Über den Lägerngrat – von Baden nach Buchs

Wieder einmal (nach Mai 2016) diesen Gratweg der Extraklasse oberhalb des Furttals – unglaublich dieses wilde Naturparadies in unmittelbarer Nähe der Region Zürich/Limmattal! Unser Auto parkierten wir beim Bahnhof Buchs-Dällikon, mit anschliessender Bahnfahrt nach Baden. Auch wenn die Wetterlage nicht gerade einlud, diesen Klassiker über den langen Lägerngrat zu laufen, hatte es doch auch sein Gutes – viel Wandervolk war nicht zu erwarten. Kurz vor zehn Uhr trafen wir ein im Bahnhof Baden; nach einem Take Away-Startkafi begann der gelb markierte Wanderweg beim Lift, der uns elegant und direkt zur Limmat hinunterbrachte. Über den Metallsteg über die Limmat nach Ennetbaden, ab dort dem Fluss entlang bis zur Holzbrücke, dann die Hauptstrasse mangels Zebrastreifen eilig überquerend, anschliessend gelb markiert steil hoch über „ein paar Treppen“ über die Felsenegg zum hundert Meter höherstehenden und eindrucksvoll gelegenen Schloss Schartenfels. Direkt hinter dem Schloss der Einstieg zum Grat, vorbei an der übergrossen Warntafel (siehe Bild). Die nächsten drei Kilometer boten Gratwandern vom Feinsten, verbunden mit schönen Durch- und (theoretischen) Weitblicken. An einigen Stellen T3-Gelände, nicht wirklich ausgesetzt – das Begehen der schräg geschichteten Felslagen verlangte schon etwas Konzentration; jedenfalls nahmen wir die Hände aus den wärmenden Hosentaschen. Trotz der fehlenden Ausblicke nahmen wir uns viel Zeit, das Gelände zu geniessen! Einmal, an nicht sehr exponierter Stelle, folgte der ultimative Härtetest: der konzentrierte Blick auf die felsige Unterlage und die „Dächlichappe“ behinderten den Blick nach oben. Und plötzlich schlug doch einer dieser krummgewachsenen und harten Baumstämme an meinen ebenfalls harten Kopf, und ich musste kurz zu Boden – das Sturzgelände war buschig und weich, also nichts passiert. Sowohl der Baumstamm wie auch mein harter Kopf bestanden den Test – was mich (nicht aber Doris…) beruhigte. Ab Lägernsattel dann ein kurzer Wiederaufstieg zum Burghorn, wo zwei Bankniederlassungen stehen – heute leider zu viel Wind für eine Rast. Bald erreichten wir die stark verfallene, in ihrer Grösse aber beeindruckende Ruine Alt Lägeren – von dieser ehemals strategischen Aussichtslage würde der Ausblick über das Wehntal hinweg bis zum Rhein und tief in den Schwarzwald reichen – heute eben leider nicht. Wenige Minuten später war dann die Hochwacht erreicht, wo das renovierte Restaurant wenig Zulauf hatte. Die Aussicht von hier oben wäre formidabel… Der Weiterweg führte vorbei am Skyguide-Radar, erst in Richtung Regensberg. Dieses schöne Burgstädtchen mieden wir heute; kurz vor Ebrecht folgten wir den gelben Wegweisern in Richtung Buchs. Auf wenig steilen Forststrassen, ab und zu mal eine Abkürzung nutzend, erreichten wir bei Pfaffenbüel die ersten Häuser von Buchs und nach Durchquerung des alten Dorfkerns den Endpunkt beim Bahnhof Buchs-Dällikon.

Fazit:
Auch bei suboptimalen Wetterbedingungen eine in der Länge respektable Gratwanderung auf dem östlichen Ausläufer des Jurabogens.

Wetterverhältnisse:
Für heute war Sonnenschein pur angekündigt, doch der Saharasand sorgte für bedeckte Verhältnisse, leichter (kalter) Wind aus SO, ca. 2 bis 8°

Ausrüstung:
Normale Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 3. März 2021
Schwierigkeit: T2-3
Strecke: 13.5 km: Baden (Bahnhof, 385 m) – Schartenfels – Buck (630 m) – Lägernsattel (773 m) – Burghorn (859 m) – Kantonsgrenze AG/ZH (852 m) – Burgruine Alt Lägeren (866 m) – Hochwacht (853 m) – Ebrecht P.791 – P.749 – Bildstock – Mötsche – P.553 – Pfaffenbüel – Buchs ZH (429 m) – Bahnhof Buchs-Dällikon (424 m)
Aufstieg: ca. 632 m
Abstieg: ca. -593 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 20 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 15:30 Uhr

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