Südtirol 2|4: Eppaner Burgenwanderung

Für den zweiten Tag unseres Südtirol-Aufenthalts folgten wir der Idee unserer GastgeberInnen: eine Rundwanderung zu den Eppaner Burgen. Nach kurzer Fahrt parkieren wir in St. Pauls, einem Ortsteil von Eppan. Von dort führte der St.-Justina-Weg (gekennzeichnet als Wanderweg Nr. 8A) zur gleichnamigen Kirche hoch – betörend der Ausblick ins Tal der Etsch und nach Bozen. Nach der Kirche, beim Kronhof vorbei, erreichten wir den deutlich mit 8A markierten, aber unscheinbaren Pfad durch Gestrüp und ein durch ein Zaungatter durch die mit Felsbuckeln durchsetzte (geschützte) Trockenwiese, welche von Ziegen «bewohnt» wird. Unterwegs wurden wir besungen von einem Wiedehopf (u-u-uuuu!), der sich sogar fotografieren liess. Beim Kreuzstein (einem Aussichtspunkt mit markantem Kreuz) ging der Ausblick über die Umgebung von Eppan. Über einen leichten, bewaldeten Anstieg erreichten wir das Staubecken namens Putschwaner See. An dessen Nordende hatten wir für ein paar hundert Meter auf der nach Perdonig führenden Fahrstrasse zu laufen. Bei Pradol, einem Bauernhof, verliessen wir die Teerstrasse in Richtung Burgruine Schloss Boymont (noch immer 8A). Vor dem Einstieg in die kleine Schlucht ein schöner, eingezäunter und kunstvoll gepflegter Teich mit vielen blühenden Seerosen (siehe Bilder). Dann folgte der kurze Abstieg und der heftige Aufstieg zur bereits durch die Bäume sichtbaren Burgruine Schloss Boymont. Der Aufstieg zwar steil, mit hohen Tritten versehen, aber an den kritischen Stellen gut gesichert – harmlos. Immer wieder der schöne Durchblick nach Eppan hinunter. Im Schloss – eigentlich eine Burgruine – angekommen, bestiegen wir den höchsten Turm; das Treppenhaus wird gegen oben immer enger und dunkler (gut für schlanke Leute…). Zuoberst der Überblick über das schöne Land; sogar die bizarren Dolomitentürme Santnerspitze und Euringerspitze im Schlernmasssiv waren gut zu sehen. Eine Einkehr im Burgrestaurant liessen wir aus, weil wir erst noch zur benachbarten Burg Hocheppan laufen wollten, wo es auch eine Jausestation gibt. Der Weg dorthin ist nicht ohne. Nach etwa 1.1 km auf und ab führt der Burgenweg über einige Treppensektionen ins sehr wilde Hocheppaner Tal («Tälchen» wäre zutreffender) hinunter und vom tiefsten Punkt wieder hoch zum spektakulär trohnenden Schloss Hocheppan. Empfangen vom herzigen Burgbüsi schritten wir über die Holzbrücke und durch den parkähnlich gestalteten Eingangsbereich. Und schon standen wir mitten im Hof mit Schlossrestaurant; uns sagte ein Tisch zu, wo der Blick hoch zum mächtigen und bedrohlichen Gantkofel und zu den beiden Scharten ging (siehe unser Bericht vom Mai 2018 hier). Bei solcher Aussicht liessen wir es uns gut gehen, das leicht verspätete Mittagessen mundete vorzüglich – und die wunderschöne Burghündin (eine Berner Sennin) leistete uns geduldig Gesellschaft (und nein, nichts viel vom Tisch runter…). Auf dem Weiterweg stiegen wir steil ab zum nahen Kreideturm, einem hohen Wehrturm, der 65 m unterhalb der Burg steht. Vom nördlichsten Punkt unserer Burgentour wanderten wir nun in Richtung S weiter, erst durch schattigen Wald und auf schön eingerichtetem Weg, der parallel zur schmalen Burgstrasse zum Ebner hinunterführte, dann vorbei am Parkplatz und Schloss Korb (heute eine ziemlich komfortable Hotelanlage). Bald erreichten wir die Südtiroler Weinstrasse, mit Blick zum fotogenen Hügel, auf dem der Ortsteil Missian liegt. Weiter auf der Weinstrasse erreichten wir rasch den Startpunkt unserer Burgenwanderung im Eppaner Ortsteil St. Pauls.

Fazit:
Dieser zweite Wandertag bot landschaftlich wunderschöne Ein- und Ausblick in die reizvolle, westlich von Bozen gelegenen Gegend am Fuss des Gantkofels.

Wetterverhältnisse:
Immer noch Sommer im Mai, Sonne mit Schönwetterbewölkung, ~25 bis 28°

Ausrüstung:
Normale Wanderausrüstung, Kartenmaterial Kompass, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 31. Mai 2022

Schwierigkeiten: T2
Strecke: 10.9 km, Eppan, Ortsteil St. Pauls (ca. 400 m) – St.-Justina-Weg – St.-Justina-Kirche – Ortsteil Aich, Wanderweg 8A – Kreuzstein – Staubecken Putschwaner See – Perdoniger Weg bis Abzweig Pramol (WW 8A) – Burgruine Schloss Boymont (580 m) – Burgenweg ins Hocheppaner Tal – Schloss Hocheppan (625 m) – Kreideturm – Schloss Korb (heute ein ****Hotel) – Missianerweg – Nussbaumerweg – St. Pauls
Aufstieg: ca. 620 m
Abstieg: ca. -550 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 30 Min.
Tageszeit: 11:50 bis 17:20 Uhr

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