Schneeschuh-Tourenwoche Val Müstair 3|5: Wellness-Runde Alp da Munt

Nach dem gestrigen Tourentag (Muntet) war heute eine Erholungstour angesagt – in der gewohnten Gruppenzusammensetzung und unter der bewährten Führung Roland’s machten wir uns mit dem Sportbus auf zur Talstation des Skigebiet Minschuns. Nach ersten Metern auf der Skipiste wurde es etwas monoton, also zweigten wir nach links ab ins steile Tiefschnee-Freeride-Gelände. Unser Führer hat eine Vorliebe für unverspurte Läufe😓 – uns gefiel das sehr… Erst steil hoch bis zu den aufragenden Felswänden unterhalb Motta Lischa, dann oberhalb der Alp da Munt nach Osten querend, dann die verkehrsarme schwarze Piste in Richtung Nord (vorsichtig) überquerend, dann eine windgepresste Kuppe übersteigend. Links stellte sich uns der Munt da la Bescha (2772 m) in die Quere, geradeaus der Piz Vallatscha (3021 m), an dessen Fuss die Bergstation des höchstgelegenen Skilifts des kleinen Skigebiets Minschuns, und vor uns der obere Eingang ins Valbella. Von weitem zu sehen waren ein paar Felsbocken und in der Nähe eine Regenmessstation – der ideale Platz für eine Mittagsrast. Solche Aussichten spornten unseren Führer (uns selbstverständlich auch…) gewaltig an – jedenfalls spurteten wir um die Wette, und landeten genau zur Mittagszeit. Da unsere Gruppe etwas rascher vorankam als diejenige von Heinz und Severin, konnten wir uns die besten Plätze sichern😀. Nach Eintreffen der Verfolger-Gruppe wurde es zwar etwas eng, aber jedenfalls genussvoll. Der Ausblick ins Valbella war phänomenal schön – einer unter uns meinte, dass dieses Tal bis zum Ofenpass bei diesen Verhältnissen mit Schneeschuhen gut zu machen sei; beinahe waren wir einer Meinung. Trotzdem und nach laaaaaaaaaanger Mittagsrast nahmen wir die «Rückreise» unter unsere «Tennisschläger». Wie es sich gehört, nicht auf direktem Weg zur Alp da Munt (wo es eine Beiz hat…!). Der kleine Umweg führte uns zur Fuorcla Funtauna da S-charl, von wo ein Abstieg zur Alp Astra resp. nach Tamangur Dadaint (2135 m) hinunter möglich wäre. Da wir uns aber für heute eine Erholungstour vorgenommen hatten, hatte Roland ein Einsehen und wählte schliesslich doch die Richtung zur Alp da Munt hinunter.  Doch erst gabs einen kurzen Zwischenaufstieg, dann der lustige Abfahrtsgalopp hinunter zur etwa 120 Hm tiefer stehenden Alpbeiz. Hier füllten wir unsere Getränkespeicher wieder auf, um die letzten 20 Minuten Abstieg zur Talstation Minschuns gut zu schaffen. Dieser letzte Abstieg verlief mitten durch die rätselhaft-mystischen Sanddolinen, welche wir schon im Herbst letzten Jahres bewunderten; hier wohnen die Bergfeen der Alp Munt. Tief verschneit sieht das Ganze aus wie eine grosse übersahnte Pavlova (hihihi…). Locker schafften wir den Rest des Abstiegs, um das bereitstehende Postauto zu besteigen… Nach diesem erholsamen Tag fühlten wir uns gut vorbereitet für höhere Aufgaben (siehe Bericht vom nachfolgenden Tag).

Wetterverhältnisse:
Bilderbuch-Winterwetter, Temperaturen im Bereich -5 bis 6°.  Beste Schneeverhältnisse (meist Pulver, je nach Lage leicht windgepresst), kaum störender Wind.

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, GPS-Maschine

Lawinensituation:
Laut SLF: Stufe 1, gering

Parameter:
Tourdatum: 15. Januar 2020
Schwierigkeit: WT2-3
Hin- und Rückfahrt: Postauto (Sportbus) Fuldera – Skigebiet Minschuns
Strecke: 9.1 km: Talstation Minschuns (2130 m) – Motta Lischa – Valbella (ca. 2570 m) – Fuorcla Funtauna da S-charl (2392 m) – Alp da Munt (2212 m) – Talstation Minschuns
Aufstieg: ca. 520 m
Abstieg: ca. -520 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 25 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 15:55 Uhr

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