg: ca. -830 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 10 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 15:45 Uhr

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