Tobel-Wanderung zur Alp Scheidegg

Innert kurzer Zeit lernten wir einige der vielen im nahen Zürioberland liegenden Tobel kennen. Das frühlingshaft milde Wetter und der Umstand, dass die Wälder noch nicht im vollen Laub standen, machen eine solche Wanderung nicht nur für sommerliche Hitzetage anziehend. Mit dem Bus nach Wald ZH, von dort über die Bahnhofstrasse durch das geschäftige Zentrum bis zur Kirche, und schliesslich über die Brücke, welche über den Schmittenbach führt, bogen wir in der ersten Kurve auf der Hüeblistrasse Wanderwegweisern folgend rechts ab, um über den Bahnübergang (der Tösstallinie) auf den Sagenraintobelweg zu gelangen. Im Hohrain beginnt der eigentliche Tobelweg (allgemeines Fahrverbot) entlang des Schmittenbachs, diesen immer wieder über Brücklein querend. Dort wo der Bach aus dem Büntertöbeli einmündet, waren einige Meter aufzusteigen, dann wieder flacher werdend, an einigen schön eingerichteten Feuerstellen vorbei. Ab P.701 entlang dem Waldrand und dem ruhig fliessenden Schmittenbach wanderten wir dem Wäbereggweier entgegen; diesen unterquerten wir etwa 30 Hm nördlich. Bald erreichten wir bei P.830 die Brücke der Oberholzstrasse. Nach der Brücke führte der WW dem Gerenbach entlang und über unzählige Brücklein bis zum Hof Ger. Jetzt folgte der kurze Aufstieg zur Wolfsgrueb – der Parkplatz noch nicht voll belegt, was die Hoffnung aufkommen liess, dass wir im Gasthaus auf der Alp Scheidegg schon Platz fänden. Doch bis dorthin waren noch 230 Hm aufzusteigen. Erst auf der geteerten Scheideggstrasse laufend, verliessen wir diese bei P.1042, um auf dem Hessenweg weiter zu gehen. Nach etwa 300 m, unmittelbar bei einer kleinen Hütte bei P.1035 (Unterscheidegg) verliessen wir den Forstweg, um dem Wanderwegweiser zu folgen (Scheidegg 35 Min.). Jetzt wurde es steil und steiler – so, als müsste die Mittagspause doch noch verdient werden. Über eine Strecke von 1 km waren immerhin 160 Hm aufzusteigen (dieser Abschnitt verlangte etwas Trittsicherheit, knapp T3 also). Kurz unterhalb des Gasthauses trafen wir auf etwas Schnee, eine richtig hohe ex-Wächte, welche den Polenweg säumte. Da die Unterlage auf den letzten Metern morastig war (Schneeschmelze), kam uns der Schnee gerade recht (als Schuhputzanlage) – so durften wir das schon fast gediegen ausgebaute Gasthaus Alp Scheidegg guten Gewissens betreten. Und siehe da, sogar ein schöner Tisch auf der Aussichtsterrasse (die ihrem Namen alle Ehre macht!) wurde uns angeboten! Die Rindsbratwurst mit Zwiebel-Apfel-Chutney und der Salat dazu schmeckten vorzüglich, und das Quöllfrisch ebenso! Im laut Hauswerbung höchstgelegenen Restaurant im Kanton Zürich hat es genug Platz für alle, Wandervögel, Gleitschirmvögel, Paradiesvögel, Schickeria inklusive. Uns hats gefallen; eine empfehlenswerte Adresse. Nach dieser ausgiebigen Mittagspause machten wir uns auf zum zweiten Teil der Runde. Den nördlich gelegenen Gleitschirm-Startplatz überquerten wir eilig, um kurz vor der Brandegg abzusteigen in Richtung Hischwil, laut Wanderwegweiser «immer auf dem Grat zu bleiben». Zwar kein ausgeprägter Grat, aber dennoch ein steiler, und an einigen Stellen tükisch-rutschiger (mit Laub bedeckter) Pfad hinunter durch den Lochwald. N.B.: auf diesem Abschnitt sollen sich auch schon Gleitschirmflieger in die Bäume «verirrt» haben – heute haben wir zum Glück keinen gesehen. Nach einem Abstieg von 340 Hm (über 1.4 km) erreichten wir den besonders schön gelegenen Weiler Hischwil. Nach einem kurzen Wegstück auf der Fahrstrasse liefen wir durch bestes Wandergelände über die Weiler Boden, Hintererli, Haltbergholz und danach unter der SBB-Tösstallinie durch bis zum Weiler Jonatal. Ab hier hatte uns das Wasser wieder; der Jona entlang durchquerten wir im oberen Teil das Jonatobel und im unteren Teil das Elbatobel. Vorbei an der in einem alten Industriekomplex gelegenen, heute leider geschlossenen Elbar – hier gibt es sonst gute Drinks und ebensolche Konzerte. Im Areal Elba angekommen (woher der Name?), landeten wir bald auf der Tösstalstrasse und kurz darauf im Ortszentrum von Wald ZH. Ab durch die Bahnhofstrasse (die mit der gleichnamigen Bahnhofstrasse in Zürich natürlich nicht mithalten kann😊) bis zum Bahnhof, wo uns schon der Bus nach Rüti erwartete.

Allen Freunden, Bekannten und Fans wünschen wir frohe Ostern

Fazit:
Eine wiederum tolle Tobelwanderung, eine Runde quasi vor unserer Haustür – s’Zürioberland isch eifach schön!

Wetterverhältnisse:
Frühsommerlich, sonnig, relativ gute Bergsicht, leichter Wind aus W (4 km/h), ca. 12 bis 18° C

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 13. April 2022
Schwierigkeit: T2
Strecke: 14 km, Wald ZH (616 m) – Kirche – Brücke über den Schmittenbach – Hüeblistrasse – Sagenraintobelweg – Sagenraintobel – P.701 – P.830 Brücke Oberholzstrasse – Gerenbach – Ger (880 m) – Wolfsgrueb (971 m) – Scheideggstasse (P.1042) – Hessenweg (P.1036) – Gasthaus Alp Scheidegg (1200 m) – nahe Brandegg Gratabstieg – P.1136 – P.1036 – Hischwil 861 m) – Boden – P.778 (Hintererli) – Haltbergholz – Schäfgubelweg – Jonatal (676 m) – Jonatobel – Elbatobel – Elbastrasse – Wald Tösstalstrasse – Bahnhof
Aufstieg: ca. 630 m
Abstieg: ca. -630 m
benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 55 Min.
benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 05 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 16:00 Uhr

2 Gedanken zu „Tobel-Wanderung zur Alp Scheidegg“

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