Stöcklichrüz (1246 m) – mal anders

Nach diesen Hitzetagen und Tropennächten gabs heute nur eines: früh raus und ab aufs Bike, bei 19°C (07:30 Uhr) und leichtem Wind eine Wohltat! Bei der sich auch für heute abzeichnenden Hitze wollten wir um die Mittagszeit wieder zuhause sein. Also nahmen wir uns den Schneeschuh-Klassiker Stöcklichrüz ennet dem Zürisee vor. Auf dem Weg dorthin Einkehr auf der Gueteregg. Aber der Reihe nach: Die kurze Abfahrt nach Rapperswil-Jona hinunter (4.5 km) und das Flachstück über den Seedamm nach Pfäffikon SZ und von dort parallel zur A3 bis Altendorf war bekannt unspektakulär. Im Zentrum Altendorfs (kurz vor der Kirche St. Michael) der Abbieger in Richtung Berg. Über die Oberdorfstrasse und später über die Vorderbergstrasse erreichten wir rasch eine Höhe von ca. 700 m.ü.M. – entsprechend war die Aussicht auf den Obersee und die nahe Umgebung (ZO mit Bachtel, Speer, Federispitz). Trotz Motorunterstützung kamen wir auf dem steiler werdenden Strässchen zum Bräggerhof ordentlich ins Schwitzen. Gut, dass ab Bleikerbach der Wald etwas Schatten spendete. Bei Stollen dann wieder an der Sonne, tauchten wir anderthalb Kilometer weiter bei Hinter-Trittmarren in den Zauggenwald ein. Nach einer grossen Spitzkehre, kurz vor dem Hof Rindereggli, verliessen wir den Wald und das Strässchen. Ohne gross an Höhe zu verlieren, fuhren wir durch den Hintereggwald auf einer Forststrasse, auf welcher wir unterhalb Rindereggli und Gueteregg vorerst südlich umfuhren. Ab P.1233, dort wo aktuell geholzt wird, wählte Doris den Direktaufstieg, ich die Kurve hoch zur Alpwirtschaft Gueteregg. Kurz nach halb zehn Uhr waren wir die ersten Gäste, aber rasch kamen weitere (meist Biker) dazu. Bei schönster Aussicht in die nahen Schwyzer Voralpen genossen wir Kafi und Gipfel. Nach dieser etwas längeren Pause nahmen wir die Umfahrung der Grüebhöchi (1289 m) unter die Räder. Beim Hof Grueb missachteten wir das (unverständliche) allgemeine Fahrverbot, um auf dem holprigen Alpweg wenige Hm abzufahren bis zum Vogelherd; dieser Ort (mit dem schön ausgebauten Grillplatz) ist seit Monaten ein grosses Holzlager. Ab hier waren es nur noch 50 Hm hoch zum 400 m weiter stehenden Stöcklichrüz – die Direttissima über den Trampelpfad führte nahe an einer Herde Rinder vorbei – und sehr zum «Vergnügen» von Doris lagen einige frische Kuhfladen. Grund genug, sich zu sorgen, wie dieser stinkige Dreck wieder aus den Stollenpneus zu entfernen sei🤣. Der (flache) Gipfel gehörte uns allein, weit und breit keine Gipfelstürmer. Und die wenige Meter unterhalb stehende, neu in Holz erbaute Stöcklihütte war geschlossen (an Wochenenden geöffnet). Nachdem wir unsere Bikes an den Drehkreuzen durch den Weidezaun gezwängt hatten, fuhren wir locker ab über schönstes Alpgelände, resp. auf einer holprigen Alpstrasse über Wissegg, Müligassegg, am Naturfreundehaus Sonnenberg im Eggli vorbei. Ab hier ist die Strasse geteert, entsprechend konnten wir es sausen lassen. Den Etzel in Sichtweite, erreichten wir den Etzelpass und das Gasthaus St. Meinrad; keine Lust einzukehren… Die Umgebung wurde gerade von einer Schar Schülern belagert. Nach der Passhöhe die rassige Abfahrt auf der schmalen Passstrasse hinunter durch den Bannwald, vorbei am Meinradsbrunnen, und auch vorbei am seit Jahren geschlossenen Gasthof Luegeten (da hat jemand viiiiiiiiiiel Geld und wenig Bock, diese tolle Aussichtslage wirtschaftlich zu nutzen). Also weiter in Richtung Pfäffikon SZ, vorbei am Weiler Buechberg und über die A3 und vorbei an den Villen des Geldadels. Ab Ortszentrum bis zum Seedamm konnten wir den Langsamverkehr problemlos rechts überholen. Der Rest ist so schnell erzählt wie die Fahrt war: mit 25 bis 30 km/h «rasten» wir über den Seedamm, durch die Ortsmitte Rapperswils, ab Kempraten wenige Höhenmeter hoch über Hinterer Meienberg, Engelhölzlistrasse, Rüti ZH. Wie geplant, erreichten wir kurz vor der Mittagszeit und vor der zu erwartenden Nachmittagshitze unser kühles Zuhause wieder. Notabene: zum Zeitpunkt, wo ich diesen Bericht verfasste, war es draussen bereits wieder 33° C – am Schatten versteht sich…). Prost🍺🍺!

Fazit:
Eine wiederum aussichts- und abwechslungsreiche, klassische Biketour zu den Nachbarn im Kanton SZ.

Wetterverhältnisse:
Leicht bewölkt, sonnig, Fernsicht etwas diesig, Wind 10 bis 20 km/Std. W, ca. 19° (im Tagesverlauf >30°)

Ausrüstung:
e-Bike, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 20. Juni 2022
Schwierigkeit: Wenig schwierig, gut fahrbar
Strecke: 44.4 km: Rüti ZH (478 m) – Engelhölzlistrasse – Hinterer Meienberg (459 m) – Kempraten – Rapperswil (409 m) – Seedamm – Hurden – Pfäffikon SZ (418 m) – Lidwil – Altendorf (414 m), Abzweig bei der Kirche St. Michael – Oberdorfstrasse – Vorderbergstrasse – Stutz (639 m) – Landlütenhof – P.700 – Bräggerhof (817 m) – P.858 (Chumen) – Bleikenbach (925 m) – Stollen – Hinter-Trittmarren (1069 m) – Zauggenwald (P.1123) – Hintereggwald (P.1179) – P.1234 – Alpwirtschaft Gueteregg (1271 m) – Grueb (1240 m) – Vogelherd (1206 m) – Stöcklichrüz (1246 m) – Wissegg – Müligassegg (1162 m) – Stofelboden – Eggli (1092 m) – Grund (988 m) – Etzelpass, St. Meinrad (949 m) – Bannwald, Meinradsbrunnen – Luegeten (609 m) – Buechberg (542 m) – Brücke über die A3 (488 m) – Pfäffikon SZ – Seedamm – Hurden – Rapperswil – Kempraten – Hinterer Meienberg – Engelhölzlistrasse – Rüti ZH
Aufstieg: ca. 1276 m
Abstieg: ca. -1191 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std.
Tageszeit: 07:30 bis 11:50 Uhr

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