Schneeschuh-Tourenwoche Val Müstair 4|5: Piz Terza 2908 m

Nach dem gestrigen Wellnesstag (Minschuns) war heute ein Gipfeltag der Sonderklasse angesagt. Die bereits bewährte Gruppe wurde um die dritte Doris ergänzt. Das kam mir sehr entgegen, weil ich ein schlechtes Namensgedächtnis habe. So viele Dorisse in einer Gruppe habe ich allerdings noch nie erlebt. Fahrer und Führer Roland chauffierte uns im Kleinbus nach . Vom Gratisparkplatz stiegen wir unverzüglich auf, erst über die Alpstrasse, welche wir nach wenigen Metern verliessen, um im Wald direkt aufzusteigen. Nach 50 Min. erreichten wir die 270 m höher liegende Alp Valmorain. Während der Trinkpause dann ein unerwarteter, sensationeller Besuch: ein ausgewachsener Bartgeier kreiste über uns. Das war ein freudiges Ereignis! Der weitere Aufstieg verlief in annähernd direkter Linie bis kurz vor der Fuorcla Sassalba. Dort verweilten wir an etwas windgeschützter Stelle – der starke Wind hinderte uns länger zu pausieren. Vom nahen Muntet aus wurden wir beobachtet (siehe Bilder). Unterhalb der Fuorcla Sassalba – dort wo der eingeschneite Wegweiser steht, hielten wir nach Ost, um ziemlich steil weiter aufzusteigen. Unser Glück war, dass die Unterlage windgepresst war, sich also kräftezehrende Spurarbeit erübrigte. Steilstufe um Steilstufe bewältigend trotzten wir dem starken Wind. Erst in einer Mulde unterhalb des Gipfels erblickten wir das Gipfelkreuz des Piz Terza. Noch ein letzter Spurt, und schon standen wir alle gemeinsam ankommend oben – geschafft in 2 Std. 55 Min. Und das Beste kommt noch – nachlassender Wind! Grossartige Ausblicke nach allen Seiten (siehe Bilder); hier oben standen wir also auf der Landesgrenze (CH-I), weshalb der Piz Terza auch (typisch italienisch…) Urtirolaspitz heisst. Einziger Wermutstropfen: unser Senior Leon masakrierte seine Brille; jetzt machten sich die handwerklichen Künste Roland’s bemerkbar (Heftpflaster sei Dank!). Nach etwa 10 Min. Gipfelaufenthalt traten wir den Abstieg an; in einer weiter unten liegenden, windgeschützten Mulde holten wir Gipfelrast inkl. -trunk nach (danke Sepp!). Der weitere Abstieg auf der bekannten Aufstiegsstrecke ging dann etwas zügiger. Auf Valmorain schalteten wir nochmals eine Trinkpause ein. Kurze Zeit später beendeten wir in einen grossartigen und anspruchsvollen Tourentag – alle zurück bei guter Gesundheit- Herzliche Gratulation zur Grosstat!

Wetterverhältnisse:
Bilderbuch-Winterwetter (was denn sonst…), Temperaturen im Bereich -4 bis 8°.  Beste Schneeverhältnisse (Pulver, je nach Lage windgepresst), ziemlich starker Wind (bis ca. 40 km/h).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, GPS-Maschine

Lawinensituation:
Laut SLF: Stufe 1, gering

Parameter:
Tourdatum: 16. Januar 2020
Schwierigkeit: WT3+
Hin- und Rückfahrt: Kleinbus Fuldera – Lü (Gratis-P am Dorfeingang)
Strecke: 10.4 km: Lü (1922 m) – Valmorain (2193 m) – Fuorcla Sassalba (2618 m) – Piz Terza (2908 m) – Abstieg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 1001 m
Abstieg: ca. -999 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 25 Min.
Tageszeit: 09:00 bis 15:15 Uhr

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