Nach dem gestrigen Festtag – Bundstag und Erntedankfest in Valchava – wo ca. fünftausend(!) BesucherInnen einen wunderbaren Herbsttag erlebten, begann für Doris heute Montag der Sprachkurs in Müstair: Vallader will sie lernen… Ich nutze die Gelegenheit für eine Wanderung im Alleingang; ein Schönwettertag und das Herbstgold der Lärchen lockte. Im vollbesetzten Postauto die Fahrt ab Fuldera zum Ofenpass. Der Einstieg auf die Senda Val Müstair liegt gleich gegenüber des Hotels Süsom Givè beim aus Holz geschnitzten Bären. Im lichten Wald über trockene Wurzelwege, gelegentlich leicht auf und ab und manchmal leicht ausgesetzt. Bald verhallte der Lärm der Passstrasse, nach etwa 1.7 km und nach Überquerung einer mächtigen Runse war die Postkartenlandschaft Plaun da l’Aua erreicht, welche immer wieder beeindruckt. Heute voll an der Sonne, und bei bester Sicht zu den umliegenden Gipfeln, welche bereits überzuckert waren. Die Überquerung der riesigen Geröllhalde, welche sich vom Munt da la Bescha herunter bewegt, ist immer wieder beeindruckend. An der Verzweigung bei P.2188 hielt ich nach links, um bergseitig zur Alp da Munt aufzusteigen. Das Alprestaurant wie erwartet geschlossen (offen während der Wintersportsaison). Nach der Alp der kurze Aufstieg und die Querung zur Verzweigung bei P.2244, wo der steile Direktabstieg durch den God da Munt nach Tschierv hinunterführte. Die Holzbank nutzte ich für eine Trinkpause und den Austausch mit einem anderen Wanderer. Vorbei an der Infotafel mit Hinweisen zum Bärenthemenweg, wanderte ich leicht ansteigend und auf gutem Weg vorbei an leuchtenden Lärchen. Das etwa 30 m tiefer liegende Seelein Lai da Juata spiegelte in schönstem Licht. Der Pfad führte nördlich des Seeleins vorbei, dann schmaler werdend und leicht absteigend durch wunderschönen Lärchen-, Arven- und Föhrenwald. Von der Alp Champatsch ziemlich steil hinunter zum 100 Hm tiefer gelegenen Alprestaurant La Posa, wo Melanie mit ihrem Frauenteam noch bis zum 20. Oktober geöffnet hat. Zahlreiche Wanderer genossen die angenehme Temperatur an der Sonne, und ich dazu: Knödel mit Hirschwurst musste sein! Der Weiterweg führte mich nach Lü, dem auf einer Sonnenterrasse gelegenen Dörfchen, welches nach etwa 2.6 km und wenig strapaziösen 150 Abstiegsmetern erreicht war. Mitten im Dorf war dann der Besuch im Hirschen Pflicht. Beim Tee wartete ich auf Doris, die mich abholte. Ein lässiger Abschluss!
Fazit:
Etwas ungewohnt war es schon, allein zu wandern – aber die goldene Herbststimmung entschädigte. Und wetterbedingt war ich nicht alleine unterwegs…
Wetterverhältnisse:
Schönstes Herbstwetter, Temperaturen im Bereich +5 bis +10° C, trocken, wenig Wind (ca. 4 km/h SSO)
Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Kartenmaterial Swisstopo, GPS
Parameter:
Tourdatum: 7. Oktober 2024
Schwierigkeit: T2
Strecke: 9.6 km, Postauto zum Pass dal Fuorn/Ofenpass (2149 m) – Senda Val Müstair – Plaun da l’Aua – Alp da Munt (2212 m) – P.2244 (Verzweigung) – Lai da Juata (2230 m) – Alp Champatsch – Alprestaurant La Posa (2093 m) – Lü (1916 m)
Aufstieg: ca. 220 m
Abstieg: ca. -435 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 35 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 13:40 Uhr